Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

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Markus Göttert
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von Markus Göttert »

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schimi
Direktor A15
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Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von schimi »

Für mich eine sehr erfreuliche Nachricht. Man sagt dem Hunsrück ja immer nach, das er etwas rückständig ist. Hier beweisen aber mehrere Komunal- Politiker, das sie anscheinend mehr Weitblick haben, als bestimmte Leute in Mainz.
Unser Landes- Verkehrs Minister ist ja sowieso anscheinend mehr Auto und LKW Minister. Die Bezeichnung Verkehrsminister trägt er nach meiner Meinung zu unrecht.
Die Entscheidung der Bürgermeister der Anreinerkomunen finde ich ein tolles Zeichen. Hoffen wir, das sie in den entsprechenden Gremien auch die benötigte Zustimmung bekommen um diese Entscheidung umzusetzen.
Auf jeden Fall werde ich das ganze Projekt auch zukünftig weiterhin mit meiner Arbeitskraft unterstützen, und meinen kleinen Teil zum Erfolg, der mit Sicherheit kommen wird, beitragen.
Gruß: Schimi
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Kommentar zum Artikel

Beitrag von eta176 »

Uuuupppsss, der Volksfreund veröffentlicht Kommentare
zum Artikel sofort und ohne "redaktionelle Vorprüfung" :wink:
Ich hoffe, ihr seid mit dem Inhalt einverstanden ...
Um nicht als völlig "ortsfremd" zu erscheinen, habe ich aber meine
alte Adresse in Idar-Oberstein "reaktiviert". (Ich möchte nicht wissen,
wie oft ich in der Zeit den BÜ in Hinzerath überquert habe, wenn ich
zwischen Koblenz und Idar-Oberstein unterwegs war...)
Nils
Hauptsekretär A8
Beiträge: 338
Registriert: Sa 28. Jan 2006, 18:51

Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von Nils »

Ich kann den Bürgermeistern auch nur zu dieser bürgerfreundlichen und vor allem weitsichtigen und zukunftsträchtigen Entscheidung gratulieren!
Durch ausreichende Kentniss der Sachlage sollte eigentlich auch jeder Zweifler von der Zukunftsfähigkeit der Hunsrückbahn zu überzeugen sein.
Die Herren in Mainz müssten vielleicht nochmal daran erinnert werden, dass Politiker vom Volke gewählte Vertreter sind, die zum Wohle aller Bürger handeln sollten. Das müssen Parteigrenzen eben manchmal überwunden und interne Querelen und Streitereien beigelegt werden.
Wenn aber Politiker immer wieder Entscheidungen treffen, die auf den Bürger weltfremd und nicht nachvollziebar wirken, wenn man sich zwischen den verschiedenen Parteien lieber kleinkarrierte Scharmützel liefert, statt gemeinsam an der Lösung von Problemen zu arbeiten, braucht man sich über zunehmende Politikverdrossenheit bzw. Zulauf Extremer Gruppierungen wirklich nicht zu wundern...
Auf jeden Fall ist eine Entscheidung pro Hunsrückbahn eine Entscheidung pro Hunsrück und die Zukunft wird zeigen, dass sich dieser Schritt gelohnt hat. Dessen bin ich mir sicher.
Nochmal ein großes Dankeschön an die Lokalpolitiker vor Ort, die die Chancen für ihre Region erkannt haben und scheinbar auch bereit sind, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um diese zu nutzen.
Sollten da jetzt auß Mainz Steine in den Weg gelegt werden, ich stände als Gründungsmitglied der "Militanten Eisenbahnfreunde Hunsrück" zur Verfügung! :twisted: :wink:
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www.ig-nationalparkbahn.de
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TT-Bahner

Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von TT-Bahner »

Wie war, bei einem Verkehrsministerium, dass nochmal 15% mehr Verkehrsleistungen im SPNV bestellt, obwohl es bereits so viele neue Leistungen wie kein anderes Bundesland bestellt hat, da kann man schwerlich von einem Verkehrsminister sprechen. In einem Bundesland, dass im SPNV stillgelegte Strecken in großen Umfang wieder in Betrieb nahm und nimmt. In einem Bundesland, in dem der Anteil der Schiene am Binnen- und am die Landesgrenzen überschreitenden Verkehr stärker gewachsen ist als der Anteil des Straßenverkehrs. Stimmt, so einen Verkehrsminister kann man nicht Verkehrsminister nennen, man müsste ihn Bahnminister nennen.

