SFS KRM: ICE-Alltag [Sammelthread]

[eta176]

Von den meisten weitgehend unbeachtet läuft der Verkehr auf der ICE-Strecke KRM. Ab und an wird - eher
durch Zufall - eine Störung bekannt. Vielleicht können in diesem Thread Besonderheiten im Betriebsablauf
einen Raum finden.

Am 4. Jan. blieb ICE 826 (Stuttgart-Ffm-Essen) in Limburg Süd aufgrund eines Defektes liegen (Abf. 6:20)
Die Fahrgäste konnten in den nachfolgenden ICE 716 (Mainz-WI-Köln) umsteigen (Abf. 6:50). Dieser hat
dann noch einen zusätzlichen Halt in Siegburg/Bonn eingelegt.

Am heutigen 5. Jan. wäre das schief gegangen, denn ICE 716 fällt nach Angaben der DB-Haltestelleninfo aus ...
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Bereits am 9.12.2009 gab es diese Meldung:

BPOL-F: ICE überfährt Reh

Weil ein Reh am Mittwoch, um 17.55 Uhr, die Gefahren an der ICE-Strecke Frankfurt-Köln außer Acht ließ,
kam es zu erheblichen Verspätungen im Zugverkehr.

Die Sperrung konnte um 19.26 Uhr wieder aufgehoben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits
drei Hochgeschwindigkeitszüge ausgefallen und weitere 20 Züge hatten Verspätung erhalten.

http://www.presseportal.de/polizeipress ... kfurt_main

[Dieselpower]

Im Zusammenhang damit denke ich immer wieder über eine ganz bestimmte Sache nach:

Vor Jahren hatte es mal ein schreckliches Unglück mit spielenden Kindern gegeben, woraufhin Hinz und Kunz "Komplette Einzäunung der ach so gefährlichen Gleisanlagen" forderten. Die Bahn wies dies natürlich sofort mit Hinweis auf die tausende km zu ziehenden Zaun zurück, was man ja normalerweise auch nachvollziehen kann.
Was Ich jedoch nicht verstehen kann, daß man wenigstens solche "anfälligen" Strecken nicht komplett einzäunt, das wären nur ein paar hundert km, und macht ja auch Sinn. Die Kollision mit einem Reh ist schon bei 60 km/h heftig (und tut jedem Tierfreund im Herzen weh, Überbestand hin oder her), und bei der fünffachen Geschwindigkeit??? Und was ist mit nem kapitalen Keiler....überlebt die rasende Plastikweißwurst das überhaupt ohne Entgleisung? Gibt ja doch kritische Stellen an der SFS...
Und einen Selbstmörder wird das auch sicherlich eher abhalten, wenn er sich auf seinen letzten Gang auch noch einen Bolzenschneider einstecken muß (sorry, wenn ich das so direkt formuliere!).
Als ich im Mai auf der gottverlassenen West Highland Line in Schottland war (4 Zugpaare täglich, VTs mit max. 60 mph - 100 km/h), waren dort die Gleise auch eingezäunt - und nicht mit vergammelten, rostigen, niedergetrampelten Stacheldrähten. Und ich habe viele Wildtiere gesehen, aber keinen Kadaver in Gleisnähe, wie es bei uns ja inzwischen leider schon fast zum alltäglichen Anblick geworden ist.

[Dieselpower]

Ja, das ist auch richtig, habe ich auch bedacht, aber wo anders scheint es ja auch zu funktionieren mit Zaunkontrolle etc.
Und wenn wir so anfangen mit "wer soll es machen?" sind wir wieder beim leidigen Thema Service, denn wer räumt Bahnsteige vom Schnee, wer kümmert sich um Reisende abseits der Metropolen, wer ist schnell vor Ort, wenn Störungen auftreten, usw...?
Leider hat sich ja immer noch nicht herumgesprochen (oder es wird bewußt negiert), daß ein Haufen nichtsnutziger Manager weniger zum reibungslosen Bahnbetrieb beiträgt, als eine Heerschar von Eisenbahnern, die (in der Summe) für das gleiche Geld arbeiten und gemeinsam den Komplex "Eisenbahn" meistern....so wie es offiziell bis zum 31.12.1993 einmal war.

