Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Beim Warten auf den ICE23 konnte ich heute den neuen Star im Fernverkehr betrachten... IC2206 verkehrte mit der neuen Dosto-Garnitur. Interessant das Verhalten der Fahrgäste, nachdem sie die Treppe hochgekommen waren: irritierte Blicke, so nach dem Motto "ein Nahverkehszug als IC?". Manche (wenige) Menschen waren mit Koffern unterwegs. Die Gepäckstücke blockierten dann einen "Vierer" oder wurden in den Gang gestellt. Für Irritationen sorgten auch die leicht verzögerten Türöffner. Drückt man drauf, dauert es einen kleinen Moment, bis sich was tut. Kurz vor der Abfahrtszeit waren da manche schon auf dem Weg zur nächsten Tür...
Punkt 06:41 Uhr gab es Ausfahrt Richtung Andernach. Das Zub-Team schlüsselte sich die eigene Tür frei und wartete auf den Tf, der 2 Minuten nach der Abfahrtszeit mal einen Blick riskierte und das müde winken der Zubs entgegennahm. Adieu Zugführer... Da ich selbst mal als Zugführer ausgebildet wurde irgendwie ein schmerzhafter Moment, wenn es mich auch persönlich nicht trifft, da ich nur noch aushilfsweise im Betriebsdenst arbeite.
Trotz allem, was man als geneigter Bahnfan an Schlechtem an diesem neuen Fahrzeugkonzept finden kann, wünsche ich der DB, dass die neuen Züge möglichst störungsfrei laufen und ggf. über die Kosteneinsparungen die Bahn gegenüber den anderen Verkehrsträgern wettbewerbsfähiger wird.
Punkt 06:41 Uhr gab es Ausfahrt Richtung Andernach. Das Zub-Team schlüsselte sich die eigene Tür frei und wartete auf den Tf, der 2 Minuten nach der Abfahrtszeit mal einen Blick riskierte und das müde winken der Zubs entgegennahm. Adieu Zugführer... Da ich selbst mal als Zugführer ausgebildet wurde irgendwie ein schmerzhafter Moment, wenn es mich auch persönlich nicht trifft, da ich nur noch aushilfsweise im Betriebsdenst arbeite.
Trotz allem, was man als geneigter Bahnfan an Schlechtem an diesem neuen Fahrzeugkonzept finden kann, wünsche ich der DB, dass die neuen Züge möglichst störungsfrei laufen und ggf. über die Kosteneinsparungen die Bahn gegenüber den anderen Verkehrsträgern wettbewerbsfähiger wird.
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2780
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Der vermeintliche "Star" im Nah...pardon Fernverkehr hat bereits böse Kritiken von Fahrgastverbänden bekommen. "Nahverkehr mit Teppichboden" hieß es da, und was ich bisher davon gesehen habe, ist m.E. auch eine Zumutung.
Wieder ein wenig mehr in der Waagschale für mich, wenn es um die Entscheidung "Gefahren werden im unbequemen Fernzug" oder "Selber fahren im bequemen Auto".
Wieder ein wenig mehr in der Waagschale für mich, wenn es um die Entscheidung "Gefahren werden im unbequemen Fernzug" oder "Selber fahren im bequemen Auto".
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Hatte auch schon das Vergnügen...Dieselpower hat geschrieben: Wieder ein wenig mehr in der Waagschale für mich, wenn es um die Entscheidung "Gefahren werden im unbequemen Fernzug" oder "Selber fahren im bequemen Auto".
Da waren die Kunstledersitze im damaligen Nahverkehr bequemer, als die Ergonomischen was-auch-immer Sitze in den modernen Fahrzeugen!
Überlege auch, ob ich im nächsten Urlaub mit der Bahn anreise, wenn ich Aussicht auf solche Wagen habe...
Nicolai
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2780
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Ich bin gar nicht neugierig drauf - die Bilder, die ich bisher gesehen habe, reichen mir völlig...
