Die "Tage der Schiene" waren für den ZÖPNV RLP Süd der passende (und medienwirksame) Anlass
für die Vorstellung des Stadler FLIRT Akku-Triebwagens in Kaiserslautern. Dazu gab es gleich zwei
Pressemeldungen ... und einen TV-Beitrag (3 Minuten) des SWR (20.9.2025, 21:29 Uhr):
Tag der Schiene
Premiere in Kaiserslautern: Bahn stellt neuen Akkuzug für West- und Südpfalz vor
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... t-100.html
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Meldung der DB-Pressestelle Frankfurt am Main vom 20. September 2025 (14:00 Uhr)
Gelungene Vorstellung: Die neuen Akku-Triebwagen
vom Typ Flirt von Stadler für den pfälzischen Regionalverkehr
Neuer Akku-Triebwagen vom Typ Flirt von Stadler für den pfälzischen
Regionalverkehr vorgestellt • Neue Fahrzeuge ab Frühjahr 2026 sukzes-
sive im Einsatz • Positive Effekte auf Umwelt und Komfort
Mit der offiziellen Vorstellung des neuen Akku-Triebwagens Typ Flirt für das
sogenannte "Pfalznetz" am Tag der Schiene im DB-Betriebswerk am Haupt-
bahnhof Kaiserslautern starteten am 20. September 2025 die Projektpartner
Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd, Landesmobilitätsministerium,
DB Regio und Fahrzeughersteller Stadler die Realisierungsphase des Zukunfts-
projektes Akku-Zug Pfalznetz.

Quelle: zöpnv/fe
Die Projektpartner betonten im Rahmen einer Talkrunde die beeindruckende Technik und den modernen Reisekomfort. Teilnehmende waren Landesmobilitätsministerin Katrin Eder, Zweckverbandsvorsitzender Landrat Dietmar Seefeldt, Jürgen Meyer, Referatsleiter ÖPNV, Binnenschifffahrt und Logistik im Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes, Dr. Silke Janser, Vorsitzende der Regionalleitung DB Regio Mitte, Oberbürgermeisterin Beate Kimmel und Bernd Resch, Projektleiter Akkuzug Pfalz bei Stadler Deutschland.
Ab Frühjahr 2026 werden die neuen Züge zunächst in der südlichen Pfalz eingesetzt und Zug um Zug nahezu alle Dieselzüge auf einem 240 km umfassenden Bahnstreckennetz in der West- und Südpfalz einschließlich der über den Rhein führenden Strecke nach Karlsruhe sowie im saarländischen Niedtal ablösen.
Beeindruckende Technik, moderner Reisekomfort
Die zweiteiligen Triebwagen sind 55,5 Meter lang und sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Auf den elektrifizierten Strecken fährt der FLIRT Akku wie ein klassischer Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und lädt dabei gleichzeitig die Traktionsbatterien. Auch jeder Bremsvorgang führt Energie zurück. Wo der Fahrdraht endet, fährt er im Batteriebetrieb weiter. Die betriebliche Reichweite im Batteriemodus liegt laut Herstellerangaben bei mindestens 80 Kilometern. Im Pfalznetz liegt nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung bei rund 48 Kilometern. Damit bieten die Akkus ausreichende Reserven, um bei Abweichungen im betrieblichen Alltag die Züge zu den Ladestationen weiterzufahren.
Mit 172 Sitzplätzen, einschließlich einem kleinen Anteil in der ersten Klasse, werden mehr Plätze als in den aktuell eingesetzten Dieseltriebwagen angeboten. Der Triebzug ist durchgängig klimatisiert, mit WLAN und Steckdosen ausgestattet und bietet eine zeitgemäße Kundeninformation sowie eine behindertengerechte Toilette im Zug. Neu ist ein Bereich mit loungeähnlicher Platzanordnung hinter einem der zwei Führerstände. Zudem bieten großzügige Multifunktionsabteile an allen Einstiegsbereichen viel Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder. Mit Blick auf die Barrierefreiheit besitzen alle Fahrzeuge eine automatische Spaltüberbrückung, die den Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Bahnsteigkante schließt.
Schrittweise Umstellung im künftigen Einsatznetz
Nach einem Probebetrieb rund um Kaiserslautern und Landau ab Frühjahr 2026 werden die neuen Akkuzüge nach aktuellem Stand ab voraussichtlich Mitte 2026 die planmäßigen Fahrten der Regionalexpress- und Regionalbahnlinien zwischen Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße, Landau und Karlsruhe übernehmen (RE 6/RB 51). Dann soll der Einsatz auf den Regionalbahnverbindungen in Richtung Saarland folgen – zunächst zwischen Saarbrücken, Zweibrücken und Pirmasens (RB 68), anschließend zwischen Dillingen und Niedaltdorf (RB 77).
Die weiteren Linien folgen dann schrittweise:
▪ Ab Dezember 2026 die Linien ab Kaiserslautern nach Pirmasens (RB 64), Lauterecken-Grumbach (RB 66) und Kusel (RB 67).
▪ Ab Dezember 2028 die Linie im Queichtal von Landau nach Pirmasens (RB 55) und
▪ Ab Dezember 2029 die Linie auf der Bahnstrecke von Winden nach Bad Bergzabern (RB 54).
Die heutigen Dieselfahrzeuge werden dabei Schritt für Schritt durch die neuen Akkuzüge ersetzt. Für einen gewissen Übergangszeitraum stehen die Dieselfahrzeuge zudem als Rückfallebene zur Verfügung, da eine hohe Betriebsstabilität bei der Umstellung auf die neue Zuggeneration für den Zweckverband oberste Priorität hat.
