Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen.

[bigboy4015]

Ist interessant zu lesen, im Grunde kein schönes Thema, aber Realität.

In der Fliesenindustrie, besonders in Italien und Spanien, stehen tausende Jobs auf dem Spiel. Denn: Ohne Rohstoff – keine Produktion.

Wenn man die Bilder aus dem bombardierten Mariupol sieht, dem Verladehafen der Tone, dürfte selbst bei einem hoffentlich baldigen Ende des Krieges, eine Wiederaufnahme noch dauern.

https://www.tonbergbau.blog/der-tonberg ... rohstoffe/

[eta176]

Danke Ulrich für den interessanten Link

Im Dezember 2019 sahen die Tonverladeanlagen im Hafen von Mariupol noch so aus:
https://www.google.de/maps/place/Port+o ... 2NvbXBhbnk

Im letzten Absatz heißt es:
Angesichts dieser Entwicklung sind die Anfragen nach Ton bei den Westerwälder Tonbergbau-
firmen „explodiert“. Jedoch sind die ausfallenden Mengen ukrainischer Tone qualitativ nicht
durch Westerwälder Tone zu ersetzen. […]
Weitaus schwerwiegender bei einer Steigerung der Tonproduktion ist die anschließende Logistik,
vor allem beim Bahnversand. Hier gibt es – unabhängig vom Krieg in der Ukraine – seit Länge-
rem Probleme. Ein „Ausgleich“ durch LKW-Lieferungen nach Italien ist nicht möglich.

Aktuell ist festzustellen, dass der lange Zeit fast komplett zum erliegen gekommene Container-
Transport mit den blauen OpenTop-Containern von OBEL/Rail&Sea aktuell wieder deutlich zuge-
nommen hat und auch die orangefarbigen WASCOSA-Tragwagen wieder häufiger im Bahnlogistik-
zentrum anzutreffen sind.
.

[Wiesen Klingel]

Jedoch sind die ausfallenden Mengen ukrainischer Tone qualitativ nicht
durch Westerwälder Tone zu ersetzen.

Also bitte! Qualitativ ist der Westerwälder Ton hochwertig und für die italienische Tonindustrie unverzichtbar. Ich denke, es handelt sich dann doch eher um ein quantitatives Problem - plus Logistikproblem, wie beschrieben. Hachja, das fängt ja schon mit den knappen Slots auf der Siershahn-Limburger Strecke an. Wobei - auf der Holzbachtalbahn ist noch viel Platz... Ja und wenn die Brex in Betrieb wäre.....

[bigboy4015]

Der verlinkte Artikel erklärt das doch sehr gut.

Ton ist nicht gleich Ton. Der Westerwälder Ton ist von seiner Zusammensetzung keine brauchbare Qualität als Ersatz für den aus der Ukrainie.

Das Besondere an der Situation ist, dass die ukrainischen Tone die Basis für hochwertige Feinsteinzeugfliesen (Gres Porcellanato) darstellen u.a. wegen ihrem geringen Eisengehalt und hoher Trockenbiegefestigkeit.

Aus dem Westerwälder Ton sind z B. die hochelastischen, dünnen und großformatigen Fliesen nicht produzierbar.
Eine gebogene Fliese wie in dem verlinkten Foto aus Westerwälder Ton wäre schon längst geplatzt.

In dem Blog ist ein PDF verlinkt. In der Ukraine liegen große Abbaugebiete in oder dicht an den beiden umkämpften Regionen Donezk und Luhansk.

[216-199-0]

Moin,

es gibt einen neuen sehr ausführlichen Beitrag mit dem Titel " Wiederum Ukraine " :

https://www.tonbergbau.blog/wiederum-ukraine/

Daraus geht unter anderem hervor, dass bei weiter ausbleibenden Tonlieferungen von weissem
Ton aus der Ukraine und insbesondere bei weiter anhaltend hohen Energiekosten es
Mitte April , spätestens jedoch Mitte Mai zu einer weitestgehend vollständigen Einstellung der Fliesenproduktion
in Italien kommen wird. Lt. dem italienischen Unternehmerverband Confindustria Ceramica haben aktuell bereits
30 italienische Werke Brennöfen abgeschaltet.

Dies dürfte dann auch essentielle Auswirkungen auf den Güterverkehr von Ton aus dem WW haben.
Sofern tatsächlich bereits Mitte April die Produktion von Fliesen in Italien eingestellt wird, dürfte der
Vorlauf mit dem Transport aus dem WW in Kürze eingestellt werden.

Weiss jemand wie sich die aktuelle Situation hinsichtlich der Tonverladungen mit der Bahn aus dem WW darstellt...?

[216-199-0]

Moin,

es gibt einen weiteren Beitrag mit dem Titel :
Dauerthema Ukraine – auch für den Westerwälder Tonbergbau

https://www.tonbergbau.blog/dauerthema- ... onbergbau/

Danach können sich die Westerwälder Tonbergbauunternehmen vor Anfragen nach Ton derzeit kaum ‚retten‘.

Daher nochmal meine Frage inwieweit sich die aktuelle Situation auf die Bahntransporte
aus dem WW auswirkt...