? zu Westeifelbahn

eta176
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? zu Westeifelbahn

Beitrag von eta176 »

Wie ist denn der aktuelle Stand zur Westeifelbahn Gerolstein-Prüm?

Nach der SWR-Sendung Reiss&Leute im Januar:
http://www.input-aktuell.de/nextshopcms ... fkt=search

... und einer Nachfrage an die Beteiligten Ende September:
http://www.input-aktuell.de/nextshopcms ... fkt=search

... hat man nichts mehr von Entwidmung oder Betriebsgenehmigung gelesen!

Was gibt es Neues?

Ich hoffe doch, dass sich die Eisenbahnfans der Eifel zum 175-jährigen Eisenbahn-Jubiläum keine Fahrten auf dem
Reststück der Westeifelbahn entgehen lassen? (Was die Kollegen im Hunsrück schaffen, müsste doch auch nördlich
der Mosel machbar sein :roll: ) *duck_und_wech*

PM "ZwanzigZehn": http://www.der-takt.de/presse/pressearc ... 2a1f6c758d
Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

eta176 hat geschrieben:... hat man nichts mehr von Entwidmung oder Betriebsgenehmigung gelesen!
Die einen wollen Entwidmung, die anderen Betriebsgenehmigung. Bislang keine Entwidmung und keine Betriebsgenehmigung.

Ausreichend Arbeit für die Verwaltungsbehörden ist auf absehbare Zeit gesichert...
eta176 hat geschrieben:(Was die Kollegen im Hunsrück schaffen, müsste doch auch nördlich
der Mosel machbar sein :roll: )
Die Westeifelbahn ist im Gegensatz zu Büchenbeuren-Morbach nach §11 AEG stillgelegt. Und der Streckeneigentümer (Stadt Gerolstein/VG Prüm) wünscht keine Wiederinbetriebnahme, sondern einen weiteren von unzähligen Radwegen.

Freischnitt und Co fanden schon einmal 2006/2007 statt, aber damit ist es nicht getan, weil sechsstellige Investitionen notwendig sind - die leider bislang keiner zahlen will...

Beste Grüße aus der Westeifel
eta176
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von eta176 »

Danke für die Infos!
Westeifelbahner hat geschrieben:Die Westeifelbahn ist im Gegensatz zu Büchenbeuren-Morbach nach §11 AEG stillgelegt.
Und die Streckeneigentümer (Stadt Gerolstein/VG Prüm) wünschen keine Wiederinbetriebnahme,
sondern einen weiteren von unzähligen Radwegen.
Nach den Gerichtsurteilen in NRW ist es doch letztendlich nicht entscheidend, was die Kommunen wollen,
sondern ob ein Verkehrsbedürfnis im PV oder GV nachgewiesen werden könnte ...

Jedenfalls drücke ich für den weiteren Verlauf den Westeifelbahnern die Daumen und hoffe noch auf ein
kleines Wunder! (Findet denn nicht mal ein RLP-Tag in Prüm statt? In Baumholder hat's geholfen :wink: )

Gruß HP
Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

eta176 hat geschrieben:Danke für die Infos!
Gern geschehen. Ansonsten stehen Jörg Petry (VEB) oder Andreas Kurth (IG Westeifelbahn/Arge Eifel-Nebenbahnen e.V.) sicher auch gern für nähere Infos zur Verfügung und freuen sich über das Interesse.
eta176 hat geschrieben:Nach den Gerichtsurteilen in NRW ist es doch letztendlich nicht entscheidend, was die Kommunen wollen, sondern ob ein Verkehrsbedürfnis im PV oder GV nachgewiesen werden könnte ...
Korrekt. Das Problem ist aber die Kombination "bahnfeindliche Kommune" + erheblicher Investitionsbedarf = ?. Das ist hier etwas anders als im Wiehltal.

Wollte ein Bahnbetreiber die Strecke eigenwirtschaftlich reaktivieren (Vgl. Wiehltalbahn), dann könnten die Kommunen dies m.E. nach derzeitiger Rechtssprechung nicht verhindern.

Bislang ist mir aber hier leider kein Betreiber bekannt, welcher die Strecke ohne öffentlichen Zuschuss betreiben kann/möchte.

Und einen öffentlichen Zuschuss lehnen Stadt Gerolstein und VG Prüm ab.