Das MIVLW fordert zu Recht von den Gemeinden, dass sie ein wirtschaftlich tragfähiges Betriebskonzept vorlegen, denn hierfür müssen Steuergelder in erheblichen Umfang eingesetzt werden. Zusätzlich bedeutet diese freiwillige Ausgabe für die Gemeinden eine erhebliche finanzielle Belastung bei den Pflichtausgaben. Immerhin fallen auch Kosten für den Betrieb und Unterhalt der Strecke an. Diese Kosten müssen durch ein Verkehrsbedürfnis gedeckt werden. Nicht zu unrecht dürfte auch in Mainz noch in Erinnerung geblieben sein, dass nach dem Rückzug von DB-Cargo auch der private Weiterbetreiber des Güterverkehrs bald die Segel gestrichen. Bahnbetrieb braucht auch Nutzer und kann nicht seiner selbstwillen stattfinden.

Um diese Investition in die Infrastruktur zu rechtfertigen müssen die Gemeinden auch Konsequenzen in siedlungs-, bildungs- und wirtschaftspolitischer Sicht ziehen. Konzentration bei der Ausweisung von Wohngebieten im Einzugsbereich der Haltepunkte, wenn der öffentliche Personenverkehr wieder aufgenommen werden soll. Die Wohngebiete sollte dabei auch autoreduziert gebaut werden, d.h. kein Stellplatz auf dem Grundstück, sondern sammeln der Fahrzeuge an bestimmten Punkten innerhalb der Siedlungsgebiete, etc.

Die soziale Infrastruktur muss ebenfalls im Einzugsbereich der Haltepunkte von Bahn und Bus konzentriert werden. Der Kita oder das Altersheim gehören nicht an den Ortsrand, sondern ins Zentrum. Dort, von wo sie gut erreichbar sind für alle und nicht nur automobile Personen. Der demographische Wandel wird hier zwangsweise zu einem Handlungsdruck führen.

Und noch wichtiger wird die Konzentration der Gewerbeansiedlung entlang der Bahn sein in unmittelbarer Nähe zu einem Gütertarifpunkt, da dies die Kunden im Güterverkehr sind und damit letztendlich den Bestand der Strecke sichern. Hier müssen leistungsfähige DSL-Verbindungen geschaffen und vorgehalten werden.
Hier muss man sich Überlegungen machen, ob man Clusterstrukturen etablieren kann, mit denen man Synergien nutzen kann und damit womöglich die Region so attraktiv zu machen, dass weitere Unternehmen angezogen werden. Gibt es Ansätze für ein Holzcluster oder ein Energiecluster ??? Gibt es denn Kooperationen mit Ausbildungs-, Fortbildungs- oder Forschungseinrichtungen, um einen Wissenstransfer sicherzustellen ??? Hat man sich Gedanken gemacht, wie man die Nähe zum Umweltcampus Birkenfeld nutzen könnte? Hat man sich Gedanken gemacht, wie man von der Nähe zum Flughafen Hahn profitieren könnte???

Vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht, wenn sich die Kommunen Gedanken über die zukünftigen Nutzer der Strecke machen würden. Es hat sich als Trugschluss herausgestellt, dass man nur Infrastrukturen schaffen muss und die Unternehmen würden sich selbstverständlich ansiedeln. In den neuen Bundesländern gibt es genügend Beispiele, dass ein Gewerbegebiet nicht bedeutet, dass sich Unternehmen ansiedeln. Infrastrukturen wie Autobahnen oder günstige Gewerbeflächen sind nahezu ubiquitär vorhanden, es kommt auf die Alleinstellungsmerkmale an, auf den Mehrnutzen. Wie den Wissenstransfer von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in die Industrie und in die Ausbildungsstätten. Und es ist die Kreativität und das Wissen und Können der Arbeitskräfte nötig, um Unternehmen anzuziehen. Und vielleicht bestehen auch Synergieeffekte, weil Unternehmen in ähnlichen Branchen breits dort ihren Sitz und ich auch das Wissen und die Erfahrung innerhalb dieser Region, dieses Clusters zurückgreifen kann.

