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Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mo 9. Feb 2009, 13:17
von Horst Heinrich
Ganz abgesehen davon daß die B 50 eine schuldenfinanzierte Abkürzung für den Transitverkehr
zwischen Holland/Belgien und dem Süden ist. Der wirtschaftliche Nutzen für Rheinland-Pfalz auf jeden Fall ist gleich Null (Zinsen und Tilgung müssten ja durch entsprechende Erträge aufgebracht werden und woher sollen Einnahmen für den Staat kommen? Im Gegenteil, eine solche Trasse verursacht ja vom ersten Tag an Unterhaltungskosten.) - Nutznießer sind unsere europäischen Nachbarn.
Ich denke aber, es ist nicht Aufgabe eines Landeshaushaltes, den Güterverkehr unserer Nachbarstaaten zu subventionieren.
Und was die Rhein-Hunsrück-Pendler dann zwischen Hahn und Rheinböllen erwartet, können sie jetzt bereits zwischen Bingen und Rheinböllen erleben. So wird mir doch hoffentlich keiner die B 50 als "Segen für die Region" verkaufen wollen, oder?
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mo 9. Feb 2009, 19:22
von Bernd Heinrichsmeyer
Ich möchte nicht dem Straßenbau das Wort führen, aber im Vergleich zu einer BAB ist die B50neu vom Landschaftsverbrauch gering. Besser wäre natürlich eine leistungsfähige Eisenbahnverbindung ...
BAB vs. B
Verfasst: Mo 9. Feb 2009, 19:47
von eta176
Schaut Euch zu dem Thema Landschaftsverbrauch doch mal die beiden Links an (beide Aufnahmen
natürlich mit dem gleichen Maßstab - Am Besten rechte Maustaste: "Link in neuem Tab öffnen" ):
B50 und Hunsrückbahn zwischen Rödern und Nickweiler
http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF ... 4&t=k&z=16
Neueste Autobahn mit Bundesstraße: A60 kreuzt B51 bei Bitburg
http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF ... 4&t=k&z=16
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mo 9. Feb 2009, 20:56
von Jörg Neidhöfer
Einspruch, Euer Ehren!
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Die B50 ist in diesem Bereich noch 2-spurig, und der gezeigte Autobahn-Abschnitt sozusagen 4+2-spurig + 4 (!) Standstreifen wegen der Aus/Einfahrtspuren...
Ich zweifle nicht daran, dass eine 4-spurige BAB mehr Fläche verbraucht als eine 4-spurige Bundesstraße. Vor allem im Bereich von Kreuzungen zweier "hochrangiger" Straßen. Aber Dein Vergleich ist überzeichnet.
Verfasst: Mo 9. Feb 2009, 21:43
von eta176
Jörg Neidhöfer hat geschrieben:Einspruch, Euer Ehren!
Dein Vergleich ist überzeichnet.
Akzeptiert,
aber was macht man in "der 5. Jahreszeit" ganz gerne ...???
Apropos "Äpfel und Birnen"
- den überregionalen Anspruch erheben beide Beispiele
Der nachfolgende Vergleich "hinkt" weniger:
Umfahrung Argenthal (mit Hunsrückbahn)
http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF ... 19205&z=16
A 60, Abfahrt Spangdahlem
http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF ... 19205&z=16
Ich denke, es bleibt trotz allem noch ein "leichter" Unterschied zwischen "Äpfeln und Birnen"
"ET GET IMMA SCHINA"
HP
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mi 11. Feb 2009, 21:42
von Rolf
Der wirtschaftliche Nutzen für Rheinland-Pfalz auf jeden Fall ist gleich Null (Zinsen und Tilgung müssten ja durch entsprechende Erträge aufgebracht werden und woher sollen Einnahmen für den Staat kommen? Im Gegenteil, eine solche Trasse verursacht ja vom ersten Tag an Unterhaltungskosten.)
Bundesstraßen finanziert doch der Bund, oder? Nach meinem Kenntnisstand belastet das keine Länderhaushalte. Oder?
