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DB-Akkuzug für das Pfalznetz [Sammel]

Verfasst: Mo 20. Jun 2022, 14:31
von eta176
Die DB Netz AG hat eine neue Homepage für das Akku-/BEMU-Projekt online gestellt:

Im Süden von Rheinland-Pfalz wird die DB noch grüner: Ab Dezember 2025
lösen akkubetriebene Fahrzeuge sukzessive die heute auf den nicht elektri-
fizierten Streckenabschnitten fahrenden Dieselzüge ab.

Die Akkuzüge werden auf einem 240km langen Streckennetz in der Süd- und
Westpfalz verkehren. In Winden, Landau, Pirmasens Nord, Kusel und Lauter-
ecken-Grumbach
entstehen dafür sogenannte Oberleitungs-Inselanlagen (OLIA).
In Kaiserlautern Hbf wird zudem die bestehende Oberleitung an einem Gleis um
80 Meter verlängert. Zusätzlich zu den OLIAs ist auf der Biebermühlbahn zwischen
Pirmasens Nord und Pirmasens eine Teilelektrifizierung erforderlich: Vom Bahnhof
Pirmasens Nord ausgehend erhält die Strecke bis zum Fehrbacher Tunnel eine Ober-
leitung. Eine besondere Herausforderung stellen dabei zwei Viadukte dar.

Ab Dez. 2025 und 2026 sollen insg. 44 Akku-Oberleitungs-Hybridfahrzeuge der Firma
Stadler schrittweise zum Einsatz kommen. Sie haben eine Reichweite von bis zu 224
Kilometern. Die maximal benötigten 48 Kilometer unter Akkubetrieb im Pfalznetz er-
reichen die Fahrzeuge jederzeit und unter allen Bedingungen.

Ein Gemeinschaftsprojekt des Zweckverbands SPNV Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV-Süd),
des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM),
der DB Netz AG, der DB Regio AG sowie der DB Energie GmbH.

:idea: https://www.akkuzug-pfalznetz.de/

In der Mediathek stehen zum Download bereit:
eine Broschüre (1 MB), die Prinzipskizze (OLIA) (2 MB), die Netzkarte (1 MB)
.
edit: Titelzeile angepasst, Inhalt der verlinkten Seite hat sich nicht verändert.

Re: [Link] DB Akkuzug Pfalznetz

Verfasst: Fr 24. Jun 2022, 18:42
von Wolfgang Riedel
Hallo zusammen,

das hört sich doch ganz toll an.

Ich finde, so ist die Zukunft der Strecken gesichert.

Viele Grüße

Wolfgang Riedel

Neuer Zeitplan für Akkuzug-Projekt (PM des ZSPNV Süd)

Verfasst: Mi 15. Mai 2024, 00:03
von eta176
Auszug aus der PM zur Verbandsversammlung des ZÖPNV Rheinland-Pfalz Süd
vom 14.05.2024 | 13:10 Uhr:

Neuer Zeitplan für Akkuzugprojekt in der Süd- und Westpfalz
Vorstellung des neuen Akkuzuges auf der internationalen Schienenfahrzeug-
messe „InnoTrans“ in Berlin am 26.09.2024


Angepasst werden muss der Zeitplan für die Umstellung der Bahnstrecken in der
West- und Südpfalz von Diesel- auf elektrische Akkuzüge. So werden als Folge der
Finanzierungsverhandlungen mit der DB InfraGO die Strecken Winden – Bad Berg-
zabern und Landau – Pirmasens noch nicht im Dez. 2026, sondern vsl. im Dez. 2027
oder Dez. 2028 von Diesel- auf elektrischen Betrieb umgestellt. Land und ZÖPNV Süd
gehen davon aus, dass bis dahin die nötigen Bundeszuschüsse aus dem GVFG bereit-
gestellt werden, um die Finanzierung der Ladeeinrichtungen der Akkuzüge (Oberlei-
tungs-Inselanlagen) sicherzustellen.

Positive Nachricht in Bezug auf das Akkuzug-Projekt ist, dass die Fahrzeugproduktion
nach dem vorgesehenen Zeitplan verläuft und - Stand jetzt - die Umstellung der Diesel-
fahrzeuge der Regionalbahn sowie des Regional-Expresses zwischen Neustadt/W.–Landau
und Karlsruhe auf Akkuzüge zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 erfolgen kann, da
diese Fahrzeuge den nicht elektrif. Streckenabschnitt zwischen Neustadt/W. und Wörth
ohne Ladeinfrastruktur überwinden können. Vor diesem Hintergrund ist die Vorstellung
des neuen Akkuzuges auf der internationalen Schienenfahrzeugmesse „InnoTrans“ in
Berlin am 26.09.2024 seitens des Fahrzeugherstellers „Stadler“ geplant.
:arrow: https://www.rolph.de/artikel/pressemitt ... pfalz-sued
.

