Cumbria/Scotland 2014, Tag 6, Sonderzüge, Sonne, Straßen...
Verfasst: Do 24. Jul 2014, 01:03
Samstag, der 31.Mai 2014:
Es begann wie jeden Morgen mit einem deftigen Frühstück, dann ging es zum Bahnhof(svorplatz), und wir bestiegen ein Taxi, das uns ins Gewerbegebiet ein wenig ab vom Schuß brachte. Hier sollten wir bei Arnold Clark Rental unseren fahrbaren Untersatz fürs Wochenende in Empfang nehmen. Reserviert war ein Auto der Kategorie "Family Plus Auto", wobei "Auto" für das Getriebe stand.
Hatten wir 2012 einen Vauxhall Insignia und einen Kia Sorento erwischt, gab es diesmal das Beispielmodell, einen Mondeo mit Stufenheck, der in GB so häufig anzutreffen ist, wie bei uns der Kombi. Doch zunächst gab es etwas "Trouble". Die Dame am Schalter fragte mich nach dem zweiten Ausweisdokument, wie es im Reservierungsausdruck beschrieben war. Ich meinte, sie könnte doch den Führerschein nehmen, worauf sie entgegnete, das sei kein Ausweisdokument. Es täte ihr leid, aber das stände auch so im Vertrag, ob ich das denn nicht gelesen hätte. Und da wendete sich meine Dusseligkeit, versehentlich Reisepaß UND Personalausweis eingepackt zu haben, zum Glücksfall, ich sagte ihr zu, den Reisepaß nachzureichen, und sie gab uns den Autoschlüssel.
Mir war das noch vom vorletzten Jahr gar nicht bewußt, zwei Dokumente vorzeigen zu müssen, vielleicht ist es auch eine neue Regelung, nächstes mal wissen wir jedenfalls Bescheid. Wir fuhren noch mal eben zum Hotel, um den Paß zu holen, zunächst war es wieder ungewohnt, doch nach dem 3. Kreisel ging es wieder...dann konnten wir endlich starten, nachdem wir ungefähre Fahrzeiten der Sonderzüge dank Realtimes Trains hatten. Leider wurde die Zeit durch schmale und schmalste Sträßchen immer knapper, so begnügten wir uns dann vorsichtshalber mit einer Straßenbrücke zwischen Kirkby Stephen und Garsdale mit etwas Streckensicht...
Da stand es nun, unser schickes Fuzzymobil....die technische Ausstattung war fast gleich mit der meines eigenen Wagens - das "willkommen zu Hause"-Gefühl stellte sich flott ein...
Zunächst wurden wir vom überall in den dortigen Gegenden präsenten Getier unterhalten...auch hier amüsierten wir uns königlich über die verschiedenen Arten ovider Kommunikation...nein, ich meine nicht den römischen Dichter (43 v. bis 17 n. Chr.), ich meine die Unterhaltung der Schafe (ovis [lat.] - das Schaf). Hier repräsentativ ein behörntes Exemplar:
Dann wurde die Videokamera eingerichtet, und erwartungsvoll die richtige Perspektive gesucht...es dauerte nicht lange, da tauchte ein helles Licht am Ende der Geraden auf...und schon rauschte er heran. 5.160 PS aus zwei Sulzer-Doppelreihenmotoren befeuerten den Zug auf der steigungsreichen Strecke ganz ordentlich. Die 47746 der West Coast Railway führte den "Nenta Train Tours Settle&Carlisle Circular" an:
Am Schluß hing die zu unserer Freude im "BR blue" mit "Union Jack" lackierte 47580 (wie ich zu Hause rekonstruierte), eine Farbgebung, die mir sehr zusagt....leider sah man aus dieser Perspektive nicht viel davon, und beim nächsten Tele-Schuß war der Dunst bereits zu stark....
Die Wartezeit bis zum nächsten Plan-VT verbrachten wir mit Fotostellensuche zu Fuß oder - wie hier - mit einem Foto, wie sich die Natur alte Steinbrüche, die die Menschen vermutlich im vorletzten Jahrhundert nur für den erweiterten Eigenbedarf angelegt hatten, zurückerobert hatte....
