bigboy4015 hat geschrieben: ↑Mi 22. Sep 2021, 18:10
Interessante Frage.
Mir ist die Beschäftigung mit den Vorbildern und die Zugbildung wichtig. Das gilt für die Europa wie die USA.
Mal an ein paar Beispielen erklärt:
Beispiel 1-Rheingold: Die Zugreihung ist bekannt aber das die Wagen so einzureihen sind das die Abteile und die Doppelsitze bei Großraum und Domecar zur Rheinseite stehen.
Beispiel 2-Transportzug des US Marine Corps: Dran bin ich seit sicher vier Jahren, manchmal nur lesend, dann wieder bauend.
Der Anfang war bei einer Ausstellung: Ein richtiger US Militärzug fehlt. Brauchte noch etwas Überlegung bis zur Entscheidung
EIne Erkenntnis war eigentlich sofort klar: Die Schienenfahrzeuge kommen von US Marken, das Ladegut kommt zu +95% von Kleinserien Herstellern aus Deutschland und Österreich. Da kamen später noch die Niederlande dazu (Artitec und Shapeways).
So, was verladen? Tridents FMTV Modelle, der amerikanisierte Steyr LKW als Zwei- und Dreiachser, können ja so verkehrt nicht sein.
War ein erster Kardinalfehler ohne eine Sache zuerst zu klären: Transportiert der Zug US Army oder US Marine Corps?
Hmmmmmmmmmmmm..... Army macht eigentlich jeder, Marine Corps ist doch interessant.
Da die Fahrzeuge sauber sein sollten kam nur ein Transportzug aus einem Lager in einen Verschiffungshafen in Frage und Kalifornien war gesetzt, okay das war schnell lösbar: Von der Marine Corps Logistics Base Barstow in den Hafen Long Beach.
Also angefangen Quellen anzuzapfen, man könnte auch sagen "Wissen aneignen!", das Internet aber auch Bücher, das wurden im Lauf der Zeit einige. Eine erste Feststellung: Das USMC nutzt Equipment welches die Army nicht nutzt und umgekehrt.
Zweite Feststellung: Das Marine Corps nutzt nur das lange FMTV Chassis für den HIMARS Raketen-Werfer, das war es.
So, die schon vorhandenen 13 FMTVs waren raus. So etwas wollte ich nicht nochmal, könnte teuer werden.
Statt FMTV nutzt das USMC den MTVR von Oshkosh, gibt es als sehr saubere Bausätze von Arsenal-M in vielen Varianten - da hatte ich einen Volltreffer: Arsenal-M vertreibt die Hersteller war aber ein anderer und dort konnte ich Modelle bekommen, als Kit z.B. auch in Sandfarben, die hat Arsenal-M nicht.
Amphibienpanzer, Rad (LAV) und Kette (AAV7), sind als Modelle von Trident und Arsenal-M erhältlich.
Bei den LAV Modellen ist wenig Nacharbeit nötig. Bei den AAV7 Modellen kamen einige Diskrepanzen raus. Die Modelle haben teilweise Fehler obwohl die richtigen Teile vorhanden sind. Die AAV7 wurden bei der zweiten Modernisierung mit neuen RAM/RS LAufwerken ausgestattet und mit einer Waffelpanzerung versehen. Entweder fehlt beides oder eines davon. Konnte aber gelöst werden. Hier wird einzig die neue Auspuffanlage eine Bastelei.
Beim M1 Abrams Panzer hat das USMC nur die frühe A1 Version. Den Roco wollte ich nicht, so wurden es die Bausätze von Artitec. Und was machen die? Der M1 von Artitec sollte ja auch als Bahnverladung kommen. Am Resinturm ist völlig sinnlos ein voller Staukorb mit gegossen. Das wird richtig Arbeit, die werden weggesägt und durch leere geätzte Körbe ersetzt.
Es kamen auch so Kleinigkeiten raus wie z.B. das das USMC andere Nebeltöpfe nutzt, die aber auf der Bahn fehlen
Gleiches gilt für den M88A2 Hercules Bergepanzer und den M1150 Assault Breacher Vehicle. Auch da: Details sind anders.
Bei den MRAPs, den gepanzerten LKW die für mehr Sicherheit wie HUMVEE und Co sorgen sollen, gibt es viele Typen, das USMC nutzt nicht jede. Modelle sind kein Problem. Hier kommen Cougar H und HE, Husky Minensuchfahrzeuge und ein Buffalo auf die Flachwagen sowie die kleineren Oshkosh M-ATV und L-ATV, bei den kleinen kommt auch Shapeways ins Spiel.
5-Achs Wechsellader der Army ist der Oshkosh PLS, im Grundsatz auf Basis des HEMTT Vierachs-LKW.
Den legendären LSV Knicklenker-LKW des USMC hat mit dem LSVR einen Nachfolger. Auf den ersten Blick der PLS, auch 5-Achsen, auch den Multilift Wechsellader aber schon beim Führerhaus fällt auf,das dies ein eigenes Fahrzeug ist. Als passenden Anhänger nutzen Army und USMC den gleichen 3-Achser, den PLST.
Das könnte man noch lange so weitermachen wie z.B. mit den Feldwerkstätten, die Batmobile Sattelauflieger, die beim USMC andere Generatoren am Aufbau haben wie bei der Army. Und das finde ich interesant: Soweit möglich korrekt. Mir ist es auf Ausstellungen egal wenn die Details kaum jemand erkennt, aber wenn, dann soll es auch demjenigen Spass machen.
Der Zug besteht aktuell nur aus Ladegut, viel Ladegut, und den drei Loks, drei SD70M der UP, die 68ft 6-Achs Flachwagen des Department of Defence sind bestellt, schon lange. Liefertermin: Mal sehen, ich hab als US Modellbahner warten gelernt.
Die 89ft Vierachser in DoD und TTX gibt es so wie ich sie brauche aktuell nicht. (mit Schienen für die Verzurrketten in der Ladefläche). Aber auch da findet sich eine Lösung.
So am Rande: Auf einen der 68ft Flachwagen kommen zwei M1 Panzer oder drei AAV7. Jeder M1 wird in jeder Ecke mit vier Ketten über die Verzurrschienen gesichert, also 16 Ketten je M1, beim AAV7 sind es 3 Ketten je Ecke, also 12. Für den gesamten Zug ist die Kettenzahl, die den bestellten Wagen entsprechend beiliegen, vierstellig...