[CA] Sommer 2012 Teil 1 – Saskatchewan und 1. Tag Ontario

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Carsten Frank
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[CA] Sommer 2012 Teil 1 – Saskatchewan und 1. Tag Ontario

Beitrag von Carsten Frank »

25.06. - 29.06.2012

Am Anfang stand diesmal eine Dienstreise.
Zusammen mit 2 Kollegen ging es mitten hinein in die endlose Prairie von Saskatchewan um dort direkt auf der zukünftigen Baustelle, zusammen mit Elektropartner, Consultance und Endkunde, das fertiggestellte Design der Fördereinrichtungen für einen neuen Kalischacht durchzusprechen. Mein Teil bei dem Projekt ist das mechanische Design der beiden Fördermaschinen.
Zuerst ging es also im KLM-Stoppelhopser von Frankfurt nach Amsterdam (wie ich diese engen Fokker 70 hasse...). Anschließend mit einer A330-200 nach Calgary und von dort mit einer 737-300 von WestJet nach Regina.
Am nächsten Tag folgten Besprechungen in Regina und die Weiterfahrt im Mietwagen nach Yorkton.
Nach dem Einchecken im örtlichen Ramada-Hotel wunderte ich mich zuerst etwas über den leichten Chlorgeruch im Flur und die zugezogenen Gardinen in meinem Zimmer.
Nach dem Wegziehen der Gardinen bot sich folgendes Bild:

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Man hatte also irgendwann direkt vor die Zimmerfenster ein Hallenbad gebaut...
Aber macht nichts – die Zimmerfenster kann man sowieso oftmals in kanadischen Hotels auch wenn sie ins Freie gehen nicht öffnen und stattdessen nur mit der Klimaanlage den abgestandenen Muff im Zimmer so gut es geht temperieren...

Nachts fiel dann längere Zeit der Strom aus und quer durchs Hallenbad konnte ich durch die Fenster der anderen Seite Blitze erahnen, ein eigenes Außenfenster hatte ich ja leider nicht.

Am nächsten Morgen konnten wir dann unterwegs überall schief hängende Stromleitungsmasten sehen – in der Nacht war ein ordentlicher Tornado durchgezogen.

Auf dem Weg zur Baustelle passierten wir die Schachtanlage Esterhazy K1

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Zum Abendessen wurden wir in ein örtliches Restaurant eingeladen das wir aufgrund seiner äußeren Schlichtheit (man sieht es links im folgenden Bild) erst nach etwas suchen fanden. Im Inneren war es eher ein etwas angestaubter richtiger Saloon der bestimmt einiges an Geschichten erzählen könnte...

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Umso besser waren dann aber die Steaks, die man selbst grillen musste/durfte... :-)

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Sucht noch jemand ein günstiges Häuschen zum auswandern?

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Baustelle Esterhazy K3

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Mittlerweile ist dort deutlich mehr zu sehen http://www.youtube.com/watch?v=ZEqgxi4dMBs

Weites Land...

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In den Wochen davor hatte es aber ungewöhnlich viel Niederschlag gegeben der in der teils flachen Gegend manchmal schlecht abläuft...

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Klassische Landmarken der Region sind die alten „Elevator“. Neuere Anlagen sind heute nur noch große Batterien von runden Blechsilos.

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Große Flächen werden mit großen Maschinen bearbeitet...
Als Beispiel hier bei einem Händler ein CaseIH Steiger 385 und ein 485.
Das aktuelle Nachfolgemodell gibt es mittlerweile mit bis zu 600 PS...

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Älteres Exemplar im Einsatz

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Freitags auf dem Rückweg nach Regina legten wir in einem verschlafenen Nest mit dem typisch englischen Namen „Neudorf“eine kleine Mittagspause ein und verhalfen der Imbiss-Ecke im kleinen Supermarkt zu unerwartetem Umsatz – die scheinbar selbst gebackene Pizza die man dort aufgewärmt kaufen konnte war aber auch wirklich super lecker :-)

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Nebenan stand ein alter Ford F-100, Baujahr zwischen 1961 und 1966. Wäre etwas hergerichtet schon ein nettes Auto...

