Die Eisenbahnfans der Republik strömen Richtung Norden – und auch mich hielt, dank eines günstigen Schichtwechsels, letztes Wochenende nichts mehr hier, sodass ich zwei Tage an der Marschbahn verbringen konnte. Die Stellen und Motive sind zwar größtenteils ausgelutscht bis zum Gehtnichtmehr, aber für mich waren sie trotzdem neu.
Schon Freitagmittag ging es – standesgemäß mit dem Zug – nach Neumünster, und von dort aus am nächsten Morgen über Heide Friedrichstadt. Die Eiderbrücke war das erste Ziel, und nachdem ich auf dem Weg zwei Züge verpasst hatte, landete um 11:04 endlich der erste Umleiter auf dem Chip.
Da der Rheingold nach Westerland schon im Zulauf war, wartete ich noch bis 11:45, und nahm diesen auch noch hier auf.
Dann fuhr ich weiter nach Husum, wo ein IC mit der erwünschten 218-Doppeltraktion vorbeikam.
Da nichts weiter angekündigt war, ging es mit dem nächsten Zug hoch nach Niebüll – der anstrengende Teil des Tages stand bevor. Zunächst wurde die Marschbahn-Stelle schlechthin abgehakt: zusammen mit ca. 20 Kollegen sah ich den Wolkenschaden bei 232 635 schon kommen, als der Lokführer seinen Zug tatsächlich noch aus dem Schatten heraus beschleunigte – Volltreffer!
Nach dem Gegenzug mit 233 622 wanderte ich hoch nach Bosbüll, leider mehr oder weniger umsonst: Erst überraschte mich ein Zug im Windkraftanlagen-Feld (wobei das ja auch zur Nordbahn gehört),…
…und 232 669 wurde am BÜ vom bösesten Wolkenschaden heimgesucht, den ich seit langem hatte – genau 10 Sekunden lang war es dunkel.
Jetzt folgte die Sporteinheit des Tages: 9 Kilometer Fußweg, wobei aus Süden schon zwei Züge vorgemeldet waren. Innerhalb von 70 Minuten war ich in Lindholm, und hatte es vor den angekündigten Zügen geschafft. Dafür ging jetzt das Zittern um den Gegenzug-Schaden los: Würden sich etwa Rheingold und Gz genau hier treffen? Glück gehabt: Erst kam der Rheingold von der Insel zurück…
…und etwas später konnte 233 285 von der wartenden Meute auf den Chip gebannt werden.
Den zweiten Zug mit der wunderbar sauberen 232 230 machte ich dann ein Stück weiter mit „nur noch“ zwei Kollegen.
Was darf nicht fehlen, wenn man in Niebüll ist? Klar, ein Sylt-Shuttle! Da dieses 218-Pärchen genau richtig losfuhr, konnte ich hier einen Haken machen.
Am nächsten Morgen, dem des Sonntags, war leider vom guten Wetter nichts mehr übrig, aber ich machte mich trotzdem auf den Weg nach Burg, um die Hochdonner Brücke zu besuchen. Ein beeindruckendes Bauwerk, auf dem dieser IC gerade den Nord-Ostsee-Kanal überquert!
In seiner ganzen Pracht kriegt man die Brücke wohl nur aus der Luft aufs Bild, aber der Blick vom Brückenkopf ist auch nicht schlecht
Da es immer schlechter wurde, brach ich ab und fuhr nach Hamburg. Von hier wollte ich am nächsten Morgen zunächst nach Moorburg. Es war ruhig, aber kurz, bevor ich ging, kam ein seltenes Highlight: Die Ludmilla, die zwei Tage zuvor noch auf der Marschbahn unterwegs war, kam mit einem leeren Autozug von Stade vorbeigebrummt.
Dann wollte ich endlich ein schon lange geplantes und öfters versuchtes Motiv umsetzen: Die Kattwyk-Brücke. Passend mit jedem Zug (es waren immerhin 4 Stück in 2,5 Stunden!) kam zwar eine Wolke, aber die Metrans 386 017 ist zumindest mal ein Anfang.
Anschließend ging es von Harburg zurück nach Hause und in die Nachtschicht. Es war anstrengend, es gab schlechtes Wetter, aber es war eine spaßige und alles in allem erfolgreiche Tour. Ich bin bei den nächsten Umleitern, sofern es sich einrichten lässt, wieder dabei!
Marschbahn-Großdiesel (14B)
Marschbahn-Großdiesel (14B)
Gruß aus Bonn,
Dennis
Dennis