Sitze quer zur Fahrtrichtung, wo einem alles auf die Füße trampeln kann, "Fensterplätze" an der Wand (Okay, das ist ja heutzutage eine sehr weit verbreitete Unart, selbst in der Inversklasse - so nenne ich die sog. "erste" Klasse inzwischen wegen des Stoffmusters, ansonsten gibt es ja kaum noch Unterschiede), Kofferablagen in völlig lächerlicher Größe, die (zugegeben - technisch bedingte) geringe Kopffreiheit, die selbst mit meinen 172 cm schon immer wieder zu unangenehmen Anstößen zwischen Kopf und "Gepäck"ablage (reicht für ein Laptoptäschchen oder zum ach so wichtigen Laden von Händy oder Täblett) führt...alles Dinge, die man (vor allem angesichts der Alternativen "Hamsterbacke", LINT & Co.) im Nahverkehr noch akzeptieren könnte - aber mehrere Stunden über lange Strecken hinweg? Nein Danke!
Irgendwie stellt man jeden Tag aufs Neue fest, daß Bahnfahren (NV+FV) häufig so langsam keine echte Alternative mehr darstellt:
Hauptsache modern - Der Komfort wird immer weiter zurückgefahren, technischer (gern defekter) Firlefanz soll über elementare Mängel hinwegtäuschen, der Service tendiert gegen Null, die Fahrpläne orientieren sich an allem, nur nicht am Kunden, den Rest macht dann das Publikum, das einem zusehends die Freude am Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln verleidet.
Letzteres erlebe ich täglich - unseren neuen tollen Stundentakt im Oberwesterwald z.B. nutzt außer Führerscheinlosen, Asylanten und Schülern (Also wenig zahlende Kundschaft) kaum noch jemand, seitdem sich die Fahrzeiten durch Kreuzungen um bis zu 70% (!) verlängert haben. Und das nun fast immer erforderliche Umsteigen in Westerburg wird demnächst auch "DB-typischer", wenn das EStw in Betrieb geht, die Wartehalle nicht mehr geöffnet wird, und kein Ansprechpartner mehr vor Ort ist.
Als Eisenbahner in Doofland muß man sich bald schon für seinen (einstigen Traum-)Beruf schämen...traurig!
Zum Thema "wettbewerbsfähiger" - vielleicht sollte man auf der seit 1994 explodierten Managerebene mal ein wenig ausmisten, und der produktiven Ebene mal ein paar Euro mehr geben, mit "Geiz ist geil" am Kunden ist es nicht getan! Ich erwäge mittlerweile nach Rückschritt von Bahn Card First 50 auf 25 diese ganz aufzukündigen...meine letzten Fahrten (Reisen konnte man das nur selten nennen) Ende 2015 haben meinen Bedarf an Bahnreisen erst mal wieder gedeckt - ich hoffe, mein GB-Urlaub im Juni läßt die Freude am Bahnfahren mal wieder etwas aufflackern.
Sitze quer zur Fahrtrichtung, wo einem alles auf die Füße trampeln kann, "Fensterplätze" an der Wand (Okay, das ist ja heutzutage eine sehr weit verbreitete Unart, selbst in der Inversklasse - so nenne ich die sog. "erste" Klasse inzwischen wegen des Stoffmusters, ansonsten gibt es ja kaum noch Unterschiede), Kofferablagen in völlig lächerlicher Größe, die (zugegeben - technisch bedingte) geringe Kopffreiheit, die selbst mit meinen 172 cm schon immer wieder zu unangenehmen Anstößen zwischen Kopf und "Gepäck"ablage (reicht für ein Laptoptäschchen oder zum ach so wichtigen Laden von Händy oder Täblett) führt...alles Dinge, die man (vor allem angesichts der Alternativen "Hamsterbacke", LINT & Co.) im Nahverkehr noch akzeptieren könnte - aber mehrere Stunden über lange Strecken hinweg? Nein Danke!
Irgendwie stellt man jeden Tag aufs Neue fest, daß Bahnfahren (NV+FV) häufig so langsam keine echte Alternative mehr darstellt:
Hauptsache modern - Der Komfort wird immer weiter zurückgefahren, technischer (gern defekter) Firlefanz soll über elementare Mängel hinwegtäuschen, der Service tendiert gegen Null, die Fahrpläne orientieren sich an allem, nur nicht am Kunden, den Rest macht dann das Publikum, das einem zusehends die Freude am Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln verleidet.
Letzteres erlebe ich täglich - unseren neuen tollen Stundentakt im Oberwesterwald z.B. nutzt außer Führerscheinlosen, Asylanten und Schülern (Also wenig zahlende Kundschaft) kaum noch jemand, seitdem sich die Fahrzeiten durch Kreuzungen um bis zu 70% (!) verlängert haben. Und das nun fast immer erforderliche Umsteigen in Westerburg wird demnächst auch "DB-typischer", wenn das EStw in Betrieb geht, die Wartehalle nicht mehr geöffnet wird, und kein Ansprechpartner mehr vor Ort ist.
