Ich habe zwei Fragen zum Abschnitt Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler.
Zwischen diesen beiden Betriebsstellen gab es zwei sechseckige Fundamente, die auf frühere Gebäude (Blockstellen) hindeuteten.
Desweiteren gab es hier einmal durchgehend ein drittes Gleis.
Erst später (vermutlich in den 1950er Jahren) wurde es aufgegeben und die Züge der Strecke Bingen-Alzey-Worms benutzten in diesem Bereich die Gleise der Strecke Gau-Algesheim - Bad-Kreuznach.
Wer weiß näheres (Genial wäre auch ein Bild... )?
Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
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Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
Hallo Horst,
eine interessante Frage, die Du aufwirfst!
Ich habe von einer Blockstelle, die sich zwischen Büdesheim-Dromersheim und Gensingen-Horrweiler hätte befinden können, aber noch nichts gehört.
Der folgende Link ermöglicht Dir das Herunterladen einer kompletten Topografischen Karte (TK 25, Blatt 6013, Bingen) aus dem Jahr 1955, die ich heute auf Imageshack hochgeladen hatte. Da sind zwischen den beiden Bahnhöfen drei Wärterhäuser eingezeichnet. Außerdem wechselt mittendrin die Drei- auf eine Zweigleisigkeit.
Diese Karte lädt auch sonst zum Herumschauen ein (Bahndämme der Hindenburgbrücke-Zulaufstrecken usw.).
Ich nutze diese digitalen Karten unterwegs auf dem Notebook - da ist alles verfügbar; und ich kann mir Details vergrößern.
Achtung: Dateigröße 17 MB! Lohnt sich aber auf jeden Fall
http://imageshack.com/a/img674/5999/L1A1Qw.jpg
Viel Spaß wünscht
Günter
eine interessante Frage, die Du aufwirfst!
Ich habe von einer Blockstelle, die sich zwischen Büdesheim-Dromersheim und Gensingen-Horrweiler hätte befinden können, aber noch nichts gehört.
Der folgende Link ermöglicht Dir das Herunterladen einer kompletten Topografischen Karte (TK 25, Blatt 6013, Bingen) aus dem Jahr 1955, die ich heute auf Imageshack hochgeladen hatte. Da sind zwischen den beiden Bahnhöfen drei Wärterhäuser eingezeichnet. Außerdem wechselt mittendrin die Drei- auf eine Zweigleisigkeit.
Diese Karte lädt auch sonst zum Herumschauen ein (Bahndämme der Hindenburgbrücke-Zulaufstrecken usw.).
Ich nutze diese digitalen Karten unterwegs auf dem Notebook - da ist alles verfügbar; und ich kann mir Details vergrößern.
Achtung: Dateigröße 17 MB! Lohnt sich aber auf jeden Fall
http://imageshack.com/a/img674/5999/L1A1Qw.jpg
Viel Spaß wünscht
Günter
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Re: Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
Hallo Günter,
vielen Dank für die Info's und die hochgeladene Karte, ich besitze zwar mehrere von ihnen aus dieser Zeit noch im Original bzw. als CD-Version "Landschaft im Wandel" des einstigen Landesvermessungsamtes Koblenz, aber keine von 1955.
Nun zu den abgebildeten Bahnwärtern bzw. BÜ's.
Auch sie kenne ich noch aus dem früheren Bahnbetrieb.
Zunächst kam aus Richtung Büdesheim-Dromersheim Posten 59, der Anfang der 1970er Jahre an das Fahrdienstleiterstellwerk "angeschlossen" und in den frühen 1980er Jahren aufgelassen wurde.
Der Posten 60 am späteren Gebäude des Fdl FBDR (im Zuge der L 414) wurde 1975 durch eine Brücke ersetzt, unter der das Stellwert dann faktisch "verschwand":
http://www.stellwerke.de/bilder/fbdr.html
Dann kam Posten 58, noch heute bewohnt und bis in die frühen 1980er Jahre wärterbedient (letzter Schrankenwärter Karl Waibel), jetzt automatisch "beschrankt".
