Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Seit einigen Wochen kreist über dem Flughafen Hahn der Pleitegeier. Da der Flughafen immer noch rote Zahlen schreibt, hat der Hauptgesellschafter, die "Fraport" AG, denen auch der Flughafen Frankfurt gehört, das Hahn-Management gezwungen, unter allen Umständen bis 2010 eine "schwarze Null" zu schreiben. In ihrer Verzweiflung haben sich die Hahn-Manager daher eine Zusatzgebühr ausgedacht (den "Hahn-Taler"), die dieses Ziel ermöglichen soll. Daraufhin hat die Fluglinie Ryanair, die 95% des Flugaufkommens auf dem Hahn generiert, ihren Teilabzug angedroht. Kürzlich war zu lesen, dass von 11 auf Hahn stationierten Maschinen 5-6 Stück abgezogen werden sollen, und die zugesagte Aufstockung auf 18 Jets (bis 2012 ?) ebenfalls hinfällig wird. Am Dienstag will Ryanair seine Entscheidung verkünden:
http://www.16vor.de/index.php/2009/01/1 ... ant-abzug/
Was bedeutet das nun für die Hunsrückbahn? Deren Reaktivierung war ja ganz wesentlich im Hinblick auf das aktuelle und geplante Verkehrsaufkommen vom Hahn beabsichtigt. Wenn nun aber die prognostizierten Zahlen nicht mehr realistisch sind, was dann? Kürzt Ryanair auf Hahn um 50%, und bleibt es dabei (sogar von einem Totalabzug wird gemunkelt), dann fallen 2/3 der eingeplanten Fluggäste weg. Ob der Rest den Ausbau dann noch rechtfertigt? Ich mache mir ernsthafte Sorgen um das Projekt. Vielleicht wissen wir am Dienstag mehr (s. o.).
http://www.16vor.de/index.php/2009/01/1 ... ant-abzug/
Was bedeutet das nun für die Hunsrückbahn? Deren Reaktivierung war ja ganz wesentlich im Hinblick auf das aktuelle und geplante Verkehrsaufkommen vom Hahn beabsichtigt. Wenn nun aber die prognostizierten Zahlen nicht mehr realistisch sind, was dann? Kürzt Ryanair auf Hahn um 50%, und bleibt es dabei (sogar von einem Totalabzug wird gemunkelt), dann fallen 2/3 der eingeplanten Fluggäste weg. Ob der Rest den Ausbau dann noch rechtfertigt? Ich mache mir ernsthafte Sorgen um das Projekt. Vielleicht wissen wir am Dienstag mehr (s. o.).
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- Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Hallo Rolf,
diese Fragen hat sich sicher schon mancher hier im Forum gestellt.
Sicher scheint auf jeden Fall, dass sich Ryanair von unrentablen Strecken verabschiedet.
Das wurde auch schon angekündigt. Nur deren Anzahl ist noch nicht konkret.
Und dieser unselige Schaltertaler im Wert von 3 € (der in den Geschäften ausgegeben werden kann)
macht die Sache nicht einfacher. Hier ist aber, laut Hering, das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Die derzeitige Wirtschaftskrise wird in den nächsten Monaten ihr Übriges tun, und die Leute vom
Fliegen abhalten.
Sicher wird das Ganze auch im Mainz mit Argusaugen verfolgt werden. Aber die Zusage steht und die
Verträge sind unterschrieben. Die Reaktivierung wird kommen. Nur wann? Und wie?
Eines wird hier auch jeder unterschreiben:
es ist immer ein zweischneidiges Schwert, sich von einem Einzelnen abhängig zu machen.
diese Fragen hat sich sicher schon mancher hier im Forum gestellt.
Sicher scheint auf jeden Fall, dass sich Ryanair von unrentablen Strecken verabschiedet.
Das wurde auch schon angekündigt. Nur deren Anzahl ist noch nicht konkret.
Und dieser unselige Schaltertaler im Wert von 3 € (der in den Geschäften ausgegeben werden kann)
macht die Sache nicht einfacher. Hier ist aber, laut Hering, das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Die derzeitige Wirtschaftskrise wird in den nächsten Monaten ihr Übriges tun, und die Leute vom
Fliegen abhalten.
