Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Westeifelbahner

Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Rolf hat geschrieben:Traurige Geschichte! Mir tun besonders die Beteiligten Leid, die sich jahrelang für den Erhalt der Strecken nach Hermeskeil reingehängt haben und das nun erleben müssen.
So ist es.
Es tut einem für die Betroffenen schon weh, wenn man das aus der Ferne der Westeifel mitansehen muss.
Ihr hättet verdient gehabt, dass die Geschichte einen anderen Verlauf nimmt!
DerNahebahner
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von DerNahebahner »

Auf dem zweiten Bild sieht man ja den Eckelhauser Banhübergang, auf den Bildern vom Januar sieht das noch alles total OK aus, aber jetzt Ende Mai also circa 5 Monate später steht das Grass circa 50 cm hoch in den Gleisen. Daran kann man sehen, dass die HWB-Gruppe sehr viel Arbeit mit der Unterhaltung der Strecke gehabt haben muss, also es sehr Schade, dass die Strecke wohl nie wieder einen Zug sehen wird!
jojo54
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

Hallo,

vielen Dank für die Info. Was hat denn der Bürgermeister von Nohfelden gesprochen ?

Kann man sich berchtigte Hoffnungen machen, dass er den Erhalt der Hochwaldbahn unterstützt ?

MfG
jojo54
Horst Heinrich
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Horst Heinrich »

ivie0810 hat geschrieben:Auf jedem Fall waren am 27.05.2014 Florian, mein Schatzi Erhard und meine Wenigkeit Ivonne beim Bürgermeister in Nohfelden.

Wir hoffen doch dass Alle die hier weinen und Züge auf der Strecke vermissen, zumindest mal ihren Orts- oder Gemeinderat auf das Thema angesprochen haben!

Also etwas TUN und nicht lamentieren!

Wenn der Druck von mehren Seiten erhöht würde, dann kann man auch was erreichen.

