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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 09:20
von 3021
Richtig.
Aber die DB wird wohl einen Teufel tun, die Strecke für viel Geld jetzt für paar wenige Züge wieder so in Schuss zu bringen um dann nach Abschluss des Planfeststellungsverahrens alles nochmal machen zu müssen.
Ich wohne seit 50 Jahren in der Nähe der Strecke. Es gibt durchaus Sympathien für SPNV. Aber dieses unsägliche hin und her das hier seit 20 Jahren mit der Strecke gemacht wird geht ALLEN hier auf den Sack. Keine verlässliche Aussage von DB von Politik usw..
Darauf rumzureiten, dass es um eine Bestandsstrecke geht und das jeder zu jederzeit fahren kann ist m.E. der ganzen Sache fürchterlich gegenläufig. Schaut Euch mal die Gleise oberhalb von Stromberg an. Ich würde hier im Leben nicht auch nur mit einem Wagon fahren. Der Oberbau ist nicht mehr in Schuss. Überall auf der Strecke liegen noch Schwellen mit Herstellungsdatum vor 1920 !!! Das kann man sehr schön sehen, da die Jahreszahl drauf steht.
Meiner Meinung sollte das Planfeststellungsverahren zügig abgeschlossen werden, damit hier endlich SPNV kommt. Das was die WRS hier vorhat ist aus meiner Sicht nur eine Nebelkerze um alle schön verrückt zu machen um damit politischen Druck auszuüben. Wahrscheinlich auch in Verbindung mit den Bemühungen der Hochwaldbahn Crew.
Schönen Sonntag
Karl

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 12:02
von sarek
Schwellen von 1920 sind nicht das Problem... da liegen auch in Neubrücke welche und es wird da planmäßig drüber gefahren. :)

Was den Oberbau allgemein angeht: Ja damit sollte man nicht spaßen und ihn in Schuss halten. Aber auch hier gilt: Je langsamer man fährt, desto geringer sind die Anforderungen.

Angenommen die original vMax wäre wieder möglich, dann müsste die Netz viel mehr für die Instandsetzung/den Erhalt in diesem Zustand investieren als bei der jetzigen Gegebenheit.

Und ja, die Netz wird einen Teufel tun, hier auch nur einen Cent mehr in die Strecke zu investieren als notwendig ist... Nachher wurde sie für teuer Geld instand gesetzt und dann kommt die Info: "Planfeststellungsverfahren durch Abriss und Neubau!"

Da verstehe ich die Netz auch aus BWLer-Sicht...

Aber es liegt ja nicht nur am Land, der Netz oder dem EBA, dass es so lange dauert... Der Grund für die Verzögerung wohnt in Guldental und Windesheim mit ihren über 800 Einwendungen und utopischen (Wahn-)Vorstellungen.... Guldental und Windesheim untertunneln... Yes!
Was ich da schon an Aussagen mittlerweile live mitbekommen habe... Das geht auf keine Kuhhaut...

"Hunsrückbahn als Entlastungsstrecke für das Rhein- und Moseltal - Das hier ist nur der erste Feldtest vor dem zweigleisigen Ausbau und dann haben wir im Stundentakt Güterzüge auf der Strecke"
"Mit so einer alten Lok ist die Gefahr von Unfällen doch vorprogrammiert (dabei ging es um die 225)"
"Als die Lok bei mir vorbei ist, sind mir Gläser und Tassen aus dem Schrank gefallen" (DAS dürfte so einiges erklären! :D :D )
"Wir waren vor der Bahn da!" (okay für eine 200jährige sah sie dann doch nicht so schlecht aus...)
"Was passiert mit unseren Kindern, wenn sie über die Gleise gehen oder da spielen? Die kennen das doch nicht!" (Dummheit schützt vor Strafe nicht...)
...

Das war jetzt nur das "Best of" der Windesheimer vom 01.08.2020 und sowas darf sich frei bewegen... Bzw. diese Personen(gruppen) sind maßgeblich daran beteiligt/schuld, dass das Planfeststellungsverfahren über 800 Einwendungen hat und nicht zum Abschluss kommt...

Zum Planfeststellungsverfahren noch: Da hat die Netz ja Stellung bezogen und an das Land RLP verwiesen. Das Land hat sinngemäß gesagt: "Wir nix wissen - Frag EBA"...

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 15:55
von kurvenneiger
sarek hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 12:02 Und ja, die Netz wird einen Teufel tun, hier auch nur einen Cent mehr in die Strecke zu investieren als notwendig ist... Nachher wurde sie für teuer Geld instand gesetzt und dann kommt die Info: "Planfeststellungsverfahren durch Abriss und Neubau!"

