Hubschraubertransporte bei Cramberg

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eta176
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Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von eta176 »

Für die Anlieferung von Stützen, Seilen, Fang-Netzen ist seit gestern ein Helikopter bei Cramberg im Einsatz.
In ca. 155 Einzelflügen können die Außenlasten bis 500kg pro Flug zur 500m langen Baustelle unterhalb des
Gabelsteins transportiert werden. Wahrscheinlich finden auch morgen Vormittag noch Flüge statt bis alles an
Ort und Stelle ist. (Allerdings ist Vormittags der Sonnenstand recht ungünstig.)

Die Arbeiten werden zur Sicherung der Lahntalbahn im Naturschutzgebiet Gabelstein-Hölloch durchgeführt.
"Laute Arbeiten" müssen bis Mitte Februar abgeschlossen sein, um dort lebende Wanderfalken nicht zu stören :wink:
eta176
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Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von eta176 »

Vom Hoch über dem Lahntal liegenden Aussichtspunkt Gabelstein hat man eine hervorragende Übersicht über
das tief in das Hochplateau eingekerbte Lahntal. Ohne Absturzgefahr bot sich der Blick auf den Hughes 500
Hubschrauber der „Hahn Helicopter Flugdienste GmbH“, der in rascher Folge Teil für Teil von dem rund 500m
entfernt liegenden Lagerplatz zur Baustelle flog.

Bild

Am Lagerplatz waren die Stützen, Fangzäune und Spannseile in 155 transportgerechte Einheiten aufgeteilt
worden (max. Last pro Flug 500 kg). Erstaunlicherweise hat man in diesem Fall auf eine Verzinkung der Stahl-
Stützen verzichtet, aber wenn man sich die derzeit dort parallel der Strecke stehende Abtrennung aus 1889
gewalzten Hilfschen Langschwellen ansieht, ist nur wenig "Schwund" durch Rost erkennbar.

Bild
Bild

Wie man sieht, spielt die Zahl 500 offenbar bei dieser Baustelle eine besondere Rolle :lol:
Bernhard Reifenberg
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Re: Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von Bernhard Reifenberg »

Hallo Hans-Peter,
danke für die Bilder einer ungewöhnlichen Transportleistung.


Edit hat Rechtschreibfehler beseitigt
Gregor Schaab
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Re: Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von Gregor Schaab »

Ohne eine weitere Diskussion eigentlich aufmachen zu wollen, aber die Flüge sind doch auch nicht kostenlos? Wäre da ein Schienentransport des Materials nicht billiger gewesen?
Gregor

heiße zwar nicht Chef, bin es hier aber *grins*
- besucht auch:
www.revisionsdaten.de - Die Fahrzeugdatenbank im Internet
eta176
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Re: Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von eta176 »

Das habe ich mit einem der Verantwortlichen vor Ort auch besprochen ...

Das Regionalnetz Westerwald verfügt für seine ca. 200 Strecken- und
ca. 310 Gleiskilometer über keinen eigenen Skl :!:
Railion ist in den seltensten Fällen bereit, Az-Leistungen zu stellen.
Für private EVU aus der "Nähe" fallen die Überführungskosten und die
Arbeitszugleistungen an. Nebengleise zum Beladen hat man bei der
staatlichen DB Netz AG - ohne Sinn und Verstand - abgebaut, daher
gibt es weder in Balduinstein noch in Fachingen oder Laurenburg die
entsprechenden Ladestraßen (die Nächsten wären in Diez, allerdings ist
dort keine der Weichen mehr befahrbar, also bliebe nur noch Limburg :roll: )

OK, mit etwas Logistik könnte der Zug auch in Balduinstein im Betriebsgleis
beladen werden. (Von dort aus ist auch der Zweiwegebagger mit seinem Skl-
Anhänger im Einsatz und liefert z.B. den Mörtel an. Viele Teile wurden bei
dem Hubi-Transport in unmittelbarer Nähe zum Gleis abgelegt, einige Stützen
aber auch in größerem Abstand im "halben Hang".

Offenbar sind daher die Flugkosten letztendlich günstiger als ein Arbeitszug
mit Flachwagen und Kran. :roll:

Gruß Hans-Peter
Knipser1
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Re: Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von Knipser1 »

eta176 hat geschrieben:
Das Regionalnetz Westerwald verfügt für seine ca. 200 Strecken- und
ca. 310 Gleiskilometer über keinen eigenen Skl :!:
Railion ist in den seltensten Fällen bereit, Az-Leistungen zu stellen.
Für private EVU aus der "Nähe" fallen die Überführungskosten und die
Arbeitszugleistungen an. Nebengleise zum Beladen hat man bei der
staatlichen DB Netz AG - ohne Sinn und Verstand - abgebaut, daher
gibt es weder in Balduinstein noch in Fachingen oder Laurenburg die
entsprechenden Ladestraßen (die Nächsten wären in Diez, allerdings ist
dort keine der Weichen mehr befahrbar, also bliebe nur noch Limburg :roll: )


Wenn man das liest kann man echt nur mit den Augen rollen :roll:

Und es ist ja leider nicht nur im Lahntal so....


Viele Grüße

Guido
eta176
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Re: Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von eta176 »

Die österliche Betriebsruhe zwischen Nassau und Balduinstein :evil:
ermöglicht aber immerhin den ungefährdeten Baustellenbesuch
unterhalb des Gabelsteins.

In diesem Licht ist die Bauart der Hilfschen Langschwellen mit dem mittleren Steg besonders gut zu erkennen. Noch über
60 Segmente a 7m Schwellenlänge sind hier vorhanden. Der dahinter verlaufende Weg könnte Teil eines ähnlichen Projektes
werden, wie der erfolgreiche Kanonenbahn-Weg an der Moselstrecke ... :roll:

Bild

Die jetzt - auf veschiedenen Ebenen - installierten Fangzäune könnten den halben Lahnhang aufnehmen ... Die rechts im Bild
zu sehenden große Stützmauer schützte eines der für die Lahntalbahn typischen Bahnwärterhäuser bis zu dessen Abriss zu An-
fang der sechziger Jahre. Die nur grob verfüllten Kellerräume bereiteten den Arbeitern einige Probleme, da jede Menge Beton
in den für die Stützmasten und Anker erforderlichen Fundamenten verschwand:

Bild

Die äußerst nachlässige Denkmalschutzgesetzgebung in Rheinland-Pfalz konnte nicht verhindern, dass 1987 das
bis dahin noch original bestehende Portal mit dem entstellenden Beton-Abschlußbalken verunstaltet wurde. :evil:
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westerwald-schlumpf
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Re: Hubschraubertransporte bei Cramberg

Beitrag von westerwald-schlumpf »

eta176 hat geschrieben:
Erstaunlicherweise hat man in diesem Fall auf eine Verzinkung der Stahl-
Stützen verzichtet, aber wenn man sich die derzeit dort parallel der Strecke stehende Abtrennung aus 1889
gewalzten Hilfschen Langschwellen ansieht, ist nur wenig "Schwund" durch Rost erkennbar.
Man sollte dabei aber nicht vergessen, das die Materialqualität früher doch um einiges besser war als es sie heute ist.
Ich glaube kaum, das die Stützen von heute die gleiche Lebenserwartung haben wie damals. Zumal da ja auch die Witterungseinflüsse eine nicht unerhebliche Rolle spielen dürften (saurer Regen ect...). :roll:
Bis dann, ich schlumpf mal weiter ... Bild
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