Nur vom zurück gelehnten Zukucken tut sich nichts!
Sechs Jahre haben viele Menschen entlang der Strecke sehr unterschiedlich versucht, kommunalpolitische Überzeugungsarbeit zu leisten. Ich z.B. hatte über den Bereich Jagd und Forst bei sehr vielen Entscheidungsträgern einen anderen, vielleicht sogar guten Zugang, der mir viele Türen geöffnet hat, der anderen Enthusiasten vielleicht verschlossen geblieben ist.
Denn Wald und Jagd sind in der Region vieldiskutierte Felder.
Man hat mir höflich zugehört, vielleicht auch ab und zu etwas Neues gelernt, im großen und ganzen jedoch hat man mir zu verstehen gegeben, daß man andere Prioritäten und Präferenzen hat, als sich für eine Bahnstrecke stark zu machen, die vielerorts so "weit vom Schuß" weg liegt und auf der teils Jahrzehnte kein Verkehr mehr stattgefunden hat.
Gerade bei der jetzigen Kommunalwahl habe ich noch einmal sehr genau verfolgt, wie mit dem Thema Hunsrück- und Hochwaldbahn umgegangen wurde:
Es hat faktisch nirgendwo eine Rolle gespielt, selbst der östliche Teil der Strecke (Hahn-Büchenbeuren-Langenlonsheim), noch vor 5 Jahren kommunalpolitisches Thema ("Bahn zum Hahn") ist aus den "Agenden" verschwunden, obwohl hier noch offiziell die Planungsphase läuft.
Aber inzwischen glaubt auch hier niemand mehr an die seit 20 Jahren vollmundig angekündigte Reaktivierung.
Stattdessen werden so haarsträubende Märchen in die Welt gesetzt, der Hochmoselübergang werde der Region endlich den seit 200 Jahren erwarteten Aufschwung bringen, auf einigen Wahlbroschüren wurde sogar ein Boom im Bereich Gewerbe-, Industrie- und Wohnansiedlung angekündigt, man erwartet hier allen Ernstes tausende Interessenten aus dem "dicht besiedelten Ländern Belgien und Holland" (O-Ton einer Wahlwerbung).
Ein Ende der Beschaulichkeit?
Morhattan und Hermeskeil-Downtown, Auf den Straßen von Simmern... lächerlich, was hier von der Kommunal- und Landespolitik in die Welt gesetzt wird.
Selbst wenn man eine Renaissance der Bahn im Bereich des mikroökonomisch Möglichen andenkt, wird es im Kommunalen schwierig. Oft ist man nicht einmal bereit, ein paar hundert Euro bzw. gemeindliche Eigenleistung für eine Bahnsteigsanierung in die Hand zu nehmen. Wahlenau und Hochscheid sind da rühmliche Ausnahmen, im zwischen den beiden Haltepunkten liegenden Hirschfeld wurde ich bereits belächelt: "For wat soll'n dat guud sinn?"
Selbst beim Thema Nationalparkbahn ist man zurückhaltend. Forstkollegen, im allgemeinen sehr ökologisch angehaucht und schon aus Tradition "Berufs-Nachhaltiker" betrachten sich den Verlauf der Strecke und sind skeptisch: Sie tangiert den Park nur am Rande.
Auch der Holztransport, seit eh und je eine feste Größe im Bereich Hunsrückbahn -immerhin haben sechs Sägewerke zwischen Ellern und Hermeskeil Schienenanschluß- geht andere Wege.
Mittlerweile gibt es in Hunsrück und Hochwald so viele Transportunternehmer, daß harte Verteilungskämpfe um jeden Auftrag entbrannt sind, die Forstwirtschaft, versucht möglichst viele Betriebe am Leben zu halten, immerhin hat man ja jahrelang gut zusammengearbeitet.
Und ist das Holz z.B. am Erbeskopf erst einmal auf dem Lkw, wird es nicht in Deuselbach auf die Schiene umgeschlagen, um in Hochscheid wieder abgeladen zu werden. Da fährt man dann vom Wald direkt ans Ziel.
Zudem geht das Haupttransportgut der letzten 50 Jahre, das Nadelholz, immer weiter zurück.
All diese Zusammenhänge sind auch Kommunalpolitikern bekannt und ein "Hausieren" in Sachen Bahn geht dementsprechend enttäuschend aus.
Zudem geht die kommunale Bereitschaft, flächendeckende und überregionale Infrastrukturaufgaben zu übernehmen, und das ist die Bahnstrecke streng genommen, aus gutem Grund rapide zurück.
Nachdem man den Kommunen immer mehr Aufgaben übergebrüht hat, ist man hier nicht mehr bereit, sich um den Preis weiterer Defizite zu engagieren.
Allerorten höre ich in Sachen Bahn den Satz: Da soll sich der Staat mal drum kümmern.
Auch das ist eine verständliche Reaktion.
Die Rettung der Strecke kann nur "von oben" kommen, ein Engagement von Bund und Land zum Erhalt des Status Quo. Dann wird man vielleicht kommunal bescheiden mitziehen, z.B. durch Grünpflege rund um Bahnsteige und Haltepunkte, vielleicht auch, indem man örtliche Initiativen mobilisiert wie etwa die Bahnsteigfeste in Hochscheid und Wahlenau.
Die Initialzündung muß aber, wie gesagt, jetzt von staatlicher Seite kommen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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Pablo
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Pablo »

ivie0810 hat geschrieben: Herr Veit wollte uns auch nicht so richtig glauben, dass wir keine persönlichen wirtschaftlichen Interessen haben, er kann es eigentlich nicht verstehen dass normale Bürger sich für diese Sache so ohne Hintergedanken einsetzen!
Das is ja der Oberkracher!
Eigentlich wollte ich ja mit meinen Milliarden einen Rüstungsbetrieb an der Strecke bauen. Die Welt schreit ja nach Waffen...
Also echt.
Sollte irgendwie und irgendwann die Nationalparkbahn doch kommen und erfolgreich sein, wird sich dieser Bürgermeister als erster vor die Kamera stellen und sagen wie toll alles ist und wie sehr er sich eine Bahn gewünscht hat.


