Der Ersatzzug (Ein Kurzmärchen - Titel geändert)
Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 19:08
Ebenfalls umgezogen! Siehe Signatur!
1.) Sowas habe ich in ähnlicher Form auch mal an nem Sonntag zur Kegeltoursaison erlebt, allerdings war da nix ausgefallen, wir wollten fotografieren, und zwar zwei Gesellschaftssonderzüge - laß uns so um die 16, 17 gewesen sein. Der eine war der ET430 auf dem Rückweg von der Mosel nach Münster und der andere der VT601 von Norddeich nach Köln zurückkehrend. Das Wetter war jedoch so bescheiden, da fragten wir einfach, ob wir mit dem ET430 im Führerstand dem 601er entgegen fahren dürften - und das sogar ohne Fahrkarte - wir waren ja nicht vorbereitet! UND WIR DURFTEN!!! In Duisburg jedoch war der Bahnsteig für den 601 jedoch voller Bahnpolizei, da trauten wir uns gar nicht zu fragen, sondern lösten eine Fahrkarte nach Köln zurück, fuhren im IC zeitgleich aus, der VT rauschte über Düsseldorf - Neuss via S-Bahn-Gleis und wir den direkten Weg, und so kamen wir vor ihm wieder in Köln an. Da ich die Fplo beider Züge hatteGregor Schaab hat geschrieben:Zum dem Text bleibt mir nur zu sagen: SEHR interessant geschrieben. Man denkt sich direkt in das Geschehen rein. Toll!
Früher... ja früher, als die Bahn noch ein Behördenhaufen war...
"Klein Gregor" steht in Nürnberg am Bahnsteig und wartet auf seinen Eurocity nach Koblenz... Dann die Ansage... Aufgrund verspäteter Übergabe aus dem Ausland, hat der EC ca 60 Minuten Verspätung... Auf Gleis x wird bereitgestellt der Ersatzzug nach Frankfurt am Main...
Immerhin fuhr eine 120 mit ZWEI 1. Klasse Wagen ein. Der Zug füllte sich und dann ging es mit 15 Minuten Verspätung nach Frankfurt. Dort schaute ich mich ein wenig um und konnte im Bahnhofsbereich einen "Alpen-See-Express" entdecken... So einen 601Also gleich mal hingelaufen und gefragt... "Fahren Sie nach Koblenz?" - "Ja" - "Kann man mitfahren? Eine Fahrkarte hab ich!" - "Ausnahmsweise"
Es ging über die rechte Rheinstrecke nach Koblenz, ich kam mit einer Verspätung von ca 60 Minuten dann in Koblenz an, aber hatte ein sehr schönes Erlebnis mit dem 601 auf dem Führerstand entlang der "Hausstrecke" nach Koblenz gefahren zu sein.
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Übrigens @Dieselpower: Schreibe ruhig weiter diese Art von Geschichten!
Der Wilsenröther hat geschrieben:Hallo Dieselpower,
Apropos Schlag: In Wiesbaden West ließ ich mal eine Schranke auf einen Lkw der Fa. Fass-Sauer plumpsen. Dabei kullerten einige Fässer auf die Straße. Schuld war der Lkw-Fahrer, der noch schnell unter den sich bereits schließenden Schranken durchfahren wollte. Ich fand in der Hektik nicht schnell genug die "Stopp"-Taste auf dem Bedienpult (dieses Pult steht heute in meiner Museumsvitrine) und da war es auch schon passiert. Das Schneiderlein bekam das Poltern in Horizontallage im Ruheraum auf der Liege mit. Der Ruheraum befand sich im Erdgeschoss des Stellwerkes. Der Lkw-Fahrer staunte nicht schlecht, als ihn ein Jugendlicher, nämlich ich, verdutzt aus dem Stellerk heraus anguckte. Das änderte sich dann ganz schnell, als das Schneiderlein auf die Strasse lief. Da man damals nocht nicht so schnell bei der Hand war mit "Ich zeich Dich an, Du Arsch", einigte man sich beiderseits auf Stillschweigen, da weder an den Schranken, noch an dem Lkw ein nennenswerter Schaden entstand. Die leicht verbogene Schranke haben wir dann abends mit dem Auto des Schneiderleins und einem Abschleppseil wieder in die richtige Position gezogen. Das Procedere heuzutage: Bundespolizei und EBA müssen alarmiert werden und ermitteln wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnbetrieb. Der Notfallmanager wird über die Notfallleitstelle benachrichtigt und kommt zur Einsatzstelle. Der Eisenbahnbetriebsleiter der DB Netz AG wird verständigt und muss einen 1000 seitigen Bericht an das EBA abfassen. Der Lkw-Besitzer wird Anzeige gegen die Bahn und umgekehrt auf Schadensersatz stellen. Es werden Heerscharen von Bürokraten damit beschäftigt, den Fall aufzuklären. Als Jugendlicher wäre meine verträumte Kindheit ab diesem Tag zu Ende gewesen, denn meine Eltern hätte die volle Wucht des Gesetzes getroffen und den Schaden in Höhe von (theoretisch) 15.000 EUR an Schranken und Lkw wären auf den Weichenwärter und meine Eltern aufgeteilt worden. Wie ich meinen Vater kenne, hätte er micht ordentlich verprügelt und anschließend hätte ich ihn nach dem heutigen Recht wegen Kindesmißhandlung anzeigen können und hätte wohl auch Recht bekommen. Meine Mutter hätte das Sorgerecht bekommen, die Scheidung wäre reine Formsache gewesen und bei der Bahn hätte ich aufgrund dieses Geschehens nie anfangen können.![]()
Jawoll und Helau!!!
Die Literatur von JoSey kenne ich natürlich und ich habe auch alle Fotobände. Ich kann bis heute nicht begreifen, warum er seinen Beamtenjob als Fdl seinerzeit an den Nagel hängte.
Damals war man halt immer pünktlich wiel man sich einfach die Zeit nahm die man brauchte - so wurden auch die Fahrpläne erstellt.Towermouse hat geschrieben:Jaja Dieselpower,
genauso war es ja wirklich einmal. Diese Art zu reisen war für mich als Kind das allergrößte. Und man konnte noch die Fenster öffnen und dem Treiben auf den Bahnhöfen zuschauen. Auf unseren Urlaubsreisen wurde nur die Bahn genommen, und wenn wir nach Oberbayern fuhren, freute ich mich immer auf die Halte in Stuttgart,wenn kopf gemacht wurde.Da war immer noch genug Zeit zuzusehen,wenn die neue Lok an den Zug angekoppelt wurde.Und dann schnell wieder zurück ins Abteil.Und wie aufregend war es für mich, wenn in Augsburg z.B.Kurswagen rangiert wurden.Mit den tollen,roten Altbau-Rangier-Eloks. Irgendwie war das alles noch ein bißchen gemütlicher.Und man ist trotzdem rechtzeitig am Ziel gewesen.Egal wie man dazu steht: Sie war einfach besser, die gute,alte "DEUTSCHE BUNDESBAHN".Basta.
Gruß
Towermouse