? zu Westeifelbahn

Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Der erste Beitrag des Streckenläufers traf den Nagel auf den Kopf, der zweite Beitrag ist aber fehlerhaft:
streckenläufer hat geschrieben:Bei der Westeifelbahn würde als potentieller Betreiber (der tatsächlich den Betrieb durchführen möchte) nur die VEB in Frage kommen.
Nein, grundsätzliches jedes Eisenbahnunternehmen könnte die Westeifelbahn betreiben und den Betrieb durchführen.

Der Freizeitverkehre werden vom ZSPNV als Besteller getragen. Dieser entscheidet dann, wer fährt.

Es ist bekannt, dass die VEB fahren will - d.h. sich hierfür "bewirbt". Da sie dies bereits erfolgreich auf der EFQ macht und ideale Logistik vor Ort hat, ist dies auch sehr wahrscheinlich.

Sollte der ZSPNV diese Verkehre bestellen wollen und sich die VEB nicht bewerben, dann würde aber sicherlich ein anderes EVU einspringen. Es erübrigt sich also diese Diskussion.
streckenläufer hat geschrieben:Mir fallen nebenbei in der Region Eifel/Hunsrück spontan nur 3 Betreiber ein, nämlich die VEB in Gerolstein, die HWB in Hermeskeil und die RSE in Bonn. Letztere betreibt ja nun die Oleftalbahn mit steigendem Erfolg!
In Gerolstein gibt es VEB und Eifelbahn e.V.

Dann gibt es seit ein paar Jahren die Arge Eifel-Nebenbahnen e.V., welche zwei Jahre mit der HWB durch die Eifel geknattert ist und zuletzt den SchienenbusExpress ins Leben rief. Die HWB ist nur in Zusammenarbeit mit diesem Verein im Oleftal gefahren.

Dazu kommen BuBI und RSE, welche seit 2008 auf der Oleftalbahn fahren.

Dazu kommt die IG Rurtalbahn e.V. seit Jahren auf der Bördebahn.

Dazu kommt seit 2008 der neue Bürgerbahn-Verein.

Dazu kommt die Initiative zur Strecke Koblenz - Ochtendung (edit: hatte ich erst vergessen, keine Absicht!)

Dazu könnte noch ein Projekt in Bitburg kommen (aktueller Stand mir nicht bekannt) - hier gab es ja nun auch erste Ausflugsfahrten seit Jahren.

Es gibt insgesamt durchaus mehr Betreiber als die drei genannten EVUs.
streckenläufer hat geschrieben:Letztere betreibt ja nun die Oleftalbahn mit steigendem Erfolg!
Wie kommst du da drauf ?

Insgesamt wird die Zukunft zeigen wie sich das "Geschäft" entwickelt. Das war auch die Intention meiner Beiträge zur Westeifelbahn: man muss abwarten können...

Der Rest ist Spekulatius. Meine persönliche Meinung:

- Natürlich werden Museumsbahnen nach einigen Jahren zu einem "alten Hut". Das liegt aber nicht daran, ob es noch andere Museumsbahnen gibt oder nicht, sondern liegt in der Natur der Sache und ist nicht tragisch. In den Anfangsjahren ist es schwierig Stammpublikum aufzubauen und bekannt zu werden. Später hat man die Bekanntheit, aber muss sich eben auch immer um wieder neue Fahrgäste bemühen. So läuft das eben in der Wirtschaft. Man kann sich nie auf was ausruhen.

- Nicht immer Neid und Wettbewerb fürchten! Der Eisenbahnfreund, der mal hier und mal da fährt, der macht den Kohl nicht fett. Man muss sich nicht um jeden Fahrgast streiten, denn die Zielgruppe ist groß genug für alle. Und die steigende Anzahl der Strecken ist vielmehr eine Chance den Marktsektor fest zu etablieren, Verknüpfungen herzustellen und neue Fahrgäste zu gewinnen. Ich behaupte, dass allein eine gemeinsame Vermarktung locker Potential für Fahrgastzuwächse von 20% bei jeder der Bahnstrecken hat!

- Ich finde es toll mit ganz vielen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!, dass es inzwischen landauf und landab und im Hunsrück wie in der Eifel so viele engagierte Ortsgruppen für Bahnprojekte gibt. Das ist auch die einzige Chance zum Erhalt vieler Nebenbahnkilometer in Eifel und Hunsrück!

- Die Verkehre auf der EFQ werden durch den ZSPNV gefördert. Hier entscheiden Landräte und Bürgermeister darüber, ob Fördermittel für Freizeitverkehre ausgegeben werden. Um so mehr Kreise von Freizeitverkehren tangiert werden, um so mehr kriegen auch alle was vom Kuchen ab und werden diesen Marktsektor hoffenlich noch lange und mehr denn je unterstützen!

Also, - bitte keine Wunderdinge erwarten und für die Westeifelbahn einen so genannten "easy way" sehen - sie ist sicherlich eine ganz ganz ganz harte Nuß und vielleicht die derzeit schwierigste Aufgabe.