[Vorab-Info] Ladeunterwerke für Akkuzüge, Pfalznetze

Verfasst: Fr 4. Apr 2025, 14:18
von eta176
Erst am 17. März 2025 - und damit weniger als einen Monat vor der eigentlichen Aus-
schreibung - führen DB InFrago und DB Energie eine "Marktsondierung" durch:

Ladeunterwerke für Akkuzüge, Pfalznetze
Beschreibung
1. Einleitung: Die Infrastrukturunternehmen DB InfraGO AG und DBEnergie GmbH
beabsichtigen eine Ausschreibung durchzuführen, um fünf Ladeunterwerke (16,7Hz
15kV) in der Südpfalz zu errichten. Im Vorfeld dieser Ausschreibung wird diese Markt-
sondierung durchgeführt, um potenzielle Anbieter zu identifizieren und innovative
Lösungen zu eruieren. Ziel der Marktsondierung ist es, einen umfassenden Überblick
über die verfügbaren Produkte zu erhalten und den Marktteilnehmern mehr Zeit zu
geben eine Teilnahme zu erwägen.

Die Veröffentlichung der Ausschreibung für das Pfalznetz ist für 08/04/2025 vorgesehen.
Weitere Informationen unter www.akkuzug-pfalznetz.de.
Weiterhin wird eine Übersicht der geplanten Ladeunterwerke bis etwa 2035 gegeben.
----------------------
Da sich kein Link auf das sechsseitige pdf der Bekanntmachung setzen lässt, jetzt der Weg:
https://bieterportal.noncd.db.de/everga ... tal/portal
dann im Reiter "Vorinformationen" den Suchbegriff Pfalznetz eingeben.
.

Realisierungs- und Finanzierungsvertrag unterzeichnet (6.6.2025)

Verfasst: Do 12. Jun 2025, 13:26
von eta176
DB-Meldung vom 6. Juni 2025, 14:00 Uhr

Grüne Mobilitätsoffensive in Rheinland-Pfalz:
Akkuzüge statt Dieselfahrzeuge im Pfalznetz

Realisierungs- und Finanzierungsvertrag unterzeichnet • Neue Fahrzeuge ab
Frühjahr 2026 sukzessive im Einsatz • Positive Effekte auf Umwelt, Fahrplan-
stabilität und Komfort


Bild
Die Vertragspartner bei der Unterzeichnung in den Räumen der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße in Landau (Pfalz)
v.l.n.r.: Dr. Klaus Vornhusen, DB-Konzernbevollmächtigter für RP, HE und das SL, Landesklimaschutz- und Mobiliätsministerin Katrin Eder,
Landrat und Verbandsvorsteher Dietmar Seefeldt und Verbandsdirektor Michael Heilmann, ZÖPNV Süd
Quelle: MSt/ZÖPNV Süd

Die DB und ihre Projektpartner haben am 6. Juni 2025 einen Realisierungs- und Finan-
zierungsvertrag für die Einführung batterieelektrischer Triebzüge in der West- und Süd-
pfalz unterzeichnet. Ab Frühjahr 2026 werden die neuen Fahrzeuge auf einem 240 Kilo-
meter langen Streckennetz Dieseltriebzüge schrittweise ersetzen. Die modernen Akku-
züge verbessern nicht nur die Fahrplanstabilität, sondern bieten auch mehr Komfort und
Platz für Reisende – und sind klimafreundlich unterwegs.
„Mit der Einführung der Akkuzüge in Rheinland-Pfalz zeigen wir, wie moderne Mobilität
und Klimaschutz Hand in Hand gehen können“, sagte Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevoll-
mächtigter der DB für Rheinland-Pfalz, (Hessen) und das Saarland „Die neuen Akkuzüge
sparen jährlich bis zu fünf Millionen Liter Diesel und reduzieren die CO₂-Emissionen auf
den betroffenen Strecken wesentlich.“