Taktgeber der schrittweisen Ausweitungen des Akkuzug-Einsatzes wird die Realisierung der Oberleitungs-Inselanlagen sein, welche - unter Förderung des Bundes und mit finanzieller Unterstützung des Landes bzw. des ZÖPNV Süd - bis Ende 2029 fertiggestellt sein sollen und für die Energiezufuhr in die Batterien der neuen Fahrzeuge erforderlich sind. Diese werden in den Bahnhöfen Landau und Winden sowie im Bereich des Bahnhofes Pirmasens Nord und in den Endbahnhöfen Kusel und Lauterecken errichtet. Ergänzend wird ein ca. drei Kilometer langes Streckenstück zwischen Pirmasens Nord und dem neuen Fehrbacher Tunnel (nördlich vor dem Pirmasenser Hbf) elektrifiziert, da dieses Streckenstück eine für Eisenbahnverhältnisse große Steigung aufweist.
Das heutige Fahrplanangebot wird dabei im Wesentlichen beibehalten und in Einzellagen verbessert werden. Der neue Verkehrsvertrag zwischen der DB Regio AG und dem Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd sowie den Ländern Baden-Württemberg und dem Saarland hat eine Laufzeit von 15 Jahren (Dez. 2025 bis Dez. 2040). Rund 4,6 Millionen Zugkilometer werden im gesamten Akku-Netz jährlich erbracht.
https://www.deutschebahn.com/de/presse/ ... r-13560916
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Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz | 20.09.2025 | Mobilität
Katrin Eder: „Mit dem Pfalznetz wird eine ganze Region von Diesel auf klimafreundlichen Strom umgestellt“
Klimaschutz- und Mobilitätsministerin präsentiert ersten Akkuzug – 240 Kilometer Zugstrecke werden sukzessive elektrifiziert – Zugfahren in der Pfalz wird langfristig nahezu klimaneutral – Strom zum Betrieb der Akku-Züge stammt zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien

Gruppenbild mit Klimaschutz und Mobilitätsministerin Katrin Eder© DB
„Ein klimagerechter Ausbau der Eisenbahn-Infrastruktur ist essenziell für die erfolgreiche Mobilitätswende. Dazu gehört auch die Elektrifizierung des Schienenverkehrs. Das Pfalznetz bringt diese mit seinen Akkuzügen voran, ohne dass eine komplett neue Oberleitungsinfrastruktur gebaut werden muss. Hier leisten wir Pionierarbeit, denn dieses Projekt ist bundesweit eines der ersten seiner Art. Das Pfalznetz ebnet den Weg in eine klimafreundliche Zukunft“, sagte Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Katrin Eder am heutigen Samstag in Kaiserslautern anlässlich der Präsentation eines ersten Akkuzugs im Rahmen des bundesweiten Tags der Schiene.
Bereits ab Frühjahr 2026 sollen die ersten Fahrzeuge zwischen Neustadt und Karlsruhe an den Start gehen, in den nächsten Jahren folgen die Strecken Kaiserslautern - Pirmasens, Kaiserslautern - Lauterecken, Kaiserslautern - Kusel, Saarbrücken - Pirmasens, Landau - Pirmasens und Winden - Bad Bergzabern.
Im Endzustand werden auf einem 240 Kilometer langen Streckennetz in der West- und Südpfalz sogenannte Akkuzüge fahren und den bisherigen dieselbetriebenen Verkehr ablösen. Die Akkuzüge beziehen ihre Energie aus wieder aufladbaren Batterien, die während der Fahrt unter vorhandener Oberleitung mit Ökostrom geladen werden. Zusätzlich werden an mehreren Bahnhöfen Oberleitungsinselanlagen errichtet, die ein Nachladen während regulärer Haltezeiten auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen sollen. Dadurch können die neuen Akkuzüge auch Streckenabschnitte ohne Oberleitung überwinden und jährlich bis zu sechs Millionen Liter Dieselkraftstoff einsparen. „Dank des Netzbetriebs ausschließlich mit Ökostrom, wird das Zugfahren in der Pfalz nahezu klimaneutral. Damit wird eine gesamte Region von Diesel auf klimafreundlichen Strom umgestellt“, zeigte sich Katrin Eder begeistert. „Das mit Akkuzügen betriebene Pfalznetz vereint nicht nur die Energie- und Verkehrswende, sondern sorgt auch für mehr Fahrkomfort bei den Zuggästen. Denn die Züge bieten mehr Sitzplätze, mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Kinderwagen und sind barrierefrei“, so Eder weiter.
Auf einer Podiumsdiskussion in Kaiserslautern tauschte sich Katrin Eder mit verschiedenen Beteiligten des Projekts Pfalznetz aus. Neben Katrin Eder nahmen Michael Heilmann, Verbandsdirektor ZÖPNV Süd, Jürgen Meyer, Referatsleiter ÖPNV im saarländischen Mobilitätsministerium, Dr. Silke Janser, Vorsitzende Regionalleitung DB Regio Mitte, Beate Kimmel, Oberbürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern sowie Dr. Manuela Falter, Geschäftsleiterin Projects & Governance beim Fahrzeughersteller Stadler, an der Talkrunde teil.
Insgesamt sollen 44 sogenannte BEMU-Züge (Akku- und Oberleitungshybridfahrzeuge) der Firma Stadler im Projekt zum Einsatz kommen, die mit WLAN und Fahrgastinformation in Echtzeit absolut State of the Art sind und zwischen 30 und 60 zusätzliche Fahrgastplätze im Vergleich zu den derzeitigen Dieselfahrzeugen bieten.
https://mkuem.rlp.de/service/pressemitt ... umgestellt
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