Da verstehe ich die Netz auch aus BWLer-Sicht...
Das interessiert alles nicht. Die DB Netz AG hat genau zwei Optionen:

A) Die Strecke wie dokumentiert, planfestgestellt und genehmigt betriebsfähig vorzuhalten ("koste es was es wolle") oder
B) die Strecke stillzulegen und zur Übernahme auszuschreiben damit Anderen die Möglichkeit zu Eröffnen die Infrastruktur eigenwirtschaftlich zu übernehmen und selber zu betreiben.

Wer es nochmal im Klartext braucht:
https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Fach ... recke.html

Die Option "wir warten einfach so lange bis uns ein Dritter (hier: das Land RLP) alles bezahlt und zwischendrin machen wir einfach nix" gibt es nicht.

Und ja es ist möglich, dass im dümmsten Fall (für die DB Netz AG) jetzt die Infrastruktur auf Kosten des Infrastrukturbetreibers so schnell wie möglich wieder in den dokumentierten, planfestgestellten und genehmigen Zustand betriebsfähig gebracht werden muss und dann ggf. zu einem späteren Zeitpunkt die neuen Planfeststellungsverfahren für den SPNV abgeschlossen und wie auch immer zur Umsetzung gebracht werden und sich dann die SPNV-Reaktivierungskosten des Landes durch die Vorleistungen des Infrastrukturbetreibers maßgeblich reduzuieren.
Pech für die DB Netz AG, gut für die Allgemeinheit.

Die DB Netz hat sich hier wohl verzockt. Man hat die Strecke vorsätzlich in einen quasi unbrauchbaren/wertlosen Zustand gebracht und will quasi risikolos Infrastrukturbetreiber einer Neubauinfrastruktur werden, sich vom Lande RLP alles bezahlen lassen und dann am Ende auch noch die regelmäßigen SPNV-Trassengebühren einstreichen. Lästige Trassenbesteller nerven da nur und durchkreuzen die Pläne, also setzt man einfach alles dran denen die Sache so madig wie möglich zu machen, Recht hin oder her. Könnte ja jeder kommen...

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 16:34
von sarek
kurvenneiger hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 15:55 Das interessiert alles nicht. Die DB Netz AG hat genau zwei Optionen:

A) Die Strecke wie dokumentiert, planfestgestellt und genehmigt betriebsfähig vorzuhalten ("koste es was es wolle") oder
B) die Strecke stillzulegen und zur Übernahme auszuschreiben damit anderen zu ermöglichen die Infrastruktur zu übernehmen und selber zu betreiben
Option B fällt ja (im ersten Teilpunkt) flach, das haben sie ja schonmal versucht und das EBA hat ja "NÖ" gesagt...
kurvenneiger hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 15:55 Die Option "wir warten einfach so lange bis uns ein Dritter (hier: das Land RLP) alles bezahlt und zwischendrin machen wir einfach nix" gibt es nicht.
Leider ist es genau das, was die Netz wohl gerade versucht bzw. bis vor zwei Wochen versucht hat... Von daher bin ich wirklich gespannt, was sie jetzt an der Strecke alles machen...
kurvenneiger hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 15:55 Die DB Netz hat sich hier wohl verzockt. Man hat die Strecke vorsätzlich in einen quasi unbrauchbaren/wertlosen Zustand gebracht und wollte dann quasi risikolos Infrastrukturbetreiber einer Neubauinfrastruktur werden der vom Lande RLP sich schön alles bezahlen lässt und dann am Ende auch noch die Hand für die regelmäßigen SPNV-Trassengebühren aufhält.
Da sage ich: Wohl auf den Punkt gebracht! Genau so sieht es nämlich aus... Eigentlich eine Frechheit, was da gerade abgeht...

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 19:43
von Rolf
kurvenneiger hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 15:55Die DB Netz hat sich hier wohl verzockt. Man hat die Strecke vorsätzlich in einen quasi unbrauchbaren/wertlosen Zustand gebracht und will quasi risikolos Infrastrukturbetreiber einer Neubauinfrastruktur werden, sich vom Lande RLP alles bezahlen lassen und dann am Ende auch noch die regelmäßigen SPNV-Trassengebühren einstreichen.
Ist es nicht auch möglich, dass Bundesmittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) genutzt werden können, so dass nur 10 Prozent beim Land (und den Kommunen) hängen bleiben würden? In jedem Fall danke für die interessanten Informationen!