Als Eisenbahner in Doofland muß man sich bald schon für seinen (einstigen Traum-)Beruf schämen...traurig!
Zum Thema "wettbewerbsfähiger" - vielleicht sollte man auf der seit 1994 explodierten Managerebene mal ein wenig ausmisten, und der produktiven Ebene mal ein paar Euro mehr geben, mit "Geiz ist geil" am Kunden ist es nicht getan! Ich erwäge mittlerweile nach Rückschritt von Bahn Card First 50 auf 25 diese ganz aufzukündigen...meine letzten Fahrten (Reisen konnte man das nur selten nennen) Ende 2015 haben meinen Bedarf an Bahnreisen erst mal wieder gedeckt - ich hoffe, mein GB-Urlaub im Juni läßt die Freude am Bahnfahren mal wieder etwas aufflackern.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
-
- Amtmann A11
- Beiträge: 762
- Registriert: Mi 17. Jul 2013, 00:25
- Kontaktdaten:
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Tja - diejenigen, die in diesem Land tatsächlich praktische und wertschöpfende Arbeit leisten, die nämlich auch rein "physikalisch" etwas bewegen, haben doch eher das Nachsehen - verdienstmässig, körperlich wie auch vom öffentlichen Ansehen her. Wer keinen Schlips und keinen feinen Zwirn trägt, hat eben in der Schule nicht genug aufgepasst. Das ist doch immer noch das Weltbild der meisten Menschen. Warum heist es sonst stets in ehrfürchtigem Ton "König Ludwig der II. hat Schloss Neuschwanstein gebaut". Hat er wirklich? Einen Scheissdreck hat er! Irgendwelche Hungerlöhner haben die Steine geschleppt und dabei sicherlich oft Gesundheit oder sogar das Leben verloren. Aber über die spricht niemand mehr.Dieselpower hat geschrieben:und der produktiven Ebene mal ein paar Euro mehr geben.
OK. Ist ein anderes Thema, wollte aber in dem Zusammenhang mal auf diese Denke hinweisen.
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2780
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Tja, wie gut, daß Weltbilder verschieden sind - ich persönlich wollte trotz einer gar nicht schlechten Abinote nicht zum Heer der studierten Nichtsnutze gehören, und habe gleich die Richtung meines einstigen Traumberufes eingeschlagen.TroubadixRhenus hat geschrieben: Wer keinen Schlips und keinen feinen Zwirn trägt, hat eben in der Schule nicht genug aufgepasst. Das ist doch immer noch das Weltbild der meisten Menschen.
Heute, 20 Jahre später, bedauere ich es fast - aus dem Traum ist abschnittsweise ein Alptraum oder zumindest Frust geworden (Keineswegs wegen der Tätigkeit an sich, eher wegen der Rahmenbedingungen, die man so hilflos mit ansehen muß), und dennoch könnte ich mir nicht vorstellen, heute einen solchen unproduktiven, ahnungslosen Schlipsträger darzustellen, wenn ich mich damals anders entschieden hätte - auch wenn ich vermutlich damals schon mehr Ahnung von der Materie hatte, als mancher Vollpfosten heute auf entsprechendem hochdotierten Posten...
Aber Du hast recht, Thomas - andere Baustelle. Kurzer Kommentar zum neuen "Quantensprung im Fernverkehr":
Neee, laßt mal! Die IC-Linien, auf denen dieses Gerümpel läuft, streiche ich mir mal von der Reisekarte...
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
-
- Amtmann A11
- Beiträge: 762
- Registriert: Mi 17. Jul 2013, 00:25
- Kontaktdaten:
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Am Rhein gibts ja immerhin noch Züge mit ausländischem Wagenmaterial wie die Zugpaare IC119/118 oder EC7/6.Dieselpower hat geschrieben: Neee, laßt mal! Die IC-Linien, auf denen dieses Gerümpel läuft, streiche ich mir mal von der Reisekarte...
