Erscheinungsformen der vierachsigen Umbauwagen der DB (m19B)
Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 15:21
Hallo Wagenfreunde,
dieser Beitrag richtet sich nur vordergründig an die Spezialisten; die Abbildungen dürften auch wegen der detaillierten Bilder Interessantes über das Aussehen jener bedeutenden Wagenart der Deutschen Bundesbahn bieten. Auf eine Darstellung der Hintergründe zur Entstehung, ausschweifende technische Daten usw. möchte ich verzichten und lieber gleich mit Bildern aufwarten, die nach Bauartnummern (BAN) und dann nach Wagennummern geordnet wurden.
Da die meisten Bilder hier in unserer Region entstanden sind, habe ich mich auch für dieses Unterforum entschieden.
Die Umbauwagen waren Mitte der 50er Jahre entwickelt worden und traten in der Epoche IV in drei Formen auf: AByg (BAN 501 bis 504), Byg (BAN 514 bis 516) sowie BDyg (BAN 531 bis 533).
Bei den gemischtklassigen AByg besitze ich von den Vorserienmodellen 501 (1 Exemplar) und 502 (2 Exemplare) leider keine brauchbaren Fotos; daher zum 503, von dem 339 Fahrzeuge mit dem Drehgestell Minden-Deutz (MD) 41 hergestellt wurden:
Bild 1:
Am 9. November 1981 besuchten KHR und ich das AW Limburg, das damals u.a. auch Akkutriebwagen und vierachsige Umbauwagen herrichtete. Im Gleisfeld westlich des Bahnhofs harrten unzählige Wagen auf die Ausbesserung und zeigten sich in einem Zustand höchster Beanspruchung. Zudem bot der November auf Grund der tief stehenden Sonne den Vorteil, dass die Drehgestelle gut ausgeleuchtet waren.
Der 38-11 171 gehörte damals zum Bestand des Ludwigshafener Hauptbahnhofs. Er besaß noch keine Piktogramme. Nach seiner "Kur" hatte er noch knapp 7 Jahre Dienst zu leisten und wurde am 31.10.1988 ausgemustert.
Bild 2:
Am 24. Juli 1985 erwischte ich den in Tübingen beheimateten 38-11 194 im Bahnhof Frommern. Er fuhr im 6323 (Tübingen - Sigmaringen) und trug auf der hier zu sehenden Seite im Rahmen des Konzeptes Allgäu-Zollern-Bahn die Wappen seiner Heimatstadt. Leider wurde er bereits ein Vierteljahr später ( + 28.10.1985) ausgemustert.
Bild 3:
Zurück in das AW Limburg (09.11.1981):
Hier wartet der fast fertige 38-11 471, ein Friedberger AByg 504, auf seine Vollendung. Ein 504 (relativ selten: nur 40 Exemplare) unterschied sich von einem 503 durch das Minden-Deutz mit Tiefanlenkung.
+ 31.01.1989
Wir widmen uns nun den 2. Klasse-Wagen Byg der BAN 514 bis 516.
Bild 4:
Haupsächlich waren die in 394facher Ausfertigung hergestellten Byg 514 mit Drehgestellen der amerikanischen Bauart ("Schwanenhals") oder preußischen Regelbauart bestückt worden. 5 Wagen sollen aber auch Minden-Deutz 41 besessen haben.
Der 29-11 609 aus Köln-Deutzerfeld war am 29. September 1990 auf großer Rundreise in einem dampfgeführten Sonderzug, der am Nachmittag auch im Wiesbadener Hauptbahnhof haltmachte. Gut sind seine Schwanenhals-Drehgestelle zu erkennen.
Er wurde zwei Monate später (30.11.1990) ausgemustert.
Bild 5:
Nun ein 514 mit preußischen Regeldrehgestellen: Der 29-11 759 steht am 16. November 1981 im Vorfeld seines Heimatbahnhofs Frankfurt (Main) Hbf und wird in Kürze von dort in einem Zug nach Aschaffenburg mitfahren. Schön auch hier die alte Beschilderung.
+ 10.10.1984
Bild 6:
Sehr ähnlich auch der Tübinger 29-11 886 am 09.11.1981 vor den Toren des AW Limburg.
Bild 7:
Hingegen hat der am gleichen Tage aufgenommene und ebenfalls in Tübingen beheimatete 29-11 889 Schwanenhals-Drehgestelle.
Dieser Byg 514 schied am 30.04.1987 aus.