Sicher wird das Ganze auch im Mainz mit Argusaugen verfolgt werden. Aber die Zusage steht und die
Verträge sind unterschrieben. Die Reaktivierung wird kommen. Nur wann? Und wie?
Eines wird hier auch jeder unterschreiben:
es ist immer ein zweischneidiges Schwert, sich von einem Einzelnen abhängig zu machen.
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Das beruhigt mich ein wenig. Aber... Ich bin kein Jurist: Wie sicher sind denn die Verträge? Gibt es da Hintertürchen? Ausstiegsklauseln? Ohne die Passagere vom Hahn macht die Reaktivierung doch weitaus weniger Sinn. Das alles ist doch letztendlich eine politische Frage, die vom Bürger so oder so gestellt werden wird. Und Bürger sind Wähler. Da dürfen wir uns nichts vormachen. Wenn man keine Fahrgäste mehr von/nach Hahn transportiert, wird das Passagieraufkommen viel zu gering sein, fürchte ich. Dann geht die Diskussion so richtig los. Das lässt sich mit Verträgen kaum verhindern. Ich mache mir große Sorgen, denn Ryanair scheint Ernst zu machen (in meiner Ur-Heimat, Weeze, wo ebenfalls ein Ryanair-Flughafen existiert, reibt man sich schon die Hände, da Weeze die abgezogenen Jets aus Hahn bekommen soll). Das hört sich gar nicht gut an für die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn.Sicher wird das Ganze auch im Mainz mit Argusaugen verfolgt werden. Aber die Zusage steht und die
Verträge sind unterschrieben. Die Reaktivierung wird kommen. Nur wann? Und wie?
- streckenläufer
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Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Hallo!
Ich finde, die Hunsrückquerbahn (vor allem der von der HwB zukünftig betriebene Teil von Hermeskeil bis Büchenbeuren) wird nicht NUR wegen dem Hahn reaktiviert! Es kann doch nicht sein, dass die Reaktivierung nur mit dem Flughafenbetrieb steht und fällt!
Es sollen schließlich neben Touristikfahrten, die zukünftig angeboten werden sollen, auch heimische Güter transportiert werden, vor allem Holz für die Sägewerke entlang der Strecke (sie haben doch schon Interesse bekundet...).
Außerdem ist Ryan-Air nicht das einzige Unternehmen am Hahn. Klar ist, dass die "Bahn zum Hahn" mittlerweile kritisch betrachtet wird/werden muss. Aber den Betrieb der Strecke nur an EINE Institution zu knüpfen, wie sie der Hahn nun mal ist, das kann doch nicht sein! Die Region insgesamt kann von der Erhaltung der Strecke nur profitieren, ob mit oder ohne Hahn (s. Eifelquerbahn: dort gibt es keinen Flughafen o.ä., trotzdem läuft es sehr gut).
Die Bahnreaktivierung beinhaltet eine Chance auf touristische Belebung der Hunsrückregion, da bin ich fest von überzeugt (auch wenn ich mich wiederhole ).
Ich bin zwar ein Laie in solchen Dingen, aber ich sehe die Sache gelassen, wenn auch mit ein klein wenig Sorge...
Grüße
streckenläufer
Ich finde, die Hunsrückquerbahn (vor allem der von der HwB zukünftig betriebene Teil von Hermeskeil bis Büchenbeuren) wird nicht NUR wegen dem Hahn reaktiviert! Es kann doch nicht sein, dass die Reaktivierung nur mit dem Flughafenbetrieb steht und fällt!
Es sollen schließlich neben Touristikfahrten, die zukünftig angeboten werden sollen, auch heimische Güter transportiert werden, vor allem Holz für die Sägewerke entlang der Strecke (sie haben doch schon Interesse bekundet...).
Außerdem ist Ryan-Air nicht das einzige Unternehmen am Hahn. Klar ist, dass die "Bahn zum Hahn" mittlerweile kritisch betrachtet wird/werden muss. Aber den Betrieb der Strecke nur an EINE Institution zu knüpfen, wie sie der Hahn nun mal ist, das kann doch nicht sein! Die Region insgesamt kann von der Erhaltung der Strecke nur profitieren, ob mit oder ohne Hahn (s. Eifelquerbahn: dort gibt es keinen Flughafen o.ä., trotzdem läuft es sehr gut).