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So, das war jetzt aber off topic genug – kommen wir also endlich zum privaten Teil der Reise

30.06.2012

Da es aus der Weltstadt Regina/Saskatchewan bekanntlich keine Direktflüge nach Europa gibt flogen wir mit einer 737-700 von WestJet nach Toronto.
Während WestJet auf dem Hinflug in Calgary problemlos meine 2 aufgegebenen Gepäckstücke (mein mittlerer Reiserucksack und ein kleiner Koffer) angenommen hatte (dazu hatte ich noch einen kleinen Rucksack als Bordgepäck mit) wollte nun die Dame am Schalter nur 1 aufgegebenes Gepäckstück annehmen. Bei den Kollegen gab es Stress weil sie zwar nur einen Koffer hatten, der dafür aber jeweils angeblich zu schwer für WestJet wäre. Wir waren natürlich anderer Meinung, hatten wir doch durchgehende Buchungen mit KLM aus BusinessClass, sogar die WestJet-Flüge waren darin als „KL xxx, durchgeführt von WestJet WS xxx“ aufgeführt.
Letztendlich mussten aber die Kollegen nichts nachbezahlen und mir schlug die Schaltertante vor doch einfach neben meinem Tagesrucksack auch den kleinen Koffer mit in die Kabine zu nehmen.
Zuerst glaubte ich zwar nicht dran dass das gehen würde, bei der Handgepäckkontrolle hat es aber tatsächlich niemanden interessiert...

Vor der Reise hatte ich abgeklärt das ich auf dem Rückflug einen Stopover in Toronto einlegen konnte (das sparte der Firma sogar noch deutlich Kosten und ermöglichte mir einen Kanada-Besuch ohne unnötiges Hin- und Herfliegen mit Zeitverschiebung usw.).
So verabschiedete ich mich am Toronto Pearson International Airport von meinen Kollegen und machte mich auf den Weg in die Stadt.
Leider hat der Flughafen noch keine Bahnanbindung.
Man gelangt aber mit einem Bus der Linie 192 „Rocket“ der an beiden Terminals hält und in recht kurzem Takt fährt in flotter Fahrt zur „Kipling Station“ der „Bloore-Danforth Subway“.
Bis in die Innenstadt muss man mit einer Gesamtzeit von etwa einer Stunde rechnen. Dafür gilt aber für die Gesamtstrecke der ganz normale 3$-Standartpreis der TTC.

Nach der Ankunft checkte ich erst mal im Hotel ein (die Übernachtungen in Toronto hatte ich im Voraus gebucht) und gönnte mir eine Dusche. Allerdings hielt die Erfrischung nicht lange an, war es beim anschließenden Rundgang durch die Hochhausschluchten der Stadt doch einfach nur unerträglich heiß und stickig. Es war mit fast durchgehend ende 30 °C die ganze Zeit meiner Reise so ungewöhnlich warm das regelmäßig am Radio dazu aufgerufen wurde ältere Personen und Leute mit kleinen Kindern, deren Klimaanlagen aufgrund der Tornados ausgefallen waren, bei sich aufzunehmen. Jaja, wie haben die Amerikaner/Kanadier nur einstmals ohne diese Dinger überleben können :-)

Zuerst ein Blick auf die Abfahrts-Anzeigetafel der Union Station.

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Die Union Station befand sich zu der Zeit insgesamt in einem großen Umbau. Die völlig dunkle und marode Bahnsteighalle wird durch eine hellere Konstruktion ersetzt, die Bahnsteige erneuert, die Personentunnel und auch die U-Bahn-Station deutlich ausgebaut usw.
Das alles steht im Zusammenhang mit der geplanten deutlichen Ausweitung des GO-Train Vorortverkehrs. Dessen Züge werden bisher praktisch nur zu den Stoßzeiten des Berufsverkehrs nennenswert eingesetzt und stehen sonst den halben Tag dumm rum. Zukünftig sollen sie ganztags im Taktverkehr fahren.

