Frage zur Bahnübergangstechnik

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Dieselpower

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Dieselpower »

Woher soll die Schrankenanlage denn auch vorher wissen, daß während des Öffnungsvorgangs plötzlich der Einschaltkontakt der Gegenrichtung befahren wird? Ein ganz normales Wiedereinschalten während der Öffnung. Wobei...Vollschrankenanlage deutet auf Wärterbedienung oder Signalabhängigkeit hin. Andererseits: Andere Länder, andere Sitten - siehe Reisebericht Belgien, der in Kürze erfolgt!)

Meines Wissens laufen die Schlagbäume in Deutschland (Meistens S&B-Anlagen) bis in die "offen"-Stellung weiter, während allerdings die roten Blinklichter bzw die Gelb-Rot-Wechsellichtzeichen bereits wieder einschalten, und dann wird die Schranke erneut geschlossen.
In diesem unseren Lande, wo stets freie Fahrt für freie Bürger herrscht, wird allerdings dann wieder munter rüber gefahren, bist die (Halb-)Schranke am Autodach kratzt, auch wenn Lichtzeichen weiter Halt gebieten.
Nicht passieren wird so etwas an wärterbedienten oder signalabhängigen Anlagen, da hier eine bewußte Schalthandlung von einem Menschen durchgeführt wird. Bei den automatischen Lo- (lokführerüberwacht mit Bü-Signalen) oder Fü- (fernüberwacht, meist von einem Stellwerk aus, nur per Merktafel dem Lokführer angezeigt) Anlagen kann so eine kurz nacheinander erfolgende Einschaltung durchaus erfolgen (auf mehrgleisigen Strecken, bei eingleisigen könnte es weh tun... :wink: ). Eine Mindestöffnungszeit wäre insofern Blödsinn, weil: Wie will man dem Zug das mitteilen? "Mach mal langsamer, die Autos müssen jetzt erst mal durch!" so ne Art Bü 0,5 (Ein weißes Blinklicht mit zusätzlichem gelben Licht darüber)? :lol:
Obwohl....bei den Ereignissen der letzten Monate....soooo abwegig ist das gar nicht mehr. Hoffentlich liest das nicht der Falsche, sonst ist die nächste Signalbuchnovelle schon in der Mache... :roll:
fdl-lux

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von fdl-lux »

Hallo,

Dieselpower hat schon alles geschrieben, und hat recht.
Bei uns (in Luxembourg) kann diese Situation an jedem Bahnübergang passieren, egal ob Vollautomatisch mit 2 oder 4 Bäumen, Signalabhängig (durch die Zuglenkung bedingt) oder lokal bedient (vom Stellwerk aus).
Das einzige was an unseren Bü's zählt sind die roten Lichter, solange die blinken, muss der Strassenverkehr halten!

mfg
fdl-lux
Dieselpower

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Dieselpower »

Und nicht vergessen:
:shock: Un train peut en cacher un autre! :shock:

Naja, das mit den roten Lichtern gilt eiiiiiigentlich bei uns genauso.....
Aber da wir hier in einem Autoland sind, wird das geflissentlich als harmlos eingestuft. Da ist es wichtiger, zu überprüfen, ob die Auspuffanlage am Motorrad auch eine CE-Bescheinigung hat, oder die grüne Smog-Plakette einen halben cm zu hoch angebracht ist... :roll:
Dieselpower

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Dieselpower »

Das wäre ja eine Katastrophe...
Da hat doch letztes Jahr tatsächlich ein Leser der Rhein-Zeitung einen Leserbrief geschrieben, in dem er sich beschwerte, daß er nach geschlagenen 70 Sekunden Wartezeit einen Zug mit nur wenigen Reisenden habe vorbeifahren sehen, und danach noch unverschämterweise 8 Sekunden warten mußte, bis sich die Schranken öffneten...
Hierbei stellt sich mir nur eine einzige Frage: Hätte man diesem Menschen nicht lieber ein paar Gramm Gehirnmasse anstatt einer Stoppuhr zu Weihnachten geschenkt? :lol:
Bahnminister

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Bahnminister »

Hm, deine Überlegung ist Berechtigt :D

Und wenn der Übergang ne Halbe Stunde geschlossen ist, vollkommen egal, der Schienenverkehr hat Vorrang (auch wenn das so mancher Autofahrer nicht wahrhaben will)
Dieselpower

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Dieselpower »

Hach ja, die gute Kampagne von Network Rail, da gibts nen Haufen guter Filmchen. Aber so ne Kampagne bei uns? Undenkbar! Erstens braucht die Bahn die Sendezeit im TV, um auf den Putz zu kloppen, wie billig Bahnfahren doch sein kann (weil rausgekommen ist, daß die Fahrkarten im Dezember schon wieder teurer werden), und zweitens - wie gesagt: Autoland! Und ob Spots wie dieser im TV überhaupt wahrgenommen würden zwischen "Anna und die schlechten Zeiten", "Zwei bei Marienhof" und wie der ganze seichte Mist heißt, das bleibt noch dahingestellt...
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Marcel Zehl
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Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Marcel Zehl »

in dem er sich beschwerte, daß er nach geschlagenen 70 Sekunden Wartezeit einen Zug mit nur wenigen Reisenden habe vorbeifahren sehen, und danach noch unverschämterweise 8 Sekunden warten mußte, bis sich die Schranken öffneten...
Na der soll sich mal in Nievern anstellen, wenn in der ungeraden Stunde die knapp angelegte "Kreuzung" stattfindet. Mal sehen, was er dann sagt, wenn er die 6 Minuten vor dem geschlossenen BÜ stand. :twisted:
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit.
Bahnminister

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Bahnminister »

Der Bü in Etzbach (Sieg) sollte ihm auch mal ans Herz gelegt werden, kann schonmal ne viertel Stunde (!) dauern...
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KPO9
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Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von KPO9 »

Der 8 Sekunden Mensch scheint noch nie von der "Glück Auf" Porzer Ring-Schranke in Gremberg gestanden zu haben.
Da ist der Name Programm.
Dort hätte er leicht ein mehr Seitiges Pamphlet schreiben können...
Da sind Schließ-Zeiten von 20min keine Seltenheit

Gruß
KPO9
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Bahnminister

Re: Frage zur Bahnübergangstechnik

Beitrag von Bahnminister »

Stimmt. Aber, immerhin, steht dort ein Schild das darauf hinweist, das es was länger dauern kann und man doch am besten einen anderen Weg fährt :D
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