Brexbachtalbahn

Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Nach einiger Überlegung kommentiere ich das jetzt doch nochmal. Mir ist bekannt, dass die Betreiber und der Verein - sowie die lokale Politik - es als unabdingbar ansehen, dass man den Bahnhof Engers anfahren kann. Ich finde dies auch erstrebenswert. Aber: Man reibt sich seit Jahren an diesem Thema auf.
Es ist natürlich nicht rechtmäßig, dass ein Kreisverkehr über einer gewidmeten Bahnstrecke errichtet wird. Und da die Straße nach der Schiene kam, fallen ihr laut Eisenbahnkreuzungsgesetz dem Straßenbaulastträger alle Kosten an, die mit einer Sicherung des BÜ entstehen. Aber davon ab.

Es bleibt mir völlig unklar, warum man nicht eine Politik der kleinen Schritte angeht. Warum nicht erst einmal eine Inbetriebnahme Sayn-Grenzau anstreben und damit zeigen, wie "geil" die Brex ist und welches Potential sie birgt.

Mit einer 100%-Forderung kann man nur scheitern. Und nebenbei: Die Fahrgäste kommen nicht mit DB, sondern mit Pkw. Ich hatte in Türkismühle Anschluss an die DB. Wo kamen 95% der Fahrgäste: In Hermeskeil. Und davon 98% mit dem Pkw.

Durch diese halsstarrige Haltung verspielt die Brex ihre Chancen.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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jojo54
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von jojo54 »

Ein sehr gut geschriebener Kommentar von Bernd Heinrichsmeyer. Vielen Dank.

MfG
jojo54
Tom
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Tom »

Hallo,
der Verein hat das letzte Jahrzehnt kleine Schritte getan. Die Stadt Bendorf hingegen keinen einzigen. Die Zermürbungsstrategie der Kommune und des Landes Ehrenamtlichen gegenüber spricht eine deutliche Sprache der Wertschätzung. Der Anschluss in Engers ist unbedingt notwendig. Mag sein, dass sowas bei einer anderen Bahn nicht notwendig schien, bei der Brex ist das anders. Wartungen der Brex-Triebwagen können mangels einer geeigneten Werkstatt nur in Linz erfolgen. Jetzt darf jeder mal nachdenken, was der Umweg über Koblenz, die Lahn rauf und quer durch den Westerwald an Zeit und Geld kostet. Und noch was: Bei der benachbarten Kasbachtalbahn kommt ein sehr großer Teil der Fahrgäste mit der Bahn und nicht mit dem Auto. Viele Grüße Tom
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Also sorry, das mit der Werkstatt ist einfach nur Käse. Triebwagen kann man auf jeden Fall ambulant warten. Wir haben Uerdinger von 1991 - 2002 ohne Werkstatthalle gewartet und dabei sogar komplette Arbeiten nach § 32 (2-3) EBO ausgeführt. Im Hunsrück haben wir von 2009-2013 (teilweise sogar bestellt durch den ZV SPNV Nord) Fahrten auf einer Inselbahn angeboten, wo noch nicht einmal eine Grube da war. In Zittau haben wir SPNV (täglich 650 Zkm) von 2002 - 2004 angeboten, ohne eine Halle zu haben (das BW wurde Ende 2004 gekauft).

Kurz: Wo ein Wille, da ein Weg! An der Anbindung Engers die Brex scheitern zu lassen (danach sieht es ja jetzt aus), ist dumm, töricht und spielt der bahnfeindlichen Landesregierung in die Hände. Wie weltfremd muss man sein, einen Streit um ein Straßenprojekt zugunsten der Bahn anzuzetteln? Das kann doch nur ein Schuss ins eigene Knie werden.

Nach meiner Einschätzung haben in Rh-P durch die von unseren Steuergeldern bezahlten Verhinderer in MWVLW Bahnprojekte kaum mehr eine Chance. Die Brex ist aufgrund ihrer Lage, der nahegelegenen Ballungsräume und aufgrund der wahnsinnigen Vereinsarbeit vor Ort (von den Gleisen kann man essen, so sauber sind die) das einzige Projekt, dem ich noch eine Chance zurechne. Diese kleine Chance muss aber auch ergriffen werden.

