MTU hat geschrieben:Ich glaube, ich werde diese verschandelte Stadt so schnell nicht wieder besuchen und fahre dann wohl lieber nach Hachenburg. Hier sind die Bürger offenbar vernünftiger und haben sich ihre Stadt nicht rundherum kaputtmachen lassen.
Da gibt es sogar die Möglichkeit, den Ort mit der Bahn zu erreichen, das ist in Bad Marienberg schon länger Geschichte und wie man liest, werden dort die letzten Erinnerungen auch noch vernichtet
Gruß
Henning
Inzwischen gibt es über 1000 Bilder aus den letzten 30 Jahren auf meiner Homepage.
Ich mache die Tage mal Bilder vom Bahnhof Hennef. Jedem Freund der Forstarbeit kommen da tränen, wie gnadenlos man die schönen Bäume am Busbahnhof ALLE abgeholzt hat...
Ich danke meinen drei Vorrednern ausdrücklich für diese Empörung - es darf einfach nicht alles untergehen, was um uns herum falsch läuft. An einer anderen Stelle dieses Forums mußte ich mir gerade sagen lassen, daß man die Realität durchaus ertragen kann. Ein größeres Armutszeugnis kann sich wohl niemand ausstellen, als solch einen Satz.
Deshalb bin ich froh, hier doch immer mehr User zu finden, die sich nicht damit begnügen, alles auszublenden, was den schönen Schein zerstören könnte.
Zum Thema "Bäume fällen" bei solchen Maßnahmen, wie sie hier beschrieben werden, kann ich nur beitragen, daß in der Regel keine echten Forstleute beteiligt sind. Einen 100-jährigen Kastanienbestand hätte in meinem Einflußbereich keiner weggefällt - dieser Verantwortliche wäre medial und persönlich fertiggemacht worde, daß er sich nicht mehr unter die Leute traut. Und zwar lange vor der Fällung.Leider greift aber im Innerortsbereich nicht die forstliche Zuständigkeit. Hier wollen sich mit "Jahrhundertprojekten" Menschen, die in der Regel an der Schwelle zum letzten Lebensabschnitt stehen, und nicht wahrhaben wollen, daß ihre Zeit abläuft, noch einmal ein Denkmal setzen. "Entwickeln - Moderieren -Gestalten - Verändern" Keiner redet mehr vom Bewahren. Ich kann diese leeren Floskeln nicht mehr hören. Das ist die wahre "spätrömische Dekadenz".
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Und nicht zu vergessen: dieser ekelhaft zu interpretierende Ausdruck "innovativ".....
- ein innovativer Bahnhofsvorplatz in Limburg, der endlich baumfrei ist...
- ein innovativer Nahverkehrszug, der einen Designer reich und Millionen Berufspendler unzufrieden gemacht hat...
- ein innovatives Konzept, das zwar 11 Arbeitsplätze geschaffen hat, aber 10 Kleinunternehmen mit je 5 Mitarbeitern überflüssig gemacht hat
- eine innovative Reform, die nur die Nachteile der herkömmlichen Struktur erhält, aber die Vorteile ausmerzt
- ein innovatives Denkschema, das sich an Seifenopern, PISA-Studien und Randgruppen orientiert, und den fleißigen kleinen Mann zur Drohne degradiert
Grauenhaft.
Und das interessante daran ist: Kostet eine 3 km lange Umgehungsstraße mal eben 7 Mio. Euro, oder ein dreispuriger Ausbau eines 1500 m langen Abschnittes einer Bundesstraße schlappe drei, dann ist das okay, aber eine Eisenbahnbrückensanierung, an die eine Reaktivierung einer ganzen Strecke angeknüpft ist, 500.000 Euro, dann ist das zu viel - ist ja nur eine Eisenbahnbrücke, die braucht doch keiner.....Daß täglich -zig LKWs von der Straße verschwinden könnten, ist eine Phantasterei der Befürworter, keine zuverlässige Prognose - meinen die DUMMEN Menschen....