Und da kam er auch schon - Mist, verdammter...der Autofocus überlegte es sich in letzter Sekunde anders....hat der Baum im Vordergrund nicht wunderschöne Blätter und Knospen??? Naja, das Ergebnis ist noch eben so herzeigbar....
Aber egal, das Hauptmotiv 100 Meter weiter mit den Brücken...ääähhh...neiiiiin, zu lang, blöde Fuhre, konnte das jetzt nicht ein dreiteiliges 153/158-Pärchen sein??? Paßt nicht, so ein Mist! Das Bild bleibt verborgen, das zeige ich jetzt nicht mehr...
Also wieder ab ins Auto und in Richtung Garsdale. Hier der Dandry Mire Viaduct einmal sichtbar mit allen 12 Bögen und einem 158/153-Pärchen - DEN hätte ich beim letzten Motiv gebraucht. Für das erste Motiv mit diesem Zug wäre ein zweiteiliges Züglein nötig gewesen, das gibt es leider auch nicht zu sehen....alles ab in die digitale 2.Wahl-Kiste!
Dann setzten wir unsere Reise fort. Dank Wolle, der während der Fahrt in klugerweise vorher beschafften, detailliertem Kartenmaterial studierte, und einem guten Navi fanden wir trotz einiger Hindernisse (Single-Track-Roads - typisch für Nordengland und Schottland, schmale Sträßchen mit den bekannten Trockenmauern beiderseits und alle paar 100 m eine Ausweichstelle - eine enge Natursteinbrücke, auf der ich die Spiegel anklappen mußte, kuriose Ladegeschäfte mit Traktoren...) diesen Ausblick auf den Dent Head Viaduct. Ganz recht, der Viadukt, der auf der Ausschnittsvergrößerung beim Ausflug nach Dent zu sehen war.
Allerdings fanden wir dabei auch sehr spannende Straßen, wie z.B. bereits erwähnt, den Paß zwischen Garsdale und Dent....
Jetzt kam natürlich was kleines daher....
...und wenn man den Viadukt von Dent aus sehen konnte...konnte man vom Viadukt aus auch Dent sehen, auch wenn der Fernblick etwas durch Dunst getrübt wurde...
Wir setzten die Fahrt nach Ribblehead fort...dieser Viadukt ist halt einfach eine Art Wahrzeichen der Strecke....Leider kam auch zunächst nur ein doppelter 158er. Aber wir warteten ja auf etwas ganz anderes...
Der Blick zum Bahnhof - diesmal reichte die dreiteilige 153/158-Kombi, um die schäbigen Container zu kaschieren...dafür war dann die Sonne mal wieder wo anders....
Und wie wir da so warteten, näherte sich ein Grummeln....und - für den Viadukt - aus der falschen Richtung näherte sich ein 66-Doppel in der schicken EWS-Farbgebung mit einem Kohlezug - aber für ein Bahnhofsbild in Cinemascope reichte es....und sogar die Sonne gab sich die Ehre. Daheim hielt ich es dann für legitim, die Farbschmierereien an drei Wagen digital zu entfernen - diesen Tag sollte so etwas nicht trüben!
Und dann kam der zweite im Bunde, der "Settle & Carlisle Statesman" betrat die Bühne....auch er angeführt von einer 47er in BR blue:
Und in der sonnenbeschienenen Gesamtansicht wurde deutlich, daß auch er T&T-geführt war (T&T=Top and Tail, also Lok vorne und hinten - nicht zuletzt einigen Strecken gezollt, die - ähnlich wie bei uns - aller Rangier- und Umsetzmöglichkeiten beraubt wurden).
Das hat natürlich den Vorteil, daß auch das "Bahnhofsmotiv" mit Lok in BR blue klappte....woher zum Geier kamen auf einmal diese ganzen Loks im 80er-Stil???
Noch zwei Sprinter-Bilder aus Ribblehead, das erste zeigt einen 158 kurz vor Erreichen....
...und beim Halt im Bf Ribblehead. Hier wieder die Container als besonders auffälliges "Beiwerk".
Hiernach verspürten wir allmählich Lust auf was ganz anderes, und orientierten uns - nicht zuletzt wegen der geringen Aussicht auf Güterzüge - nach der West Coast Mainline...wir wollten unsere Mobilität ein wenig nutzen...mehr dazu später!
