[EBA] Wetzlar Gbf vor erheblichen Rückbau

[eta176]

Die EBA-Außenstelle Frankfurt hat im Rahmen der "Kapazitätsänderungen" am 17.03.2015
folgendes Dokument für den Bereich des Güterbahnhofs Wetzlar veröffentlicht:

Betreff: Eisenbahnstrecke Köln-Deutz - Gießen, Nr. 2651, Bahn-km 154,740 bis 155,670

Hiermit wird öffentlich bekannt gemacht, dass die DB Netz AG, Regionalbereich Mitte, mit Antrag
vom 08.12.2014 die Genehmigung für das folgende Vorhaben an der Strecke Köln-Deutz - Gießen,
2651, Bf. Wetzlar, Bahn-km 154,740 bis Bahn-km 155,670 beantragt hat:

„Rückbau mit Lückenschluss der Weichen 235, 236, 237, 254, 255, 258, 259, 262 und 267,
Rückbau der Weichen 257, 260, 263,
Rückbau Verbindung der Weichen 260 bis 267“.

Da man offenbar verhindern will, dass sich jemand vernünftig informieren kann, werden anscheinend
immer die schlechtesten Darstellungen in den Dokumenten veröffentlicht

Aufgrund der Brisanz habe ich den Kartenausschnitt mit dem zukünftigen Zustand mal etwas überarbeitet
(Kontrast/Schärfe) und stelle ihn nachfolgend hier ein:

[jojo54]

Zunächst einmal vielen Dank für die Info.

Dass es so mal kommt, war abzusehen. Es gibt doch nur noch ganz wenigen Güterbahnhöfe und Kunden die ab Wetzlar angefahren. werden. Da brauch man die Flächen nicht mehr. An die Zukunft und denkbare neue Interessenten wird nicht gedacht.

MfG
jojo54

[Dieselpower]

Man geht einfach von dem derzeitigen Trend aus, daß die Bahn ein Verkehrsmittel von Vorgestern ist - also weg damit! Und schnell entwidmen und verkloppen, bevor noch einer auf die Idee kommt, da wieder was hinzubauen. Ratzfatz steht wieder einer der unzähligen Discounter oder ein Fahrleitungs- oder Sendemast oder auch ein Schalthaus dort, wo mal ne Weiche war - Aber am wichtigsten sind die Discounter - wir haben ja einen permanenten Versorgungsengpaß, dem muß man entgegen wirken...

[Gueterbahner]

Wobei bei dem Rückbau auch nur die Gleise und Weichen entfernt werden, die bei der Ertüchtigung des Güterbahnhofs Wetzlar 2004 schon nicht mehr erneuert wurden und seit eh und je betrieblich gesperrt sind. Lediglich das Geld fehlte für die Rückbaumaßnahmen zu jener Zeit.

[hochwald]

Welche Verkehre bzw.Anschliesser gibt es denn im Raum Wetzlar noch? Im wesentlichen wird der Bhf doch nur noch als Kreuzungs/Ausweichbahnhof genutzt (Personalwechsel?), auch nachdem der PBhf ja gründlich gerupft wurde, denn ansonsten wird ja sicher alles in Giessen und etwa Limburg abgewickelt.

[jojo54]

Hallo,

den Güterbahnhof Giessen gibt es nicht mehr. Er dient jetzt in erster Linie zur Abstellung von Schad- und Schrottwagen.
Limburg ist nur für die Tonerde-Verladung in Löhnberg zuständig.

Soweit mir bekannt werden ab Wetzlar angefahren:

1.) Buderus in Wetzlar und die Schrottverladung
2.) Holzverladung Gießen und Industriegleise am Erdkauterweg und das Tanklager.
3.) ehemalige US-Kaserne und ein Anschluss in Großen Buseck mit Stahlprodukten (ist nicht sicher) ???
4.) Güterbahnhof Dillenburg mit Holz- und Schrottverladung sowie das Stahlwerk Südwestfalen an der Strecke nach Ewersbach
5.) Umschlagstelle Haiger (Stahlrollen)
6.) Butzbach BLE (Anschluss Weichenwerke) und Holzverladung in Friedberg
7.) Frankenberg, Eder mit Holzverladung und sehr selten Bundeswehr, dann noch der Flüssiggashändler in Allendorf.

Alle anderen Bahnhöfe in dieser Region sind ohne Güteraufkommen.

Das war es wohl.

MfG
jojo54

[Gueterbahner]

Die Einsatzstelle Gießen Güterbahnhof im Rangierbetrieb wurde Ende 2005 aufgegeben. Seitdem sind Personale und Rangierloks ausschließlich in Wetzlar stationiert. (Die Lokführereinsatzstelle Gießen existiert weiterhin.)
Neben der Wiederherstellung vieler Gleise und der Zufahrt zum Gleisanschluss des Schrotthändlers in Wetzlar sind auch die Aufenthaltsräume renoviert worden.
Alle Kundenbedienungen beginnen und enden in Wetzlar. Deshalb fahren die Übergaben von und nach Koblenz-Lützel auch nur bis Wetzlar und nicht mehr bis Gießen.
Im Gegenzug wurden in Gießen seitdem viele Gleise und Weichen stillgelegt.

[Klaus aus FG]

Hallo,

den Güterbahnhof Giessen gibt es nicht mehr. Er dient jetzt in erster Linie zur Abstellung von Schad- und Schrottwagen.
Limburg ist nur für die Tonerde-Verladung in Löhnberg zuständig.

