Hallo Günter,
vielen Dank für die Info's und die hochgeladene Karte, ich besitze zwar mehrere von ihnen aus dieser Zeit noch im Original bzw. als CD-Version "Landschaft im Wandel" des einstigen Landesvermessungsamtes Koblenz, aber keine von 1955.
Nun zu den abgebildeten Bahnwärtern bzw. BÜ's.
Auch sie kenne ich noch aus dem früheren Bahnbetrieb.
Zunächst kam aus Richtung Büdesheim-Dromersheim Posten 59, der Anfang der 1970er Jahre an das Fahrdienstleiterstellwerk "angeschlossen" und in den frühen 1980er Jahren aufgelassen wurde.
Der Posten 60 am späteren Gebäude des Fdl FBDR (im Zuge der L 414) wurde 1975 durch eine Brücke ersetzt, unter der das Stellwert dann faktisch "verschwand":
http://www.stellwerke.de/bilder/fbdr.html
Dann kam Posten 58, noch heute bewohnt und bis in die frühen 1980er Jahre wärterbedient (letzter Schrankenwärter Karl Waibel), jetzt automatisch "beschrankt".
Ihm wurde in den 1970er Jahren der Posten 57 angegliedert, das Wohnhaus wurde abgerissen.
Der BÜ 56 wurde nach Abzug des Schrankwärters 57 in eine Anrufschranke umgewandelt und Ende der 1990er Jahre aufgelassen.
Dann kam noch Posten 56, entweder von 55 oder von FBDR mitbedient und vielleicht vorher mit einem eigenen Gebäude ausgestattet, von dem das von mir gesichtete Fundament II stammen könnte.
Fundament I könnte zum BÜ 59 passen.
Alsdann kam Posten 55 im Zuge der B 41.
Auch er wurde noch bis zu den frühen 1970er Jahren von einem Wärter handbedient, dann erfolgte die Umstellung auf Zugsteuerung.
Ein großes Stück weiter bin ich aber jetzt schon mal.
Nochmals vielen Dank!
P.S. Die Nummerierung der Posten begann meines wissens in Alzey oder Worms und endete in Bingen-Kempten.
Der Streckenabschnitt Gau-Algesheim - Büdesheim-Dromersheim hatte eine eigene Zählung ab Gau-Algesheim.
Auf der gescannten Karte ist im Bereich Ockenheim sogar noch die Drehscheibe eingezeichnet.
Eine spannende Sache, die Karte!
Übrigens:
Die Aufhebung des Bahnhofes Büdesheim-Dromersheim und Abstufung in eine Awanst erfolgte 1966.
Dennoch residierte hier noch ein paar Jahre eine Bahnagentin, Frau Elisabeth Kunkel.
Verladen wurden hier noch Landprodukte, Brennstoffe, Düngemittel und Autoreifen, denn in der alten Güterhalle hatte sich eine Recyclingbetrieb niedergelassen.
Büdesheim-Dromersheim war auch offiziell strategisch wichtige Verladestation für den Mobilmachungsstützpunkt Dromersheim.
1985 wurde der Bahnhof an den bekannten SWR-Moderator Mario Schmiedicke veräußert.
Was er aber übersehen hatte:
Die DB durfte damals keinen Strom an Privatleute liefern und wollte eines morgens die Leitung abklemmen.
Nach einigem Hickhack beließ man vorübergehend den Anschluß bis zur Herstellung eines Anschlusses durch die RWE, die sich das ganze "vergolden" ließ.
Rund 60.000 DM kostete der Spaß...