Und zum Recyclinghof: Schon heute kann dort jeder asbesthaltige Materialien entsorgen lassen...http://www.aww-waldbach.de/leistungen.html
Horst Heinrich
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Horst Heinrich »

ivie0810 hat geschrieben:Herr Veit wollte uns auch nicht so richtig glauben, dass wir keine persönlichen wirtschaftlichen Interessen haben, er kann es eigentlich nicht verstehen dass normale Bürger sich für diese Sache so ohne Hintergedanken einsetzen!
Gruß Ivie
Soviel zum Thema Grundhaltung unserer Volksvertreter!
Daß sich noch jemand für eine Bewahrung unserer gesellschaftlichen Ressourcen ohne Hintergedanken einsetzt, ist natürlich dem modernen Politiker von heute fremd.
Aber wer hätte anderes erwartet?
Das ist ja in der Politik heute normal, daß man sich engagiert, um irgend einen wirtschaftlichen Vorteil für sich und seine Klientel zu bewirken.
Herr Veit sollte vielleicht mal in die Schulen seiner Region fahren, um den Sozialkundeunterricht zu bereichern, damit unsere Kinder wissen, wie sich der politische Ethos gewandelt hat und daß man alsbald den Artikel 89 der Landesverfassung streichen und den Amtseid entsorgen kann:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, Verfassung und Recht wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“
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DerNahebahner
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von DerNahebahner »

Die Argumente, dass die Strecke stillgelegt wird, damit die Deponie keinen Asbest mehr annimt, is schon etwas weit hergeholt! Diese Deponie nimmt schon seit Jahren Aspesth und sonstigen Schutt an. Auch haben schon mehrfach solche Transporte über die Bahn stattgefunden, wie einige unmittelbare Anlieger der Strecke berichteten. Ich kann mich auch erinnern das die HWB auf ihrer Website geschrieben hatte, dass sie den Transport zu dieser Deponie übernommen haben. Auch das Argument das eine Zufahrt nicht gebaut werden könne, weil die Bahn im Weg seie is auch schwach, denn die Bahn läuft ja nicht einmal im Kreis um das Areal herum, und wenn man eine direkte Zufahrt vom Werksgelände zur Straße will, dann gibt es noch andere Probleme als einen Bahnübergang zu genehmigen, denn dazwischen fließt noch ein relativ breiter Bach, und dann geht es noch eine ziehmlich steile Anhöhe hoch, die die LKW's wohl kaum schaffen würden, das Problem mit der Anhöhe würde sich umgehen lassen, wenn man die Straße dann nicht in direkter Luftlinie bauen würde, dies wäre dann auch dann genauso schwierig wie die Genehmigung des BÜ's denn dann würde man an ein Naturschutzgebiet anstoßen. Ja, da ist wirklich ein Naturschutzgebiet direkt neben einer Giftmülldeponie! Ich glaube mich auch zu errinnern, dass der Betreiber schon eine Art "Umschlagplatz" an der Bahn gebaut hatte, dieser musste er aber wieder zurückbauen , da ein Teil nachher in dem Naturschutzgebiet stand, dass erste was die Bürgerinitiative damals auf die Beine gestellt hat.
Allgemein ist die Bürgerinitiative gegen die Deponie ein merkwürdiger Verein, Leute die sich vor 5 Jahren gegen den Bau des Center-Parc's vor meiner Haustür masiv gewährt hatten, sind nun Mitglied dieser Initiave und haben als Hauptgrund gegen die Deponie den Center-Parc, denn man möchte Ja die armen Urlauber nicht "vergiften", ähnlich auch mit dem geplanten Nationalpark, einerseits total "doof", weil man Auflagen ohne Ende bekommt, aber andererseits ein prima Argument gegen eine Giftmülldeponie.

Aber was mich wirklich Verwundert, dass Herr Veit eine persönliche Absicht hinter dem Gespräch mit Ivie und Erhard vermutete, bei Herrn Veit in der Politik hat man sich es anscheinend ja schon angewöhnt das man nichts ohne Hintergedanken macht, durch den man noch ein paar neue Wähler gewinnen könnte! Konnte man vor der Kommunalwahl sogar "live on stage" erleben.
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo,

die Deponie in Waldbach hat keine Genehmigung zur Abladung des Abfalls von der Schiene (also Umschlag Schiene - Straße). Das war der wesentliche Grund, warum die 2004 begonnen Verkehre zu der Deponie wieder eingestellt wurden. Eigentlich war das ein erster herber Rückschlag für den Fortbestand der Gesamtstrecke, denn die Trasseneinnahmen waren seinerzeit wirklich erheblich und aus diesen Geldern konnte auch einiges realisiert werden. Die notwendige Genehmigung wurde dann durch die Anwohner vor Ort verhindert, die von Ihrem Einspruchsrecht gebrauch machten. 2010 wurde dann das Projekt durch den Betreiber und uns aufgegeben. Der Betreiber ist über die bevorstehende Stilllegung informiert. Er wird sicher prüfen, wie er sich dazu gegenüber der Gemeinde Nohfelden aufstellt.
Durch die Stilllegung wird man zumindest die Anwohner entlasten können, denn dann kann eine neue Zufahrt außerhalb der Ortslage neue errichtet werden, ohne für 500.000€ einen neuen Bahnübergang zu errichten.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

