Da frage ich mich, was den Herrn Uthe als Hotelier denn antreibt, die abwegige Diskussion um "Bahnlärm" so unnötig anzuheizen. Ich würde mal sagen, ein klassisches Eigentor. Mehr Touristen bekommt er so bestimmt nicht in sein Hotel, wenn er den notorisch miesmacherischen SPIEGEL-Redakteuren so etwas Wirres erzählt. Schön blöd!... Ein noch größeres Problem für den Tourismus ist der Lärm. Je zwei Bahngleise auf jeder Rheinseite führen durch das enge Tal; es ist eine der am stärksten befahrenen Eisenbahnstrecken Europas. In vielen Unterkünften in Flussnähe dröhnt der Krach bis in die Schlafzimmer der Gäste. Jeden Tag jagen mehrere Hundert Züge durch das Mittelrheintal, oft mehr als 20 in der Stunde, manchmal mehr als 100 pro Nacht.
Direkt neben der Bahnstrecke in St. Goarshausen steht das Hotel von Berthold Uthe. Immer häufiger beschwerten sich seine Gäste über den Lärm, sagt er, und darüber, dass sie nachts nicht schlafen könnten. "Wenn die Bahn weg wäre, wäre alles wunderbar", glaubt Uthe.
Verkehrsexperten sagen, dass der Zugverkehr durch das Tal noch zunehmen könnte, wenn im Dezember der Gotthard-Basistunnel unter den Alpen den Betrieb aufnimmt und der Gütertransport per Bahn zwischen den Nordseehäfen und Mittelmeer ökonomisch noch attraktiver wird. Die Bahn AG verspricht zwar, dass die Güterwagen künftig leiser würden. Aber Anwohner fürchten, dass der Effekt durch den zusätzlichen Verkehr verpufft. ...
PS: Den SPIEGEL kaufe ich schon lange nicht mehr (allein wegen solcher Horrorgeschichten). Er ist mir im Sportcenter zufällig in die Hände gefallen und ich habe die entsprechende Seite nur abfotografiert, um die Passage zu zitieren..