[Bahnminister]

Nichts für Ungut, aber ich Teile die Bedenken von MTU zum Sinn dieses Threads.

Ich kenne die SFS nur an ein paar Stellen, aber alle die ich kenne sind eingezäunt.
Ich bin jetzt einfach mal Gutgläubig davon ausgegangen, dass das überall an der SFS der Fall ist ?!

Was die Evakuierung anbelangt:
Die Feuerwehr braucht nach Alarmierung bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle laut Gesetzesvorgabe 8 Minuten, tatsächlich sind es zwischen 10 und 13 Minuten.
Übungen haben dies gezeigt.
Um einen zwei Meter hohen Zaun zu öffnen braucht man ein Minute maximal (Maschendraht, einmal von oben nach unten durch).
Und da bei einem Einsatz mit ICE nicht nur ein, sondern 4-6 Löschzüge Erstalarmiert werden, gibt das ganz viele Öffnungen in kurzer Zeit
Und wehe da ist Richtig was los, dann werden selbst Löchzüge wie wir nachalarmiert, obwohl wir rund 25 km von der SFS entfernt sind!

Gruß
der Bahnminister

[eta176]

Bevor hier jemand etwas "in den falschen Hals" bekommt - Es war von mir beim eröffnen des Threads
n i c h t um die Sammlung von PU-bedingten Störungen gegangen, sondern eher um z.B. die betrieb-
lichen Ereignisse, die beispielsweise den Einsatz der Abschlepploks zur Folge hatten - oder um Mess-
und Prüfungsfahrten mit anderen Fahrzeugen, die nicht ICE3 heißen.

Die notwendige Diskussion über die an Schnellfahrstrecken eigentllich dringend erforderlichen Zäune wird
sich im Laufe der Zeit - solange der Thread nicht ausufert und gesperrt wird - immer wieder ergeben. Wer
sich die neuesten Autobahnabschnitte anschaut, wird auch dort kilometerlange Zäune finden (A60 Wittlich-
St. Vith) und inzwischen sogar an alten Bundesstraßen, wie der B417 (LM-WI) in verschiedenen Waldab-
schnitten.

Es verlangt niemand die Abtrennung des gesamten Streckennetzes mit Zäunen, sondern ausschließlich für
die neu gebauten Höchstgeschwindigkeitsstrecken, wie Köln-Rhein/Main, Leipzig-Ebensfeld und München-
Nürnberg. Und die Zugänglichkeit im Notfall ist bei insgesamt 25.000 m Schallschutz-Anlagen zwischen Sieg-
burg und Frankfurt, zahlreichen Brücken und Tunneln auch nicht überall innerhalb kürzester Zeit möglich ...

[eta176]

Der Winter macht sich bei der Betriebsführung auf der SFS bemerkbar:

Am Mo. 11.01. und Di. 12.01. wurden alle ICE in den Bahnhöfen Monta-
baur und Limburg Süd über die Bahnsteiggleise geführt. (Zeitweise sollen
die Züge auch über den Flughafen Köln/Bonn geführt worden sein.)

Obwohl die Weichenheizungen in der Lage sind, fallenden Schnee wegzu-
schmelzen besteht ein Problem mit größeren Schnee- und Eisklumpen,
die von den Zügen bei der Fahrt über Weichen in abzweigender Stellung
herunterfallen. Wenn sie zwischen Weichenzunge und Backenschiene
fallen lässt sich die Weiche nicht mehr umstellen.

Quelle: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... ?2,4625245

[Dieselpower]

Dummerweise vibrieren die Züge auch beim Überfahren der Herzstücke, so daß das gar nicht mal mit soooo kleiner Wahrscheinlichkeit passiert, daß sich die Brocken genau in der Weiche lösen. Passiert halt, da ist noch kein Kraut gegen gewachsen, und das Kraut, äääh, das Personal, was früher für reibungslosen Betrieb gesorgt hat, ist leider ausgestorben, und da sind wir schon wieder am gleichen Punkt angelangt...