Dennoch gibt es auch keinen Grund alles nur in den dunkelsten Farben zu sehen und zum Glück genug Leute, welche sich da engagieren.

Und wenn die VEB auch nach Prüm fahren will, dann wird sie wissen, was sie da tut. Dann wird sie sicher auch die Vor- und Nachteile dieser Betriebsausweitung geprüft und zum Glück zu einem positiven Ergebnis gekommen sein.

In dem Sinne beste Grüße aus der Westeifel
Rolf
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Rolf »

Und wenn die VEB auch nach Prüm fahren will, dann wird sie wissen, was sie da tut.
Würde die VEB diese Strecke denn auch dann betreiben, wenn es, anders als auf der EQB, keine Landeszuschüsse dafür gibt? Kann ich mir kaum vorstellen.

Um nicht missverstanden zu werden: Auch ich freue mich über die vielen Efolge der letzten Jahre. Dennoch halte ich das Potential für begrenzt, so dass mit dem Wachstum des Angebots auch die Sorge vor einer gewissen schädlichen Inflation besteht. Ich lasse mich gerne, sogar sehr gerne eines Besseren belehren. Man wird vielleicht erst in vielen Jahren sehen, wieviele Angebote der Markt akzeptiert, bevor er gesättigt ist. Je mehr, desto mehr würde ich mich freuen. Ich glaube jedoch nicht daran, dass das Wachstum nicht irgendwann an (s)eine Grenze stößt. Nun ja, man wird sehen...
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streckenläufer
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von streckenläufer »

Der erste Beitrag des Streckenläufers traf den Nagel auf den Kopf, der zweite Beitrag ist aber fehlerhaft:


streckenläufer hat geschrieben:
Bei der Westeifelbahn würde als potentieller Betreiber (der tatsächlich den Betrieb durchführen möchte) nur die VEB in Frage kommen.


Nein, grundsätzliches jedes Eisenbahnunternehmen könnte die Westeifelbahn betreiben und den Betrieb durchführen.
Klar, ich hatte natürlich unberücksichtigt gelassen, dass jedes EVU die Westeifelbahn potentiell betreiben kann. Allerdings bin ich darüber hinweggegangen, da die VEB direkt vor Ort ist und Interesse am Betrieb bekundet hat.
Letztere betreibt ja nun die Oleftalbahn mit steigendem Erfolg!


Wie kommst du da drauf ?
Die OTB hat ja in den letzten Monaten eine unglaubliche Blüte erlebt, was man am Anfang des Jahres nicht zu denken gewagt hätte! Sie stand fast vor dem Aus - und nun wird sie wieder durch die RSE betrieben, sogar bald bis Blumenthal!
Das werte ich meinerseits als einen Erfolg sondergleichen! Natürlich steht und fällt der Betrieb mit den Fahrgästen und den Erlösen, die erwirtschaftet werden. Da kann ich nur hoffen, dass sich dieser Touristikverkehr genauso gut macht wie z.B. bei der EQB! Bezuschusst wird dieses Unternehmen nicht, im Gegensatz zur eben genannten EQB (Stichwort: ZSPNV).

Das wollte ich noch los werden. :)
Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Ich stimme Rolf zu, dass man die Entwicklung auch differenziert betrachten muss und leider sicher nicht jedes Projekt erfolgreich sein wird. So ist das nun mal im Leben, dass man auch etwas riskieren muss!
streckenläufer hat geschrieben:Die OTB hat ja in den letzten Monaten eine unglaubliche Blüte erlebt, was man am Anfang des Jahres nicht zu denken gewagt hätte! Sie stand fast vor dem Aus - und nun wird sie wieder durch die RSE betrieben, sogar bald bis Blumenthal!
Wie kommst du da drauf ? Ich sehe das anders. Die OTB stand allenfalls vor ein paar Jahren vor dem Aus und hat dank Hochwaldbahn überlebt.

Wie es nun nach Übernahme der RSE weitergeht, wird auch hier die Zukunft zeigen.

Mir geht es nur darum alles etwas mit sachlicher Ruhe zu betrachten. Ob Oleftalbahn, Westeifelbahn oder sonst was - die Zeit wird zeigen, wie es ausgeht. Übertriebene Euphorie bringt ebenso wenig wie "schlecht reden". Sachlichkeit dürfte bei so kniffligen Projekten gefragt sein!

In dem Sinne beste Grüße aus der Westeifel
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streckenläufer
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von streckenläufer »

Also, ich sehe das im Prinzip genauso wie du, Westeifelbahner.
Ich finde es auf jeden Fall eine sehr gute Sache, wenn auf Nebenbahnen wieder Verkehr aufkommt und dieser auf allen Seiten begrüßt wird (bei der Bevölkerung einerseits & in der Politik andererseits).
Die Zukunft wird indes zeigen, ob eine Investition gut und richtig war oder nicht.

Übrigens: Was die HWB (natürlich) auf der Oleftalbahn begonnen hat, wird die RSE dann auch hoffentlich angemessen weiterführen!