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Den EC6 nutze ich in der Regel täglich zur Heimfahrt RM-KKO. (Sitze gerade in Selbigem...) Sorry, ich kann nicht nachvollziehen, dass das Wagenmaterial besser sein soll. Hier wäre ich froh, wenn sich mal was tut. Nur Großraum. Die Sitze rutschen bei ungeschickter Belastung von selbst nach vorne. Nicht wirklich prickelnd.TroubadixRhenus hat geschrieben: Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Am Rhein gibts ja immerhin noch Züge mit ausländischem Wagenmaterial wie die Zugpaare IC119/118 oder EC7/6.
Allgemein fällt mir auf, dass oft pauschal auf die Schlipsträger geschimpft wird. Ich kann das ansatzweise nachvollziehen, finde es aber auch teils ungerecht. Bei derartig geballter Kompetenz (manche hier haben 20 und mehr Jahre Fahrdienst auf dem Buckel) könnte man sich ja selber mal die Frage stellen, ob man sich nicht Richtung Verwaltung entwickeln möchte. Dann kann man es selber besser machen... Es gibt viele EVU, die händeringend Fachleute mit bahnbetrieblichen Kenntnissen für die Verwaltung suchen.
- Dieselpower
- Direktor A15
- Beiträge: 2780
- Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
- Kontaktdaten:
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Nun, da wir dieses Thema doch vertiefen, muß ich leider vehement widersprechen. Möglicherweise suchen sie wirklich und auch ernsthaft, ABER...:Schängel hat geschrieben: Bei derartig geballter Kompetenz (manche hier haben 20 und mehr Jahre Fahrdienst auf dem Buckel) könnte man sich ja selber mal die Frage stellen, ob man sich nicht Richtung Verwaltung entwickeln möchte. Dann kann man es selber besser machen... Es gibt viele EVU, die händeringend Fachleute mit bahnbetrieblichen Kenntnissen für die Verwaltung suchen.
Ich habe im Bekannten- und Kollegenkreis genug Beispiele, wo "alte Hasen" genau diesen Schritt machten, und den jung-dynamisch-erfolglosen Schlipsträgern Tips und Ratschläge gaben, bzw. Verbesserungsvorschläge einreichten, welche dann nicht selten zugunsten eines neuen Chefschreibtisches (war nach 6 Monaten mal wieder dringend nötig!) oder einer 4tägigen Gruppenreise 1. Klasse zur InnoTrans als "zu teuer" verworfen wurden. Ich habe sie auch selbst erlebt, die geistigen Nullnummern von DB Cargo, welche sich die ganze Strecke von Frankfurt bis Berlin über (für Praktiker) Pillepalle-Dinge die Köpfe über den Schlipsen und den emaillierten DB-Anstecknadeln am Kragen zerbrachen...
Viele dieser erfahrenen und praxisorientierten Kollegen fühlen sich wie Don Quixote, und sehnen nach mehreren solcher Erfahrungen nur noch den Ruhestand herbei, die innere Kündigung ist bereits vollzogen, Dienst wird nur noch nach Vorschrift gemacht - verständlich, wenn die Eigeninitiative derart abgewürgt wird, und die Sachkompetenz derart geringgeschätzt wird. Außerdem verzweifeln sie oft an dem, was eigentlich mit der Bahnreform verringert werden sollte, in Wirklichkeit jedoch um ein vielfaches schlimmer geworden ist: Der Bürokratie- und Zuständigkeitsirrsinn. Ich unterstelle den Managern bei solchen Bestrebungen, erfahrene Eisenbahner in der Hierarchie hinauf zu hieven, eine Alibibeschaffung. Außerdem hat man einen prima Sündenbock, wenn mal was schief läuft - auch schon alles dagewesen...
Als Lehrlokführer z.B. darf man dann ab und zu herhalten, bekommt nicht selten Magengeschwüre, graue Haare und Herzinfarkte ob des Wissensstandes manches (früher hieß sowas) Anwärters, und nur einige wenige hoffnungsvolle Kandidaten, die einem die Freude am Lehren zurückgeben, motivieren dazu, es immer wieder aufs Neue zu versuchen mit Schlecker-Umschülern, kaum des Deutschen Kundigen und solchen, die es nur machen um der Arge Willen...Und wenn dann der "Neue" aufgrund mangelnder geistiger oder sozialer Kompetenz irgendeinen großen Bockmist baut, heißt es: "Wer hat den denn ausgebildet?" - wobei das letzte Wort auch oft mehr eine Farce als alles andere ist.
