TroubadixRhenus hat geschrieben: Kein Wort davon, dass es eigentlich in erster Linie um Personalabbau geht.
Und hier macht der Volkswirt in mir gegenüber den Betriebswirten der DB immer dieselbe Rechnung auf, daß nämlich die Wertschöpfung der Eisenbahner an der Lahn -wie überall- ungleich höher ist, als der pekuniäre Effekt ihrer Einsparung.
Will sagen: Jeder Schrankenwärter, jeder Fdl hat dieser Volkswirtschaft mehr zurückgegeben, als er sie gekostet hat.
Das kapiert aber keiner der Laptop-Strategen der New Economy und unsere dilettantischen Politiker, die das falsche Lied von Wettbewerb und Privatisierung nachsingen ohne Noten zu kennen und den Text zu verstehen, erst recht nicht.
Ein EStw wird die Konzernbilanz geringfügig verbessern, die Gesamtbilanz aber verschlechtern.
Inzwischen wird versucht, unseren Kindern einzureden, das Leben bestehe idealerweise daraus, mit einem Smartphone in der Hand, einem tollen Loft und einem lukrativen Job ("irgendwas mit PC") durchs Leben zu chatten und zu Jetsetten.
Die (oft unattraktive) Arbeit im Hintergrund aber erledigt sich offenbar von selbst - während die Ansprüche der digitalen Gesellschaft wachsen, schwindet die Zahl derer, die für ihre Erfüllung zu sorgen bereit sind.
In nicht allzu ferner Zukunft wird es zwischen Koblenz und Diez kein Bahnpersonal mehr geben.
Damit werden wieder 50 Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region wegfallen, die nicht kompensierbar sind, die Region wird auch dadurch unattraktiver für junge Leute.
All das wird natürlich vergessen, wenn es um betriebswirtschaftliche Optimierungen geht, überhaupt füllen die Schwierigkeiten der Vogelperspektive, Menschen, die in der Froschperspektive verharren, den Blick etwas zu weiten, Bände und es scheint wohl keinen Sinn zu machen, solche Zusammenhänge aufzuzeigen.
Das große Ganze gerät immer mehr aus dem Blick, Teilaspekte werden isoliert betrachtet und solange kritischer Parameter beraubt, bis eine Zahlenbilanz positiv erscheint.
Ein feiner Selbstbetrug.
Für mich ist jeder "eingesparte" Arbeitsplatz ein herber Verlust, der nicht gutzumachen ist.