Die Bahnreaktivierung beinhaltet eine Chance auf touristische Belebung der Hunsrückregion, da bin ich fest von überzeugt (auch wenn ich mich wiederhole ).
Ich bin zwar ein Laie in solchen Dingen, aber ich sehe die Sache gelassen, wenn auch mit ein klein wenig Sorge...
Grüße
streckenläufer
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Stimmt. Aber Ryanair bringt 95% der Passagiere am Hahn. Es ist nun mal so: Hahn = Ryanair. Geht Ryanair, bricht alles weg. Es wäre für Hahn und die Region ganz bitter. Das kann einfach nicht ohne Folgen für die Eisenbahn bleiben, auch wenn ich Dir bei der Bedeutung der Strecke ansonsten gerne recht gebe.streckenläufer hat geschrieben:...Außerdem ist Ryan-Air nicht das einzige Unternehmen am Hahn. ...
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Die negativen Meldungen zu Hahn überschlagen sich heute Morgen in der Presse und im Radio.
Aus der TAZ:
"Ryanair droht wegzufliegen"
http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/ ... zufliegen/
Aus dem Volksfreund:
"Ryanair macht ernst: Weniger Flüge vom Hahn"
http://www.volksfreund.de/totallokal/re ... 29,1943373
Aus der TAZ:
"Ryanair droht wegzufliegen"
http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/ ... zufliegen/
Aus dem Volksfreund:
"Ryanair macht ernst: Weniger Flüge vom Hahn"
http://www.volksfreund.de/totallokal/re ... 29,1943373
Gruß: Schimi
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Na, ja, Ryanair hat jetzt mit dem 'Hahn-Taler' ein gutes Argument um unrentable Strecken ohne Gesichtsverlust einzustellen. Wenn Ryanair geht, kommt eben ein anderer. Dass wegen 3 Euros mehr die Leute wegbleiben kann ich mir nicht vorstellen. Ryanair macht seine Billigfluggeschäftspolitik auf dem Rücken der Steuerzahler.
Wenn der Flughafen eben nicht lebensfähig ist dann ist das so, es ist schade dann für die Hunsrückbahn aber eben nicht zu vermeiden. Die sogennanten 'Billigflieger' werden es schwer haben, da das Angebot jetzt viel grösser als der Markt ist und da muss sich vielleicht der Hahn reorienteren...
Wenn der Flughafen eben nicht lebensfähig ist dann ist das so, es ist schade dann für die Hunsrückbahn aber eben nicht zu vermeiden. Die sogennanten 'Billigflieger' werden es schwer haben, da das Angebot jetzt viel grösser als der Markt ist und da muss sich vielleicht der Hahn reorienteren...
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Da gebe ich dir Recht, wenn die Bahnverbindung zum Hahn endlich laufen würde, und ich mit dem Zug zur Arbeit fahren könnte, wäre mir der Abzug von Ryanair auch ziemlich egal. Ich befürchte nur, das es mit der Reaktivierung der Hunsrückbahn im DB- Teil dann nichts mehr wird.JK hat geschrieben: Ryanair macht seine Billigfluggeschäftspolitik auf dem Rücken der Steuerzahler.
Gruß: Schimi
- streckenläufer
- Hauptschaffner A4
- Beiträge: 121
- Registriert: Do 17. Mai 2007, 17:51
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Das glaube ich auch. Ich hoffe, dass trotz der "Hahn-Krise" wenigstens der Hunsrückquerbahn-Teil, der in privater Hand ist, betrieben wird. Und für den Rest wird sich schon eine Lösung finden lassen!!
Die Hunsrückquerbahn und deren Fortschritte können doch nicht nur mit der Situation am Hahn stehen oder fallen, das kann doch einfach nicht sein!
