Aus den Jugendjahren der 215 - Teil 2 (Juli 1985, 14B)
Verfasst: Do 9. Jul 2015, 22:30
Hallo,
im Juli 1985 sahen Andreas und ich uns auf der Schwäbischen Alb um. Gerade die Streckendieselloks aus dem Bw Ulm, die abwechslungsreiche Wagenparks beförderten, sind heute nach exakt 30 Jahren so kaum noch vorstellbar.
Diese Tour brachte es nebenbei auch mit sich, vorrangig Maschinen der Baureihe 215 ablichten zu können. Aber Vorrang hatten die Landschaft, die Infrastruktur und die Zugbildung.
Unser Betätigungsfeld war am 24. und 25. Juli 1985 die Zollernalbbahn zwischen Tübingen und Sigmaringen sowie Teile der Donautalbahn; die besuchten Bereiche sind grün markiert.
Bild 19:
Am 24. Juli 1985 erwarteten wir gegen 14.30 Uhr bei sommerlichen Temperaturen auf der langen Geraden 700 Meter südlich des Hp Nehren in Höhe des Streckenkilometers 14,1 den E 3815 (Tübingen 14.15 – Sigmaringen 15.40). Zuglok war die 215 107.
Zugreihung: Byg, AByg, Byg, MDyg.
Bild 20:
Im Bahnhof Frommern dann gegen 16.10 Uhr endlich der erste Zug mit Allgäu-Zollern-Bahn-Wagen für uns. Den 6323 (Tübingen 15.16 – Sigmaringen 16.57) zog 215 056.
Bild 21:
50 Minuten später in Bisingen die 215 093 mit ihrem E 3495 (Tübingen 16.20 – Aulendorf 18.50).
Bild 22:
Wir blieben in Bisingen, um knapp eine Stunde später die 215 150 mit dem E 3497 (Tübingen 17.15 – Sigmaringen 18.52) und der Burg Hohenzollern im Hintergrund abzulichten.
Bild 23:
Dann ging es zurück nach Frommern, wo die Sonne nunmehr viel günstiger die Szenerie ausleuchtete. In herrlichem Abendlicht nahmen wir gegen 18.35 Uhr die zurückkehrende 215 056 mit ihrem E 3822 (Sigmaringen 18.00 – Tübingen 19.24) auf.
Aber wir hatten an jenem Abend des 24. Juli 1985 noch nicht genug, obgleich damals das Licht für übliche Fahrtaufnahmen beim Kodachrome 64 nicht mehr ganz ausreichte; und Bahnhofsaufnahmen wären wohl auch schon schattig gewesen.
Bild 24:
So begaben wir uns nach Albstadt-Ebingen und versuchten den bemerkenswerten E 3640 (Memmingen 16.47 – Aulendorf – Sigmaringen – Tübingen – Plochingen – Stuttgart Hbf 21.50) steil von vorn aufzunehmen. Um 19.35 rollten dann 215 099 und 215 014 sowie die 211 341 am Schluss mit ihrem Eilzug herein; die beiden letzten Loknummern hat Stefan Motz beigesteuert.
Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass die Herren im Hintergrund mit dieser Fotoaktion nicht ganz einverstanden waren .....
Bei dem Datum 24.7.1985 mußte ich doch gleich mal in meinem Archiv nachsehen, und tatsächlich kann ich Dir bei Bild 24 (E 3640) die beiden(!) anderen Loknummern nennen. Diesen Zug fotografierte ich nämlich in der Nähe des ehemaligen Hp. Gomaringen (zwischen Dußlingen und Nehren), wo abends die letzten beiden Züge im besten Licht vorbeikamen.
215 099-3 + 215 014-2(+ 211 341-3)
Dann war es aber höchste Zeit, sich mit dem Pkw ein ruhiges Plätzchen – ganz weit draußen in der Pampa – auszusuchen, Campingmöbel aufzustellen und die Schätze aus dem Bordkühlschrank auszupacken.
Nach den Planungen für den nächsten Tag gönnten wir uns noch das eine oder andere Feierabendbierchen. Zur blauen Stunde kamen Luftmatratzen auf die Liegesitze, und bald schliefen wir - eingehüllt in Autan-Wolken - wie die Bären ...... Kein Internet oder Handy konnte uns stressen - nur das Autoradio verband uns mit der restlichen Welt.
Mit dem ersten Sonnenstrahl – spätestens um 6 Uhr – hielt es uns nicht mehr in den Schlafsäcken. Morgenwäsche, Cockpit aufräumen, Einsatzbereitschaft herstellen; und ab gings zu dem am Vortage bereits erkundeten ersten Fotostandort.
