Brexbachtalbahn
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- Oberrat A14
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Re: Neues rund um die Brex
Danke, Joachim, für das Einstellen dieses wichtigen Beitrages.
In weniger genußfeindlichen Zeiten hätte ich jetzt gesagt: Darauf (erst mal) einen Dujardin - um die erste Frustration zu betäuben [es ist übrigens ein amüsanter Zufall, daß der gleichnamige Weinbrand aus der gleichen Stadt kommt wie der VT 95 bzw. 98]. .
Die besagte EU-Richtlinie erweist sich dabei in Verbindung mit der hohen Emissionsempfindlichkeit (man könnte auch sagen neurotischen Emissionsphobie) der Menschen heute als gefährliche Sollbruchstelle jeglicher Reaktivierung: Reaktivierung für Personenverkehr 'vielleicht' - Güterverkehr 'nein', wenn das eine nicht ohne das andere geht, dann lieber generell 'nein'.
So wird es nicht nur im Brexbachtal kommen.
Mir tun die Aktiven leid, ihnen wurde eine "schöne Bescherung" zuteil.
Es wird Zeit für eine ganz schnelle Entkommunalisierung des ÖPNV - ein paar populistische Feierabendpolitiker können nicht über Wohl und Wehe einer ganzen Bahnstrecke entscheiden, hoffentlich erkennen das auch mal die Zwangsdemokratisierungsfetischisten, die der Neugestaltung des regionalen Bahnverkehrs über Zweckverbände und "Beiräte" immer noch das Wort reden.
In weniger genußfeindlichen Zeiten hätte ich jetzt gesagt: Darauf (erst mal) einen Dujardin - um die erste Frustration zu betäuben [es ist übrigens ein amüsanter Zufall, daß der gleichnamige Weinbrand aus der gleichen Stadt kommt wie der VT 95 bzw. 98]. .
Die besagte EU-Richtlinie erweist sich dabei in Verbindung mit der hohen Emissionsempfindlichkeit (man könnte auch sagen neurotischen Emissionsphobie) der Menschen heute als gefährliche Sollbruchstelle jeglicher Reaktivierung: Reaktivierung für Personenverkehr 'vielleicht' - Güterverkehr 'nein', wenn das eine nicht ohne das andere geht, dann lieber generell 'nein'.
So wird es nicht nur im Brexbachtal kommen.
Mir tun die Aktiven leid, ihnen wurde eine "schöne Bescherung" zuteil.
Es wird Zeit für eine ganz schnelle Entkommunalisierung des ÖPNV - ein paar populistische Feierabendpolitiker können nicht über Wohl und Wehe einer ganzen Bahnstrecke entscheiden, hoffentlich erkennen das auch mal die Zwangsdemokratisierungsfetischisten, die der Neugestaltung des regionalen Bahnverkehrs über Zweckverbände und "Beiräte" immer noch das Wort reden.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Neues rund um die Brex
Zur aktuellen Situation gibt es jetzt eine Stellungnahme des Vereins auf der eigenen Homepage:
http://www.diebrex.de/jetzt-ist-die-sta ... #more-4331
Gruß Reiner
http://www.diebrex.de/jetzt-ist-die-sta ... #more-4331
Gruß Reiner
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- Oberrat A14
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Re: Neues rund um die Brex
In meinen Gesprächen mit kommunalen Mandatsträgern zum Thema Eisenbahnverkehr begegnet mir allerorten eine große Skepsis und eine große Unsicherheit in puncto Verantwortung für die Infrastruktur. Unter der alten Prämisse "Eigentum verpflichtet" hat man Angst davor, sich unkalkulierbare Risiken einzuhandeln.
Auch ist in den Köpfen ganz stark verankert, daß es eigentlich der Staat ist, der für Eisenbahnverkehr zuständig ist und die Auffassung herrscht vor, daß Kommunen damit überfordert sind, gerade langfristig und wenn es dann mal wirklich an kostspielige Reparaturen, z.B. an Brücken und Tunnel geht.
So ganz ist diese kommunale Skepsis auch nicht von der Hand zu weisen, man sieht bei zurückgehenden Einnahmen und einer schwindenden Bevölkerung andere Prioritäten, als eine Tourismusstrecke zu sanieren und zu betreiben: Kreis- und Gemeindestraßen, Sanierung der Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Gemeindehäuser... Baustellen, wohin das Auge reicht.
Eigentlich müßte es jetzt politische Initiativen hin zu einer Rückkehr zur staatlichen Schienenverkehr-Daseinsfürsorge geben, zumindest in puncto Sanierung und Erhalt der Infrastruktur. Doch die Zeichen der Zeit stehen anders: Auf dem Land spielt Bahnverkehr in den Köpfen der Menschen keine Rolle mehr, dementsprechend gering ist der öffentliche oder politische Druck. Der Staat kann sich daher gemütlich seiner Verpflichtungen entledigen und zur Bespaßung des Volkes auch an der Brex zur Radwegeplanung übergehen.