Die Erhaltung der Infrastruktur Bahn war ein Schritt, es gilt aber noch viele Schritte zu tun!!!
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von eta176 »

TT-Bahner hat geschrieben:... ob man Clusterstrukturen etablieren kann, mit denen man Synergien nutzen kann und damit womöglich die Region so attraktiv zu machen, dass weitere Unternehmen angezogen werden. Gibt es Ansätze für ein Holzcluster oder ein Energiecluster ??? Gibt es denn Kooperationen mit Ausbildungs-, Fortbildungs- oder Forschungseinrichtungen, um einen Wissenstransfer sicherzustellen ??? Hat man sich Gedanken gemacht, wie man die Nähe zum Umweltcampus Birkenfeld nutzen könnte? Hat man sich Gedanken gemacht, wie man von der Nähe zum Flughafen Hahn profitieren könnte???
Vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht, wenn sich die Kommunen Gedanken über die zukünftigen Nutzer der Strecke machen würden. Es hat sich als Trugschluss herausgestellt, dass man nur Infrastrukturen schaffen muss und die Unternehmen würden sich selbstverständlich ansiedeln.
Hoppala,
das klingt aber alles sehr nach "O-Ton Wirtschaftsministerium" - habe das "geclustere"
noch vom Westerwald-Forum in Ransbach-Baumbach in den Ohren.
... wenn sich die Gemeinden aber heute keine Gedanken um die Erhaltung der Infrastruk-
turen machen und auch dafür Geld in die Hand nehmen, sind auch die beschworenen
"Holzcluster oder Energiecluster" (dafür gibt es doch bestimmt auch einen eingängigen
deutschen Begriff??) "für die Füße".
Gerade für solche Projekte und Weiterentwicklungen sind meines Erachtens Impulse und
Unterstützungen aus Mainz noch wichtiger, wie momentan für den Kauf der Infrastruktur.

Gruß HP
TT-Bahner

Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von TT-Bahner »

Die Regio kann nicht allein von Infrastruktur leben. Einen Autobahnanschluss und einen Bahnanschluss gibt es fast überall. Damit gewinnt man heute nichts mehr. Die Region muss ihre Kräfte bündeln und eigenständig Konzepte entwickeln. Außerdem gibt es ein Überangebot an Gewerbeflächen in der Region und ganz Deutschland. Damit kann man heute keinen Blumentopf mehr gewinnen, da muss man wesentlich mehr bieten, sonst geht man unter!!!

Außerdem ist die Finanzkraft des Landes irgendwann auch erschöpft, man bedenke allein an die zahlreichen Konversionsliegenschaften. Mit dem Flughafen Hahn, der Energielandschaft Morbach und dem Umweltcampus Birkenfeld hat das Land, hier insbesondere das ISM sehr viel geleistet. Der PRE-Park in Kaiserslautern oder der Petrisberg in Trier konnten nur deshalb ein Erfolg werden, weil alle zusammen gewirkt, Land, Investoren und Kommunen. Das Land hat dabei sein Know-How eingebracht, weil dies die Kommunen nicht leisten könnten, solche hochkomplexen Projekte zu steuern. Die Stärken der Kommunen liegen darin, die Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen in der Region herzustellen und die Akteure aus der Region zu mobilisieren. Jetzt liegt es an den Kommunen zu zeigen, dass man es nicht nur auf die Förderung des Landes abgesehen hat, sondern den Willen hat aus eigener Kraft mit Unterstützung des Landes ein Gesamtkonzept umzusetzen. Der Erfolg des Landes gibt eindeutig dem Land recht, Clusterstrategien oder die Etablierung von Fachhochschulen im ländlichen Raum waren richtig und sehr erfolgreich. Hätte man nach 1989 nicht die Folgen der Konversion entschieden bekämpft, dann wäre heute die Lage in der Westpfalz genauso hoffnungslos wie im Saarland. Die drittniedrigste Arbeitslosenquote im Bund spricht eindeutige Zahlen.