Frühstück mit frischen Backwaren gab es traditionell erst in einer Zugpause nach den Arbeiter- und Schülerzügen.
So auch am frühen Morgen des 25. Juli 1985, einem Tag, der noch wunderbar sonnig startete. Andreas hatte den Bahnhof Sigmaringendorf vorgeschlagen, der aber leider seit 1977 keinen Reisezughalt mehr aufwies (seit 2000 aber wieder Haltepunkt).
Hier nun ein Überblick über die am 25. Juli 1985 von uns besuchte Region:
Bild 25:
Etwa um 7 Uhr röhrte die 215 107 mit dem E 3941 (Sigmaringen 6.57 – Aulendorf 7.54) an den östlichen Ausfahrtssignalen des Bahnhofs Sigmaringendorf vorbei – erfreulicherweise wieder mit AZB-Wagen.
Bild 26:
Wir blieben gleich in Sigmaringendorf, um gegen 7.35 Uhr in dem etwas schattigen Bahnhof die Durchfahrt des E 3353 (Villingen (Schwarzwald) 6.10 – Ulm 8.46) mit seiner 215 010 umzusetzen.
Bild 27:
Anderthalb Kilometer westlich von Mengen liegt der Haltepunkt Ennetach. Gegen 8.15 Uhr erwarteten wir dort die 215 132 mit ihrem E 3481 (Tübingen 6.34 – Sigmaringen – Aulendorf – Memmingen 10.21).
Bild 28:
Genau eine Stunde später sahen wir uns in dem für seinen Wasserturm bekannten Bahnhof Hausen i. Tal an der Donautalbahn um und entschieden, lieber das Schloss Werenwag als Hintergrund zu nutzen. So entstand dieses Bild des E 3355 (Immendingen 8.44 – Ulm 10.46) mit der 215 078.
Nach diversen anderen fotografischen Streifzügen widmeten wir uns ab dem Mittag wieder den 215er-Zügen. Leider zog jetzt eine starke Bewölkung auf. Die Lufttemperatur näherte sich der 30 Grad-Marke; und die Aussichten für die nächsten Tage waren wenig erfolgversprechend. Gleichwohl hielten wir durch und erlangten so noch Aufnahmen, die anderenfalls für mich eine schmerzliche Lücke hinterlassen hätten.
Bild 29:
Die nächste 215 erwischten wir gegen 12.45 Uhr 800 Meter südlich des Bahnhofs Storzingen bei km 74,3 auf der Brücke über die Schmeie. Zuglok des E 3489 (Tübingen 11.23 – Sigmaringen – Aulendorf – Memmingen 15.20) war 215 064; am Ende wohl die die Tübinger 211 335, die sich bereits am Vortage z. B. in Bisingen nützlich gemacht hatte.
Bild 30:
Genau eine Stunde später entdeckten wir einen Kilometer nördlich von Storzingen beim km 72,4 ein idyllisches Plätzchen an einer Brücke über die Schmeie, an dem sich vorzüglich der E 3816 (Sigmaringen 13.30 – Tübingen 14.45) mit der 215 107 ablichten ließ. Bei Sonne wäre das eine unschöne Gegenlichtaufnahme geworden ......
Bild 31:
Dann nach Storzingen, wo planmäßig um 14.28 Uhr die 215 014 mit dem E 3813 (Tübingen 13.15 – Sigmaringen 14.41) Ausfahrt hatte.
Die Lichtverhältnisse blieben bescheiden, die Luft wurde stickiger. Da beschlossen wir, auf „Kulturprogramm“ umzuschalten: Erfrischung im Freizeitbad „Badkap“ in Albstadt-Ebingen war nun angesagt. Schließlich waren wir bereits wieder drei Tage als Camper unterwegs. Und während wir dort für reichlich eine Stunde rumplanschten, kam auch die Sonne wieder hervor. Da gab es kein Halten mehr – die Bahnstrecke war ja nur ein paar hundert Meter vom Schwimmbad entfernt ......
Bild 32:
So machten wir an jenem Tag gegen 17 Uhr noch ein Foto der 215 014 mit der selben Garnitur wie auf Bild 31. Sie zog den E 3820 (Sigmaringen 16.29 – Tübingen 17.45) und durcheilte bei km 56,7 (800 Meter westlich des heutigen Hp Albstadt-Ebingen West) ein Gelände, das mittlerweile stärker bebaut ist.
Anschließend sahen wir uns noch ein wenig bei der HzL um.
Am Folgetag stand der nordöstliche Teil der Donautalbahn auf dem Programm, und zwar der Abschnitt zwischen Blaubeuren und Allmendingen. Dies wird dann auch Inhalt des dritten Teils dieser Reihe sein.