Bislang gibt es kein Gerichtsurteil, was Kommunen auch bei nach §11 des AEG "stillgelegten" Strecken hierzu verpflichtet.
eta176 hat geschrieben:Jedenfalls drücke ich für den weiteren Verlauf den Westeifelbahnern die Daumen und hoffe noch auf ein kleines Wunder!
ich auch :D Man braucht den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Die Westeifelbahn ist schon 2005 dem Abbau ganz knapp entkommen - sie wird hoffentlich noch eine lange Zukunft haben! Aber es braucht Geduld.
eta176 hat geschrieben:(Findet denn nicht mal ein RLP-Tag in Prüm statt? In Baumholder hat's geholfen :wink: )
Ursprünglich sollte die Strecke zum Deutschen Wandertag wieder in Betrieb gehen, klappte aber leider nicht.

Beste Grüße aus der Westeifel
Rolf
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Rolf »

Korrekt. Das Problem ist aber die Kombination "bahnfeindliche Kommune" + erheblicher Investitionsbedarf = ?. Das ist hier etwas anders als im Wiehltal.
Ich sehe wenig Chancen für die Westeifelbahn in Anbetracht der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur. Die Oleftalbahn und die Wiehltalbahn waren noch betriebsfähig, als Private hier den Verkehr übernommen haben, während die Westeifelbahn schon länger nicht mehr befahrbar ist. Entsprechend schlechter ist deren Zustand. Und das Ende in Prüm ist ohnehin ziemlich verstümmelt. Alleine hier wären Investitionen nötig, die ich nicht zu beziffern wage. Die Züge vor der Stadt enden zu lassen, was nach derzeitigem Stand die einzige Möglichkeit wäre, halte ich für keine gute Idee. Ein stadtnaher, neuer Endpunkt wäre m. E. nötig.

Der derzeitige Fahrradweg Gerolstein-Prüm ist eine Zumutung und allenfalls etwas für sportlich ambitionierte, furchtlose Radfahrer (viele Steigungen, zu viele Abschnitte auf öffentlichen Straßen). Im Gegensatz zu den weiterführenden Strecken via Pronsfeld nach Neuerburg, Waxweiler und St. Vith ist auf dem derzeitigen Fahrradweg Gerolstein-Prüm sehr wenig los. Ich fand die Strecke sehr unangenehm (im Sommer getestet), während etwa die Weiterführung bis St. Vith ein Genuss ist. Hier ist auch viel mehr los, was zeigt, was die Leute mögen.

Ich kann daher nur raten, nicht auf Fahrrad oder Bahn zu setzen, sondern auf Fahrrad und Bahn. Es muss gelingen, die Interessen beider Zielgruppen unter einen Hut zu bringen. Das bietet m. E. die größte Chance, die Westeifelbahn vielleicht doch noch zu erhalten. Ich plädiere schon lange dafür, die Trasse des ehemaligen 2. Gleises für den Fahrradweg zu reaktivieren. Dann müssen die Schienen nicht weichen, und die Bahn könnte Zubringer sein für das Fahrradwegenetz in der Westeifel.

Wir machen gerne Fahrradtouren auf den Trassen der stillgelegten Eisenbahnen der Eifel (auch wenn der Verlust der Gleise weh tut), aber An- und Abreise erfolgen fast immer mit der Bahn. Und in diesem "Kombiverkehr" sehe ich die größten Chancen. Der Mosel-Maare-Radweg beweist es. Start- und Endpunkt (Daun; Wittlich) sind mit der Bahn ansteuerbar, was die Sache attraktiv macht, etwa für Leute wie uns, die aus Bonn anreisen und meistens die Bahn nutzen. Gleiches gilt für die Relation Blankenheim (Wald) - Ahrbrück. Ganz klasse mit der Bahn anzusteuern. Was erfahrungsgemäß immer mehr Fahrradtouristen so machen.

Hier gilt es anzusetzen. Fahrradfahrer sollten für die An- und Abreise per Bahn gewonnen werden. Dann hat auch die Westeifelbahn eine gute Chance. Aber gegen die Fahrradlobby zu argumentieren, halte ich für ziemlich aussichtslos. Im Gegenteil: Man muss die Fahrradlobby ins Boot holen und den Erhalt der Bahnen als Zubringer schmackhaft machen. Dann steigen die Chancen. Anders geht es m. E. nicht!
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streckenläufer
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von streckenläufer »

