Vor 10 Jahren: Hangrutsch in Bingerbrück

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Lw
Inspektor A9
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Vor 10 Jahren: Hangrutsch in Bingerbrück

Beitrag von Lw »

Schon wieder zehn Jahre her…
Am Sonntag, 13. Januar 2013 kurz nach 16 Uhr lösten sich an der Nahetal-Ausfahrt des Bahnhofs Bingerbrück etwa 50 bis 100 Kubikmeter Geröll von der Steilwand und rutschten auf die Bahngleise. Die Strecke wurde umgehend voll gesperrt. Nach einer ersten Sichtung ging man davon aus, dass „die Sperrung der Strecke sich noch bis in den Wochenanfang hinein erstrecken“ (Allg. Zeitung vom 14.01.13) sollte. Noch in der Nacht wurde das betroffene Gleis geräumt und die Strecke wieder frei gegeben, aber die DB Netz AG entschied sich, den betroffenen Hang mit Ölschiefer-Gestein genauer zu kontrollieren. In den folgenden Wochen fanden dann umfangreiche Hangsicherungsarbeiten statt.
Nachfolgend zeige ich Fotos, die ich später aufnehmen konnte.

Am 14.02.13, also heute vor zehn Jahren, bot sich von der Binger Nahe-Seite folgender Blick:

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Bild 1


Am 24.02.13 waren die Sanierungsarbeiten schon weit fortgeschritten. Mit „behördlicher Genehmigung" durfte ich im Zweiwegebagger mitfahren (nachträglich nochmals herzlichen Dank dafür!). Das Fahrzeug war im Einsatz zwischen dem Materiallager am BÜ Drususbrücke und der Baustelle, um Baustoffe und weitere Hilfsmittel zu transportieren.

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Bild 2:
Der Bagger bringt eine Materialkiste zum BÜ Drususbrücke und räumt den Fahrweg.



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Bild 3 - 5:
Kurz darauf gehen die Schranken runter und die planmäßige RB nach Kaiserslautern kann passieren. Normalerweise kreuzt sie kurz darauf die RB nach Bingen Hbf (i.d.R. zwischen Drususbrücke und Münster-Sarmsheim), aber es kann auch sein, dass diese Fahrt wegen der Bauarbeiten entfiel. Hier verlässt mich meine Erinnerung.


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Bild 6 - 10:
Nun kehrte der Bagger wieder auf's Gleis zurück, und ich durfte mit in die Fahrerkabine. Gut sichtbar ist der seit einer "Sanierung" vor über 20 Jahren bestehende Zwangspunkt an der Einfahrt: Für wenige Meter wird die ansonsten durchgehende zweigleisige Strecke unterbrochen, was den Betriebsablauf beeinträchtigt. Gerüchten zufolge wurde seinerzeit die Stützmauer zur Nahe als nicht mehr genügend stabil eingeschätzt.


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Bild 11:
Die Fahrt, an der ich teilnahm, diente zum Austausch des Dixie-Klos… Auch das musste sein!


Die nachfolgenden Bilder entstanden wieder vom gegenüberliegenden Nahe-Ufer:

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Bild 12 - 17:
Der Hang wurde mit Betoninjektionen stabilisiert. Eine aufwändige und körperlich sicherlich anstrengende Arbeit. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen - der Hang hält bisher!

Vielleicht hat noch jemand die Arbeiten verfolgt und dokumentiert?

Viele Grüße, Alois
Zuletzt geändert von Lw am Mi 15. Feb 2023, 07:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Günter T
Oberrat A14
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Re: Vor 10 Jahren: Hangrutsch in Bingerbrück

Beitrag von Günter T »

Hallo Alois,
ein sehr guter Bericht über ein Ereignis, das ich weit rheinabwärts nicht mitbekommen habe - vielen Dank.

Schon das erste Bild lässt mich erschauern: In den Häusern oberhalb hätte ich keine Ruhe mehr.
Und Deine Aufnahmen von der "Schikane" bei der Einfahrt Bingerbrück, wo es einen eingleisigen Engpass gibt, lassen in mir wieder den Ärger hervorkommen.

Es grüßt Dich
Günter
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Zuglaufschild vom Sommer 1998 (Regelmäßige Wochenendfahrten mit der 01 1531-1
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