[eta176]

Am Nachmittag des 13.01. gab es zwischen Limburg Süd und Staffel einen Schienen-
bruch, der eingleisigen Betrieb zwischen Limburg und Montabaur zur Folge hatte.

[Quelle]: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... ?2,4627803

Wie viele Züge davon betroffen waren ist nicht dokumentiert, allerdings gibt
es im Verlauf des DSO-Threads verschiedene Berechnungen zur Beanspruchung
der Gleise und der temperaturbedingten Längenausdehnungen ...

[eta176]

Aufgrund der häufig nur einteilig verkehrenden ICE3-Garnituren gibt es vermehrt "Stress"
mit überlasteten ICE, die man nicht mit »200% Besetzung« auf die SFS KRM lassen will:

Bahn lässt überfüllten Zug von Polizei räumen - oder doch nicht??

http://www.derwesten.de/nachrichten/Bah ... 58927.html

Auch am 30.01. gab es "Konfusion": ICE 524 nach Dortmund wurde wegen "Triebfahrzeug-
störung" zunächst mit +40 gemeldet, dann hieß "Ausfall wg. Streckensperrung",
Hafas zeigte: Umleitung ab Fernbahnhof über die li. Rheinstrecke. Nachfolgender ICE 522
hatte dann wegen "Weichenstörung" zwischen Ffm Flughafen und Limburg Süd +70 ?!?

[eta176]

Nach der obligatorischen Schwerdonnerstag-Aktion http://forum.rail-server.de/viewtopic.p ... t=#p116575
war auch am Faschings-/Karnevals-Samstag auf der SFS jede Menge Chaos ...

ICE 614 soll (lt. Info bei DSO) in km 62.6 liegen geblieben sein und auf die Schlepploks warten
ICE 515 fuhr durchs Rheintal
ICE 513 hatte lt. RIS ca. 300 Min
Siehe KStA: http://www.ksta.de/html/artikel/1265965864376.shtml
ICE 722 in Köln +160 in der Ankunft ("Witterungsbedingte Störung" lt. RIS)
ICE 815 nach Frankfurt/Main wurde mit 180 Min im RIS gemeldet.


Dies war noch nicht der ICE 15, sondern ein ca. fünf Minuten vorher durchfahrender ICE ...

Ein Zugbegleiter gab "Eiszapfen" als Grund für die Verspätungen an.
ICE 15 (Brüssel-Ffm Hbf) war heute gekoppelt an ICE 509 (Köln Hbf - Basel SBB)
und hatte letztendlich rund 90 Minuten Verspätung ...

Alle ICE fuhren in Limburg Süd (und wohl auch in Montabaur) über
die Bahnsteiggleise, um zu verhindern, dass die Weichen durch Eis
blockiert und nicht mehr stellbar werden ...

Der verspätete ICE 611 nach Basel erhielt um 17.20 Uhr einen zusätz-
lichen Halt in FLS als Ersatz für den heute ausfallenden ICE 817 (KK-FF)

[eta176]

NNP, 20.03.2009:

ICE steckte vier Stunden fest
Bad Camberg. Der Anlass war schlimm genug, doch nach vier Stunden Warten reagierten viele Fahrgäste sauer.
Der ICE von Frankfurt nach Köln musste bei Bad Camberg stehen bleiben, weil sich ein Mann vor den Zug gewor-
fen hatte. Um 22.10 Uhr – statt um 17.49 Uhr – stiegen rund 200 Menschen in Limburg aus.

Die Staatsanwaltschaft sei erst informiert worden, nachdem der Zug wieder unterwegs gewesen sei. Nach seinen
Angaben haben die Einsatzkräfte lange gebraucht, um die über mehrere Kilometer verstreuten Leichenteile im und
neben dem Gleisbett einzusammeln.

Die Fahrgäste sollten zunächst aus dem in Schräglage etwa 2,50 Meter über dem Boden stehenden ICE evakuiert
werden. Die Busse standen bereits bereit.

http://www.fnp.de/nnp/region/lokales/rm ... 285.de.htm
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... und das schreibt die FR dazu:

Vier Stunden Sperrung nach Todesfall

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... sfall.html

[Bernhard Reifenberg]

Edit durch Admin

zwei unpassende Beiträge gelöscht!