Ihm wurde in den 1970er Jahren der Posten 57 angegliedert, das Wohnhaus wurde abgerissen.
Der BÜ 56 wurde nach Abzug des Schrankwärters 57 in eine Anrufschranke umgewandelt und Ende der 1990er Jahre aufgelassen.
Dann kam noch Posten 56, entweder von 55 oder von FBDR mitbedient und vielleicht vorher mit einem eigenen Gebäude ausgestattet, von dem das von mir gesichtete Fundament II stammen könnte.
Fundament I könnte zum BÜ 59 passen.
Alsdann kam Posten 55 im Zuge der B 41.
Auch er wurde noch bis zu den frühen 1970er Jahren von einem Wärter handbedient, dann erfolgte die Umstellung auf Zugsteuerung.
Ein großes Stück weiter bin ich aber jetzt schon mal.
Nochmals vielen Dank!
P.S. Die Nummerierung der Posten begann meines wissens in Alzey oder Worms und endete in Bingen-Kempten.
Der Streckenabschnitt Gau-Algesheim - Büdesheim-Dromersheim hatte eine eigene Zählung ab Gau-Algesheim.
Auf der gescannten Karte ist im Bereich Ockenheim sogar noch die Drehscheibe eingezeichnet.
Eine spannende Sache, die Karte!
Übrigens:
Die Aufhebung des Bahnhofes Büdesheim-Dromersheim und Abstufung in eine Awanst erfolgte 1966.
Dennoch residierte hier noch ein paar Jahre eine Bahnagentin, Frau Elisabeth Kunkel.
Verladen wurden hier noch Landprodukte, Brennstoffe, Düngemittel und Autoreifen, denn in der alten Güterhalle hatte sich eine Recyclingbetrieb niedergelassen.
Büdesheim-Dromersheim war auch offiziell strategisch wichtige Verladestation für den Mobilmachungsstützpunkt Dromersheim.
1985 wurde der Bahnhof an den bekannten SWR-Moderator Mario Schmiedicke veräußert.
Was er aber übersehen hatte:
Die DB durfte damals keinen Strom an Privatleute liefern und wollte eines morgens die Leitung abklemmen.
Nach einigem Hickhack beließ man vorübergehend den Anschluß bis zur Herstellung eines Anschlusses durch die RWE, die sich das ganze "vergolden" ließ.
Rund 60.000 DM kostete der Spaß...
vielen Dank für die Info's und die hochgeladene Karte, ich besitze zwar mehrere von ihnen aus dieser Zeit noch im Original bzw. als CD-Version "Landschaft im Wandel" des einstigen Landesvermessungsamtes Koblenz, aber keine von 1955.
Nun zu den abgebildeten Bahnwärtern bzw. BÜ's.
Auch sie kenne ich noch aus dem früheren Bahnbetrieb.
Zunächst kam aus Richtung Büdesheim-Dromersheim Posten 59, der Anfang der 1970er Jahre an das Fahrdienstleiterstellwerk "angeschlossen" und in den frühen 1980er Jahren aufgelassen wurde.
Der Posten 60 am späteren Gebäude des Fdl FBDR (im Zuge der L 414) wurde 1975 durch eine Brücke ersetzt, unter der das Stellwert dann faktisch "verschwand":
http://www.stellwerke.de/bilder/fbdr.html
Dann kam Posten 58, noch heute bewohnt und bis in die frühen 1980er Jahre wärterbedient (letzter Schrankenwärter Karl Waibel), jetzt automatisch "beschrankt".
Ihm wurde in den 1970er Jahren der Posten 57 angegliedert, das Wohnhaus wurde abgerissen.
Der BÜ 56 wurde nach Abzug des Schrankwärters 57 in eine Anrufschranke umgewandelt und Ende der 1990er Jahre aufgelassen.
