??? Fernverkehr Trier -> Frankreich damals und zukünftig

[Sebbel]

Servus zusammen,

da nicht alle bei DSO mitlesen, möchte ich das Thema auch hier nochmal eröffnen. Weiß hier noch jemand, welche Routen durch Fernverkehrszüge ab Trier seit der Gründung der EU oder nach dem 2. Weltkrieg angeboten wurden? Evtl. durch Kursbücher.

Gab es folgende Fernzüge:

...-Trier-Luxemburg-Thionville-Metz-...

...-Trier-(via Apach)-Thionville-Metz-...

...-Trier-Luxemburg-Namur-Brüssel-...

...-Trier-Luxemburg-Charleville M.-Reims-...

Ab Metz dann evtl. weiter über Nancy nach Süden oder bis Paris???

Leider besitze ich so alte Kursbücher nicht. Mich interessiert das, weil ich die Mosel gut kenne und die Eisenbahn Geschichte dort gerne mal rückverfolgen möchte. Fernverkehr in die genannten Richtungen hätte ja schon Sinn gemacht, da eine lange Zeit viele franz. Soldaten in RLP stationiert waren, was "Familienreisen nötig macht und die RLPler sicher viel Urlaub bei den Nachbarn gemacht haben.

Interessant ist aber auch, wie ein Fernverkehr via Trier nach Frankreich in Zukunft machbar wäre. Es gibt dank Europa und dem ökologischen Gedanken, doch sicher Potential für einen EC der von Norden über Trier und Luxemburg/Apach weiter bis Metz zum TGV Richtung Lyon/Marseille bzw. Paris fährt. Oder einfach einen TGV/ICE Köln-Trier-Metz-Marseille. Auf jeden Fall kann Trier als IC Halt nicht überleben, wenn der Zug in Trier, Luxemburg oder Saarbrücken endet. Es muss mind. bis Metz "Gare de Corraine" gehen, wo die wichtigen TGV halten, damit mehr Durchgangsverkehr entsteht.

Auf jeden Fall kann man mit Infos aus der Vergangenheit vl. sagen, wie solche Lienen angenommen wurden und evtl. zukünftig angenommen würden. Bin an euren Meinungen und Infos sehr interessiert.

Gruß

[KoLü Ksf]

Kursbuch 1959:

KBS263:
D21/221: Paris Est 08:20 - 14:12 Luxemburg 14:31 - 15:07 Wasserbillig 15:08 - 15:36 Trier 15:50 - 17:25 Koblenz
Gegenzug D24/224



Kursbuch 1969

KBS263f: D316 Koblenz - Trier 23:53 - 0:28 Apach 1:10 - Thionville - Metz - 6:35 Paris Est
Gegenzug D317: Trier an 5:19

Kursbuch 1973

KBS 626: D352 Koblenz - Trier 23:50 - 0:28 Apach 1:09 - Thionville - Metz - Paris Est

Diesen Zug habe ich dank einer Klassenfahrt noch in allerbester Erinnerung. Die ersten beiden Wagen waren in Koblenz so herrlich leer. In Apach wurden wir (Peter S. und ich ) dann samt Zuglok aufs Abstellgleis befördert. Als wir wieder bei den Klassenkameraden waren, war die Gaudi groß und uns der Spott gewiss. Eisenbahnfreunde im falschen Waggon....

Weitere Fernzüge sind in den Kursbüchern nicht verzeichnet.

Gruß

[Sebbel]

Habe bereits folgenden D Zug gefunden:

Kursbuch 1971

http://www.bundesbahnzeit.de/galerien/M ... %20176.jpg
D356 (vorher 1970 - D230) Gießen-Koblenz-Trier-Luxemburg-...-Paris Est

http://www.bundesbahnzeit.de/galerien/M ... %20150.jpg
D357 (vorher 1970 - D229) Paris-...-Lux-Trier-Koblenz-Gießen

Gruß

[Sebbel]

Nette Story, Wolfgang.

Danke für die ersten Daten.

[KoLü Ksf]

Im Kursbuch 1959 gibt es noch den D227 zwischen Luxemburg und Koblenz, offensichtlich als Anschlusszug für einen internationen Schnellzug Paris Est - Metz - Luxemburg.