Und was den Landschaftsverbrauch betrifft: die 2 Spuren Bundesstraße sind ja bereits vorhanden. Kommen noch 2 dazu, haben wir eine 4-spurige Bundesstraße. Das verbraucht eindeutig weniger Landschaft als eine neue Autobahn, die 4 ganz neue Spuren braucht.
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mi 11. Feb 2009, 22:14
von Horst Heinrich
Rolf hat geschrieben:Bundesstraßen finanziert doch der Bund, oder? Nach meinem Kenntnisstand belastet das keine Länderhaushalte. Oder?
Nach den neuesten Zusagen der Landesregierung trägt Rheinland-Pfalz einen Anteil von 20 Millionen Euro an den Baukosten der B 50.
Die Hunsrücker sind dabei dem Ministerpräsidenten ganz besonders dankbar
dafür, daß er auf der Pressekonferenz am 9.Februar die Bedeutung dieser
Straße für den europäischen Cargoverkehr hervorgehoben hat.
Alle Bewohner entlang der Strecke nehmen daher gerne alle mit der dann zu erwartenden Zunahme des Lkw-Verkehrs verbundenen Nachteile inkauf, um diesen wichtigen Beitrag zur Beschleunigung des europäischen Straßengüterverkehrs zu unterstützen.
Wir wünschen Kurt Beck, der sich damit ein weiteres Mal für eine leitende Funktion auf europäischer Ebene qualifiziert hat nach der (hoffentlich) verlorenen Landtagswahl 2011 eine gute Reise nach Straßburg und ein herzliches "Glück Auf" für sein neues Aufgabengebiet im Europäischen Parlament.
Verfasst: Do 12. Feb 2009, 00:33
von eta176
Horst Heinrich hat geschrieben:Wir wünschen Kurt Beck, der sich damit ein weiteres Mal für eine leitende Funktion auf europäischer Ebene
qualifiziert hat nach der (hoffentlich) verlorenen Landtagswahl 2011 eine gute Reise nach Straßburg und ein
herzliches "Glück Auf" für sein neues Aufgabengebiet im Europäischen Parlament.
Für diesen Fall wünsche ich meinem Geburtsland Rheinland-Pfalz einen starken MiniPräs Christian Baldauf,
einen fähigen Verkehrsminister Billen und eine zügige Umsetzung von Forderungen, die in dieser "Großen
Anfrage" der CDU vom 02.09.08 mit ihren 42 (in Worten: zweiundvierzig) Fragen versteckt sind:
http://www.cdurlp.de/landtagsfraktion/t ... index.html
... und wenn man dann noch Lust verspürt kann man gleich noch die 41 Fragen der Großen Anfrage
vom 29.08.08 zum Thema: "Entwicklung der Wirtschaft und der wirtschaftsnahen Infrastruktur in
Rheinland-Pfalz" zu Gemüte führen. (Darin kommt die Schiene gleich gar nicht mehr vor.)
Als Vorsitzender des Wirtschafts- und
Verkehrsausschusses des Landtages sieht
Herr Billen seine
Schwerpunkte in: Wirtschaft, Landwirtschaft, ländlicher Raum, Europa (wo bleibt das Thema Verkehr ???)
http://www.cdurlp.de/no_cache/landtagsf ... index.html
Eigentlich reicht es schon, dass Hessen mit einem R.K. gestraft ist,
warum sehnt man sich nach etwas "Vergleichbarem" jetzt in RLP
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Do 12. Feb 2009, 07:40
von Horst Heinrich
eta176 hat geschrieben:,
Eigentlich reicht es schon, dass Hessen mit einem R.K. gestraft ist,
warum sehnt man sich nach etwas "Vergleichbarem" jetzt in RLP
Um Gottes Willen, bitte nicht mißverstehen - dieses Gespann (Baldauf-Billen...)
ist erst recht keine Lösung.