Haben denn die Kommunalpolitiker (Bürgermeister etc.) nur den Hahn im Sinn gehabt bei ihrer Entscheidung zur Reaktivierung der Bahn bzw. zum Erhalt der Schieneninfrastruktur? Ich meine mich erinnern zu können, dass die Bürgermeister zum Erhalt votiert haben, damit ihre Region touristisch mehr Anschluss finden wird und dass (zumindest bescheidener) Güterverkehr betrieben werden soll. Der Hahn stand doch eher im Hintergrund, meiner Meinung nach...?
Ich freue mich jedenfalls, dass es ab dem nächsten Wochenende mit dem Freischnitt ab Hermeskeil weitergeht und wir alle optimistisch in die Zukunft schauen! Wenn erstmal (Touristik-)Züge zwischen Hermeskeil und Morbach/Büchenbeuren verkehren, dann ist das doch auch schon mal ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung - auch wenn dann der Hahn möglicherweise nicht mehr das ist, was er einmal war.
Nachdenkliche Grüße
streckenläufer
Die Hunsrückquerbahn und deren Fortschritte können doch nicht nur mit der Situation am Hahn stehen oder fallen, das kann doch einfach nicht sein!
Haben denn die Kommunalpolitiker (Bürgermeister etc.) nur den Hahn im Sinn gehabt bei ihrer Entscheidung zur Reaktivierung der Bahn bzw. zum Erhalt der Schieneninfrastruktur? Ich meine mich erinnern zu können, dass die Bürgermeister zum Erhalt votiert haben, damit ihre Region touristisch mehr Anschluss finden wird und dass (zumindest bescheidener) Güterverkehr betrieben werden soll. Der Hahn stand doch eher im Hintergrund, meiner Meinung nach...?
Ich freue mich jedenfalls, dass es ab dem nächsten Wochenende mit dem Freischnitt ab Hermeskeil weitergeht und wir alle optimistisch in die Zukunft schauen! Wenn erstmal (Touristik-)Züge zwischen Hermeskeil und Morbach/Büchenbeuren verkehren, dann ist das doch auch schon mal ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung - auch wenn dann der Hahn möglicherweise nicht mehr das ist, was er einmal war.
Nachdenkliche Grüße
streckenläufer
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- Oberrat A14
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- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Gottseidank ist nun dieser ganze Schwindel "Hahn" auch für den Laien sichtbar aufgeflogen - die Steuergelder indes sind größtenteils weg - die persönliche Bilanz von Ryanair und Michael O'Leary allerdings stimmt und die von Fraport auch. Soll doch Fraport einmal offenlegen, wieviel Euro sie selbst der Flughafen Hahn GmbH in Rechnung gestellt hat, z.B. für Beraterhonorare, Serviceleistungen etc.
Auch dem Güterverkehr auf der Hunsrückbahn darf man keine allzu großen Erwartungen vorausschicken: Die Holzindustrie geht in Kurzarbeit über, einer der größten Säger Europas steht vor dem Konkurs, ein weiterer Großer hat gerade sein Neubauprojekt in der Pfalz (wo auch Hunsrücker Holz verarbeitet werden sollte) storniert und generell geht es mit dem Massen-Nadelholz (zum Glück allerdings aus forstlicher Sicht) zuende und der gezielten Einzelbaumentnahme gehört die Zukunft. Das Ende also der massenhaften Nadelholztransporte, die der Hunsrückbahn ja noch einmal in den 80er und 90er Jahren ein wenig Auftrieb gaben, ist absehbar.
Ein guter Unternehmensberater sollte empfehlen:
1.Die Strecke muß als Ganzes betrachtet werden (Langenlonsheim-Hermeskeil)