Das Vorhaben ist Teil der DB-Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040.
Die Akkuzüge beziehen ihre Energie aus wiederaufladbaren Batterien, die während
der Fahrt unter vorhandener Oberleitung mit Ökostrom geladen werden. Zusätzlich
werden in mehreren Bahnhöfen – darunter Winden, Landau, Pirmasens Nord, Kusel
und Lauterecken-Grumbach – sogenannte Oberleitungsinselanlagen (OLIA) errichtet.
Diese ermöglichen das Nachladen der Batterien während regulärer Haltezeiten auf
nicht elektrifizierten Strecken.
Ein zentraler Baustein ist zudem die Teil-Elektrifizierung der "Biebermühlbahn" zwi-
schen Pirmasens Nord und dem Fehrbacher Tunnel. Auch die Reaktivierung der Stre-
cke Homburg–Zweibrücken samt Elektrifizierung bis Ende 2028 trägt zum Erfolg des
Projekts bei. Die Akkuzüge sollen künftig auch auf dem neu elektrifizierten Abschnitt
zwischen Homburg-Einöd und Zweibrücken verkehren und dort nachgeladen werden.

Das Projekt ist ein Gemeinschaftsvorhaben des Zweckverbands ZÖPNV Rheinland-Pfalz
Süd, des Ministeriums für Klimaschutz Rheinland-Pfalz, der DB InfraGO AG, DB Regio AG
sowie der DB Energie GmbH. Die Umsetzung erfolgt in mehreren Bauphasen bis Ende 2029,
die Förderung durch den Bund wird nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
(GVFG) gemäß Terminplan bewilligt.
:arrow: https://www.deutschebahn.com/de/presse/ ... --13405296
__________________________________________________________________________

Erstaunlich, dass ohne solch ein "tam-tam" die BEMU (SIEMENS Mireo plus B) des Zweck-
verbands SPNV-Nord und der Hessischen Landesbahn (HLB) bereits seit einigen Wochen
- im Rahmen der Personalschulung - im regulären Fahrgastbetrieb unterwegs sind ...

.

DB-Akkuzug für das Pfalznetz vorgestellt (09.2025)

Verfasst: Mo 22. Sep 2025, 23:17
von eta176
Die "Tage der Schiene" waren für den ZÖPNV RLP Süd der passende (und medienwirksame) Anlass
für die Vorstellung des Stadler FLIRT Akku-Triebwagens in Kaiserslautern. Dazu gab es gleich zwei
Pressemeldungen ... und einen TV-Beitrag (3 Minuten) des SWR (20.9.2025, 21:29 Uhr):

Tag der Schiene
Premiere in Kaiserslautern: Bahn stellt neuen Akkuzug für West- und Südpfalz vor
:arrow: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... t-100.html
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Meldung der DB-Pressestelle Frankfurt am Main vom 20. September 2025 (14:00 Uhr)

Gelungene Vorstellung: Die neuen Akku-Triebwagen
vom Typ Flirt von Stadler für den pfälzischen Regionalverkehr

Neuer Akku-Triebwagen vom Typ Flirt von Stadler für den pfälzischen
Regionalverkehr vorgestellt • Neue Fahrzeuge ab Frühjahr 2026 sukzes-
sive im Einsatz • Positive Effekte auf Umwelt und Komfort

Mit der offiziellen Vorstellung des neuen Akku-Triebwagens Typ Flirt für das
sogenannte "Pfalznetz" am Tag der Schiene im DB-Betriebswerk am Haupt-
bahnhof Kaiserslautern starteten am 20. September 2025 die Projektpartner
Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd, Landesmobilitätsministerium,
DB Regio und Fahrzeughersteller Stadler die Realisierungsphase des Zukunfts-
projektes Akku-Zug Pfalznetz.

Bild
Quelle: zöpnv/fe

Die Projektpartner betonten im Rahmen einer Talkrunde die beeindruckende Technik und den modernen Reisekomfort. Teilnehmende waren Landesmobilitätsministerin Katrin Eder, Zweckverbandsvorsitzender Landrat Dietmar Seefeldt, Jürgen Meyer, Referatsleiter ÖPNV, Binnenschifffahrt und Logistik im Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes, Dr. Silke Janser, Vorsitzende der Regionalleitung DB Regio Mitte, Oberbürgermeisterin Beate Kimmel und Bernd Resch, Projektleiter Akkuzug Pfalz bei Stadler Deutschland.

Ab Frühjahr 2026 werden die neuen Züge zunächst in der südlichen Pfalz eingesetzt und Zug um Zug nahezu alle Dieselzüge auf einem 240 km umfassenden Bahnstreckennetz in der West- und Südpfalz einschließlich der über den Rhein führenden Strecke nach Karlsruhe sowie im saarländischen Niedtal ablösen.