Man muss auch den Realitäten ins Gesicht schauen. Bei einem Bevölkerungsrückgang bis 2050 um 30% im LK Bernkastel-Witlich werden einige Gemeinden aufgegeben werden müssen, weil dort außer ein paar alten Menschen niemand mehr wohnt. Die Erneuerung des Kanalnetz bedeutet dann das Ende, weil die Anwohner die Kosten nicht mehr tragen können und das Land kein Geld geben kann, auch wenn es dies gern tun würde.
Erwin
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Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von Erwin »

Wehrter TT-Bahner,
Sie blicken weit voraus - bis ins Jahr 2030! Dann wird die deutsche Volkswirtschaft, die kapitalistischen Spielregeln folgt, sowieso kollabiert sein.

Ihr habt eine Kanzlerin, die den Doktor der Physik hat. Und diese Dame protegiert ein Geldwirtschaftssystem, das auf exponentiellem Wachstum aufbaut. [...] Es kann jeder hier mitlesende mal gerne die Zinseszinsformel, nach der die Vermögen eines kapitalistischen Landes wuchern, zur Hand nehmen. Bei einem reelen Wachstum der Vermögen von 4 % sollten Sie dann die sich ergebende Kurve für diese Funktion im Koordinatenkreuz erstellen. Das über ein Zeitraum von 80 Jahren. Ich denke, diese Steilkurve spricht für sich und damit hat mein erster Satz seine Gültigkeit erlangt :mrgreen: .

Ich habe zwar keine Ahnung, wie diese Generation der Verlierer weiterfunktioniert, ein Schienenstrang dürfte dann aber sehr vorteilhaft sein.
Gruß
Erwin, Freiwirtschafts-Anhänger aus Überzeugung


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Markus Göttert
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Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von Markus Göttert »

Lieber TT-Bahner,

hier sind wir wieder bei dem selben Problem angelangt, wie bei der letzten Diskussion.

Wir wollen erstmal im kleinen Anfangen. Mit kleinen Schritten.
Touristikbahn + Güterverkehr im Kleinen.
Und die Geschichte mit dem Güterverkehr hat gute Chancen.

Dann zum Thema Waldhof:

Als Zugleiter in Simmern hab ich das Elend mitbekommen.
Oft hätte das Doppelte gefahren werden können. Oft habe ich versucht Wagen zu bekommen. Gebettelt hab ich in Mz-Bischofsheim obwohl es mich ja garnicht´s anging.
"Unzählige Mal" haben wir den Kunden melden dürfen. "Wir haben keine Wagen zum beladen".
Das lässt sich ein Kunde nicht oft sagen.

Die Leistungsfähigkeit der Hunsrückbahn konnte dann mit der Röhrenaktion 1997 nochmals gezeigt werden. Hier kann ich mit Stolz sagen, dass ohne mein Eingreifen die Geschichte nach 8 Tagen geplatzt wäre. Kein Manager bei DB oder Waldhof hat es hinbekommen und so ein kleiner Beamte auf seinem Stellwerk hat es geschafft.

Was will ich damit sagen:

Lieber TT-Bahner du kannst wunderschön schreiben und bestimmt auch wunderschön reden.
Ich bin da mehr für´s anpacken. Und das tun wir. Wir können noch ein paar Hände beim häckseln gebrauchen.

Vielleicht hätten die ganzen Manager mal anpacken sollen (EHRENAMTLICH), statt uns in eine solche Krise zu führen.

Und jetzt muss ich in Küche. Vorbereiten für MORGEN.
Die ehrenamtlichen Helfer auf der Hunsrückbahn haben nämlich HUNGER wenn Sie arbeiten.