Als ich drei Jahre alt war, bin ich als gebürtiger Neuwieder zum ersten Mal mit der Brex gefahren. Zu meinem 53sten würde ich es gerne wieder tun!
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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TroubadixRhenus
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von TroubadixRhenus »

...wobei Fahrzeugwartung "auf der grünen Wiese" schon so eine Sache ist. Werkzeug und Betriebsstoffe täglich ankarren und wieder mitnehmen, Probleme mit Umweltauflagen, im freien abgestellte Fahrzeuge sind am nächsten Tag vielleicht "bunt" und ähnlich Spässchen. Kann verstehen, wenn man da eher skeptisch ist.
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Dieselpower
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Dieselpower »

Mal ganz davon abgesehen, daß auch - selbst wenn nun mancher Anwohner entsetzt aufspringen würde - die Umleiterzüge für den Ton, die im Spätsommer laufen werden, durchs Brexbachtal einen erheblich kürzeren und weniger beschwerlichen Umweg nehmen könnten.

Gut, so wird der zwar leider betrieblich arg gerupften, aber für schwerste Lasten ertüchtigten Oberwesterwaldbahn (Streckenklasse D4) zwar noch einmal Güterzugehre zuteil, doch auch hier werden sich dann schon (Bei nur 3 Zugpaaren zusätzlich) die Nachteile einer kurzsichtigen Politik des "Erst mal raus mit den Weichen und Gleisen" dann sehr deutlich zeigen.

Selbst wenn nun schnell entschieden würde (also für deutsche Verhältnisse: In den nächsten 35 Jahren oder so), käme für diese Züge die Abkürzung erst mal zu spät! Aber wieder einmal mehr könnte man an einem Beispiel festmachen, daß ein vernünftiges Netz mehr Sinn macht, als ein zerstörter Torso aus einem Sammelsurium kleiner Insel- und Stichstrecken...selbst wenn es nicht dauerhaft betrieben wird, sondern nur betriebsfähig vorgehalten.
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Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

TroubadixRhenus hat geschrieben:...wobei Fahrzeugwartung "auf der grünen Wiese" schon so eine Sache ist. Werkzeug und Betriebsstoffe täglich ankarren und wieder mitnehmen, Probleme mit Umweltauflagen, im freien abgestellte Fahrzeuge sind am nächsten Tag vielleicht "bunt" und ähnlich Spässchen. Kann verstehen, wenn man da eher skeptisch ist.
Ich habe nie behauptet, das sei eine erstrebenswerte Lösung. Es ist eine ungeheure Buckelei. Aber es geht. Und in Sayn sind Flächen, die man zum Schutz vor Vandalismus abzäunen könnte. Und es wäre ja nur ein Provisorium, bis Engers hergestellt ist.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Tom
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Tom »

Hallo,
die DB möchte lieber heute als morgen die Anschlussweiche in Engers rausreißen und der Bürgermeister die Entwidmung der Strecke umsetzen. Jeder, der jetzt nach kleinen Schritten ruft, sollte sich im Klaren sein, dass dann nie mehr Schienen aufgebaut werden können, die einmal weg sind. Mal ganz abgesehen davon, dass es keine Parkmöglichkeiten in Bendorf gibt, wo all die Fahrgäste dann ja mit PKW hinfahren müssten. Viele Grüße
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reinout
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von reinout »

Heute Mittag habe ich auf die "Rail 2017" Ausstellung in Houten (NL) die Informationsstand der Brexbachtalverein besucht. Ein sehr freundliches Gesprach. Das die Brex überhaupt eine Informationsstand auf eine Holländische Ausstellung hat sagt schon genug für das Engagement und die schreckliche Unmengen an ehrenamtliche Arbeit die ins Project geflossen sind :) Das stimmt gut zu die Bemerkung von Bernd:
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:... der wahnsinnigen Vereinsarbeit vor Ort (von den Gleisen kann man essen, so sauber sind die) ...
Davon kann man als lokale Behörden doch nur träumen?