Beeindruckende Technik, moderner Reisekomfort
Die zweiteiligen Triebwagen sind 55,5 Meter lang und sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Auf den elektrifizierten Strecken fährt der FLIRT Akku wie ein klassischer Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und lädt dabei gleichzeitig die Traktionsbatterien. Auch jeder Bremsvorgang führt Energie zurück. Wo der Fahrdraht endet, fährt er im Batteriebetrieb weiter. Die betriebliche Reichweite im Batteriemodus liegt laut Herstellerangaben bei mindestens 80 Kilometern. Im Pfalznetz liegt nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung bei rund 48 Kilometern. Damit bieten die Akkus ausreichende Reserven, um bei Abweichungen im betrieblichen Alltag die Züge zu den Ladestationen weiterzufahren.

Mit 172 Sitzplätzen, einschließlich einem kleinen Anteil in der ersten Klasse, werden mehr Plätze als in den aktuell eingesetzten Dieseltriebwagen angeboten. Der Triebzug ist durchgängig klimatisiert, mit WLAN und Steckdosen ausgestattet und bietet eine zeitgemäße Kundeninformation sowie eine behindertengerechte Toilette im Zug. Neu ist ein Bereich mit loungeähnlicher Platzanordnung hinter einem der zwei Führerstände. Zudem bieten großzügige Multifunktionsabteile an allen Einstiegsbereichen viel Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder. Mit Blick auf die Barrierefreiheit besitzen alle Fahrzeuge eine automatische Spaltüberbrückung, die den Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Bahnsteigkante schließt.

Schrittweise Umstellung im künftigen Einsatznetz
Nach einem Probebetrieb rund um Kaiserslautern und Landau ab Frühjahr 2026 werden die neuen Akkuzüge nach aktuellem Stand ab voraussichtlich Mitte 2026 die planmäßigen Fahrten der Regionalexpress- und Regionalbahnlinien zwischen Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße, Landau und Karlsruhe übernehmen (RE 6/RB 51). Dann soll der Einsatz auf den Regionalbahnverbindungen in Richtung Saarland folgen – zunächst zwischen Saarbrücken, Zweibrücken und Pirmasens (RB 68), anschließend zwischen Dillingen und Niedaltdorf (RB 77).

Die weiteren Linien folgen dann schrittweise:
▪ Ab Dezember 2026 die Linien ab Kaiserslautern nach Pirmasens (RB 64), Lauterecken-Grumbach (RB 66) und Kusel (RB 67).
▪ Ab Dezember 2028 die Linie im Queichtal von Landau nach Pirmasens (RB 55) und
▪ Ab Dezember 2029 die Linie auf der Bahnstrecke von Winden nach Bad Bergzabern (RB 54).

Die heutigen Dieselfahrzeuge werden dabei Schritt für Schritt durch die neuen Akkuzüge ersetzt. Für einen gewissen Übergangszeitraum stehen die Dieselfahrzeuge zudem als Rückfallebene zur Verfügung, da eine hohe Betriebsstabilität bei der Umstellung auf die neue Zuggeneration für den Zweckverband oberste Priorität hat.

Taktgeber der schrittweisen Ausweitungen des Akkuzug-Einsatzes wird die Realisierung der Oberleitungs-Inselanlagen sein, welche - unter Förderung des Bundes und mit finanzieller Unterstützung des Landes bzw. des ZÖPNV Süd - bis Ende 2029 fertiggestellt sein sollen und für die Energiezufuhr in die Batterien der neuen Fahrzeuge erforderlich sind. Diese werden in den Bahnhöfen Landau und Winden sowie im Bereich des Bahnhofes Pirmasens Nord und in den Endbahnhöfen Kusel und Lauterecken errichtet. Ergänzend wird ein ca. drei Kilometer langes Streckenstück zwischen Pirmasens Nord und dem neuen Fehrbacher Tunnel (nördlich vor dem Pirmasenser Hbf) elektrifiziert, da dieses Streckenstück eine für Eisenbahnverhältnisse große Steigung aufweist.