Gute Nacht
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Horst Heinrich
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Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von Horst Heinrich »

Als "gelernter" Volkswirt, der zufällig auch die Zahlenwerke der rheinland-pfälzischen Konversion kennt, wissend, daß es sich dabei um schuldenfinanzierte
mehr oder weniger hilf- und konzeptionslose Schnellschüsse einer jungen Landesregierung handelte, die von dem politischen Wechsel der Jahre 1989/90 ebenso überraschend getroffen wurde wie von ihrem eigenen Wahlerfolg 1991 möchte ich zumindest Einspruch dagegen erheben, daß Autoren wie TT-Bahner nun mit auswendiggelernten Phrasen aus irgendwelchen Presseveröffentlichungen der Landesregierung hausieren gehen und die Realität verfälschen.
Genauso wie die Menschen dieser Region jahrhundertelang eigenständig überleben konnten, ohne Hilfe aus den Regierungsmetropolen wären sie nun auch in der Lage, eine Bahnstrecke rentabel zu betreiben, wenn ihnen nicht bürokratische Schikane aus Mainz, Berlin oder Brüssel , die nur einem einzigen Zweck dienen, nämlich Arbeitsplätze zu schaffen für Menschen, [...] die nun vor allem die von ihnen selbst geschaffenen Gesetzmäßigkeiten verwalten - ohne Rücksicht auf ihre Notwendigkeit, das Leben schwer machen würden.
Ich habe also keine Bedenken, daß sich im Jahre 2030 oder 2050 im Landkreis BKS-WIL auch ein Dorf mit vorwiegend älteren Menschen über 70 hervorragend organisieren würde, wahrscheinlich besser als ein Dorf mit vorwiegend jüngerer Bevölkerung unter 30.Ich kenne kaum einen 70jährigen, der nicht immer etwas im Kühlschrank hat, dafür kenne ich dutzende 18-jährige, die zu blöd sind sich ein Brot zu schmieren, geschweige denn das Geld zu verdienen, um sich eines kaufen zu können. Und daß die Landbevölkerung die Kosten für einen Kanal nicht mehr aufbringen kann, ist nicht ihr Problem, denn die Menschen hätten heute noch keinen, wenn sie nicht von praxis- und weltfremden Ideologen per Gesetz dazu gezwungen worden wären.
Auch daß Mittel für Konversionen überhaupt bereit gestellt werden, ist kein Gnadenakt der Regierung, sondern -auch wenn sie ökonomischer Unsinn sind-
unter den gegebenen Umständen eine Selbstverständlichkeit.
Durch den Bau von militärischen Aufmarschstraßen (z.B. B 327), Flugplätzen, Raketenbasen, militärischen Lagern und Depots wurden ganze Existenzen vernichtet. Fluren zerteilt, Dörfer gespalten, Landschaften ruiniert. Ehemals selbständige stolze Landwirte und Handwerker, die immer ihr Auskommen hatten, wurden für ein Gnadenbrot in den militärischen Einrichtungen als Hilfsarbeiter beschäftigt. Als dann die Einrichtungen geschlossen wurden, konnte man diese Menschen nicht einfach mitentsorgen. Also verkauft man ihnen bis heute die Konversion als freundlichen Akt und die geflossenen Umverteilungsmittel als Geschenk des Jahrhunderts. Im Prinzip zahlt man ihnen aber nur einen Bruchteil dessen zurück, was man ihnen genommen hat. Dafür, daß er die Zinsen seines eigenen Kapitals nach 40 Jahren zurückbekommt, das Kapital aber nicht mehr, um es einmal bildlich auszudrücken, muß niemand im Hunsrück auch noch gesondert dankbar sein.
Zurück zur Bahnstrecke.
Hier würden schon seit 4 Wochen gewinnbringend Züge Richtung Rhein und Nahe rollen, wenn nicht mal wieder alles, was die Region auf die Beine stellt, von der Willkür der Bürokratie in Bund und Land abhängig wäre, denn Kunden und HWB stehen bereits in den Startlöchern (Um sich diesen Schwachsinn erklären zu können, lese man: "Leviathan" von Thomas Hobbes).Zudem war der schlechte Zustand der gesamten Strecke auch ein Werk der Landesregierung. Bereits 1997, als noch die DB fuhr und die Strecke halbwegs brauchbar vorgehalten wurde, hätte das Land zugreifen können - für ein Taschengeld. Damals wurde argumentiert, es fehle die Unterstützung vor Ort. Nun, wo die Unterstützung der Kommunen da ist, verweigert sich dieselbe Landesregierung. Was ist das für ein "Eiertanz"? Szenenwechsel. In Kaiserslautern ordnet der Ministerpräsident persönlich an, daß einem privaten Sportverein, zugleich sein eigener Lieblingsfußballverein mit zweistelligen Millionenbeträgen aus Landesmitteln ein Stadion gebaut wird.
600000 Euro für eine wichtige Bahnstrecke, die vier Landkreise tangiert und 100000 Menschen nutzen könnte, aber scheinen den Landeshaushalt zu sprengen. 600000 Euro, das sind die Zinsen, die monatlich für die Schuldenlast
aus dem Abenteuer Hahn aufzubringen sind. 600000 Euro, das sind die Kosten für 600 Meter Bundesstraße 50 neu. 600000 das sind -umgerechnet-die Kosten
für ein Vierzigstel des geplanten Hochmoselüberganges...
Ich habe mir nun eine akademische Fachsprache überwiegend verboten, weil mich das pseudowissenschaftliche Geschwätz in vielen Foren, das fachlich betrachtet oft nur blanker Unsinn ist, nervt.
Insofern gebe ich eta176 recht. Denn alles ist doch auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen. Wer sich schon nicht hundertprozentig für dieses wichtige Projekt Hunsrückbahn einsetzt, der sollte wenigstens denen, die es tun, nicht noch Schwierigkeiten machen.