Es begann wie jeden Morgen mit einem deftigen Frühstück, dann ging es zum Bahnhof(svorplatz), und wir bestiegen ein Taxi, das uns ins Gewerbegebiet ein wenig ab vom Schuß brachte. Hier sollten wir bei Arnold Clark Rental unseren fahrbaren Untersatz fürs Wochenende in Empfang nehmen. Reserviert war ein Auto der Kategorie "Family Plus Auto", wobei "Auto" für das Getriebe stand.
Hatten wir 2012 einen Vauxhall Insignia und einen Kia Sorento erwischt, gab es diesmal das Beispielmodell, einen Mondeo mit Stufenheck, der in GB so häufig anzutreffen ist, wie bei uns der Kombi. Doch zunächst gab es etwas "Trouble". Die Dame am Schalter fragte mich nach dem zweiten Ausweisdokument, wie es im Reservierungsausdruck beschrieben war. Ich meinte, sie könnte doch den Führerschein nehmen, worauf sie entgegnete, das sei kein Ausweisdokument. Es täte ihr leid, aber das stände auch so im Vertrag, ob ich das denn nicht gelesen hätte. Und da wendete sich meine Dusseligkeit, versehentlich Reisepaß UND Personalausweis eingepackt zu haben, zum Glücksfall, ich sagte ihr zu, den Reisepaß nachzureichen, und sie gab uns den Autoschlüssel.
Mir war das noch vom vorletzten Jahr gar nicht bewußt, zwei Dokumente vorzeigen zu müssen, vielleicht ist es auch eine neue Regelung, nächstes mal wissen wir jedenfalls Bescheid. Wir fuhren noch mal eben zum Hotel, um den Paß zu holen, zunächst war es wieder ungewohnt, doch nach dem 3. Kreisel ging es wieder...dann konnten wir endlich starten, nachdem wir ungefähre Fahrzeiten der Sonderzüge dank Realtimes Trains hatten. Leider wurde die Zeit durch schmale und schmalste Sträßchen immer knapper, so begnügten wir uns dann vorsichtshalber mit einer Straßenbrücke zwischen Kirkby Stephen und Garsdale mit etwas Streckensicht...
Da stand es nun, unser schickes Fuzzymobil....die technische Ausstattung war fast gleich mit der meines eigenen Wagens - das "willkommen zu Hause"-Gefühl stellte sich flott ein...
Zunächst wurden wir vom überall in den dortigen Gegenden präsenten Getier unterhalten...auch hier amüsierten wir uns königlich über die verschiedenen Arten ovider Kommunikation...nein, ich meine nicht den römischen Dichter (43 v. bis 17 n. Chr.), ich meine die Unterhaltung der Schafe (ovis [lat.] - das Schaf). Hier repräsentativ ein behörntes Exemplar:
Dann wurde die Videokamera eingerichtet, und erwartungsvoll die richtige Perspektive gesucht...es dauerte nicht lange, da tauchte ein helles Licht am Ende der Geraden auf...und schon rauschte er heran. 5.160 PS aus zwei Sulzer-Doppelreihenmotoren befeuerten den Zug auf der steigungsreichen Strecke ganz ordentlich. Die 47746 der West Coast Railway führte den "Nenta Train Tours Settle&Carlisle Circular" an:
Am Schluß hing die zu unserer Freude im "BR blue" mit "Union Jack" lackierte 47580 (wie ich zu Hause rekonstruierte), eine Farbgebung, die mir sehr zusagt....leider sah man aus dieser Perspektive nicht viel davon, und beim nächsten Tele-Schuß war der Dunst bereits zu stark....
Die Wartezeit bis zum nächsten Plan-VT verbrachten wir mit Fotostellensuche zu Fuß oder - wie hier - mit einem Foto, wie sich die Natur alte Steinbrüche, die die Menschen vermutlich im vorletzten Jahrhundert nur für den erweiterten Eigenbedarf angelegt hatten, zurückerobert hatte....
Und da kam er auch schon - Mist, verdammter...der Autofocus überlegte es sich in letzter Sekunde anders....hat der Baum im Vordergrund nicht wunderschöne Blätter und Knospen??? Naja, das Ergebnis ist noch eben so herzeigbar....