Das heutige Fahrplanangebot wird dabei im Wesentlichen beibehalten und in Einzellagen verbessert werden. Der neue Verkehrsvertrag zwischen der DB Regio AG und dem Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd sowie den Ländern Baden-Württemberg und dem Saarland hat eine Laufzeit von 15 Jahren (Dez. 2025 bis Dez. 2040). Rund 4,6 Millionen Zugkilometer werden im gesamten Akku-Netz jährlich erbracht.
:arrow: https://www.deutschebahn.com/de/presse/ ... r-13560916
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Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz | 20.09.2025 | Mobilität

Katrin Eder: „Mit dem Pfalznetz wird eine ganze Region von Diesel auf klimafreundlichen Strom umgestellt“
Klimaschutz- und Mobilitätsministerin präsentiert ersten Akkuzug – 240 Kilometer Zugstrecke werden sukzessive elektrifiziert – Zugfahren in der Pfalz wird langfristig nahezu klimaneutral – Strom zum Betrieb der Akku-Züge stammt zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien

Bild
Gruppenbild mit Klimaschutz und Mobilitätsministerin Katrin Eder© DB

„Ein klimagerechter Ausbau der Eisenbahn-Infrastruktur ist essenziell für die erfolgreiche Mobilitätswende. Dazu gehört auch die Elektrifizierung des Schienenverkehrs. Das Pfalznetz bringt diese mit seinen Akkuzügen voran, ohne dass eine komplett neue Oberleitungsinfrastruktur gebaut werden muss. Hier leisten wir Pionierarbeit, denn dieses Projekt ist bundesweit eines der ersten seiner Art. Das Pfalznetz ebnet den Weg in eine klimafreundliche Zukunft“, sagte Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Katrin Eder am heutigen Samstag in Kaiserslautern anlässlich der Präsentation eines ersten Akkuzugs im Rahmen des bundesweiten Tags der Schiene.

Bereits ab Frühjahr 2026 sollen die ersten Fahrzeuge zwischen Neustadt und Karlsruhe an den Start gehen, in den nächsten Jahren folgen die Strecken Kaiserslautern - Pirmasens, Kaiserslautern - Lauterecken, Kaiserslautern - Kusel, Saarbrücken - Pirmasens, Landau - Pirmasens und Winden - Bad Bergzabern.

Im Endzustand werden auf einem 240 Kilometer langen Streckennetz in der West- und Südpfalz sogenannte Akkuzüge fahren und den bisherigen dieselbetriebenen Verkehr ablösen. Die Akkuzüge beziehen ihre Energie aus wieder aufladbaren Batterien, die während der Fahrt unter vorhandener Oberleitung mit Ökostrom geladen werden. Zusätzlich werden an mehreren Bahnhöfen Oberleitungsinselanlagen errichtet, die ein Nachladen während regulärer Haltezeiten auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen sollen. Dadurch können die neuen Akkuzüge auch Streckenabschnitte ohne Oberleitung überwinden und jährlich bis zu sechs Millionen Liter Dieselkraftstoff einsparen. „Dank des Netzbetriebs ausschließlich mit Ökostrom, wird das Zugfahren in der Pfalz nahezu klimaneutral. Damit wird eine gesamte Region von Diesel auf klimafreundlichen Strom umgestellt“, zeigte sich Katrin Eder begeistert. „Das mit Akkuzügen betriebene Pfalznetz vereint nicht nur die Energie- und Verkehrswende, sondern sorgt auch für mehr Fahrkomfort bei den Zuggästen. Denn die Züge bieten mehr Sitzplätze, mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Kinderwagen und sind barrierefrei“, so Eder weiter.

Auf einer Podiumsdiskussion in Kaiserslautern tauschte sich Katrin Eder mit verschiedenen Beteiligten des Projekts Pfalznetz aus. Neben Katrin Eder nahmen Michael Heilmann, Verbandsdirektor ZÖPNV Süd, Jürgen Meyer, Referatsleiter ÖPNV im saarländischen Mobilitätsministerium, Dr. Silke Janser, Vorsitzende Regionalleitung DB Regio Mitte, Beate Kimmel, Oberbürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern sowie Dr. Manuela Falter, Geschäftsleiterin Projects & Governance beim Fahrzeughersteller Stadler, an der Talkrunde teil.

Insgesamt sollen 44 sogenannte BEMU-Züge (Akku- und Oberleitungshybridfahrzeuge) der Firma Stadler im Projekt zum Einsatz kommen, die mit WLAN und Fahrgastinformation in Echtzeit absolut State of the Art sind und zwischen 30 und 60 zusätzliche Fahrgastplätze im Vergleich zu den derzeitigen Dieselfahrzeugen bieten.
:arrow: https://mkuem.rlp.de/service/pressemitt ... umgestellt
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