Es grüßt Euch
Günter
im Juli 1985 sahen Andreas und ich uns auf der Schwäbischen Alb um. Gerade die Streckendieselloks aus dem Bw Ulm, die abwechslungsreiche Wagenparks beförderten, sind heute nach exakt 30 Jahren so kaum noch vorstellbar.
Diese Tour brachte es nebenbei auch mit sich, vorrangig Maschinen der Baureihe 215 ablichten zu können. Aber Vorrang hatten die Landschaft, die Infrastruktur und die Zugbildung.
Unser Betätigungsfeld war am 24. und 25. Juli 1985 die Zollernalbbahn zwischen Tübingen und Sigmaringen sowie Teile der Donautalbahn; die besuchten Bereiche sind grün markiert.
Bild 19:
Am 24. Juli 1985 erwarteten wir gegen 14.30 Uhr bei sommerlichen Temperaturen auf der langen Geraden 700 Meter südlich des Hp Nehren in Höhe des Streckenkilometers 14,1 den E 3815 (Tübingen 14.15 – Sigmaringen 15.40). Zuglok war die 215 107.
Zugreihung: Byg, AByg, Byg, MDyg.
Bild 20:
Im Bahnhof Frommern dann gegen 16.10 Uhr endlich der erste Zug mit Allgäu-Zollern-Bahn-Wagen für uns. Den 6323 (Tübingen 15.16 – Sigmaringen 16.57) zog 215 056.
Bild 21:
50 Minuten später in Bisingen die 215 093 mit ihrem E 3495 (Tübingen 16.20 – Aulendorf 18.50).
Bild 22:
Wir blieben in Bisingen, um knapp eine Stunde später die 215 150 mit dem E 3497 (Tübingen 17.15 – Sigmaringen 18.52) und der Burg Hohenzollern im Hintergrund abzulichten.
Bild 23:
Dann ging es zurück nach Frommern, wo die Sonne nunmehr viel günstiger die Szenerie ausleuchtete. In herrlichem Abendlicht nahmen wir gegen 18.35 Uhr die zurückkehrende 215 056 mit ihrem E 3822 (Sigmaringen 18.00 – Tübingen 19.24) auf.
Aber wir hatten an jenem Abend des 24. Juli 1985 noch nicht genug, obgleich damals das Licht für übliche Fahrtaufnahmen beim Kodachrome 64 nicht mehr ganz ausreichte; und Bahnhofsaufnahmen wären wohl auch schon schattig gewesen.
Bild 24:
So begaben wir uns nach Albstadt-Ebingen und versuchten den bemerkenswerten E 3640 (Memmingen 16.47 – Aulendorf – Sigmaringen – Tübingen – Plochingen – Stuttgart Hbf 21.50) steil von vorn aufzunehmen. Um 19.35 rollten dann 215 099 und 215 014 sowie die 211 341 am Schluss mit ihrem Eilzug herein; die beiden letzten Loknummern hat Stefan Motz beigesteuert.
Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass die Herren im Hintergrund mit dieser Fotoaktion nicht ganz einverstanden waren .....
Bei dem Datum 24.7.1985 mußte ich doch gleich mal in meinem Archiv nachsehen, und tatsächlich kann ich Dir bei Bild 24 (E 3640) die beiden(!) anderen Loknummern nennen. Diesen Zug fotografierte ich nämlich in der Nähe des ehemaligen Hp. Gomaringen (zwischen Dußlingen und Nehren), wo abends die letzten beiden Züge im besten Licht vorbeikamen.
215 099-3 + 215 014-2(+ 211 341-3)
Dann war es aber höchste Zeit, sich mit dem Pkw ein ruhiges Plätzchen – ganz weit draußen in der Pampa – auszusuchen, Campingmöbel aufzustellen und die Schätze aus dem Bordkühlschrank auszupacken.
Nach den Planungen für den nächsten Tag gönnten wir uns noch das eine oder andere Feierabendbierchen. Zur blauen Stunde kamen Luftmatratzen auf die Liegesitze, und bald schliefen wir - eingehüllt in Autan-Wolken - wie die Bären ...... Kein Internet oder Handy konnte uns stressen - nur das Autoradio verband uns mit der restlichen Welt.
Mit dem ersten Sonnenstrahl – spätestens um 6 Uhr – hielt es uns nicht mehr in den Schlafsäcken. Morgenwäsche, Cockpit aufräumen, Einsatzbereitschaft herstellen; und ab gings zu dem am Vortage bereits erkundeten ersten Fotostandort.
Frühstück mit frischen Backwaren gab es traditionell erst in einer Zugpause nach den Arbeiter- und Schülerzügen.