Traurig, aber leider wahr - und auch ich gehöre zu den Menschen, die mittlerweile täglich mit dem Gedanken spielen, Fähigkeiten und Kompetenzen (Sehr wichtiges Wort heutzutage) dort anzubieten, wo sie tatsächlich gefragt und geschätzt werden - doch das ist nicht in diesem unseren Lande...
Obiges ist übrigens umso häufiger, je größer der Laden ist. Je kleiner und "familiärer" der Betrieb, desto höher die Wahrscheinlichkeit, daß eine gute Idee von "unten" auch umgesetzt wird. Auch der Alibizweck schrumpft da entsprechend....
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
-
- Oberrat A14
- Beiträge: 2194
- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Ich will zu dieser, sehr stimmigen Diskussion noch einen historischen Part aus der "guten alten" Bahnzeit einwerfen.
Mein Landsmann Martin Hassemer, geboren an genau dem Tag im April, an dem ein 23-jähriger erfolgloser Kopierer von Kunstpostkarten sich im Wien am Vorabend des 1.Weltkrieges versuchte, mit einer Waisenrente und ein paar Kronen sowie einigen paranoiden Germanisierungsphantasien über Wasser zu halten, hatte das unverschämte Glück, 1931 Abitur machen zu dürfen und die ganze Familie hätte ihn gerne als Prälaten, Zahnarzt oder Landgerichtspräsidenten gesehen, doch es zog ihn zur Bahn.
Nach der Ausbildung für den gehobenen Dienst verschlug es ihn -als jungen Inspektor- in den "Zugförderdienst", so hieß die Sparte damals.
Doch die weisen Laufbahngestalter, wohl wissend, daß einer nur mitreden kann, der das Handwerk -zwar nicht unbedingt von der Pike auf, aber doch zumindest von seinen Grundzügen her- gelernt hatte, haben vor die Zuweisung eines Dienstpostens auf Maschinenamtebene die Lokführerprüfung gesetzt.
Also ging der junge 25-jährige Martin 1937 noch einmal 1,5 Jahre -beginnend mit einem dreimonatigen Heizereinsatz- in die Lehre und legte seine Prüfung mit Erfolg ab.
Wenn es ihn dann in den Jahren nach 1970, als es ihn erst nach Mainz, später ab 1972 bis zu seinem Ruhestand 1978
in die Direktion Frankfurt verschlug von Gau-Algesheim -zumeist mit dem Eilzug- an seinen Arbeitsplatz zog, klopfte er nicht selten an die Führerstandstür, um höflich zu fragen, ob er mal "vorne" mitfahren dürfe. Jeder wußte: Hier will kein strenger Vorgesetzter kontrollieren, ob alles in Ordnung ist, sondern hier will "einer von uns" mal ab und an hören, wo heute der Schuh drückt.
Natürlich trug auch Martin Hassemer Schlips zu seinem edlen Uniform-Zweireiher mit Goldknöpfen.
Aber im Gegensatz zu heute entsprach auch der Inhalt dieser "Verpackung".
Mein Landsmann Martin Hassemer, geboren an genau dem Tag im April, an dem ein 23-jähriger erfolgloser Kopierer von Kunstpostkarten sich im Wien am Vorabend des 1.Weltkrieges versuchte, mit einer Waisenrente und ein paar Kronen sowie einigen paranoiden Germanisierungsphantasien über Wasser zu halten, hatte das unverschämte Glück, 1931 Abitur machen zu dürfen und die ganze Familie hätte ihn gerne als Prälaten, Zahnarzt oder Landgerichtspräsidenten gesehen, doch es zog ihn zur Bahn.
Nach der Ausbildung für den gehobenen Dienst verschlug es ihn -als jungen Inspektor- in den "Zugförderdienst", so hieß die Sparte damals.
Doch die weisen Laufbahngestalter, wohl wissend, daß einer nur mitreden kann, der das Handwerk -zwar nicht unbedingt von der Pike auf, aber doch zumindest von seinen Grundzügen her- gelernt hatte, haben vor die Zuweisung eines Dienstpostens auf Maschinenamtebene die Lokführerprüfung gesetzt.
Also ging der junge 25-jährige Martin 1937 noch einmal 1,5 Jahre -beginnend mit einem dreimonatigen Heizereinsatz- in die Lehre und legte seine Prüfung mit Erfolg ab.