Admin: Passage, die als pers. Beleidigung ausgelegt werden könnte, gelöscht
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
TT-Bahner

Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von TT-Bahner »

@Horst Heinrich:

Weisst du wirklich so genau, was du da schreibst oder basieren deine Äußerungen auf Vermutungen? Was für ein Schnellschüsse meinst du bitte? Ist der PRE-Park ein Schnellschuss gewesen, in dem bis jetzt über 2000 neue Arbeitsplätze entstanden sind und sich nun John Deere mit seinem europäischen Entwicklungszentrum ansiedelt? Man sollte sich von Äußerlichkeiten nicht ablenken lassen. Kaiserslautern ist nicht mehr nur der FCK, sondern ein Hochtechnologiestandort geworden. In einer Stadt mit 100.000 Einwohnern finden sich nun zwei Fraunhofer Institute und das DFKI, was eine beachtliche Dichte an Forschungseinrichtungen für so eine kleine Stadt darstellt.

Und bitte erkläre doch mal, wieso dieses für die Konversionsbewältigung ausgegebene Geld ökonomischer Unsinn ist? Es ist klar, dass die Schuldenbelastung des Landes heute wesentlich niedriger liegen würde, wenn es die militärische Konversion 1989 nicht gegeben hätte. Und die Konversion hatte selbstverständlich auch etwas Gutes. Hier haben sich für Städte wie Trier, Landau oder Koblenz überhaupt wieder Entwicklungsmöglichkeiten ergeben und man konnte eine neue Dynamik erzielen. Ganz abgesehen von der moralischen Dimension. Man darf ja nicht vergessen, dass es sich um Einrichtungen handelt, mit denen Krieg geführt und Menschen getötet werden sollten.