Hallo @Rolf!
Die Sache Fahrradweg und Bahn ist prinzipiell eine sehr gute Idee! Diese Idee wurde allerdings schon diskutiert und leider Gottes verworfen, denn: Zwar war die Westeifelbahn einmal zweigleisig, aber nach dem Krieg wurde das zweite Gleis nicht einfach nur demontiert und das andere liegen gelassen, nein! Das zweite Gleis wurde mehr in die Mitte der nun schön breiten Trasse verlegt, zumindest stellenweise, so dass für einen Radweg auf gleicher Trasse nicht genügend Platz vorhanden ist... :(

Der derzeitige Stand ist, dass sich beide Anträge behindern. Auf der einen Seite wollen die Kommunen einen Radweg, d.h. gleichzeitige Entwidmung der Strecke, aber auf der anderen Seite ist die VEB, die Interesse am Betrieb bekundet und ihn auch durchführen möchte.
Leider bestehen so nur geringe Chancen auf beiden Seiten, ihre Interessen umzu- bzw. durchzusetzen.

Das letzte Wort hat ja nun das EBA. Aber bevor dort ein Urteil pro oder contra Westeifelbahn gefällt wird, fließt noch viel Wasser die Prüm hinunter... :roll: Die Anträge wurden vor kurzem :!: erst angenommen.

Grüße
streckenläufer
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von 215 133 »

Es dürfte im Falle einer tatsächlichen Entwidmung intgeressant werden wenn es darum geht dass Gerolstein seinen Eigenanteil am Radwegbau einbringen muss. Die Stadt ist ja derart pleite, dass eine dringend notwendige Kindergartensanierung versagt wurde. Da gehen die Eltern gegen auf Barrikaden, und wenn dann plötzlich Mittel für einen Radweg im Stadtrat freigegeben werden dürfte das politisch äußerst heikel werden.
Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

215 133 hat geschrieben:Es dürfte im Falle einer tatsächlichen Entwidmung intgeressant werden wenn es darum geht dass Gerolstein seinen Eigenanteil am Radwegbau einbringen muss. Die Stadt ist ja derart pleite, dass eine dringend notwendige Kindergartensanierung versagt wurde. Da gehen die Eltern gegen auf Barrikaden, und wenn dann plötzlich Mittel für einen Radweg im Stadtrat freigegeben werden dürfte das politisch äußerst heikel werden.
Ich bin kein Mitglied des Stadtrats, aber es scheint umgekehrt zu sein:

Sollte der Radweg gebaut werden, erhofft sich die Stadt Gerolstein eine Entlastung des Haushalts. Man berechnet einen kleinen Anteil an den Schrotterlösen sowie eine hohe Föderquote - und diese sogar noch rückwirkend auf den Streckenkauf! Im Prinzip will man beim Streckenkauf nur Geld "vorgestreckt" haben.Die Damen und Herren im Stadtrat argumentieren damit, dass sie den Radweg bauen müssen, damit sich die Haushaltslage (Kindergarten...) entspannt!

So lange es keinen Radweg gibt, bleibt die Stadt aber auf den Erwerbskosten sitzen. Dies führt in der Kalkulation zu zusätzlichen Auslagen je Monat. Auch keine Schrotterlöse und Fördermittel. Aber Verkehrssicherungspflicht.

Wer kann sich sechsstellige Ausgaben für ein Objekt leisten, was dann nur Kosten abwirft ?!

Deshalb bin ich persönlich davon überzeugt, dass die Zeit für die Westeifelbahn läuft! Die Stadt wird nicht ewig auf eine Entwidmung warten können.

Beste Grüße aus der Westeifel
Westeifelbahner

Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Streckenläufer hat das korrekt dargestellt. Sowohl der Stadtrat Gerolstein als auch der VG-Rat Prüm haben beim Beschluss zum Abbau der Westeifelbahn ausdrücklich auch gegen eine Lösung Fahrradweg+Bahn gestimmt. Dieser war in beiden Gremien in den Beschlussvorlagen enthalten. Doch die kalkulierten Kosten durch Gleislage, einspurige Bauwerke oder Absicherungsvorschriften zwischen Bahn und Rad hätten den Rahmen gesprengt.

Ich sage es hier mal knallhart: Radweg und Bahn wären möglich, wenn der Radweg weitestgehend auf die Bahntrasse verzichten würde. In den Gremien stand und steht aber außer Frage, dass der Radweg auf der Bahntrasse gebaut werden soll. Und das halte auch ich bei Erhalt des Bahnverkehrs nicht für finanzierbar.