ich hatte heute mal wieder eine seltene Gelegenheit, dem Westerwald einen Besuch abzustatten. Ich begab mich also mal nach Bad Marienberg und spazierte zum ehemaligen Bahnhof... oder was davon übrig ist. Mir rutschte buchstäblich das Herz in die Hose, angesichts der immensen Baumaßnahmen und der Eingriffe in die Natur dort rund um dieses einst so schöne Städtchen. Die historische Kastanienallee entlang der Bahnhofstrasse, wie man sie oft an Bahnhöfen findet, wurde weitestgehend abgeholzt. Diese Bäume haben 2 Weltkriege überlebt und mussten nun diesem Wahnsinn dort weichen. Das historische Kopfsteinpflaster rund um den schönen alten Bahnhof. Nur noch Fragmente, weil man rücksichtslos Kanalrohre in die Erde geworfen und die "Wunden" zwischen den Pflastersteinen mit Teer zugeschmiert hat. Parallelen zum Straßenbau in Kasachstan oder am Hindukusch sind durchaus zulässig. Und dann die Wälder rund um das Bahnhofsareal. Alles weg. Wenn man den geplanten weiteren Verlauf der zweiten Ausbaustufe dieser Straße abschreitet, dann kann man erahnen, was dort an Wäldern und Naherholungsgebieten noch alles der Planiermaschine zum Opfer fallen wird. Abgesteckt ist bereits alles. Und die Straßenführung mit ihren viel zu engen Kurven, die mit ihren Radien im Verlauf auch noch gefährlich enger werden (zumachen), lassen bereits jetzt erahnen, dass hier neue Unfallschwerpunkte entstehen, zumal wenn man bedenkt, dass im Ww sowieso nur eine "Wer später bremst, ist länger schnell"-Mentalität vorherrscht. Ich glaube, ich werde diese verschandelte Stadt so schnell nicht wieder besuchen und fahre dann wohl lieber nach Hachenburg. Hier sind die Bürger offenbar vernünftiger und haben sich ihre Stadt nicht rundherum kaputtmachen lassen.
Hallo
Der Bau der Umgehung von Bad Marienberg wird hauptsächlich nur gemacht, das die ansässige Firma ihre Schwertransporte besser durchführen kann, die früher mit der Bahn abgewickelt worden sind.
Westerwälder 44 hat geschrieben:
Hallo
Der Bau der Umgehung von Bad Marienberg wird hauptsächlich nur gemacht, das die ansässige Firma ihre Schwertransporte besser durchführen kann, die früher mit der Bahn abgewickelt worden sind.
Gruß Westerwälder
Das ist der Hammer der Woche! "Im Westerwald, da pfeiift der Wind so kalt", heißt es doch in einem Lied ..."hoffentlich dem Herrn Minister Hering entgegen", bin ich versucht anzufügen, denn schließlich ist es ja sein Wahlkreis, der hier ruiniert wird.Ausgerechnet da, wo der zuständige Landesverkehrsminister herkommt, läßt die ansonsten bahnfreundliche Regierung in Määnz so etwas zu. 2011 sind Wahlen - aber was nützen sie?
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Hier ein Link auf einen Bericht http://forum.rail-server.de/viewtopic.p ... marienberg
mit Fotos von G.T. mit der besagten Übergabe in den 70er, und von Daylight im letzten Jahr.
In der Kurve steht heute eine Fußgängerbrücke, um das der Billigladen auch zufuß erreicht werden kann.
Wie angekündigt, das Bild aus Hennef, welches auch die Sinnlose und Rücksichtslose Abholzung dokumentiert.
Einst standen hier 27 Bäume die Schatten für die Wartenden spendeten und das Bild des Platzes verschönerten. Meiner Meinung nach einer der schönsten Busbahnhöfe der mir bekannt war.
Und jetzt? Leere, Kälte, ein Platz wie zig tausende in Deutschland
das ist auch für mich immer wieder ein Rätsel, warum an solchen Stellen Bäume nicht stehen dürfen oder warum kranke Bäume nicht durch Neupflanzungen ersetzt werden.