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 22:47
von Erik
"Schwellen von 1920"!

Man merkt das @3021 sich RICHTIG gut auskennt mit Eisenbahn und Oberbau und so... :D

Stahlschwellen sind sehr langlebig. Selbst nach 100 Jahren sind die oft noch in gutem Zustand und uneingeschränkt nutzbar. Wer hätte das gedacht...

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 22. Nov 2020, 22:51
von 3021
Aha... Na du bist dann hier der Oberexperte was ?

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Mo 23. Nov 2020, 15:17
von Hunsrücker
Es tut sich was auf der Hunsrückquerbahn:

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokal ... h05dXGchFE

Leider Bezahlschranke, aber das wichtigste hier zusammen gefasst:

Letzte Woche starteten die Instandhaltungsarbeiten auf dem Unteren Abschnitt zwischen Langenlonsheim und Stromberg.
Unteranderem werden Schienen getauscht und die Blinklichtanlagen wieder instand gesetzt.
Der Abschnitt Von Stromberg bis Büchenbeuren ist weiterhin Gesperrt, aber auch dort sollen die Arbeiten für die Wiederinbetriebnahme demnächst starten.
Laut Aussage von WRS, hält das Unternehmen an dem geplanten Güterverkehr zum Hunsrück fest, auch wenn sich dieser, aufgrund der jüngst durch DB Netz gesperrten Abschnitt Stromberg -Büchenbeuren, etwas verzögert.
Zum 14.12. Soll aber der Verkehr, zumindest bis Stromberg aufgenommen werden. Auch wenn es durch die neue Situation, nur bis Stromberg fahren zu können, die Verladung direkt auf die Schiene, erst mal etwas umständlicher ist, als ursprünglich geplant, soll sich das ganze ja in den nächsten Monaten, soweit möglich, wieder vereinfachen.

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Di 24. Nov 2020, 02:24
von Bernd Heinrichsmeyer
3021 hat geschrieben: So 22. Nov 2020, 09:20 Wahrscheinlich auch in Verbindung mit den Bemühungen der Hochwaldbahn Crew.
Also die Hochwaldbahn Crew ist ganz friedlich. Die hat Anfang 2014 aufgrund der bahnfeindlichen Landesregierung die Waffen gestreckt und seitdem ganz leise. Der Verein existiert noch. Trotzdem wünschen wir den aktuellen Bemühungen viel Erfolg.

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Do 26. Nov 2020, 13:09
von 3021
Aktuell ist auf der Facebook Seite der WRS ein Eintrag,dass sie am 14.12. fahren wollen. Dann wohl bis Endstation Stromberg. Man darf gespannt sein, ob dort ein Umschlag von LKW auf Schiene stattfindet und was überhaupt transportiert werden kann ?!
Es bleibt spannend! Die DB rödelt derzeit täglich auf der Strecke. Bleibt zu hoffen, das dieWRS zumindest wegen der verkürzten Strecke nicht des Nachts fahren muss...

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: So 29. Nov 2020, 18:51
von RheinRailPic
Es geht voran...

https://www.facebook.com/Hunsrueckquerbahn/

und

https://www.facebook.com/prohunsrueckquerbahn/?ref=py_c

Tipp an die Moderatoren hier......ich emphele die Strecke ab 14.12. im Abschnitt bis Stromberg wieder in das Forum der betriebsfähigen Strecken zu übernehmen:-)

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Mo 30. Nov 2020, 04:06
von eta176
RheinRailPic hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 18:51 Tipp an die Moderatoren hier......ich empfehle die Strecke ab 14.12. im Abschnitt bis Stromberg
wieder in das Forum der betriebsfähigen Strecken zu übernehmen :-)
Hallo RheinRailPic,
ich wundere mich schon seit Wochen, dass der "Uralt-Thread" bei "Stillgelegte Strecken" immer
weiter gefüttert wird, während schon seit Anfang Oktober die Rubrik Hunsrückbahn eine neue
Überschrift erhalten hat :arrow: »Hunsrück und Museum Emmelshausen« und dort seit 11.10.2020
ein Thread "Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn" besteht :P

Dieser kann mit allen Meldungen ergänzt werden, die zwischen Langenlonsheim und Hermeskeil
anfallen. Vielleicht erreicht der irgendwann ja auch mal einen Umfang von 46 Seiten mit 550 Ant-
worten und sagenhaften 165.053 Zugriffen.

Viele Grüße
HaPe