Hatte ich in meiner Aufstellung nicht erwähnt, da nicht durchgehend.

Gruß

[hochwald]

Also ich beschäftige mich auch schon seit Langem damit, ohne jetzt Kursbücher zu wälzen ... kann mich noch gut erinnern an die Wochenendzüge nach Frankreich ab Wittlich bzw. Trier, da war die 181 mit bis zu 14 Corail Wagen schon gefordert (gibts auch mehrere Bilder/Beiträge hier im Forum glaub ich, sogar mit Fahrzeiten) ... aber das war ja alles Militärverkehr, teils wirklich bis nach Paris/Lyon?. Ich habe gerade vom Sutton Verlag die beiden Moselreisen im Ruderboot (1856 und 1875 von einem Engländer bzw. einem Ami) gelesen, sehr interessante Lektüre die nicht nur die Touristenrelationen sondern etwa auch Diedenhofen und Metz genau betrachten. Aber man darf nicht vergessen die "Kanonenbahn" Richtung Berlin (bzw. in die andere Richtung von Metz weiter nach Paris) war nie eine Personenfernverkehrsrelation, die wenigen Züge die abschnittsweise oder ganz durchliefen bestanden aus 1-2 (Kurs-) Wagen, soviel zum Bedarf. Ich erinner mich schon noch an die Zeit als der "rote Franzose" zwischen Trier und Apach/Thionville pendelte, aber die Nutzung war schon damals äußerst bescheiden. Interessanter waren da schon die Eifel-D-Züge (ich glaub bei einem gab es sogar mal Kurswagen für einen D-Zug Saarbrücken - München) bzw. die Interregios Richtung Bodensee/Österreich (da fuhr selten auch ne o/b 111 ab Trier), schon traurig dass die Saarstrecke ganz fernverkehrsfrei ist und das ist die Realität dass es der Mosel da nicht besser ergeht ab nächstem Jahr. War über Ostern mal wieder in Trier, die Bitburger nach Norden wird jetzt auch massiv ausgebaut, es ist einfach ein tiefschwarzes Autoland (dann gibts dann bald einen richtigen Autobahnstern/und Umfahrung/Moselaufstieg hahaha und man wird in 1-1,5 h in allen großen Städten ringsum sein- und die LuxAir fliegt doch etwa von Lux nach Saarbrücken, super Hauptsache der Flughafen hat Autobahnanschluss und ein Monsterparkhaus (sowas hab ich in ganz Österreich noch nicht gesehen), die Bahn wird nie dort hin kommen) und alle Initativen den Fernverkehr zu halten oder gar auszubauen sehe ich als gescheitert an.

[Doc]

Hallo zusammen,
zunächst mal besten Dank, dass sich mal wieder jemand des Themas angenommen hat. Ich komme eben von der Erkundung der Region mittels Eisenbahn zurück. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen - man muss die Exkursion schon aufs Wochenende legen, um nicht - wie ich es am Freitag getan habe - zu fuß von Perl nach Apach zu wandern, um festzustellen, dass dort mit Ausnahme des Ausflugsverkehrs am Wochenende keine planmäßigen Personenzüge mehr fahren. Ich finde es schade, dass inmitten Europas zwischen Trier und Metz in einer wunderschönen Urlaubsregion des Drei-Länderecks solch ein armseliges Angebot herrscht. Hier scheint man "fahrkartententechnisch" mit dem Saar-Lor-Lux-Ticket dem Angebot auf der Schiene schon voraus zu sein.
Die zuständigen Organisationen müssten hier ggf etwas mehr ins Risiko gehen und beim Thema "Ausschreibung bzw . Vergabe" nicht wieder in kleinstaatliches Denken verfallen (Stichwort Egronet - in Richtung Osten funktioniert es ja auch - oder liegt es hier ausschließlich an der europäischen Förderung ? )
Der erste "Blauwal" am Samstag war trotz Streikunbillen recht gut ausgelastet....das macht Hoffnung. Auch wenn meine Fotoausbeute um Nittel herum recht mau war...was weniger dem Angebot , sondern mehr meinem Talent zur richtigen Zeit immer am falschen Ort zu sein geschuldet ist...
Viele Grüße Doc