Wenn es ihn dann in den Jahren nach 1970, als es ihn erst nach Mainz, später ab 1972 bis zu seinem Ruhestand 1978
in die Direktion Frankfurt verschlug von Gau-Algesheim -zumeist mit dem Eilzug- an seinen Arbeitsplatz zog, klopfte er nicht selten an die Führerstandstür, um höflich zu fragen, ob er mal "vorne" mitfahren dürfe. Jeder wußte: Hier will kein strenger Vorgesetzter kontrollieren, ob alles in Ordnung ist, sondern hier will "einer von uns" mal ab und an hören, wo heute der Schuh drückt.
Natürlich trug auch Martin Hassemer Schlips zu seinem edlen Uniform-Zweireiher mit Goldknöpfen.
Aber im Gegensatz zu heute entsprach auch der Inhalt dieser "Verpackung".
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Ok, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil... Nein im Ernst: so sollte es natürlich nicht laufen. Da habe ich wohl bisher bei meinen 2 AG nach der DB unverschämtes Glück gehabt...Dieselpower hat geschrieben: Nun, da wir dieses Thema doch vertiefen, muß ich leider vehement widersprechen. Möglicherweise suchen sie wirklich und auch ernsthaft, ABER...:
Ich habe im Bekannten- und Kollegenkreis genug Beispiele, wo "alte Hasen" genau diesen Schritt machten, und den jung-dynamisch-erfolglosen Schlipsträgern Tips und Ratschläge gaben, bzw. Verbesserungsvorschläge einreichten, welche dann nicht selten zugunsten eines neuen Chefschreibtisches (war nach 6 Monaten mal wieder dringend nötig!) oder einer 4tägigen Gruppenreise 1. Klasse zur InnoTrans als "zu teuer" verworfen wurden. Ich habe sie auch selbst erlebt, die geistigen Nullnummern von DB Cargo...
Ich muss heute übrigens zu einem Kunden nach Gütersloh... Habe mich natürlich für den IC2206 bis Köln zur Anreise entschieden... Reservierungsanzeige gestört, Uhrzeit schon auf Sommerzeit, Personal tendenziell genervt, was aber nicht an der neuen Garnitur liegen muss. Mal sehen, was mein Rücken nach einer Stunde Fahrtzeit sagt.
Re: Heute 06:41 Uhr in KKO Gleis 5
Ohje... Es herrscht eine gewisse gereizte Stimmung unter den Beförderungsfällen, da viele Ihre Plätze nicht finden können. Es liegt aber weniger an der gestörten Anzeige, als vielmehr an dem Umstand, dass wohl noch Reservierungen für Wagennummern vergeben wurden, die seit dem 20.03. Geschichte sind. Dazu dann die wenig sinnige Aussage der Zugbegleiterin, dass man sich einfach hinsetzen kann, wo man möchte, was dann zwangsweise zu einem Konflikt führt, wenn ein Reisender mit Reservierung genau dort sitzen möchte, wo sich soeben ein anderer Reisender, ebenfalls mit Reservierung (aber nicht für diesen Wagen), auf Anraten der Zugbegleiterin niedergelassen und eingerichtet hat.
Die Bordtechnicker von Bombardier sind nun auch aktiv. Der graphisch angezeigte Laufweg ändert sich permanent. Zunächst sollte es hinter Bonn via Kalk Richtung Köln Hbf gehen, dann doch Regellaufwweg via Köln West. Eben sprach ein Reisender einen Techniker an: "Sind Sie von der Deutschen Bahn?" Techniker: "Nein, ich bin Technicker vom Waggonhersteller". Reisender: "Dann stellen Sie doch bitte wenigstens die korrekte Uhrzeit auf den Displays ein!"
Die Bordtechnicker von Bombardier sind nun auch aktiv. Der graphisch angezeigte Laufweg ändert sich permanent. Zunächst sollte es hinter Bonn via Kalk Richtung Köln Hbf gehen, dann doch Regellaufwweg via Köln West. Eben sprach ein Reisender einen Techniker an: "Sind Sie von der Deutschen Bahn?" Techniker: "Nein, ich bin Technicker vom Waggonhersteller". Reisender: "Dann stellen Sie doch bitte wenigstens die korrekte Uhrzeit auf den Displays ein!"