Wolkenkratzer

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Samstäglicher Einkaufsrummel

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Gegensätze

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Im Straßenbild von Toronto einfach allgegenwärtig – die roten Straßenbahnen

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Seinen Ausklang fand der Tag dann noch bei einer Pizza im Freien an der Waterfront, mit Blick auf den Lake Ontario und den lebhaften Flugverkehr des direkt zentrumsnah im See liegenden „Billi Bishop Toronto City Airport“


01.07.2012

Heute war nicht nur „Canada Day“ sondern es sollte auch der Tag meiner ersten Bahnreise außerhalb Europas werden :-)
Und das nicht mit den Allerweltsgesellschaften Amtrak und ViaRail, sondern mit einem kleinen Zug mit großem Namen für den sich leider gerade in den Tagen meiner Reise das Schreckgespenst der Verkehrseinstellung immer mehr bewahrheitete... :-(

Gegen 8 Uhr ging ich vom Hotel zur Union Station und kaufte mir dort erst mal meine Fahrkarte.
Anschließend verstaute ich mein Gepäck im Zug und machte erst mal noch ein Foto.

Da steht er vor mir: Der leibhaftige Northlander! Ein Name der für einen als kleinen Jungen irgendwie immer einer der Inbegriffe der großen weiten Welt war :-)
Lok 1805 der Ontario Northland wird mich heute den ganzen Tag lang durch eine tolle Landschaft fahren.

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Um 8:40 begann dann eine tolle Reise. Zuerst durch Toronto und seine Vororte, dann durch immer ländliche Gegend, durch endlose Wälder und Wiesen und vorbei an unzähligen Seen. Fotografiert habe ich dabei wenig, es ging in erster Linie um das Genießen der Fahrt, der Landschaft und Dinge die der Buffetwagen zu bieten hatte :-)
Die ersten 1:45 Stunden bzw. 143km bis Washago benutzte der Zug die „Bala Subdivision“ der CN.
Über diese läuft auch der komplette Verkehr der CN westlich von Toronto und der „Canadian“ der VIA Rail.

Unterwegs konnte in einem Bahnhof einiges Baugerümpel gesichtet werden

Dynamic Track Stabilizer (Plasser American)

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Ballast Regulator (Nordco)

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Spike Puller (Nordco)

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Tie Exchanger (Nordco)

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Links ein Tamper (Fairmont) und rechts ein Spike Driver (Nordco)
Da das Abstellgleis für den ganzen Plunder zu kurz war hat man es einfach provisorisch verlängert :-)

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Und so ging die Reihe noch ein ganzes Stück weiter...

Aber weiter mit der Zugfahrt:
Von Washago bis North Bay ging es die folgenden 3:25 Stunden / 208 km weiter über die Newmarket Subdivision der CN, die hier nur noch 1-2 durchgehende Güterzugpaare und ein paar lokale Bedienungen (z.B. Huntsville hat dafür einen eigenen Rangierhobel) hat.

In NorthBay machte der Northlander 15 Minuten Pause zum Personalwechsel.
Weiter ging es ab dort für weitere 5:20 / 408km jetzt auf ONR-eigener Infrastruktur bis Cochrane, meinem Tagesziel bzw. dem Endbahnhof des Northlander.

Nach 10:45 bzw. wenn ich das jetzt richtig zusammengerechnet habe etwa 759km hat Lok 1805 abends um 19:25 ihren Zielbahnhof Cochrane erreicht.

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Nachdem Lok 1805 ihre Wagen zur Abstellung und Reinigung in Richtung Betriebswerk rangiert hatte chechte ich für die kommenden 2 Nächte im „The Station Inn“, dem Ontarion Northland-eigenen Bahnhofshotel im Empfangsgebäude ein.
Wie Ihr sehr wird es also also als nächstes erst mal „nur“ einen Tagesausflug ab/an Cochrane geben.
Doch mehr dazu im nächsten Teil :-)


Gruß
Carsten
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Markus Göttert
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Re: [CA] Sommer 2012 Teil 1 – Saskatchewan und 1. Tag Ontario

Beitrag von Markus Göttert »

Tolle Bilder
und klasse erzählt :D
Meine Facebookseite zum Thema Hunsrückbahn
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Hans.Dampf
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Registriert: Fr 16. Feb 2007, 14:59

Re: [CA] Sommer 2012 Teil 1 – Saskatchewan und 1. Tag Ontario

Beitrag von Hans.Dampf »

:D Beeindruckend. Danke für die kurzweilige Präsentation.
Hans.Dampf
Hans Dampf
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