So auch am frühen Morgen des 25. Juli 1985, einem Tag, der noch wunderbar sonnig startete. Andreas hatte den Bahnhof Sigmaringendorf vorgeschlagen, der aber leider seit 1977 keinen Reisezughalt mehr aufwies (seit 2000 aber wieder Haltepunkt).
Hier nun ein Überblick über die am 25. Juli 1985 von uns besuchte Region:
Bild 25:
Etwa um 7 Uhr röhrte die 215 107 mit dem E 3941 (Sigmaringen 6.57 – Aulendorf 7.54) an den östlichen Ausfahrtssignalen des Bahnhofs Sigmaringendorf vorbei – erfreulicherweise wieder mit AZB-Wagen.
Bild 26:
Wir blieben gleich in Sigmaringendorf, um gegen 7.35 Uhr in dem etwas schattigen Bahnhof die Durchfahrt des E 3353 (Villingen (Schwarzwald) 6.10 – Ulm 8.46) mit seiner 215 010 umzusetzen.
Bild 27:
Anderthalb Kilometer westlich von Mengen liegt der Haltepunkt Ennetach. Gegen 8.15 Uhr erwarteten wir dort die 215 132 mit ihrem E 3481 (Tübingen 6.34 – Sigmaringen – Aulendorf – Memmingen 10.21).
Bild 28:
Genau eine Stunde später sahen wir uns in dem für seinen Wasserturm bekannten Bahnhof Hausen i. Tal an der Donautalbahn um und entschieden, lieber das Schloss Werenwag als Hintergrund zu nutzen. So entstand dieses Bild des E 3355 (Immendingen 8.44 – Ulm 10.46) mit der 215 078.
Nach diversen anderen fotografischen Streifzügen widmeten wir uns ab dem Mittag wieder den 215er-Zügen. Leider zog jetzt eine starke Bewölkung auf. Die Lufttemperatur näherte sich der 30 Grad-Marke; und die Aussichten für die nächsten Tage waren wenig erfolgversprechend. Gleichwohl hielten wir durch und erlangten so noch Aufnahmen, die anderenfalls für mich eine schmerzliche Lücke hinterlassen hätten.
Bild 29:
Die nächste 215 erwischten wir gegen 12.45 Uhr 800 Meter südlich des Bahnhofs Storzingen bei km 74,3 auf der Brücke über die Schmeie. Zuglok des E 3489 (Tübingen 11.23 – Sigmaringen – Aulendorf – Memmingen 15.20) war 215 064; am Ende wohl die die Tübinger 211 335, die sich bereits am Vortage z. B. in Bisingen nützlich gemacht hatte.
Bild 30:
Genau eine Stunde später entdeckten wir einen Kilometer nördlich von Storzingen beim km 72,4 ein idyllisches Plätzchen an einer Brücke über die Schmeie, an dem sich vorzüglich der E 3816 (Sigmaringen 13.30 – Tübingen 14.45) mit der 215 107 ablichten ließ. Bei Sonne wäre das eine unschöne Gegenlichtaufnahme geworden ......
Bild 31:
Dann nach Storzingen, wo planmäßig um 14.28 Uhr die 215 014 mit dem E 3813 (Tübingen 13.15 – Sigmaringen 14.41) Ausfahrt hatte.
Die Lichtverhältnisse blieben bescheiden, die Luft wurde stickiger. Da beschlossen wir, auf „Kulturprogramm“ umzuschalten: Erfrischung im Freizeitbad „Badkap“ in Albstadt-Ebingen war nun angesagt. Schließlich waren wir bereits wieder drei Tage als Camper unterwegs. Und während wir dort für reichlich eine Stunde rumplanschten, kam auch die Sonne wieder hervor. Da gab es kein Halten mehr – die Bahnstrecke war ja nur ein paar hundert Meter vom Schwimmbad entfernt ......
Bild 32:
So machten wir an jenem Tag gegen 17 Uhr noch ein Foto der 215 014 mit der selben Garnitur wie auf Bild 31. Sie zog den E 3820 (Sigmaringen 16.29 – Tübingen 17.45) und durcheilte bei km 56,7 (800 Meter westlich des heutigen Hp Albstadt-Ebingen West) ein Gelände, das mittlerweile stärker bebaut ist.
Anschließend sahen wir uns noch ein wenig bei der HzL um.
Am Folgetag stand der nordöstliche Teil der Donautalbahn auf dem Programm, und zwar der Abschnitt zwischen Blaubeuren und Allmendingen. Dies wird dann auch Inhalt des dritten Teils dieser Reihe sein.
Es grüßt Euch
Günter