Auch ist in den Köpfen ganz stark verankert, daß es eigentlich der Staat ist, der für Eisenbahnverkehr zuständig ist und die Auffassung herrscht vor, daß Kommunen damit überfordert sind, gerade langfristig und wenn es dann mal wirklich an kostspielige Reparaturen, z.B. an Brücken und Tunnel geht.
So ganz ist diese kommunale Skepsis auch nicht von der Hand zu weisen, man sieht bei zurückgehenden Einnahmen und einer schwindenden Bevölkerung andere Prioritäten, als eine Tourismusstrecke zu sanieren und zu betreiben: Kreis- und Gemeindestraßen, Sanierung der Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Gemeindehäuser... Baustellen, wohin das Auge reicht.
Eigentlich müßte es jetzt politische Initiativen hin zu einer Rückkehr zur staatlichen Schienenverkehr-Daseinsfürsorge geben, zumindest in puncto Sanierung und Erhalt der Infrastruktur. Doch die Zeichen der Zeit stehen anders: Auf dem Land spielt Bahnverkehr in den Köpfen der Menschen keine Rolle mehr, dementsprechend gering ist der öffentliche oder politische Druck. Der Staat kann sich daher gemütlich seiner Verpflichtungen entledigen und zur Bespaßung des Volkes auch an der Brex zur Radwegeplanung übergehen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Neues rund um die Brex
Auch die ganze Flüchtlingsproblematik wird ein grosser Kostenfaktor für die Kommunen, auf der anderen Seite werden die Zweckverbände des ÖPNV wohl nicht umher kommen mehr ÖPNV anzubieten um dem Mobilitätsbedürfnis der Flüchtlinge zu genügen.....
Re: Neues rund um die Brex
Das wird nicht erst ein Kostenfaktor, das ist er schon. Insbesondere in Rheinland-Pfalz, wo das Land die Kommunen pro Kopf besonders gering entschädigt, jedenfalls im Vergleich zu anderen Bundesländern. So bleiben die Kommunen auf einem Teil der Kosten sitzen, was den Spielraum der ohnehin strapazierten Städte und Gemeinden weiter einengt.JK hat geschrieben:Auch die ganze Flüchtlingsproblematik wird ein grosser Kostenfaktor für die Kommunen, auf der anderen Seite werden die Zweckverbände des ÖPNV wohl nicht umher kommen mehr ÖPNV anzubieten um dem Mobilitätsbedürfnis der Flüchtlinge zu genügen.....
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- Oberrat A14
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Re: Neues rund um die Brex
Der größte kommunale Kostenfaktor sind aber die Kommunen selbst. Das Land leistet sich 24 Landkreise, zwölf kreisfreie Städte, 163 Verbandsgemeinden und 37 verbandsfreie Städte und Gemeinden. Jede zweite Körperschaft wäre ohne jegliche Einbuße an Service und Leistungsfähigkeit entbehrlich und mit ihnen vor allem die entsprechenden Wahl- und Spitzenbeamte, deren oft nur nach einer Legislaturperiode erworbenen Versorgungansprüche zudem noch Jahre und Jahrzehnte die Haushalte belasten, auch wenn z.B. niemand mehr weiß, daß der Herr XY mal 8 Jahre Kreisbeigeordneter des Landkreises XYZ war und so weiter.
Statt immer wieder über steigende Kosten zu klagen und nach Landesunterstützung zu rufen, könnte man Sachkosten durch eigene kreative Ideen reduzieren, nicht jedes 200-Seelen-Dorf braucht z.B. ein 600.000 Euro teures Dorfgemeinschaftshaus für durchschnittlich 4 Veranstaltungen im Jahr oder ein teures Feuerwehrfahrzeug nebst Unterkunft, das zu 90% im Ernstfall sowieso nicht ausrücken kann, weil alle acht aktiven Wehrleute auswärts arbeiten.
Man könnte an unzähligen Stellen ansetzen und am Ende mal z.B. eine Kommunalreform präsentieren, die diesen Namen auch verdient und die das Prädikat "schlanke Verwaltung" für sich in Anspruch nehmen könnte. Solange sich aber vom Friedhofsausschußmitglied in Kleindorfien bis zum 4.Beigeordneten einer Stadt wie Mainz jeder wichtig und unentbehrlich vorkommt, werden solche Ideen im Sande verlaufen, auch bei denen, die einst Reformen reklamiert haben, aber nichts eiligeres zu tun hatten, sich im Establishment festzusetzen, das man einst bekämpfen wollte.
Aber unabhängig davon halte ich Bahnverkehr wie auch die Finanzierung von Flüchtlingen nicht für kommunale Aufgaben.
Statt immer wieder über steigende Kosten zu klagen und nach Landesunterstützung zu rufen, könnte man Sachkosten durch eigene kreative Ideen reduzieren, nicht jedes 200-Seelen-Dorf braucht z.B. ein 600.000 Euro teures Dorfgemeinschaftshaus für durchschnittlich 4 Veranstaltungen im Jahr oder ein teures Feuerwehrfahrzeug nebst Unterkunft, das zu 90% im Ernstfall sowieso nicht ausrücken kann, weil alle acht aktiven Wehrleute auswärts arbeiten.