Bei der ganzen Diskussion, habe ich eine vielleicht etwas missglückte Formulierung verwendet: Natürlich hat gerade die HWB viel geleistet (s. gegenwärtig auf der Hunsrückquerbahn). Und das finde ich sehr sehr lobenswert und es verdient meine volle Hochachtung!

Ich bin nun einmal froh, wenn etwas in Sachen 'Erhaltung der Nebenbahnen' aktiv getan wird, unabhängig von welchem Verein!


Grüße vom
streckenläufer
Tom
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Tom »

Hallo,
für Bahnfreunde mag das abflachende Interesse an der x-ten Fahrt auf derselben Strecke natürlich stimmen.
Allerdings sind die meisten Museumsbesucher oder Fahrgäste der Museums- oder Freizeitbahnen nicht die typischen
Eisenbahnfreunde, sondern vielmehr Familien und Menschen mit nur mäßigem Interesse an der Eisenbahn an sich.
Entscheidend für eine Mitfahrt sind attraktive Angebote und Möglichkeiten im Umfeld der befahrenen Strecke.
Dies sind Städte- oder Landschaftsziele, Wandermöglichkeiten, Biergärten, Burgen, Festivals, Veranstaltungen etc.
Eine Freizeitbahn kann von den Eisenbahnfreunden allein nicht leben, etwa 90 % der Fahrgäste entstammen nicht
dieser Klientel. Dies bedeutet, dass eine enge Vernetzung aller Tourismusbetriebe im weitesten Sinne vonnöten ist und
regelmäßig neue attraktive Angebote gemacht werden müssen, dann kann einem Absinken von Fahrgastzahlen effektiv entgegen
gewirkt werden. Insgesamt erscheint es sogar positiv auf die Marktlage, wenn neue Freizeitverkehre angeboten werden, wird doch
damit ein System von Freizeitmöglichkeiten offeriert, so dass sich Kunden an die Möglichkeit, auf diese Art ihre Freizeit
zu gestalten "gewöhnen" können und dies als übliche und praktische Alternative zum klassischen Auto-Ausflug erleben.
Viele Grüße
Tom :-)
Rolf
Oberamtsrat A13
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Rolf »

Entscheidend für eine Mitfahrt sind attraktive Angebote und Möglichkeiten im Umfeld der befahrenen Strecke.
Dies sind Städte- oder Landschaftsziele, Wandermöglichkeiten, Biergärten, Burgen, Festivals, Veranstaltungen etc.
Eine Freizeitbahn kann von den Eisenbahnfreunden allein nicht leben, etwa 90 % der Fahrgäste entstammen nicht
dieser Klientel. Dies bedeutet, dass eine enge Vernetzung aller Tourismusbetriebe im weitesten Sinne vonnöten ist und
regelmäßig neue attraktive Angebote gemacht werden müssen, dann kann einem Absinken von Fahrgastzahlen effektiv entgegen
gewirkt werden
Ich bin ganz Deiner Meinung und danke für die klugen Aussführungen. Ich zweifele jedoch erstens, dass sich die Werbung dieser Klientel endlos steigern lässt. Irgendwann ist auch damit Schluss. Zweitens macht gerade die schon sehr etablierte und erfahrene Brohltalbahn solche Angebote. Trotzdem ist eine Sättigung erreicht. Ich rechne damit, dass dies früher oder später auch bei anderen Anbietern so sein wird. Gerne später, und auf hohem Niveau, aber ein ewiges Wachstum gibt es dabei genauso wenig wie an der Börse. Und daher hat noch niemand meine Sorge entkräften können, dass zu viele Strecken und Angebote irgendwann zu einer gegenseitigen Schädigung führen werden.
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 9406
Registriert: Do 21. Jun 2007, 19:52

Aussagen zur Westeifelbahn

Beitrag von eta176 »

Hier gibt es übrigens aus der Sendung "Reiss & Leute" einen Ausschnitt
mit den Aussagen von Jörg Petry zum Freistellungsverfahren zu sehen:

http://www.ofdemodinge.info/ich-tus/Rei ... ellung.htm
Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Der Ausschnitt stammt aus der Sendung vom Januar 2008 - also ohne aktuelle Informationen zum Verfahren.

@Rolf: Du beschreibst nachvollziehbar die Grenzen des Marktes, aber der Zusammenhang zwischen der Fahrgastentwicklung einer einzelnen Bahnstrecke und der Anzahl an Angeboten auf verschiedenen Bahnstrecken im Bundesland bleibt rein spekulativ. Diese These würde nur stimmen, wenn nachweisbar eine Museumsbahn einen Fahrgastrückgang hat und genau die "verloren gegangenen Fahrgäste" nun eine andere Museumsbahn nutzen. Ich persönlich glaube das nicht, da dies allenfalls auf den geringen Anteil an Eisenbahnfreunden unter den Fahrgästen zutrifft. Eher im Gegenteil: um so mehr Strecken, um so attraktiver das Gesamtangebot und um so mehr profitiert der ganze Markt !

Beste Grüße aus der Westeifel
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