2. Sie gehört eigentumsrechtlich in eine Hand.
Welcher potentielle Betreiber wird sich den Streß von zehn Verhandlungspartnern auf 100 Kilometern Streckenlänge antun wollen (Überspitzt ausgedrückt: Die Verbandsgemeinde Langenlonsheim möchte grüne Loks mit drei Wagen, die Verbandsgemeinde Stromberg blaue Loks mit grauen Wagen, Unzenberg möchte einen Zughalt, Guldental keinen..., innerhalb der VG Rhaunen darf im Zug bis Mitternacht Bier verkauft werden, innerhalb der VG Morbach gar kein Alkohol... Übertreibung? Ich sage nur: Raucherschutz... )
3. Aus einer zunächst kostengünstig über einen Verein mit Ehrenamtlichen abgewickelten Reaktivierung sollte sich zaghaft ein Museums- und Personenverkehr entwickeln, den man langfristig zur Alternative des Individualverkehrs ausbauen könnte. Ansätze hierzu: Siehe Fahrplanentwürfe von Markus Göttert unter http://www.hunsrückquerbahn.de. Die hier beschriebenen Züge würden morgens und abends bereits jetzt voll werden. Hierzu aber nötig:
4.Modernes leistungsfähiges Treibfahrzeugmaterial.
5.Eine attraktive Tarifgestaltung: Günstige Monats- und Jahreskarten, Wochenendmitnahmemöglichkeit für Familienangehörige, Freunde etc.
6.Gebührenfreies Park&Ride an den Zustigsbahnhöfen
7.Ein vernetztes Ergänzungsangebot über private und öffentliche Buslinien.
8.Im Museums- und Gelegenheitsverkehr Verzahnung aller relevanten Freizeitangebote mit der Bahn. Zwischen Hermeskeil und Langenlonsheim bieten sich 100 und mehr attraktive Ausflugsziele an, die von der Bahn erreichbar sind.
9.Im Güterverkehr: Flexible Lösungen für flexible Anforderungen. Wer montags bis 10 Uhr einen Leerzug zur Zolleiche bestellt, muß am anderen Tag um 8 Uhr darüber verfügen können und am selben Abend um 20 Uhr muß der Zug denn auch schon wieder beladen auf der Fahrt zum Ziel sein.Das geht durchaus.
Entsprechende Dienstleister vor Ort (z.B. die Hochwaldbahn) stehen in den Startlöchern.
10.Vernetzung der Hunsrückbahn mit dem übrigen Gleisnetz, vor allem der DB.Hier muß erkannt werden, daß das eigene Netz von dem lebt, was ihm aus den "Nebennetzen" zugeführt wird. Es ist ein Witz, daß ein Reissack aus China schneller in Kirchberg ist als ein Zug mit Hunsrücker Langholz in Holland.
11. Ein solides finanzielles Engagement des Staates, der die Investition in
Schieneninfrastruktur nicht als lästigen Gnadenakt ansieht, sondern als
notwendigen Beitrag zur Daseinsvorsorge.
Das Ganze muß daher auch gewollt sein - und zwar von den Bürgern zu allererst und dann von dem Gesetzgeber. Hier gibt es ja schon positive, aber leider auch negative Ansätze. Vielleicht sollte man sich darauf einigen: Wer von den politischen Gremien schon nichts Produktives beizusteuern hat, bleibt zumindest höflich auf Distanz und bremst nicht noch das positive Engagement von Idealisten durch sinnlose Schikane.
Ich glaube unter solchen Voraussetzungen könnte schon 2010 die erste
Regionalbahn von Hermeskeil nach Bingen Hbf fahren. Und wenn sie dann aus einem Schienenpendelverkehr Büchenbeuren-Hahn viele viele Flugreisende aufnimmt - gerne. Schließlich hat sich die Erde auch vor Ryanair gedreht und sie wird es auch nach Ryanair tun.
Auch dem Güterverkehr auf der Hunsrückbahn darf man keine allzu großen Erwartungen vorausschicken: Die Holzindustrie geht in Kurzarbeit über, einer der größten Säger Europas steht vor dem Konkurs, ein weiterer Großer hat gerade sein Neubauprojekt in der Pfalz (wo auch Hunsrücker Holz verarbeitet werden sollte) storniert und generell geht es mit dem Massen-Nadelholz (zum Glück allerdings aus forstlicher Sicht) zuende und der gezielten Einzelbaumentnahme gehört die Zukunft. Das Ende also der massenhaften Nadelholztransporte, die der Hunsrückbahn ja noch einmal in den 80er und 90er Jahren ein wenig Auftrieb gaben, ist absehbar.