Ich dachte vor allem an ein Ende der absolutistischen Demokratie von König Kurt
und eine vernünftige Koalition mit einer bahnfreundlichen Grundhaltung und vor allem ein Schwenk weg von der links-alten naiven Bildungspolitik (Bologna,Realschule plus, Gesamtschule...) wenn ich das an dieser Stelle auch mal erwähnen darf, denn Schule und Studium als soziales Happening?
Das Ergebnis: Analphabeten mit höheren Schulabschlüssen.
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Do 12. Feb 2009, 10:36
von Bernd Heinrichsmeyer
Horst Heinrich hat geschrieben:
Nach den neuesten Zusagen der Landesregierung trägt Rheinland-Pfalz einen Anteil von 20 Millionen Euro an den Baukosten der B 50.
Und wir sollen keine schlappen 2,4 Mio für die Instandsetzung der Strecke Büchenbeuren - Hermeskeil bekommen .... man kann manchmal die Welt nicht verstehen.
Aber Horst zum Thema Analpphhhabeeeten
: Ich muss Dir gelegentlich mal die Bewerbungen zeigen, die so auf meine Tisch flattern. Ich hätte diese ja gerne in deutscher Sprache, was ich bekomme, ist was anderes ... . Auch Stellungnahmen von Lokführern zu Ereignissen - man muss teilweise zu dritt da ran gehen, um das ins Deutsche zu übersetzen. Alle Regierungen wären gut beraten, der Bildung erheblich mehr Stellenwert einzuräumen. Nicht nur in Rh-P.
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Do 12. Feb 2009, 11:35
von Horst Heinrich
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:
Aber Horst zum Thema Analpphhhabeeeten
: Ich muss Dir gelegentlich mal die Bewerbungen zeigen, die so auf meine Tisch flattern. Ich hätte diese ja gerne in deutscher Sprache, was ich bekomme, ist was anderes ... . Auch Stellungnahmen von Lokführern zu Ereignissen - man muss teilweise zu dritt da ran gehen, um das ins Deutsche zu übersetzen. Alle Regierungen wären gut beraten, der Bildung erheblich mehr Stellenwert einzuräumen. Nicht nur in Rh-P.
Wenn man aus den Fächern Rechnen,Schreiben und Lesen das "Fach" Kommunikation macht, Pünktlichkeit, Ordnung und Verhalten durch "Sozialkompetenz" ersetzt und dann noch versucht, fehlende Neigung, Begabung und mangelndes Interesse für die Arbeitswelt durch Schulung von "Teamfähigkeit" (das ist im Prinzip die Fähigkeit,mangelnde persönliche Qualifikation durch Teilhabe an den Fähigkeiten anderer zu kompensieren)
zu kaschieren, dann kommen halt in Zukunft Berufstätige heraus, die von immer mehr immer weniger wissen.
Allerdings sehe ich hier große Chancen für Unternehmer, denn irgendwann wird man 80 Prozent der Beschäftigten mal weismachen können, daß sich ihr
Bruttogehalt von 2000 Euro um 15 Prozent auf 2100 Euro erhöht und man sich freut, ihnen mitteilen zu können, daß sich ihre regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit von 39 auf 41 Stunden reduziert.
Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mi 18. Feb 2009, 00:04
von Rolf
Der "SPIEGEL" schreibt in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 8/2009) auf Seite 38:
...
Es wäre nicht das erste rheinland-pfälzische Prestigeobjekt, das am Tropf der Steuerzahler hängt. So hat Mainz schon mehr als 120 Millionen Ero in den früheren Flughafen Hahn im Hunsrück investiert. Die zweistelligen (!) Millionendefizite wird die Beck-Regierung nun wohl allein tragen müssen, nachdem sich der Flughafenbetreiber Fraport gerade zurückgezogen hat. Das Nachbarland Hessen will seine Anteile nur behalten, wenn die Verluste künftig "uneingeschränkt" von Rheinland-Pfalz getragen werden.
...
So weit der SPIEGEL in bekannter Manier!