Zum neuen Rheinland-Pfalz-Takt an der Mosel ein paar Eindrücke vom Sonntag. Die Anreise von Bonn zur Mosel (Hin nach Bullay, zurück von Kobern-Gondorf) war angenehm kurz, da die Übergangszeiten in Koblenz, im Gegensatz zu früher, optimal angepasst wurden. Eine echte Verbesserung, zumal jetzt ein konsequenter Stundentakt mit RE gefahren wird, der die Planung erleichtert. Und die Reisezeiten verbessert. Mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket ist die Anreise kostengünstig und unschlagbar gegenüber dem Auto. Der Wegfall der IC stört mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, der dadurch mögliche stündliche RE bringt mir viel mehr. Alles in allem ist der neue Fahrplan an der Mosel für uns eine tolle Verbesserung!
Auf der Hinfahrt war der KISS Doppeldecker der CFL im Einsatz. Der Zug macht einen schönen, hellen Eindruck, war aber falsch klimatisiert. Beim Einstieg in Koblenz war es recht warm, dann später auf der Fahrt sehr kalt. Die schlechte Klimatisierung war ein großes Manko. Die Abstellplätze für Fahrräder waren beengt, und bei größerem Andrang dürfte es knapp werden. Die vielen Stufen stören etwas, dafür hat man aber in der Oberreihe eine gute Aussicht. Die Bestuhlung bietet für jeden Geschmack etwas. Die Polsterung ist besser als im Talent, aber trotzdem noch zu hart. Besonders nervig war das eindringliche Warnsignal beim Schließen der Türen. Die Fahrgeräusche sind angenehm gering. Die Türen öffnen sich relativ schnell (warum geht das bei diesem Neufahrzeug so zügig, nicht aber beim Lint???).
Auf der Rückfahrt hatten wir den Flirt3, und der hat mir noch besser gefallen. Das Fahrradabteil ist angenehm groß und dürfte auch bei größerem Andrang ausreichen. Der große Tisch zur 4er Gruppe hat ganz besonders gefallen. Die Klimatisierung war sehr angenehm und war somit optimal eingestellt. Der Zug ist auch sehr ruhig, hell und übersichtlich, da stufenfrei. Nur die Sitzpolster waren mir zu hart.
Summa summarum: Der Verkehr an der Mosel bringt eine deutliche Verbesserung, wenn auch mit kleinen Abstrichen in einigen Details. Die Bahn(Verbindung) an die Mosel ist jetzt so attraktiv für uns, dass selbst für meine etwas Auto-affinere Frau (wg. Dienstwagen) die Vorzüge deutlich überwiegen. Wir werden die Verbindung sicher öfter nutzen.
Rheinland-Pfalz-Takt an der Mosel
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- Registriert: Mo 30. Jul 2007, 15:08
Re: Rheinland-Pfalz-Takt an der Mosel
Na, das ist doch mal ein insgesamt guter, nüchterner aund ausgewogener Beitrag.
Dass hier keine Bilder ergänzen, ist nicht so tragisch, schließlich bietet hier die Suchfunktion ne Menge Außen-Aufnahmen.
Das Fahrgast Erlebnis spielt sich aber drinnen, und beim umsteigen dann zeitbezogen möglichst kurz draußen ab.
Die Einstellung der Klimaanlage dürften die Techniker dann wohl auch noch hinbekommen?
In Hessen blickt man wegen diesem "Markenartikel", der sich Rheinland-Pfalz-Takt nennt, fast neidisch nach Rh-Pf.
Dass hier keine Bilder ergänzen, ist nicht so tragisch, schließlich bietet hier die Suchfunktion ne Menge Außen-Aufnahmen.
Das Fahrgast Erlebnis spielt sich aber drinnen, und beim umsteigen dann zeitbezogen möglichst kurz draußen ab.
Die Einstellung der Klimaanlage dürften die Techniker dann wohl auch noch hinbekommen?
In Hessen blickt man wegen diesem "Markenartikel", der sich Rheinland-Pfalz-Takt nennt, fast neidisch nach Rh-Pf.
ich wollt, es wäre Abend und die Preußen kämen
Re: Rheinland-Pfalz-Takt an der Mosel
Ich hänge hier mal einen Erfahrungsbericht an:
Ich bin gestern von Bonn nach Trier und zurück gefahren. Es hat wieder alles prima funktioniert mit dem Rheinland-Pfalz-Takt, den ich als große Verbesserung betrachte. Eine Stunde Stopp in Cochem war Dank Rh-Pf.-Takt auch noch drin. Nach dem alten System hätte das nicht unbedingt so sauber geklappt. Der reine Stundentakt ist da eine echte Verbesserung und eine wahre Wohltat. Der Übergang in Koblenz ist heute auch viel besser als noch vor einem Jahr. Den IC vermisse ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, er hätte den Takt gefährdet.
