Moin ...
hier gibt es noch einen recht sachlichen Pressetext .
Von Hans-Gerd Öfinger / neues deutschland ( nicht erschrecken )
08.08.2014 / Inland
Ein Zug und drei Herren
Das Mannheimer Bahnunglück und die gefährlichen Folgen der Liberalisierung .
Der Lokführer des Mannheimer Unglückszuges, gegen den die Behörden nun ermitteln,
war bei einer Personal-Agentur beschäftigt. Warum hat er gleich mehrere Haltesignale
ignoriert? Übermüdung?
http://www.neues-deutschland.de/m/artik ... erren.html
Gruß Uwe
IC in Mannheim entgleist (Links)
-
- Amtsrat A12
- Beiträge: 1222
- Registriert: Do 9. Sep 2010, 21:14
Re: IC in Mannheim entgleist (Links)
Manche Leute haben das Bahlsen-Syndrom: Sie haben einen an der Waffel und sie gehen einem auf den Keks
-
- Oberrat A14
- Beiträge: 2194
- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: IC in Mannheim entgleist (Links)
Bereiche wie öffentlicher Verkehr, Energiewirtschaft, Wasserversorgung etc. eignen sich nicht für marktwirtschaftliche Strukturen, hier können die Prinzipen des "Wettbewerbs" nur versagen.
Es kann nicht das Ziel sein, eine Tonne Ladegut zu immer günstigeren Preisen von A nach B zu bringen, denn es gibt irgendwann einmal einen Preis, der kann nicht mehr mit reellen Mitteln unterboten werden und hier beginnen dann im Prinzip die kriminellen Machenschaften.
Leider sind diese Zusammenhänge der Mehrzahl der Bevölkerung nicht geläufig.
Hier zählt der günstige Preis, die Bedingungen, unter denen Güter erzeugt und Dienstleistungen erbracht werden, werden ausgeblendet oder sind nicht bekannt.
Für 90 % der Bundesbürger gibt es noch die Bundesbahn, der Rechtsnachfolger, die Bahn AG, wird ebenfalls wie ein Behördenbetrieb angesehen, die Trennung in EIU und EVU, die Zuständigkeit der Länder für den Nahverkehr, die vielen privaten Bahnunternehmen, selbständige Lokführer, Personalserviceagenturen für Bahnpersonal u.v.m - für die meisten Bürger ein verwirrendes Buch mit sieben Siegeln.
Daß günstige Verbraucherpreise dabei auch mit Dumpinglöhnen, Abbau von Sozialleistungen, Preisgabe von sicherheitsrelevanten Grundsätzen etc. erkauft werden, will der Konsument nicht wahrhaben.
Gleichzeitig wird unserem Staat von saturierten Beamten mit einem Jahresgehalt ab 100.000 Euro in Brüssel permanent angekreidet, wofür er sein eigenes Geld ausgibt, z.B. zur Subvention vernünftiger und gewollter Strukturen.
Es bestehe die Pflicht, die Märkte für Mitbewerber zu öffnen, heißt es dann.
Warum eigentlich?
Warum sollten wir auf deutschen Gleisen ungarische Lokführer mit unzureichenden Strecken- und Sprachkenntnissen auf einer in Frankreich geleasten Lok herumfahren lassen mit 25 Wagen von 25 verschiedenen Unternehmen im Schlepptau, die Güter zu Spottpreisen von Italien nach Rotterdam befördern?
Sollten wir nicht lieber fordern, daß alle diese Unternehmen, wenn sie schon auf unseren Gleisen fahren, auch deutsche Standards erfüllen?
Sofort wird uns dann aber wieder unsere Geschichte vorgehalten und man fordert einen diskriminierungsfreien Zugang zu unseren Ressourcen, alles andere wäre ja ein böser Rückfall in die Nationalstaatsideologie.