Reinout
schotter
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von schotter »

Erledigt.
Gruß Schotter.
Zuletzt geändert von schotter am So 16. Apr 2017, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
TroubadixRhenus
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von TroubadixRhenus »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:
TroubadixRhenus hat geschrieben:...wobei Fahrzeugwartung "auf der grünen Wiese" schon so eine Sache ist. Werkzeug und Betriebsstoffe täglich ankarren und wieder mitnehmen, Probleme mit Umweltauflagen, im freien abgestellte Fahrzeuge sind am nächsten Tag vielleicht "bunt" und ähnlich Spässchen. Kann verstehen, wenn man da eher skeptisch ist.
Ich habe nie behauptet, das sei eine erstrebenswerte Lösung. Es ist eine ungeheure Buckelei. Aber es geht. Und in Sayn sind Flächen, die man zum Schutz vor Vandalismus abzäunen könnte. Und es wäre ja nur ein Provisorium, bis Engers hergestellt ist.
So ist es. Kenne das auch noch, im Schotter unterm VT zu liegen. In der Not macht man es dann für eine gewisse Zeit eben mal. Kann aber nie mehr als eine verübergehende Notlösung sein.

Ohne die Weiche zur Rheinstrecke wird es wohl in mehrerer Hinsicht schwer werden.

Übrigens war ich letzten Samstag auf der Loreley und war fassungslos! Dort werden laut Rheinzeitung >klick< in den nächsten Jahren 5 Millionen EUR Bundeszuschüsse verbuddelt (was das dann wirklich kostet, steht vermutlich noch auf einem anderen Blatt). So einen richtigen Mehrwert kann ich dabei nichtmal erkennen, ausser dass das Fels-Plateau mit Beton zugeschmiert wird (das Modell kann man sich im Besucherzentrum ansehen)... Man fragt sich ernstlich: Auf der einen Seite werden touristisch sinnvolle Bahnprojekte anscheinend aktiv torpediert, und man tritt Ehrenamtlern dabei auch gerne mal kräftig in den Hintern. Andererseits pumpt man Unmengen von Geldern in solche "Landschaftszubetonierorgien" und meint noch, das wäre schön und sinnvoll...
Knipser1
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Knipser1 »

Auch wenn mir eine Reaktivierung bis Engers am liebsten wäre - ich denke einfach, dass bei der Brex mal wieder was "rollen müßte" um zu beweisen, dass die Brex wirklich Fahrgastpotential hat. Zur Not halt erstmal auf einer Teilstrecke wie Sayn-Grenzau (-Ransbach Baumbach...) Die letzten Sonderfahrten sind einfach schon zu lange her und viele nicht-eisenbahninteressierte Bendorfer (und weitere Streckenanrainer) denken doch wirklich, da sind nur ein paar Idealisten, die da Samstags mit nem SKL hin und herfahren und Bäume und Hecken beseitigen. Das touristische Potential erschließt sich dadurch natürlich niemandem, da es ja auch keine einzige Gelegenheit gibt, da mal eine Runde Schienenbus mitzufahren und die Schönheit des Brexbachtals zu geniessen. Vielliecht setzt dann mit solchen Fahrten endlich mal ein Umdenken ein. Oder bin ich da etwas zu naiv?

Es ist jedenfalls unglaublich, wie schwierig es derzeit in Rheinland-Pfalz ist eine solche Strecke wieder ans Laufen zu bekommen. Die negativen Beispiele werden ja fast endlos (Brex, Eifelquerbahn, Hunsrückbahn...).

Und es ist eigentlich schade - die Politiker reden gerne von Förderung des Ehrenamtes, Förderung von sanften Tourismus etc. und wenn sich dann so ein Verein wie die Brexbachtalbahner engangiert wird man am langen Arm verhungern lassen.
Ich freue mich, dass bei der Eifelquerbahn Jörg Petry der Kommune Gerolstein auch mal den Stinkerfinger zeigt und erstmal keine Kulturveranstaltungen plant. Man nimmt wohl auch in der Eifel sehr gerne, gibt aber wenig zurück. Und -hallo!!!- in Gerolstein steht der Lokschuppen zur Beheimatung von Eisenbahnfahrzeugen für den Betrieb auf der Eifelquerbahn bzw. Westeifelbahn. Das ist nicht in erster Linie als "Kulturlokschuppen" gedacht. Das hat man wohl bei der Stadt ganz vergessen. Daher gut, dass Jörg da mal wieder daran erinnert.
Aber sorry, ich schweife ab.

In Bendorf ist es aber wohl (leider) nicht anders. Die Kommune wehr sich ja anscheinend mit Händen und Füßen.
Aber Hauptsache das Projekt Sayner Hütte wird mit unsere Steuer-Geldern vollgepumpt... :roll:


Grüße

Guido
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