Die Fahrt im Stadler Flirt hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Flirt war bei beiden Fahrten angenehm klimatisiert. Die Sitze sind nicht übermäßig bequem, aber absolut erträglich. Sehr schön ist die Möglichkeit, einen Platz mit großem Tisch zu wählen. Die Klapptische an den übrigen Sitzen waren auch gut nutzbar (noch...). Der Sitzabstand ist für meine Größe (bei 186 cm) völlig ausreichend. Anders als der KISS wird man im FLIRT nicht von zu lauten Durchsagen oder Warntönen der Tür genervt. Der Zug ist sehr leise und gleitet angenehm sanft und optimal gefedert über die Gleise; ein sehr schönes Fahren. Die Türen öffnen zügig und der Einstieg ist auch breit genug. Für die Fahrräder gibt es genug Platz, und da auch der Einstieg groß genug ist, klappte das Ein- und Aussteigen bei den zahlreichen Radtouristen mit ihren Gefährten sehr gut. Und alles ohne Stufen! Kurzum: Der FLIRT ist ein echt toller Zug, mit dem ich sehr gerne fahre. Kompliment an die Verantwortlichen, die bei der Beschaffung des neuen Fahrzeugparks aus meiner Sicht eine sehr gute Wahl getroffen haben. Leider ist das ja nicht immer so. Die Wahl des LINT/VAREO für das Kölner Dieselnetz ist im Vergleich dazu eine Katastrophe.
Ich bin gestern von Bonn nach Trier und zurück gefahren. Es hat wieder alles prima funktioniert mit dem Rheinland-Pfalz-Takt, den ich als große Verbesserung betrachte. Eine Stunde Stopp in Cochem war Dank Rh-Pf.-Takt auch noch drin. Nach dem alten System hätte das nicht unbedingt so sauber geklappt. Der reine Stundentakt ist da eine echte Verbesserung und eine wahre Wohltat. Der Übergang in Koblenz ist heute auch viel besser als noch vor einem Jahr. Den IC vermisse ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, er hätte den Takt gefährdet.
Die Fahrt im Stadler Flirt hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Flirt war bei beiden Fahrten angenehm klimatisiert. Die Sitze sind nicht übermäßig bequem, aber absolut erträglich. Sehr schön ist die Möglichkeit, einen Platz mit großem Tisch zu wählen. Die Klapptische an den übrigen Sitzen waren auch gut nutzbar (noch...). Der Sitzabstand ist für meine Größe (bei 186 cm) völlig ausreichend. Anders als der KISS wird man im FLIRT nicht von zu lauten Durchsagen oder Warntönen der Tür genervt. Der Zug ist sehr leise und gleitet angenehm sanft und optimal gefedert über die Gleise; ein sehr schönes Fahren. Die Türen öffnen zügig und der Einstieg ist auch breit genug. Für die Fahrräder gibt es genug Platz, und da auch der Einstieg groß genug ist, klappte das Ein- und Aussteigen bei den zahlreichen Radtouristen mit ihren Gefährten sehr gut. Und alles ohne Stufen! Kurzum: Der FLIRT ist ein echt toller Zug, mit dem ich sehr gerne fahre. Kompliment an die Verantwortlichen, die bei der Beschaffung des neuen Fahrzeugparks aus meiner Sicht eine sehr gute Wahl getroffen haben. Leider ist das ja nicht immer so. Die Wahl des LINT/VAREO für das Kölner Dieselnetz ist im Vergleich dazu eine Katastrophe.
Re: Rheinland-Pfalz-Takt an der Mosel
Dazu habe ich noch eine kleine Story vom letzten Wochenende. Ich kam von meiner Moselweinbahn-Tour zurück , die Route war also Bullay - Boppard, mit dem RE 1 und dem RE 2.
Die angepeilte Umsteigezeit in Koblenz beträgt 7 Minuten (hh:55 auf hh:02), man muss dazu einmal quer durch den Hbf von Gleis 9 auf 1. Schon in Bullay stand der Zug mit +5 im RIS, kam dann aber nur ca. zwei Minuten zu spät. Die Freude darüber war schnell verflogen, als wir in Ediger-Eller außerplanmäßig standen, weil eine verspätete RB noch durch den Tunnel musste. Mit genau +7 ging es weiter, also 0 Minuten Zeit in Koblenz. Der RE holte an der Mosel auch nichts mehr auf. Es stellte sich dann schnell heraus, das mehr als die Hälfte der Fahrgäste (zumindest im FLIRT-Teil) ebenfalls den unmöglichen Umstieg vorhatten.
Und während ich es in Koblenz im RE 2 sitzend schon öfter erlebt hatte, dass wir mal bis zu zehn Minuten auf den Trierer Zug warteten, wusste das Zugpersonal im RE 1 nun anscheinend nicht, dass so etwas überhaupt möglich sei.
Als wir dann genau zur Abfahrtszeit des Anschlusses in Koblenz ankamen, strömte alles zur Unterführung, der Tunnel war gut gefüllt. Mit dem Fahrrad nochmal schwieriger, da durchzukommen, aber immerhin hatten ja fast alle dasselbe Ziel. Unser Glück war es nun, dass genau zu dieser Zeit noch ein IC Richtung Norden mit +20 einfuhr und die Ausfahrt des RE blockierte. Die ersten erreichten den Bahnsteig und da blieben die Türen natürlich offen, trotz mehrmaliger Durchsagen. Letztendlich haben es wohl alle noch geschafft.