Die 666 Exemplare des Byg 515 waren meines Wissens alle mit dem modernen Drehgestell Minden-Deutz 41 ausgestattet.
Bild 8:
Stellvertretend für diese Bauart zunächst der Düsseldorfer 29-12 076 am 29. September 1990 in Wiesbaden Hbf.
+ 31.01.1992
Bild 9:
Der Mainzer 29-12 324 (Byg 515) am 9. September 1981 nach der Ausbesserung in Limburg.
Am 21. August 1984 beendete er seine Karriere.
Bild 10:
Nun ein Blick auf die in 84 Exemplaren gebauten Byg 516 (einschließlich der 24 Mittelwagen für den ET 65), von denen ich euch wenigstens dieses eine Bild des 29-11 964 zeigen möchte. Sie unterscheiden sich von den Byg 515 durch die Tiefanlenkung des MD 41.
Diesen in Hagen beheimateten Wagen konnte ich am 12. April 1980 in Bestwig am Schluss des E 3184 (Warburg - Hagen) ablichten.
Ausgemustert wurde er am 31. Mai 1986.
Kommen wir nun zu den Varianten mit Gepäckabteil, beginnend mit den BDyg 531. Diese erste Bauart (154 Exemplare) wies in der Regel Schwanenhals- oder preußische Regeldrehgestelle auf.
Bild 11:
Aber keine Regel ohne Ausnahme: Durch späteren Tausch mit anderen yg-Wagen tauchte in seltenen Fällen mal ein Wagen mit MD 41-Drehgestellen auf - wie hier am Sonntag, den 3. März 1985, im Bahnhof Walsrode. Der Braunschweiger BDyg 531 mit der Nummer 82-12 016 war zwei Tage zuvor mit dem E 6322 (Nordstemmen - Hannover - Walsrode) hierher gelangt und genoss die Wochenendruhe.
+ 31.01.1986
Bild 12:
Der gleiche Wagen aus der Nähe mit der Gepäckraumtür, die 4 Fenster aufweist. Bei tiefstehender Sonne ist auch stets ein interessanter Blick zur Inneneinrichtung möglich.
Bild 13:
Der Ludwigshafener BDyg 531 mit der Nummer 82-12 112 offenbart am 9. November 1981 in Limburg bei diesem Beleuchtungsmodus eine sehr bemerkenswerte Oberflächenstruktur! Er fährt auf Schwanenhals-Drehgestellen.
+ 29.01.1988
Bild 14:
Von den BDyg 532 wurden nur 47 Exemplare gebaut; sie waren etwas schwerer als die 531.
Am 6. April 1983 hielt der Heilbronner 82-12 163 mit seinen preußischen Regeldrehgestellen im Bahnhof Wilferdingen-Singen.
+ 29.02.1992
Leichter als die BDyg 531 waren die 127 Wagen der Bauart 533, die grundsätzlich nur auf Schwanenhals- und preußischen Regeldrehgestellen liefen:
Bild 15:
Der Kaiserslauterner 82-12 221 besaß preußische Regeldrehgestelle, als er am Morgen des 5. Dezember 1978 gegen 9 Uhr im noch halbdunklen Bingerbrücker Bahnhof auf Gleis 1s stand. Er war mit dem E 3250 aus seiner Heimatstadt gekommen.
+ 30.07.1988
Bild 16:
Grimmig blickt der US-amerikanische Militärpolizist am 13. April 1991 aus dem auf der linken Rheinstrecke südlich Oberwinter vorbeifahrenden Karlsruher BDyg 533 mit der Nummer 82-12 239. Aber er konnte ja nicht ahnen, in welch' exotischem Gefährt er da unterwegs war: Der Wagen hatte MD 41 Drehgestelle!
+ 28.02.1994
Bild 17:
Der am 9. November 1981 vor dem AW Limburg wartende Passauer BDyg 533 mit der Nummer 82-12 292 besaß Schwanenhals-Drehgestelle.
+ 31.05.1986
Bild 18:
Genau so auch sein Saarbrücker Kollege 82-12 315, der ganz in der Nähe stand.
+ 24.02.1984
Bild 19:
Zum Schluss für heute ein weiteres Bild eines Saarbrückers - diesmal im Heimatbahnhof: Am bitterkalten Morgen des 9. Januar 1981 wartete dieser BDyg 533 mit der Nummer 82-12 319 auf eine Anschlussverwendung, nachdem er aus Lebach hierher gekommen war.
Die letzten vierachsigen Umbauwagen der Deutschen Bundesbahn wurden 1994 ausgemustert.