Ein guter Unternehmensberater sollte empfehlen:
1.Die Strecke muß als Ganzes betrachtet werden (Langenlonsheim-Hermeskeil)
2. Sie gehört eigentumsrechtlich in eine Hand.
Welcher potentielle Betreiber wird sich den Streß von zehn Verhandlungspartnern auf 100 Kilometern Streckenlänge antun wollen (Überspitzt ausgedrückt: Die Verbandsgemeinde Langenlonsheim möchte grüne Loks mit drei Wagen, die Verbandsgemeinde Stromberg blaue Loks mit grauen Wagen, Unzenberg möchte einen Zughalt, Guldental keinen..., innerhalb der VG Rhaunen darf im Zug bis Mitternacht Bier verkauft werden, innerhalb der VG Morbach gar kein Alkohol... Übertreibung? Ich sage nur: Raucherschutz... )
3. Aus einer zunächst kostengünstig über einen Verein mit Ehrenamtlichen abgewickelten Reaktivierung sollte sich zaghaft ein Museums- und Personenverkehr entwickeln, den man langfristig zur Alternative des Individualverkehrs ausbauen könnte. Ansätze hierzu: Siehe Fahrplanentwürfe von Markus Göttert unter http://www.hunsrückquerbahn.de. Die hier beschriebenen Züge würden morgens und abends bereits jetzt voll werden. Hierzu aber nötig:
4.Modernes leistungsfähiges Treibfahrzeugmaterial.
5.Eine attraktive Tarifgestaltung: Günstige Monats- und Jahreskarten, Wochenendmitnahmemöglichkeit für Familienangehörige, Freunde etc.
6.Gebührenfreies Park&Ride an den Zustigsbahnhöfen
7.Ein vernetztes Ergänzungsangebot über private und öffentliche Buslinien.
8.Im Museums- und Gelegenheitsverkehr Verzahnung aller relevanten Freizeitangebote mit der Bahn. Zwischen Hermeskeil und Langenlonsheim bieten sich 100 und mehr attraktive Ausflugsziele an, die von der Bahn erreichbar sind.
9.Im Güterverkehr: Flexible Lösungen für flexible Anforderungen. Wer montags bis 10 Uhr einen Leerzug zur Zolleiche bestellt, muß am anderen Tag um 8 Uhr darüber verfügen können und am selben Abend um 20 Uhr muß der Zug denn auch schon wieder beladen auf der Fahrt zum Ziel sein.Das geht durchaus.
Entsprechende Dienstleister vor Ort (z.B. die Hochwaldbahn) stehen in den Startlöchern.
10.Vernetzung der Hunsrückbahn mit dem übrigen Gleisnetz, vor allem der DB.Hier muß erkannt werden, daß das eigene Netz von dem lebt, was ihm aus den "Nebennetzen" zugeführt wird. Es ist ein Witz, daß ein Reissack aus China schneller in Kirchberg ist als ein Zug mit Hunsrücker Langholz in Holland.
11. Ein solides finanzielles Engagement des Staates, der die Investition in
Schieneninfrastruktur nicht als lästigen Gnadenakt ansieht, sondern als
notwendigen Beitrag zur Daseinsvorsorge.
Das Ganze muß daher auch gewollt sein - und zwar von den Bürgern zu allererst und dann von dem Gesetzgeber. Hier gibt es ja schon positive, aber leider auch negative Ansätze. Vielleicht sollte man sich darauf einigen: Wer von den politischen Gremien schon nichts Produktives beizusteuern hat, bleibt zumindest höflich auf Distanz und bremst nicht noch das positive Engagement von Idealisten durch sinnlose Schikane.
Ich glaube unter solchen Voraussetzungen könnte schon 2010 die erste
Regionalbahn von Hermeskeil nach Bingen Hbf fahren. Und wenn sie dann aus einem Schienenpendelverkehr Büchenbeuren-Hahn viele viele Flugreisende aufnimmt - gerne. Schließlich hat sich die Erde auch vor Ryanair gedreht und sie wird es auch nach Ryanair tun.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
-
- Oberrat A14
- Beiträge: 2194
- Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Nachtrag zu dem SWR-Beitrag.