Das tut der Tatsache natürlich keinen Abbruch, dass wir hier eine deutliche Steigerung in der Fahrzeugqualität haben. Der Sieben-Minuten-Übergang in Koblenz ist trotzdem etwas ungünstig geplant (vermutlich aber nicht anders machbar, wenn man alle anderen Anschlüsse beider Züge bedenkt) und das Verhalten des Personals in der Situation war nicht unbedingt fahrgastfreundlich.
Noch eine kleine Ergänzung.
Die Ansagen und Anzeigen im Zug sind wirklich informativ und gut verständlich. Aber eine Merkwürdigkeit gibt es doch: Vor jedem Halt werden von einer Art "Mobil-Blechelse" die Anschlusszüge vorgelesen. Vor jedem Halt!
In Treis-Karden hört sich das dann etwa so an:
"RB nach Trier, Abfahrt xyz..." (Fährt dem RE direkt hinterher, bummelt aber alle Stationen ab. Unnötig, da man den auch schon ab Koblenz hätte nehmen können)
"RE nach Koblenz, Abfahrt xyz..." (Falls Sie direkt zurückfahren wollen)
"RE nach Mannheim, Abfahrt xyz..." (Falls Sie hier eine Stunde rumstehen wollen)
"RE nach Luxembourg, Abfahrt xyz..." (Das ist bis Trier der selbe Zug wie der vorherige)
In Bullay kommt dann noch nützlicherweise die Moselweinbahn dazu, geht aber in den ganzen unnötigen Anschlüssen total unter...
Die angepeilte Umsteigezeit in Koblenz beträgt 7 Minuten (hh:55 auf hh:02), man muss dazu einmal quer durch den Hbf von Gleis 9 auf 1. Schon in Bullay stand der Zug mit +5 im RIS, kam dann aber nur ca. zwei Minuten zu spät. Die Freude darüber war schnell verflogen, als wir in Ediger-Eller außerplanmäßig standen, weil eine verspätete RB noch durch den Tunnel musste. Mit genau +7 ging es weiter, also 0 Minuten Zeit in Koblenz. Der RE holte an der Mosel auch nichts mehr auf. Es stellte sich dann schnell heraus, das mehr als die Hälfte der Fahrgäste (zumindest im FLIRT-Teil) ebenfalls den unmöglichen Umstieg vorhatten.
Und während ich es in Koblenz im RE 2 sitzend schon öfter erlebt hatte, dass wir mal bis zu zehn Minuten auf den Trierer Zug warteten, wusste das Zugpersonal im RE 1 nun anscheinend nicht, dass so etwas überhaupt möglich sei.
Als wir dann genau zur Abfahrtszeit des Anschlusses in Koblenz ankamen, strömte alles zur Unterführung, der Tunnel war gut gefüllt. Mit dem Fahrrad nochmal schwieriger, da durchzukommen, aber immerhin hatten ja fast alle dasselbe Ziel. Unser Glück war es nun, dass genau zu dieser Zeit noch ein IC Richtung Norden mit +20 einfuhr und die Ausfahrt des RE blockierte. Die ersten erreichten den Bahnsteig und da blieben die Türen natürlich offen, trotz mehrmaliger Durchsagen. Letztendlich haben es wohl alle noch geschafft.
Das tut der Tatsache natürlich keinen Abbruch, dass wir hier eine deutliche Steigerung in der Fahrzeugqualität haben. Der Sieben-Minuten-Übergang in Koblenz ist trotzdem etwas ungünstig geplant (vermutlich aber nicht anders machbar, wenn man alle anderen Anschlüsse beider Züge bedenkt) und das Verhalten des Personals in der Situation war nicht unbedingt fahrgastfreundlich.
Noch eine kleine Ergänzung.
Die Ansagen und Anzeigen im Zug sind wirklich informativ und gut verständlich. Aber eine Merkwürdigkeit gibt es doch: Vor jedem Halt werden von einer Art "Mobil-Blechelse" die Anschlusszüge vorgelesen. Vor jedem Halt!
In Treis-Karden hört sich das dann etwa so an:
"RB nach Trier, Abfahrt xyz..." (Fährt dem RE direkt hinterher, bummelt aber alle Stationen ab. Unnötig, da man den auch schon ab Koblenz hätte nehmen können)
"RE nach Koblenz, Abfahrt xyz..." (Falls Sie direkt zurückfahren wollen)
"RE nach Mannheim, Abfahrt xyz..." (Falls Sie hier eine Stunde rumstehen wollen)
"RE nach Luxembourg, Abfahrt xyz..." (Das ist bis Trier der selbe Zug wie der vorherige)
In Bullay kommt dann noch nützlicherweise die Moselweinbahn dazu, geht aber in den ganzen unnötigen Anschlüssen total unter...