Es grüßt euch
Günter
dieser Beitrag richtet sich nur vordergründig an die Spezialisten; die Abbildungen dürften auch wegen der detaillierten Bilder Interessantes über das Aussehen jener bedeutenden Wagenart der Deutschen Bundesbahn bieten. Auf eine Darstellung der Hintergründe zur Entstehung, ausschweifende technische Daten usw. möchte ich verzichten und lieber gleich mit Bildern aufwarten, die nach Bauartnummern (BAN) und dann nach Wagennummern geordnet wurden.
Da die meisten Bilder hier in unserer Region entstanden sind, habe ich mich auch für dieses Unterforum entschieden.
Die Umbauwagen waren Mitte der 50er Jahre entwickelt worden und traten in der Epoche IV in drei Formen auf: AByg (BAN 501 bis 504), Byg (BAN 514 bis 516) sowie BDyg (BAN 531 bis 533).
Bei den gemischtklassigen AByg besitze ich von den Vorserienmodellen 501 (1 Exemplar) und 502 (2 Exemplare) leider keine brauchbaren Fotos; daher zum 503, von dem 339 Fahrzeuge mit dem Drehgestell Minden-Deutz (MD) 41 hergestellt wurden:
Bild 1:
Am 9. November 1981 besuchten KHR und ich das AW Limburg, das damals u.a. auch Akkutriebwagen und vierachsige Umbauwagen herrichtete. Im Gleisfeld westlich des Bahnhofs harrten unzählige Wagen auf die Ausbesserung und zeigten sich in einem Zustand höchster Beanspruchung. Zudem bot der November auf Grund der tief stehenden Sonne den Vorteil, dass die Drehgestelle gut ausgeleuchtet waren.
Der 38-11 171 gehörte damals zum Bestand des Ludwigshafener Hauptbahnhofs. Er besaß noch keine Piktogramme. Nach seiner "Kur" hatte er noch knapp 7 Jahre Dienst zu leisten und wurde am 31.10.1988 ausgemustert.
Bild 2:
Am 24. Juli 1985 erwischte ich den in Tübingen beheimateten 38-11 194 im Bahnhof Frommern. Er fuhr im 6323 (Tübingen - Sigmaringen) und trug auf der hier zu sehenden Seite im Rahmen des Konzeptes Allgäu-Zollern-Bahn die Wappen seiner Heimatstadt. Leider wurde er bereits ein Vierteljahr später ( + 28.10.1985) ausgemustert.
Bild 3:
Zurück in das AW Limburg (09.11.1981):
Hier wartet der fast fertige 38-11 471, ein Friedberger AByg 504, auf seine Vollendung. Ein 504 (relativ selten: nur 40 Exemplare) unterschied sich von einem 503 durch das Minden-Deutz mit Tiefanlenkung.
+ 31.01.1989
Wir widmen uns nun den 2. Klasse-Wagen Byg der BAN 514 bis 516.
Bild 4:
Haupsächlich waren die in 394facher Ausfertigung hergestellten Byg 514 mit Drehgestellen der amerikanischen Bauart ("Schwanenhals") oder preußischen Regelbauart bestückt worden. 5 Wagen sollen aber auch Minden-Deutz 41 besessen haben.
Der 29-11 609 aus Köln-Deutzerfeld war am 29. September 1990 auf großer Rundreise in einem dampfgeführten Sonderzug, der am Nachmittag auch im Wiesbadener Hauptbahnhof haltmachte. Gut sind seine Schwanenhals-Drehgestelle zu erkennen.
Er wurde zwei Monate später (30.11.1990) ausgemustert.
Bild 5:
Nun ein 514 mit preußischen Regeldrehgestellen: Der 29-11 759 steht am 16. November 1981 im Vorfeld seines Heimatbahnhofs Frankfurt (Main) Hbf und wird in Kürze von dort in einem Zug nach Aschaffenburg mitfahren. Schön auch hier die alte Beschilderung.
+ 10.10.1984
Bild 6:
Sehr ähnlich auch der Tübinger 29-11 886 am 09.11.1981 vor den Toren des AW Limburg.
Bild 7:
Hingegen hat der am gleichen Tage aufgenommene und ebenfalls in Tübingen beheimatete 29-11 889 Schwanenhals-Drehgestelle.
Dieser Byg 514 schied am 30.04.1987 aus.
Die 666 Exemplare des Byg 515 waren meines Wissens alle mit dem modernen Drehgestell Minden-Deutz 41 ausgestattet.