Dann kam noch Posten 56, entweder von 55 oder von FBDR mitbedient und vielleicht vorher mit einem eigenen Gebäude ausgestattet, von dem das von mir gesichtete Fundament II stammen könnte.
Fundament I könnte zum BÜ 59 passen.
Alsdann kam Posten 55 im Zuge der B 41.
Auch er wurde noch bis zu den frühen 1970er Jahren von einem Wärter handbedient, dann erfolgte die Umstellung auf Zugsteuerung.
Ein großes Stück weiter bin ich aber jetzt schon mal.
Nochmals vielen Dank!
P.S. Die Nummerierung der Posten begann meines wissens in Alzey oder Worms und endete in Bingen-Kempten.
Der Streckenabschnitt Gau-Algesheim - Büdesheim-Dromersheim hatte eine eigene Zählung ab Gau-Algesheim.
Auf der gescannten Karte ist im Bereich Ockenheim sogar noch die Drehscheibe eingezeichnet.
Eine spannende Sache, die Karte!
Übrigens:
Die Aufhebung des Bahnhofes Büdesheim-Dromersheim und Abstufung in eine Awanst erfolgte 1966.
Dennoch residierte hier noch ein paar Jahre eine Bahnagentin, Frau Elisabeth Kunkel.
Verladen wurden hier noch Landprodukte, Brennstoffe, Düngemittel und Autoreifen, denn in der alten Güterhalle hatte sich eine Recyclingbetrieb niedergelassen.
Büdesheim-Dromersheim war auch offiziell strategisch wichtige Verladestation für den Mobilmachungsstützpunkt Dromersheim.
1985 wurde der Bahnhof an den bekannten SWR-Moderator Mario Schmiedicke veräußert.
Was er aber übersehen hatte:
Die DB durfte damals keinen Strom an Privatleute liefern und wollte eines morgens die Leitung abklemmen.
Nach einigem Hickhack beließ man vorübergehend den Anschluß bis zur Herstellung eines Anschlusses durch die RWE, die sich das ganze "vergolden" ließ.
Rund 60.000 DM kostete der Spaß...
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Re: Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
Hallo Günter,
vielen Dank für das Hochladen der Karte, die so unglaublich viele interessante Details ans Tageslicht bringt!
Die Drehscheibe in Ockenheim war mir bislang noch völlig unbekannt...
vielen Dank für das Hochladen der Karte, die so unglaublich viele interessante Details ans Tageslicht bringt!
Die Drehscheibe in Ockenheim war mir bislang noch völlig unbekannt...
Viele Grüße
Steffen
Steffen
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- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
Die Drehscheibe war zwar 1955 noch eingezeichnet, aber schon außer Betrieb.Steffen hat geschrieben: Die Drehscheibe in Ockenheim war mir bislang noch völlig unbekannt...
Über ihre Bedeutung gibt es wenig verläßliche Informationen.
Die älteren Ockenheimer Eisenbahner berichteten, einst sei mal die Verlegung des Rangierbahnhofs Bingerbrück nach Ockenheim während der Kriegsjahre im Gespräch gewesen.
Andere erzählten, sie sei bis zum Bau der Verbindungsstrecke Ockenheim-Gaulsheim 1934 (Zuckerbahn) wichtig gewesen und danach weitgehend entbehrlich geworden.
Ich kenne aus den 1960er Jahren ohnehin nur noch das betone Fundament, alle Eisenteile waren bereits bis zum Abbau der Zuckerbahn 1966 entsorgt.
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- Markus Göttert
- Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
- Beiträge: 4829
- Registriert: Sa 23. Jul 2005, 10:14
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Re: Büdesheim-Dromersheim - Gensingen-Horrweiler
Alte Eisenbahner haben mir in den 1990 berichtet,
dass es sich um Fundamente von Signalbrücken dabei handelt.
dass es sich um Fundamente von Signalbrücken dabei handelt.