Ich denke, bis zu einer Rückbesinnung auf die bewährten Tugenden einer Staatsbahn, die der Bevölkerung mit seriösen Standars zu Diensten ist und die ihre Mitarbeiter für ihre Dienste angemessenen entlohnt, braucht es noch einige Exzesse und Unglücke.
Vor allem bedarf es einer informierten, aufgeklärten und gebildeten Bevölkerung, die alle Facetten und Bedingungen ihres Daseins erfaßt und die bereit ist, entsprechend ihrer Erkenntnisse zu handeln, nicht zuletzt auch politisch.
Es kann nicht das Ziel sein, eine Tonne Ladegut zu immer günstigeren Preisen von A nach B zu bringen, denn es gibt irgendwann einmal einen Preis, der kann nicht mehr mit reellen Mitteln unterboten werden und hier beginnen dann im Prinzip die kriminellen Machenschaften.
Leider sind diese Zusammenhänge der Mehrzahl der Bevölkerung nicht geläufig.
Hier zählt der günstige Preis, die Bedingungen, unter denen Güter erzeugt und Dienstleistungen erbracht werden, werden ausgeblendet oder sind nicht bekannt.
Für 90 % der Bundesbürger gibt es noch die Bundesbahn, der Rechtsnachfolger, die Bahn AG, wird ebenfalls wie ein Behördenbetrieb angesehen, die Trennung in EIU und EVU, die Zuständigkeit der Länder für den Nahverkehr, die vielen privaten Bahnunternehmen, selbständige Lokführer, Personalserviceagenturen für Bahnpersonal u.v.m - für die meisten Bürger ein verwirrendes Buch mit sieben Siegeln.
Daß günstige Verbraucherpreise dabei auch mit Dumpinglöhnen, Abbau von Sozialleistungen, Preisgabe von sicherheitsrelevanten Grundsätzen etc. erkauft werden, will der Konsument nicht wahrhaben.
Gleichzeitig wird unserem Staat von saturierten Beamten mit einem Jahresgehalt ab 100.000 Euro in Brüssel permanent angekreidet, wofür er sein eigenes Geld ausgibt, z.B. zur Subvention vernünftiger und gewollter Strukturen.
Es bestehe die Pflicht, die Märkte für Mitbewerber zu öffnen, heißt es dann.
Warum eigentlich?
Warum sollten wir auf deutschen Gleisen ungarische Lokführer mit unzureichenden Strecken- und Sprachkenntnissen auf einer in Frankreich geleasten Lok herumfahren lassen mit 25 Wagen von 25 verschiedenen Unternehmen im Schlepptau, die Güter zu Spottpreisen von Italien nach Rotterdam befördern?
Sollten wir nicht lieber fordern, daß alle diese Unternehmen, wenn sie schon auf unseren Gleisen fahren, auch deutsche Standards erfüllen?
Sofort wird uns dann aber wieder unsere Geschichte vorgehalten und man fordert einen diskriminierungsfreien Zugang zu unseren Ressourcen, alles andere wäre ja ein böser Rückfall in die Nationalstaatsideologie.
Ich denke, bis zu einer Rückbesinnung auf die bewährten Tugenden einer Staatsbahn, die der Bevölkerung mit seriösen Standars zu Diensten ist und die ihre Mitarbeiter für ihre Dienste angemessenen entlohnt, braucht es noch einige Exzesse und Unglücke.
Vor allem bedarf es einer informierten, aufgeklärten und gebildeten Bevölkerung, die alle Facetten und Bedingungen ihres Daseins erfaßt und die bereit ist, entsprechend ihrer Erkenntnisse zu handeln, nicht zuletzt auch politisch.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
-
- Amtsrat A12
- Beiträge: 1349
- Registriert: Di 20. Mai 2008, 20:41
Re: IC in Mannheim entgleist (Links)
Hallo ihr Leut',
Link zur Stuttgarter Zeitung ...
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 1e1dc.html
Grüße vom
ICG
Link zur Stuttgarter Zeitung ...