Und wieder werden Steuergelder aufgewendet, um einem skrupellosen Unternehmer die privaten Taschen zu füllen. Ein Flughafen, der mit dem Kerngeschäft nichts verdient und nicht ohne Einnahmen aus Parkgebühren oder der Vermietung von Ladenflächen über die Runden kommt, sollte schließen. Mit dem, was das Land jetzt bereit ist, in ein Faß ohne Boden nachzu-
schießen,könnte der gesamte Streckenabschnitt Hermeskeil-Büchenbeuren reaktiviert werden. Und wo bleibt der Gleichheitsgrundsatz? Angenommen, ein Handwerksunternehmen, das 100 Jahre besteht und konstant immer acht bis 10 Arbeitsplätze gehalten hat, braucht ein neues Firmenfahrzeug, ist aber finanziell im Augenblick etwas klamm. Dieser Betrieb könnte nicht einmal vom Land Rheinland-Pfalz einen Satz neuer Reifen erwarten. 80 Prozent aller Arbeitsplätze stellt der Mittelstand bereit und nicht Heuschrecken aus Irland, Asien oder den USA.
Und wieder werden Steuergelder aufgewendet, um einem skrupellosen Unternehmer die privaten Taschen zu füllen. Ein Flughafen, der mit dem Kerngeschäft nichts verdient und nicht ohne Einnahmen aus Parkgebühren oder der Vermietung von Ladenflächen über die Runden kommt, sollte schließen. Mit dem, was das Land jetzt bereit ist, in ein Faß ohne Boden nachzu-
schießen,könnte der gesamte Streckenabschnitt Hermeskeil-Büchenbeuren reaktiviert werden. Und wo bleibt der Gleichheitsgrundsatz? Angenommen, ein Handwerksunternehmen, das 100 Jahre besteht und konstant immer acht bis 10 Arbeitsplätze gehalten hat, braucht ein neues Firmenfahrzeug, ist aber finanziell im Augenblick etwas klamm. Dieser Betrieb könnte nicht einmal vom Land Rheinland-Pfalz einen Satz neuer Reifen erwarten. 80 Prozent aller Arbeitsplätze stellt der Mittelstand bereit und nicht Heuschrecken aus Irland, Asien oder den USA.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Die Meldung wird heute vielfach bestätigt:Guter Betrag zum Thema, und auch die richtigen Hinweise zur Reaktivierung der Hunsrückbahn.Gerade habe ich im Hintergrund in den SWR3 Nachrichten (17.00Uhr) gehört , dass das Land Rheinland - Pfalz einen weiteren Anteil am Hahn
übernimmt, der 3Euro-Betrag der Passagiere damit entfällt, und Ryanair zurücksteckt und alles beim Alten lässt.
Soweit zum Thema Erpressung.
http://de.reuters.com/article/deEuroRpt ... 4020090112
Letztendlich ist die Fraport AG der Erpresser. Man hat sich Hahn als Reserveflughafen gehalten für den Fall, dass eine rot-rot-grüne Regierung in Hessen (Frau Ypsilanti war ja kurz davor) den Ausbau des Flughafens Frankfurt stoppen könnte. Das ist nun vom Tisch. Koch wird wohl haushoch gewinnen, dann wird FRankfurt ausgebaut und Hahn als Reserve wird obsolet. Dementsprechend hat die Fraport AG versucht, den defizitären Flughafen möglichst teuer loszuwerden, hat das Theater um den Hahn-Taler losgetreten und die Landesregierung reagiert nun panisch, indem sie die Anteile der Fraport AG übernehmen will. Fraport ziert sich jetzt noch, aber ich vermute mal, dass man am Ende doch verkauft und nur den Preis hochtreiben will. Der Erpresser ist die Fraport AG. Offensichtlich mit Erfolg. Nun zahlt also künftig der Steuerzahler für den defizitären Flughafen.
Für die Hunsrückquerbahn kann man sich darüber freuen. Baut Ryanair sein Engagement aus, wird die Bahn die entsprechenden Fahrgäste bekommen, die für eine Reaktivierung vorausgesetzt werden. Im Sinne der Bahn kann man also vorerst Entwarnung geben. Allerdings sind die Probleme am Hahn noch lange nicht gelöst...