Sicherlich ist die Gotthardstrecke nicht nur für mich faszinierend. Seit 17 Jahren fahren wir regelmäßig über die A2 und damit durch den Gotthardtunnel nach Italien und seitdem habe ich immer wieder den Wunsch verspürt, einmal abseits der Autobahn die Gegend zu bereisen. Mit Wohnwagen im Schlepptau ist das nicht ganz so einfach. So war ich denn auch sehr erstaunt, als meine bessere Hälfte mir im letzten Jahr vorschlug, zwei Tage an der Rampe zu verbringen, damit ich endlich zu meinen sehnlichst gewünschten Fotos komme. Nicht ganz uneigennützig, denn schließlich musste ja vorher der Wohnwagen zum Urlaubsort und so war kurzerhand eine zusätzliche Urlaubswoche im April notwendig.
Die Planungen liefen also entsprechend früh an und dank des Tipps von Jens Hartwig war auch schnell mit dem Hotel Gehrig in Wassen eine angenehme Unterkunft gefunden.
Ich war sehr angenehm überrascht, was alles im Tal der Reuss für den Eisenbahnfreund getan wird. Es gibt einen beschilderten Wanderweg entlang der Strecke und gerade in Wassen selbst wird an mehreren Stellen auf die Bedeutung der betrieblichen Situation der drei Ebenen hingewiesen. Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – ist freilich die Fotostelle an der Kirche, genauer gesagt vom Friedhof aus, von dem aus alle drei Ebenen zu sehen sind. Auch sind ausreichend Sitzgelegenheiten für längere Aufenthalte vorhanden.
Doch genug der vielen Worte, hier kommen die Bilder:
Teil 1: von Erstfeld nach Amsteg
Erstfeld
Im Bahnbetriebswerk wird aktuell mächtig gebaut, sodass ich mich lediglich auf zwei Aufnahmen vom Parkplatzbereich aus beschränkt habe. Leider habe ich zu spät erfahren, dass man bei Voranmeldung auch die Möglichkeit bekommen kann, die historischen Fahrzeuge zu besichtigen. Das hebe ich mir für den nächsten Besuch auf
Danach ging es zur Bahnhofsausfahrt. 486 505 stand den ganzen Tag kalt herum.
Kurz hintereinander verlassen zwei Re10/10 den Bahnhof und starten in die Steigung. Die Reihenfolge bei den Bespannungen zwischen Re4/4 und Re6/6 wechselte ständig. Auch gab es oft genug Drei- oder sogar Vierfachtraktionen, aber davon später mehr.
Die Mehrzahl der Güterzüge wurden mit Re4/4 nachgeschoben, hier zu meiner Freude mit der altgrünen Re4/4-11330. Im Hintergrund erhebt sich mächtig der Bristen(3073m)
Silenen
Der nächste Fotopunkt liegt in der Gemarkung Silenen. Dort gibt es gleich zwei sehr schöne Straßenbrücken, knapp 1000m vom Bhf. Erstfeld entfernt.
Brücke 2 nochmals 200m weiter:
Hier bot sich auch die Möglichkeit, die Brücke selbst mit abzulichten
Ein IC mit 460 018 in Richtung Erstfeld
und auch ein ETR470 in die selbe Richtung darf nicht fehlen
Die erste Begegnung mit dem verkehrsroten Geraffel
Zum Abschluss noch einmal ein Blick von der Brücke. Crossrail-185er auf dem Weg nach Erstfeld mit dem Bristen im Hintergrund.
In Silenen selbst bietet die Kirchstraße ausreichend Möglichkeiten zum Fotografieren. Für mich überraschend kamen BLS-162 und 163 mit dem Stahlzug bergauf. Dies scheint eine tägliche Leistung zu sein, da ich den Zug am nächsten Tag ebenfalls erwischte.
In Deutschland nicht möglich, Vierfachtraktion mit der BR185
Drei Schiebeloks Re4/4 fahren zurück nach Erstfeld, um neue Leistungen zu übernehmen.
Und mal einen Nachschuss mit der typischen schweizer Signalbrücke. Das Vorsignal ist für das Esig des Bahnhofs Amsteg-Silenen
Bahnhof Amsteg-Silenen
Der Bahnhof ist – wie alle übrigen Bahnstationen bis Göschenen – nicht mehr an den Regionalverkehr angebunden und unbesetzt. Zwischen Erstfeld und Göschenen ist der Bus zu benutzen. Bahnreisende nach Andermatt können den IC benutzen, der in Göschenen hält.
Hier sieht man schön, dass es gleich hinter dem Asig wieder ordentlich in die Steigung geht.
Fortsetzung dann in Teil 2