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 1e1dc.html
Grüße vom
ICG
-
- Amtmann A11
- Beiträge: 762
- Registriert: Mi 17. Jul 2013, 00:25
- Kontaktdaten:
Re: IC in Mannheim entgleist (Links)
Leider geht der Artikel meiner Ansicht nach in die falsche Richtung! Mit Qualifikationsmängeln wird dieser Unfall nämlich sicherlich NICHTS, aber auch GAR NICHTS zu tun haben! Denn dass man bei "Rot" nicht weiter fährt, begreifen die meisten Menschen vermutlich sogar ohne jede Ausbildung!
Vielmehr gilt es sicherlich (ich hatte es ja schon mal geschrieben, aber da fühlt man sich ja eh wie der einsame Prediger in der Wüste...) auch die Arbeitsbedingungen des Lokführers zu durchleuchten. Egal, was dabei rauskommt, der Lokführer wird dadurch niemals eine "Absolution" erhalten, aber in die Schuldfrage sollte trotzdem einfliessen, wie diese Dienstleisterfirma mit ihrem Personal umgeht - genauer gesagt: Einhaltung des Arbeitszeitgesetz, Arbeitszeitgestaltung, Ausübung von Druck auf die Lokführer durch Vorgesetzte ect.
Lokführer sind im Allgemeinen abhängige Beschäftigte einer Firma. Letztere hat auch eine gewisse Fürsorgepflicht ihren Beschäftigten gegenüber. Sollte diese Fürsorgepflicht "mit Füßen getreten werden" sollte dies auch in die Schuldfrage mit einfliessen.
Vielmehr gilt es sicherlich (ich hatte es ja schon mal geschrieben, aber da fühlt man sich ja eh wie der einsame Prediger in der Wüste...) auch die Arbeitsbedingungen des Lokführers zu durchleuchten. Egal, was dabei rauskommt, der Lokführer wird dadurch niemals eine "Absolution" erhalten, aber in die Schuldfrage sollte trotzdem einfliessen, wie diese Dienstleisterfirma mit ihrem Personal umgeht - genauer gesagt: Einhaltung des Arbeitszeitgesetz, Arbeitszeitgestaltung, Ausübung von Druck auf die Lokführer durch Vorgesetzte ect.
Lokführer sind im Allgemeinen abhängige Beschäftigte einer Firma. Letztere hat auch eine gewisse Fürsorgepflicht ihren Beschäftigten gegenüber. Sollte diese Fürsorgepflicht "mit Füßen getreten werden" sollte dies auch in die Schuldfrage mit einfliessen.
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2778
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Re: IC in Mannheim entgleist (Links)
Davon abgesehen - bei aller möglicherweise guten Absicht - hat eine Gewerkschaft m.E. nicht die Aufgaben der Untersuchungsstellen zu erfüllen, und Anzeigen zu erstatten. Irgendwie treibt das alles sehr fragwürdige Blüten!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
-
- Amtsrat A12
- Beiträge: 1349
- Registriert: Di 20. Mai 2008, 20:41
Re: IC in Mannheim entgleist (Links)
Dieselpower hat geschrieben:Davon abgesehen - bei aller möglicherweise guten Absicht - hat eine Gewerkschaft m.E. nicht die Aufgaben der Untersuchungsstellen zu erfüllen, und Anzeigen zu erstatten. Irgendwie treibt das alles sehr fragwürdige Blüten!
@ Dieselpower
Hallo Marko,
ganz meine Meinung, du hast vollkommen RECHT
@ TroubadixRhenus
Hallo Thomas!
Es gibt eine "Handlungsverantwortung", die hat der Mitarbeiter
und
es gibt eine "Überwachungsverantwortung", die hat der Vorgesetzte.
Nur wenn beide ihre Verantwortung ernst nehmen, haben wir einen sicheren Betrieb ...
meint der
ICG