Dazu erlaube ich mir auch den Hinweis, dass es rund um Prüm zahlreiche Radwege auf Bahntrassen gibt. Die Frage ist nur, wie Familien mit Rad dort hinkommen sollen ohne schon erschöpft in Prüm anzukommen! Rad und Bahn ja, aber dann mit der Bahn nach Prüm und mit dem Rad weiter!
Rolf hat geschrieben:Ich sehe wenig Chancen für die Westeifelbahn in Anbetracht der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur. Die Oleftalbahn und die Wiehltalbahn waren noch betriebsfähig, als Private hier den Verkehr übernommen haben, während die Westeifelbahn schon länger nicht mehr befahrbar ist. Entsprechend schlechter ist deren Zustand. Und das Ende in Prüm ist ohnehin ziemlich verstümmelt. Alleine hier wären Investitionen nötig, die ich nicht zu beziffern wage. Die Züge vor der Stadt enden zu lassen, was nach derzeitigem Stand die einzige Möglichkeit wäre, halte ich für keine gute Idee. Ein stadtnaher, neuer Endpunkt wäre m. E. nötig.
Die eine Seite sieht mit dem Wiehltal-Urteil alle Probleme behoben und unterschätzt den Investitionsbedarf in der Westeifel.

Die andere Seite hat dem Projekt schon vor Jahren keine Chance gegeben, weil der Investitionsbedarf viel zu hoch sei.

Beides greift m.E. zu kurz. Es sind Investitionen in der Westeifel notwendig und es müsste sich wer finden, der diese auch bezahlen kann/will (Am Rande: Auch auf Oleftal- und Wiehltalbahn waren natürlich vergleichsweise kleinere Investitionen notwendig und auch hier erfolgten zumindest Teilreaktivierungen). Ehe keine Finanzierung steht, wird meiner Meinung auch kein Zug in der Westeifel rollen.

Die Strecke wird auch immer am jetzigen Endpunkt enden. Wenn dort ein Haltepunkt entsteht, ist die Entfernung zur "City" nicht weiter als einst vom Bahnhof, sondern ca. 5min.

Zur Höhe der Gesamtinvestitionen gibt es diverse Gutachten, welche diese durchaus im Detail beziffern. Sollte es utopisch sein, würden sich nicht die bekannten Protagonisten seit Jahren um die Strecke bemühen. Es wäre machbar.

Beste Grüße aus der Westeifel
Rolf
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Rolf »

Dazu erlaube ich mir auch den Hinweis, dass es rund um Prüm zahlreiche Radwege auf Bahntrassen gibt. Die Frage ist nur, wie Familien mit Rad dort hinkommen sollen ohne schon erschöpft in Prüm anzukommen!
Sehr richtig. Ich würde mich hüten, mit Kindern den existierenden Weg zu radeln. Viel zu gefährlich (und anstrengend).
Rad und Bahn ja, aber dann mit der Bahn nach Prüm und mit dem Rad weiter!
Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Wenn ich allerdings sehe, wie gering der Verkehr im Bürgerbus (?) Prüm-Gerolstein ausfällt, dann sehe ich erhebliche Schwierigkeiten, einen Schienenbus voll zu bekommen. Es gibt sicher einen Bedarf für Nostalgiefahrten allgemein, und die erfreulichen Verkehre auf der Oleftal- und Eifelquerbahn beweisen es. Meine Sorge ist allerdings, dass, je mehr Strecken reaktiviert werden, diese sich gegenseitig die Fahrgäste wegnehmen und ein gewisser Kanibalisierungseffekt einsetzt. Am Ende schaden sich die Betreiber dann womöglich gegenseitig.
Das zweite Gleis wurde mehr in die Mitte der nun schön breiten Trasse verlegt, zumindest stellenweise, so dass für einen Radweg auf gleicher Trasse nicht genügend Platz vorhanden ist...
Das wusste ich nicht! Eine ungewöhnliche Variante. Danke für den Hinweis. Das macht einen parallelen Fahrradweg natürlich fast unmöglich. Schade!
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streckenläufer
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von streckenläufer »

Hallo @Rolf!
Meine Sorge ist allerdings, dass, je mehr Strecken reaktiviert werden, diese sich gegenseitig die Fahrgäste wegnehmen und ein gewisser Kanibalisierungseffekt einsetzt. Am Ende schaden sich die Betreiber dann womöglich gegenseitig.
Dieses Zitat kann ich nicht ganz unkommentiert stehen lassen :) :
Bei der Westeifelbahn würde als potentieller Betreiber (der tatsächlich den Betrieb durchführen möchte) nur die VEB in Frage kommen.
Diese fährt zwar auf der Eifelquerbahn, was aber nicht weiter "schlimm" ist. D.h. dieser Betreiber kann sich nur schwer selbst schaden, wenn er ebenfalls die Strecke nach Prüm befahren würde. Denn es ist schließlich egal, wo die VEB fährt: Die Einnahmen würden sowieso ein und demselben Unternehmen zukommen.