Und die Folgen des demographischen Wandels mit läppischen Komentaren abzutun ist auch nicht zielführend. Die Bevölkerung in Deutschland und Rheinland-Pfalz wird schrumpfen und altern, das ist Fakt und lässt sich nicht mehr ändern. Die Saarländer sind da bereits einen Schritt weiter. Dort kann man sich bei der Agentur für den ländlichen Raum darüber informieren, was das konkret bedeutet. Heute funktioniert Nachbarschaftshilfe in den Ortschaften noch sehr gut, man hilft sich gegenseitig. Das funktioniert auch deshalb, weil junge und ältere Menschen zusammen leben. Aber was macht man, wenn in einem Wohngebiet nur noch über 70jährige Wohnen? Wie sieht es da mit Nachbarschaftshilfe aus? Das ist ein Problem, für das man Lösungen finden muss! Die Vereine, die viel in freiwilliger Arbeit machen, werden auch massive Probleme bekommen. Was soll man machen, wenn es in einem Dorf nur noch 2-3 Jugendliche gibt, aber 10-15 Vereine? Da werden zukünftig in vielen Vereinen leider die Arbeitskraft fehlen, um ehrenamtliche Tätigkeiten zu machen. Das sind keine Spinnereien, sondern in vielen Teilen des Saarlands bereits bittere Realität.

Um die Streckenreaktivierung zu einem Erfolg zu machen, gilt es nun klarstellen, was man damit alles vor hat. Ich denke mal das MIVLW würde sich bestimmt aufgeschlossen zeigen, wenn man zeigen würde, wir wollen den Holztransport auf die Schiene verlagern und haben mehrere Kunden und wir brauchen nun ein Terminal oder Woodcontainer. Aber man sollte etwas vorzeigen können, was man erreichen will.
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Registriert: Do 21. Jun 2007, 19:52

Re: Ankauf durch die VG auch ohne Mainz "Hunsrückbahn"

Beitrag von eta176 »

TT-Bahner hat geschrieben:Um die Streckenreaktivierung zu einem Erfolg zu machen, gilt es nun klarstellen, was man damit alles vor hat. Ich denke mal das MIVLW würde sich bestimmt aufgeschlossen zeigen, wenn man zeigen würde, wir wollen den Holztransport auf die Schiene verlagern und haben mehrere Kunden und wir brauchen nun ein Terminal oder Woodcontainer. Aber man sollte etwas vorzeigen können, was man erreichen will.
Kaum ist man mal ein paar Stunden weg - zu einer sehr informativen Ausstellungseröffnung - und hier "tobt der Bär" :shock:

Woodcontainer -- Was ist das denn schon wieder, das kennt ja noch nicht mal Google :evil:
In dieser Sammlung gibt es auch nichts, was Aufklärung bringt: http://de.snaparazzi.eu/Wood%20Container
Auch die Erklärung für Cluster steht noch aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Cluster (wohl Punkt 10 von 15 Alternativen)

Der Spruch "etwas vorzeigen können, was man erreichen will" ist in der Realität ein riesiges Problem:

Wenn man mit Hilfe einer IHK eine Informationsveranstaltung für Industrie und Gewerbe zum "liberalisierten
Schienengüterverkehr" außerhalb DB Schenker/Railion/Cargo durchführen möchte, kann man genauso gut
versuchen, mit dem Kopf durch eine Wand zu wollen. Da stößt man auf taube Ohren.

... und das gelobte Ministerium bietet leider wenig Unterstützung, da man sich dort darauf beruft, dass z.B. die
Gleisanschlussförderung Bundessache ist. Der LB Mobilität bietet ebensowenig Unterstützung, da man dort auf
"Weisungen" aus Mainz hört und nicht bereit ist, im Rahmen einer Info-Veranstaltung etwas zu regionalem SGV zu
sagen. (Ein Blick über die Grenze könnte helfen, was in Kooperation zw. Ministerium und Straßenverkehrsbetrieb
machbar ist: Link zur :arrow: "Schienengüterverkehr in Hessen" mit allen Dokumenten).

Ich denke, es bringt wirklich nichts, wenn man sich gegenseitig irgendwelche Knüppel zwischen die Beine wirft -
Für die Regionen - ihre Menschen, die Wirtschaft und Industrie - kann man nur gemeinsam etwas aufstellen.


Und hätte man den Prognosen aus der Mitte des vorletzten Jahrhunderts geglaubt, wären wir heute alle unter
einer gigantischen Schicht von Pferdemist verschwunden, die man damals bei der Zunahme des Verkehrs voraus-
gesagt hatte....
Gesperrt