Brohltalbahn in Gefahr ?
Verfasst: Di 17. Mai 2011, 07:56
Hallo,
keine guten Nachrichten von der Brohltalbahn.
Brohltalbahn fährt in die roten Zahlen
Niederzissen - Unbestritten: Die Brohltal-Bahn ist neben der Burgruine Olbrück und dem Laacher See das Wahrzeichen des Brohltals. Aber die GmbH des Vulkan-Express schreibt rote Zahlen, seit Jahren.
Wirtschaftsprüfer warnen: Die Lage ist kritisch, der Fortbestand des Unternehmens, das zu 96 Prozent im Besitz der Verbandsgemeinde Brohltal ist, gefährdet. Doch laut Bürgermeister Johannes Bell wird die Zukunft der Brohltal Eisenbahn GmbH nicht in Frage gestellt.
Dabei müssten eigentlich die Alarmglocken schrillen. Seit 2001 weisen die Bilanzen bis auf die Jahre 2002 und 2004 negative Zahlen aus. 2008 stand unter dem Jahresergebnis ein Defizit von 235 000 Euro - zum größten Teil Rückstellungen. 2009 waren es 54 000 Euro Unterdeckung. Und die jahrelangen Fehlbeträge nagen an der Substanz der GmbH. Per 31.12. 2008 betrug die Eigenkapitalquote noch 29,8 Prozent, 2009 waren es nur noch 21,7 Prozent.
Kosten sollten gesenkt werden
Mittlerweile steht die Gesellschaft mit rund 500 000 Euro bei den Banken in der Kreide. Besserung scheint nicht in Sicht. Auch für die Folgejahre sehen die Wirtschaftsprüfer Liquiditätslücken, die durch Darlehen ausgeglichen werden müssen. Sie mahnen dringend, die Einnahmeseite zu steigern und die Kosten zu senken.
Finanzprobleme, um die auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, Johannes Bell, als Aufsichtsratschef der BE GmbH weiß. Für ihn steht aber auch fest: „Der Vulkan-Express ist für die Tourismuswerbung und als Symbol des Brohltals unersetzbar. Wir tun alles für ihren Erhalt.“ Die warnenden Prognosen der Wirtschaftsprüfer überhört man allerdings nicht.
Doch beim Versuch, die Einnahmen zu steigern, stößt man auf Grenzen. Denn im Prinzip ist die BE eine Gesellschaft mit drei Säulen. Die Besitz-GmbH, der Strecke, Gebäude und Grund und Boden gehört; der Betriebs-GMBH, die für den Fahrbetrieb und die Strecke sorgt; und die Interessengemeinschaft Brohltal Schalspureisenbahn (IBS), die sich ehrenamtlich am Betrieb und der Unterhaltung des Gleisnetzes und der Eisenbahnen mit hohem Aufwand und Idealismus beteiligt. „Und wenn die Besitz-GmbH jetzt sagt, wir erhöhen die Trassengebühr, dann muss die Betriebs-GmbH auch in der Lage sein, diese Erhöhung zu schultern“, erklärt Bell das Beziehungsgeflecht.
Bürgermeister lobt Unterstützung durch das Land
Voll des Lobes ist Bell für die Unterstützung des Landes in den vergangenen Jahren. „Das war bisher vorbildlich, und wir haben auch die Hoffnung, dass das so bleibt“, sagt der Verwaltungschef. Er zeigt auch Verständnis dafür, dass Mainz mittlerweile bei der Streckenunterhaltung einen Betrag von den kommunalen Eigentümern ordern. 15 000 Euro überweist die VG aus ihrem Haushalt jährlich an die Brohltal Eisenbahn GmbH.
Was die Streckensanierung in den kommenden Jahren angeht, glaubt Bell, „dass die dicksten Brocken abgearbeitet sind. Für die Zukunft will man sich auch aus Kostengründen nur noch auf das Notwendigste beschränken. „Ohne dass dabei die Sicherheit der Fahrgäste gefährdet wird“, versichert Bell.
Tourismus-Zahlen lassen optimistisch sein
Der weist, wenn es um die Bedeutung der Bahn geht, gerne auch auf die gestiegenen Gäste und Übernachtungszahlen im Brohltal hin. 2000 Gäste und 10 000 Übernachtungen mehr stehen im Vergleich der Jahre 2007 bis 2010. Was ihn aber noch mehr überzeugt, am Tourismus als weiteres wirtschaftliches Standbein festzuhalten, ist das Engagement von Privatleuten. „In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Unternehmen im Fremdenverkehr kräftig finanziert, Häuser saniert, Zimmer renoviert und zertifiziert. Und das ist auch ein entscheidender Grund dafür, dass der Vulkan-Express im Brohltal bei keiner Partei zur Disposition steht.
Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/regionales_ ... 49213.html
Gruß Reiner
keine guten Nachrichten von der Brohltalbahn.
Brohltalbahn fährt in die roten Zahlen
Niederzissen - Unbestritten: Die Brohltal-Bahn ist neben der Burgruine Olbrück und dem Laacher See das Wahrzeichen des Brohltals. Aber die GmbH des Vulkan-Express schreibt rote Zahlen, seit Jahren.
Wirtschaftsprüfer warnen: Die Lage ist kritisch, der Fortbestand des Unternehmens, das zu 96 Prozent im Besitz der Verbandsgemeinde Brohltal ist, gefährdet. Doch laut Bürgermeister Johannes Bell wird die Zukunft der Brohltal Eisenbahn GmbH nicht in Frage gestellt.
Dabei müssten eigentlich die Alarmglocken schrillen. Seit 2001 weisen die Bilanzen bis auf die Jahre 2002 und 2004 negative Zahlen aus. 2008 stand unter dem Jahresergebnis ein Defizit von 235 000 Euro - zum größten Teil Rückstellungen. 2009 waren es 54 000 Euro Unterdeckung. Und die jahrelangen Fehlbeträge nagen an der Substanz der GmbH. Per 31.12. 2008 betrug die Eigenkapitalquote noch 29,8 Prozent, 2009 waren es nur noch 21,7 Prozent.
Kosten sollten gesenkt werden
Mittlerweile steht die Gesellschaft mit rund 500 000 Euro bei den Banken in der Kreide. Besserung scheint nicht in Sicht. Auch für die Folgejahre sehen die Wirtschaftsprüfer Liquiditätslücken, die durch Darlehen ausgeglichen werden müssen. Sie mahnen dringend, die Einnahmeseite zu steigern und die Kosten zu senken.
Finanzprobleme, um die auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, Johannes Bell, als Aufsichtsratschef der BE GmbH weiß. Für ihn steht aber auch fest: „Der Vulkan-Express ist für die Tourismuswerbung und als Symbol des Brohltals unersetzbar. Wir tun alles für ihren Erhalt.“ Die warnenden Prognosen der Wirtschaftsprüfer überhört man allerdings nicht.
Doch beim Versuch, die Einnahmen zu steigern, stößt man auf Grenzen. Denn im Prinzip ist die BE eine Gesellschaft mit drei Säulen. Die Besitz-GmbH, der Strecke, Gebäude und Grund und Boden gehört; der Betriebs-GMBH, die für den Fahrbetrieb und die Strecke sorgt; und die Interessengemeinschaft Brohltal Schalspureisenbahn (IBS), die sich ehrenamtlich am Betrieb und der Unterhaltung des Gleisnetzes und der Eisenbahnen mit hohem Aufwand und Idealismus beteiligt. „Und wenn die Besitz-GmbH jetzt sagt, wir erhöhen die Trassengebühr, dann muss die Betriebs-GmbH auch in der Lage sein, diese Erhöhung zu schultern“, erklärt Bell das Beziehungsgeflecht.
Bürgermeister lobt Unterstützung durch das Land
Voll des Lobes ist Bell für die Unterstützung des Landes in den vergangenen Jahren. „Das war bisher vorbildlich, und wir haben auch die Hoffnung, dass das so bleibt“, sagt der Verwaltungschef. Er zeigt auch Verständnis dafür, dass Mainz mittlerweile bei der Streckenunterhaltung einen Betrag von den kommunalen Eigentümern ordern. 15 000 Euro überweist die VG aus ihrem Haushalt jährlich an die Brohltal Eisenbahn GmbH.
Was die Streckensanierung in den kommenden Jahren angeht, glaubt Bell, „dass die dicksten Brocken abgearbeitet sind. Für die Zukunft will man sich auch aus Kostengründen nur noch auf das Notwendigste beschränken. „Ohne dass dabei die Sicherheit der Fahrgäste gefährdet wird“, versichert Bell.
Tourismus-Zahlen lassen optimistisch sein
Der weist, wenn es um die Bedeutung der Bahn geht, gerne auch auf die gestiegenen Gäste und Übernachtungszahlen im Brohltal hin. 2000 Gäste und 10 000 Übernachtungen mehr stehen im Vergleich der Jahre 2007 bis 2010. Was ihn aber noch mehr überzeugt, am Tourismus als weiteres wirtschaftliches Standbein festzuhalten, ist das Engagement von Privatleuten. „In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Unternehmen im Fremdenverkehr kräftig finanziert, Häuser saniert, Zimmer renoviert und zertifiziert. Und das ist auch ein entscheidender Grund dafür, dass der Vulkan-Express im Brohltal bei keiner Partei zur Disposition steht.
Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/regionales_ ... 49213.html
Gruß Reiner