Mir fallen nebenbei in der Region Eifel/Hunsrück spontan nur 3 Betreiber ein, nämlich die VEB in Gerolstein, die HWB in Hermeskeil und die RSE in Bonn. Letztere betreibt ja nun die Oleftalbahn mit steigendem Erfolg! Und jedes dieser Unternehmen hat sein eigenes Ressort in der jeweiligen (Groß-)region...

Grüße
streckenläufer
Rolf
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Re: ? zu Westeifelbahn

Beitrag von Rolf »

Bei der Westeifelbahn würde als potentieller Betreiber (der tatsächlich den Betrieb durchführen möchte) nur die VEB in Frage kommen.
Diese fährt zwar auf der Eifelquerbahn, was aber nicht weiter "schlimm" ist. D.h. dieser Betreiber kann sich nur schwer selbst schaden, wenn er ebenfalls die Strecke nach Prüm befahren würde. Denn es ist schließlich egal, wo die VEB fährt: Die Einnahmen würden sowieso ein und demselben Unternehmen zukommen.
Hmmmm..., ich denke, dass sich der Betreiber durchaus selbst schaden könnte. Wenn die angebotene Zugleistung des Anbieters (z. B. VEB) steigt (vereinfachtes Beispiel: um 50%), und in Kombination damit der komplette Unterhaltsbedarf für die zusätzliche Strecke, dann müsste auch die Zahl der Fahrgastkilometer um 50% zunehmen, um zu der gleichen Auslastung pro Kilometer des betriebenen Netzes zu kommen. Bleibt die Nutzerzahl gleich, und verteilt sich diese nur auf dem vergrößerten Netz, sinkt der Ertrag pro Kilometer (ich nenne es mal Auslastung) und schadet damit insgesamt dem Anbieter. Für das gleiche Geld muss er mehr leisten. Selbst wenn die Nutzerzahl um 25% zunimmt, sinkt die Auslastung. Erst bei einer Fahrgastzunahme von 50 % bleibt die Auslastung in meinem Rechenbeispiel gleich. Das heißt aber, je mehr Strecken reaktiviert werden, desto mehr Fahrgäste müssen gewonnen werden. Ich glaube aber, dass das Fahrgastaufkommen irgendwann nicht mehr proportional ansteigen und stattdessen langsam abflachen wird, wodurch die Auslastung sinkt. Bei neuen Angeboten kann der "Reiz des Neuen" diesen Effekt vielleicht eine Zeit lang überlagern, aber irgendwann verpufft dieser Effekt. Ein Beispiel: Einer der ältesten Anbieter von Sonder- und Freizeitverkehren in der Region, die Brohltalbahn, hat nach Jahren des Wachstums ihren Zenit überschritten und muss inzwischen (leider) mit deutlich rückläufigen Zahlen auskommen (woran auch der Fallweise durchgeführte Dampfbetrieb nichts ändern konnte). Selbst ich als großer Anhänger der Brohltalbahn (und IBS-Mitglied) fahre immer seltener damit und gönne mir immer häufiger Alternativen, die ja wie Pilze aus dem Boden schießen. Böse gesaprochen ist die Brohltalbahn ein "alter Hut", und da klappere ich dann doch lieber mal eine der neuen Alternativen ab. Warum soll ich zum X-ten Male durchs Brohltal rumpeln, wenn ich mit dem Schienenbus auch nach Schleiden fahren kann, mit dem Bördeexpress nach Aachen, mit der schönen 52er nach Mayen und und und... Andere Bahnfans werden sich ähnlich verhalten. Dementsprechend muss, bei allen lobenswerten Erfolgen in der Rekrutierung neuer Bahnfans, irgendwann die Auslastung sinken. Und das schadet am Ende allen Beteiligten. Ich freue mich seit Jahren über das zunehmende Angebot an solchen Verkehren und Angeboten. Allerdings glaube ich nicht an ein ewiges Wachstum und fürchte, dass es früher oder später zu einer gegenseitigen Schädigung der Beteiligten kommen wird, wenn das Angebot zu groß geworden ist. Irgendwann muss es so weit sein.
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