In einem meiner ersten Beitr?ge erw?hnte ich, da? sich auf der ehemaligen Drehscheibengrube in Mayen Ost eine Werkstatt f?r historische Automobile befindet. Normalerweise ist dort werktags nicht allzu viel los, und an Wochenenden - wenn ?berhaupt - spielt sich das Meiste in der Halle ab.
Diese Halle sieht von au?en sehr unscheinbar aus, aber heute konnte ich erstmals einen kurzen Blick hineinwerfen. Werkstatt ist nur ein Teil des Geb?udes, der andere Teil ist wie eine Werkstatt eingerichtet - allerdings eine aus den F?nfziger Jahren, also sch?n altmodisch.
Heute vormittag traute ich meinen Augen nicht: als v?llig unerwartete ?berraschung stand der Platz voller Autos - aber was f?r welche ! Leider lag der Fotoapparat zu Hause , und die Taschenknipse taugt nur begrenzt. Zum Gl?ck herrschte strahlender Sonnenschein, so wurden die Bilder doch noch einigerma?en.
Da steht sie nun, die Parade. Was ?gefeiert? wurde, wei? ich nicht, aber ich wei?, da? die Pause noch schneller vorbei war als sonst.
Alle Fahrzeuge konnte ich sowieso nicht fotografieren, und aus den interessantesten traf ich eine Auswahl. Diese Bilder kommen jetzt ohne Kommentar, einfach nur zum Genie?en.
Diese Autos stammen aus Zeiten, in denen Autos noch Autos waren und Charakter besa?en. Sie waren Zeitgenossen von Jumbo, V 200, B?gelfalte, Uerdinger & Co. Eine Zeit, in der man sich noch Zeit nehmen konnte, um ein sch?nes Fahrzeug zu betrachten, weil es sich lohnte; weil die sch?nen Autos noch aus der Masse herausstachen; und - weil noch niemand Just-In-Time in fast allen Lebensbereichen verlangte.
Der Namensgeber der Werkstatt, ein restaurierter ?VW Fridolin?, war leider nicht anwesend. Man sieht ihn jedoch des ?fteren im Mayener Stra?enbild. Viele wissen noch nicht einmal, da? es ihn gab, geschweige denn, wie er aussieht. Es ist ein Pkw-Transporter auf K?fer-Fahrgestell, ?hnlich VW Caddy oder Renault Kangoo oder Escort Courier, und wurde nur f?r die Deutsche Bundespost gebaut. Heute ist er eine absolute Rarit?t.
Tja, vieles, was uns als Weltwunder angedreht wird, gab es schon - die Autobosse von heute tun nur so, als h?tten sie das Rad neu erfunden.
Daf?r stand ein anderes Modell vor dem Eingang, an welches ich besondere Erinnungen habe. Mein Vater besa? drei St?ck davon, ich bin gewisserma?en in diesem Wagen aufgewachsen.
Der Urahn aller modernen Kombis, mit gro?em Stauraum in der kubischen Karosserie, ebenem Ladeboden, gutem Sitzkomfort und unverw?stlicher Technik. Zu Beginn der 60er ein hochmodernes Auto, das manche Konkurrenz alt aussehen lie?.
Damit fuhren wir nat?rlich auch in Urlaub, unter anderem nach Calw im Schwarzwald. Im Schaufenster eines dortigen Spielwarenh?ndlers bestaunte ich die damals neuen G?terwagen aus Kunststoff von M?rklin - davon tr?umte ich n?chtelang und bekam sie doch nicht....