Aber egal, das Hauptmotiv 100 Meter weiter mit den Brücken...ääähhh...neiiiiin, zu lang, blöde Fuhre, konnte das jetzt nicht ein dreiteiliges 153/158-Pärchen sein??? Paßt nicht, so ein Mist! Das Bild bleibt verborgen, das zeige ich jetzt nicht mehr...
Also wieder ab ins Auto und in Richtung Garsdale. Hier der Dandry Mire Viaduct einmal sichtbar mit allen 12 Bögen und einem 158/153-Pärchen - DEN hätte ich beim letzten Motiv gebraucht. Für das erste Motiv mit diesem Zug wäre ein zweiteiliges Züglein nötig gewesen, das gibt es leider auch nicht zu sehen....alles ab in die digitale 2.Wahl-Kiste!
Dann setzten wir unsere Reise fort. Dank Wolle, der während der Fahrt in klugerweise vorher beschafften, detailliertem Kartenmaterial studierte, und einem guten Navi fanden wir trotz einiger Hindernisse (Single-Track-Roads - typisch für Nordengland und Schottland, schmale Sträßchen mit den bekannten Trockenmauern beiderseits und alle paar 100 m eine Ausweichstelle - eine enge Natursteinbrücke, auf der ich die Spiegel anklappen mußte, kuriose Ladegeschäfte mit Traktoren...) diesen Ausblick auf den Dent Head Viaduct. Ganz recht, der Viadukt, der auf der Ausschnittsvergrößerung beim Ausflug nach Dent zu sehen war.
Allerdings fanden wir dabei auch sehr spannende Straßen, wie z.B. bereits erwähnt, den Paß zwischen Garsdale und Dent....
Jetzt kam natürlich was kleines daher....
...und wenn man den Viadukt von Dent aus sehen konnte...konnte man vom Viadukt aus auch Dent sehen, auch wenn der Fernblick etwas durch Dunst getrübt wurde...
Wir setzten die Fahrt nach Ribblehead fort...dieser Viadukt ist halt einfach eine Art Wahrzeichen der Strecke....Leider kam auch zunächst nur ein doppelter 158er. Aber wir warteten ja auf etwas ganz anderes...
Der Blick zum Bahnhof - diesmal reichte die dreiteilige 153/158-Kombi, um die schäbigen Container zu kaschieren...dafür war dann die Sonne mal wieder wo anders....
Und wie wir da so warteten, näherte sich ein Grummeln....und - für den Viadukt - aus der falschen Richtung näherte sich ein 66-Doppel in der schicken EWS-Farbgebung mit einem Kohlezug - aber für ein Bahnhofsbild in Cinemascope reichte es....und sogar die Sonne gab sich die Ehre. Daheim hielt ich es dann für legitim, die Farbschmierereien an drei Wagen digital zu entfernen - diesen Tag sollte so etwas nicht trüben!
Und dann kam der zweite im Bunde, der "Settle & Carlisle Statesman" betrat die Bühne....auch er angeführt von einer 47er in BR blue:
Und in der sonnenbeschienenen Gesamtansicht wurde deutlich, daß auch er T&T-geführt war (T&T=Top and Tail, also Lok vorne und hinten - nicht zuletzt einigen Strecken gezollt, die - ähnlich wie bei uns - aller Rangier- und Umsetzmöglichkeiten beraubt wurden).
Das hat natürlich den Vorteil, daß auch das "Bahnhofsmotiv" mit Lok in BR blue klappte....woher zum Geier kamen auf einmal diese ganzen Loks im 80er-Stil???
Noch zwei Sprinter-Bilder aus Ribblehead, das erste zeigt einen 158 kurz vor Erreichen....
...und beim Halt im Bf Ribblehead. Hier wieder die Container als besonders auffälliges "Beiwerk".
Hiernach verspürten wir allmählich Lust auf was ganz anderes, und orientierten uns - nicht zuletzt wegen der geringen Aussicht auf Güterzüge - nach der West Coast Mainline...wir wollten unsere Mobilität ein wenig nutzen...mehr dazu später!