Soweit mir bekannt werden ab Wetzlar angefahren:

1.) Buderus in Wetzlar und die Schrottverladung
2.) Holzverladung Gießen und Industriegleise am Erdkauterweg und das Tanklager.
3.) ehemalige US-Kaserne und ein Anschluss in Großen Buseck mit Stahlprodukten (ist nicht sicher) ???
4.) Güterbahnhof Dillenburg mit Holz- und Schrottverladung sowie das Stahlwerk Südwestfalen an der Strecke nach Ewersbach
5.) Umschlagstelle Haiger (Stahlrollen)
6.) Butzbach BLE (Anschluss Weichenwerke) und Holzverladung in Friedberg
7.) Frankenberg, Eder mit Holzverladung und sehr selten Bundeswehr, dann noch der Flüssiggashändler in Allendorf.

Alle anderen Bahnhöfe in dieser Region sind ohne Güteraufkommen.

Das war es wohl.

MfG
jojo54

zu .3) In das US-Army-Depot wird schon lange nicht mehr gefahren. In Großen-Buseck müsste dafür aber noch der Flüssiggasumschlag im Gewerbegebiet stattfinden.

Als 8.) und 9.) sind noch zu ergänzen:

8.) Mainzlar (Anst. Didier, Empfang Td-Wagen mit Grundstoffen für feuerfeste Steine)
9.) Kirchhain und Nieder-Ofleiden (Anst. MHI, Schotterverladung).
Die Black-Box-Container mit Koks kommen bis Kirchhain als Ganzzug mit E-Lok und werden dann mit der Stadtallendorfer Rangierlok nach Nieder-Ofleiden zugestellt.

[hochwald]

Danke für die detaillierten Auskünfte ... wenn ich mir das anschaue wird das GV Aufkommen in Wetzlar im Wesentlichen damit auf den 4 Hauptgleisen bewältigt, die teils auch noch für Überholungen genutzt werden. Das ist schon erschreckend, aber gut an der ganzen unteren Lahn, als einem Zubringer nach Wetzlar gibts dann neben Limburg nur noch in Kerkerbach und Löhnberg Verladung, bis Rhein dann gar nix mehr. Ich beschäftige mich gerade intensiv mit der KBS430/WLE rund um Lippstadt, da ist dann teils an einem Tag soviel los wie an der Lahn in einer Woche.

[Basaltlunkerschotter]

schöne Übersicht, Danke an jojo und Klaus:

1.) Buderus in Wetzlar und die Schrottverladung
2.) Holzverladung Gießen und Industriegleise am Erdkauterweg
3.) ein Anschluss in Großen Buseck mit Flüssiggas und das Tanklager im Europaviertel.
4.) Güterbahnhof Dillenburg mit Holz- und Schrottverladung sowie das Stahlwerk Südwestfalen an der Strecke nach Ewersbach
5.) Umschlagstelle Haiger (Stahlrollen)
6.) Butzbach BLE (Anschluss Weichenwerke) und Holzverladung in Friedberg
7.) Frankenberg, Eder mit Holzverladung und sehr selten Bundeswehr, dann noch der Flüssiggashändler in Allendorf.
8.) Mainzlar (Anst. Didier, Empfang Td-Wagen mit Grundstoffen für feuerfeste Steine)
9.) Kirchhain und Nieder-Ofleiden (Anst. MHI, Schotterverladung).

zu .3) In das US-Army-Depot wird schon lange nicht mehr gefahren. In Großen-Buseck müsste dafür aber noch der Flüssiggasumschlag im Gewerbegebiet stattfinden.

Die Black-Box-Container mit Koks kommen bis Kirchhain als Ganzzug mit E-Lok und werden dann mit der Stadtallendorfer Rangierlok nach Nieder-Ofleiden zugestellt.

spekulativ:
a) bzw zu 3) für den Bereich des ehem. Giessener US-Depots in Richtung Rödgen war kürzlich etwas in der Zeitung zu lesen, wonach dort eine Müllverbrennungsanlage erreichtet werden soll. Inwieweit und ob überhaupt diese dann per noch vorhandener Schiene bedient werden soll, weiss ich nicht.

b) kürzlich war auch in einer lokalen Tageszeitung nachzulesen, wonach das Lager des ehem. "Nürnberger Bund"es im Europaviertel, später dann Rhenus und seit ein paar Jahren eine bewachte und bepflegte Industriebrache evtl. wieder durch einen Logistiker in Beschlag genommen werden soll und dieser dann auch den dortigen vorhandenen Gleisanschluß bedienen könnte. (mit dem zuvor der NB angefahren worden war)

c) Lollar; Buderus (jetzt BBH) verfügt über einen Gleisanschluß über Gleis 13, wird aber seit längerem nicht bedient

zu 3) der Stahlhandel in Großen-Buseck (Marburg & Söhne) ist schon lange umgezogen zu einen ehem. Konkurrenten, jetzt vereinigt zu "Bieber & Marburg". Dieser Gleisanschluß hinter dem Anschluß am Tonwerk bzw Erdkauterweg wird auch noch gelegentlich mit großformatigen Blechen (müßte also eine "LÜ" sein) bedient. An der Stelle, wo in Großen-Buseck einmal mit Stahl gehandelt wurde, werden jetzt Holzstämme umgeschlagen, jedoch ohne dies per Schiene weiter zu bedienen.

zu 2) Holzverladung gibts in Gießen noch einen zweiten, privaten Anschluß etwas weiter südlich durch Holzlogistik Bebra. OK, hat nix mit Wetzlar zu tun.