Bild 8:
Stellvertretend für diese Bauart zunächst der Düsseldorfer 29-12 076 am 29. September 1990 in Wiesbaden Hbf.
+ 31.01.1992
Bild 9:
Der Mainzer 29-12 324 (Byg 515) am 9. September 1981 nach der Ausbesserung in Limburg.
Am 21. August 1984 beendete er seine Karriere.
Bild 10:
Nun ein Blick auf die in 84 Exemplaren gebauten Byg 516 (einschließlich der 24 Mittelwagen für den ET 65), von denen ich euch wenigstens dieses eine Bild des 29-11 964 zeigen möchte. Sie unterscheiden sich von den Byg 515 durch die Tiefanlenkung des MD 41.
Diesen in Hagen beheimateten Wagen konnte ich am 12. April 1980 in Bestwig am Schluss des E 3184 (Warburg - Hagen) ablichten.
Ausgemustert wurde er am 31. Mai 1986.
Kommen wir nun zu den Varianten mit Gepäckabteil, beginnend mit den BDyg 531. Diese erste Bauart (154 Exemplare) wies in der Regel Schwanenhals- oder preußische Regeldrehgestelle auf.
Bild 11:
Aber keine Regel ohne Ausnahme: Durch späteren Tausch mit anderen yg-Wagen tauchte in seltenen Fällen mal ein Wagen mit MD 41-Drehgestellen auf - wie hier am Sonntag, den 3. März 1985, im Bahnhof Walsrode. Der Braunschweiger BDyg 531 mit der Nummer 82-12 016 war zwei Tage zuvor mit dem E 6322 (Nordstemmen - Hannover - Walsrode) hierher gelangt und genoss die Wochenendruhe.
+ 31.01.1986
Bild 12:
Der gleiche Wagen aus der Nähe mit der Gepäckraumtür, die 4 Fenster aufweist. Bei tiefstehender Sonne ist auch stets ein interessanter Blick zur Inneneinrichtung möglich.
Bild 13:
Der Ludwigshafener BDyg 531 mit der Nummer 82-12 112 offenbart am 9. November 1981 in Limburg bei diesem Beleuchtungsmodus eine sehr bemerkenswerte Oberflächenstruktur! Er fährt auf Schwanenhals-Drehgestellen.
+ 29.01.1988
Bild 14:
Von den BDyg 532 wurden nur 47 Exemplare gebaut; sie waren etwas schwerer als die 531.
Am 6. April 1983 hielt der Heilbronner 82-12 163 mit seinen preußischen Regeldrehgestellen im Bahnhof Wilferdingen-Singen.
+ 29.02.1992
Leichter als die BDyg 531 waren die 127 Wagen der Bauart 533, die grundsätzlich nur auf Schwanenhals- und preußischen Regeldrehgestellen liefen:
Bild 15:
Der Kaiserslauterner 82-12 221 besaß preußische Regeldrehgestelle, als er am Morgen des 5. Dezember 1978 gegen 9 Uhr im noch halbdunklen Bingerbrücker Bahnhof auf Gleis 1s stand. Er war mit dem E 3250 aus seiner Heimatstadt gekommen.
+ 30.07.1988
Bild 16:
Grimmig blickt der US-amerikanische Militärpolizist am 13. April 1991 aus dem auf der linken Rheinstrecke südlich Oberwinter vorbeifahrenden Karlsruher BDyg 533 mit der Nummer 82-12 239. Aber er konnte ja nicht ahnen, in welch' exotischem Gefährt er da unterwegs war: Der Wagen hatte MD 41 Drehgestelle!
+ 28.02.1994
Bild 17:
Der am 9. November 1981 vor dem AW Limburg wartende Passauer BDyg 533 mit der Nummer 82-12 292 besaß Schwanenhals-Drehgestelle.
+ 31.05.1986
Bild 18:
Genau so auch sein Saarbrücker Kollege 82-12 315, der ganz in der Nähe stand.
+ 24.02.1984
Bild 19:
Zum Schluss für heute ein weiteres Bild eines Saarbrückers - diesmal im Heimatbahnhof: Am bitterkalten Morgen des 9. Januar 1981 wartete dieser BDyg 533 mit der Nummer 82-12 319 auf eine Anschlussverwendung, nachdem er aus Lebach hierher gekommen war.
Die letzten vierachsigen Umbauwagen der Deutschen Bundesbahn wurden 1994 ausgemustert.
Es grüßt euch
Günter