Man könnte an unzähligen Stellen ansetzen und am Ende mal z.B. eine Kommunalreform präsentieren, die diesen Namen auch verdient und die das Prädikat "schlanke Verwaltung" für sich in Anspruch nehmen könnte. Solange sich aber vom Friedhofsausschußmitglied in Kleindorfien bis zum 4.Beigeordneten einer Stadt wie Mainz jeder wichtig und unentbehrlich vorkommt, werden solche Ideen im Sande verlaufen, auch bei denen, die einst Reformen reklamiert haben, aber nichts eiligeres zu tun hatten, sich im Establishment festzusetzen, das man einst bekämpfen wollte.
Aber unabhängig davon halte ich Bahnverkehr wie auch die Finanzierung von Flüchtlingen nicht für kommunale Aufgaben.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Neues rund um die Brex
Das sehe ich auch so. Die Realität ist allerdings eine andere, insbesondere in Rheinland-Pfalz. Während andere Bundesländer die Kosten der Kommunen komplett erstatten, zahlt RP für Flüchtlinge nur eine im bundesweiten Vergleich besonders niedrige Pauschale, die bei weitem nicht kostendeckend ist.Horst Heinrich hat geschrieben:Aber unabhängig davon halte ich Bahnverkehr wie auch die Finanzierung von Flüchtlingen nicht für kommunale Aufgaben.
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Re: Neues rund um die Brex
Dänemark macht es besser...nur zwei Links, mehr nicht von meiner Seite aus, sonst hagelt es wieder Ohrlaschen:
http://www.pi-news.net/2015/12/daenemar ... chtlingen/
Achtung, Gutmenschen: nicht anklicken, lieber Aktuelle Kamera, Anne Will & Co. gucken....
Bei n-tv dann natürlich auch gleich mit negativem Unterton:
http://www.n-tv.de/politik/Daenemark-be ... 06521.html
http://www.pi-news.net/2015/12/daenemar ... chtlingen/
Achtung, Gutmenschen: nicht anklicken, lieber Aktuelle Kamera, Anne Will & Co. gucken....
Bei n-tv dann natürlich auch gleich mit negativem Unterton:
http://www.n-tv.de/politik/Daenemark-be ... 06521.html
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
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Konrad Adenauer
Re: Neues rund um die Brex
In der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Westerwald, vom 11.02.2016 ist ein interessanter Beitrag zum Erhalt der Brexbachtalbahn.
Dieser lässt sich nur gegen Bezahlung lesen. Den Link stelle ich trotzdem mal ein.
http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 24329.html
MfG
jojo54
Dieser lässt sich nur gegen Bezahlung lesen. Den Link stelle ich trotzdem mal ein.
http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 24329.html
MfG
jojo54
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Re: Neues rund um die Brex
Es handelt sich im wesentlichen um eine Stellungnahme von Gernot Kallweit vom Verein zur aktuellen Situation der EIU/EVU-Gemengelage, zudem wird ein kleiner Fahrplan für Sonderfahrten vorstellt, den man hätte realisieren wollen, wenn die Politik mitgespielt hätte.jojo54 hat geschrieben:In der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Westerwald, vom 11.02.2016 ist ein interessanter Beitrag zum Erhalt der Brexbachtalbahn.
Dieser lässt sich nur gegen Bezahlung lesen. Den Link stelle ich trotzdem mal ein.
http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 24329.html
MfG
jojo54
Auch wird noch einmal die gute Akzeptanz der Strecke bei weiten Teilen der Bevölkerung und ihre guten Chancen im regionalen Tourismus hervorgehoben. Kallweit erinnert auch an die 100.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die bereits in die Strecke geflossen sind.
Übrigens:
Ich helfe mir bei der Rheinzeitung immer mit einem Tagespaß für 1 €, wenn mich jemand -wie in diesem Fall dankenswerterweise Jojo- auf ein interessantes Thema aufmerksam macht.
Dann kann man die Rhein-Zeitung 24 Stunden nutzen und auch noch ein wenig stöbern.
Übrigens erwähnt der Artikel auch noch einmal die Bedenken der Politik, daß -wenn die Strecke für den öffentlichen Verkehr geöffnet wird- auch Güterverkehr möglich ist und das scheint man nicht zu wollen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Neues rund um die Brex
Was ist darunter zu verstehen?Horst Heinrich hat geschrieben: Situation der EIU/EVU-Gemengelage
Gruß Westeifelbahner
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Re: Neues rund um die Brex
Der Verein wünscht sich die Stadt Bendorf als Pächter und dann ein geeignetes Unternehmen als EIU, so steht es zumindest im Artikel.Westeifelbahner hat geschrieben:Was ist darunter zu verstehen?Horst Heinrich hat geschrieben: Situation der EIU/EVU-Gemengelage
Gruß Westeifelbahner
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