DerNahebahner hat geschrieben:Auf dem zweiten Bild sieht man ja den Eckelhauser Banhübergang, auf den Bildern vom Januar sieht das noch alles total OK aus, aber jetzt Ende Mai also circa 5 Monate später steht das Grass circa 50 cm hoch in den Gleisen. Daran kann man sehen, dass die HWB-Gruppe sehr viel Arbeit mit der Unterhaltung der Strecke gehabt haben muss, also es sehr Schade, dass die Strecke wohl nie wieder einen Zug sehen wird!
Man kann zumindest sagen - es gab keine Langeweile ;-). Insgesamt war das ehrenamtliche Engagement entlang dieser Strecke nie sehr hoch, so dass hier mit Personal der HWB gearbeitet werden musste. Dass hat kräftig auf die Kasse gedrückt. Das finanzielle Ergebnis dieses Engagements ist ja bekannt ... . Das Dumme bei dem Grünzeug war und ist: Es ist zahlenmäßig dem Personal weit überlegen. Ich erinnere mich daran, dass wir mit 5-6 Leuten an einem Samstag bei Bierfeld 500m Gleis freigeschnitten haben (ganzer Tag). Rund 22.200m hätten dann noch gefehlt - 6 Monate später hat man von der Aktion fast nichts mehr gesehen. Es ist also wirklich sehr viel Arbeit.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

ivie0810 hat geschrieben: Es kann ja aber auch nicht Sinn und Zweck sein, dass ehrenamtliche Tätigkeiten notwendig sind, um eine Strecke, die einem wirtschaftlichen Interesse diente, finanziell am Leben zu halten.
Stimmt. Schon bei Anpachtung 2003 war klar, dass sie nie wirtschaftlichen Interessen dienen würde. Es war klar, dass Güterzüge deutschlandweit fahren müssen, um das Defizit zu decken. Es war ein unternehmerisches Wagnis. Zur Senkung des Defizits wären ehrenamtliche Helfer im großen Stil benötigt worden. Diese Hoffnung hat sich aber nicht erfüllt. Kurzsichtige Eigeninteressen und persönliche Kindereien standen im Weg. Zumeist wurde dann nach dem Prinzip "wasch mich, aber mach mich nicht nass" - Prinzip gearbeitet. Ein wesentlicher Grund für die Stilllegungen, bei Mob - SBBN der absolut ausschlaggebende!
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Horst Heinrich »

Bevor hier nun falsche Eindrücke über die Arbeiten zum Erhalt der Strecken 2009-2013 oder generell über die Möglichkeiten entstehen, eine Bahnstrecke überwiegend mit Ehrenamtlichen zu betreuen, noch ein paar Worte zum Thema.

Bei der Reaktivierung Morbach-SBBN war ein lehr leistungsfähiges und -williges Team vorhanden, das -ausgestattet mit dem entsprechenden Equipment durch die HWB oder mit eigenem Material- in der Lage war, die Strecke binnen 6 Monaten durchgehend befahrbar herzurichten.
Daß hier auch wirtschaftliche Interessen der HWB hätten befriedigt werden können, z.B. durch Übernahme von Güterverkehr, ist nicht nur logisch, sondern auch konsequent.
Man hätte durch entsprechende Erlöse die Vorleistungen des Unternehmens, die ganz erheblich waren, wieder zurückführen können.
Ein solches Konzept der Verquickung wirtschaftlicher Interessen mit denen von Vereinsinteressen halte ich weder für ehrenrührig noch für bedenklich.
Wenn die HWB mit der Strecke irgendwann Geld verdient hätte - jeden Ehrenamtlichen hätte es gefreut, denn damit wäre die Strecke auch längerfristig finanzierbar gewesen.
Man muß sich bei der Erhaltung von Bahnstrecken von gängigen betriebs- und volkswirtschaftlichen oder von ideologisch geprägten Modellen verabschieden.
Eine auf den Einzelfall zugeschnittene Mischung aus Unternehmertätigkeit, dem Engagement von Ehrenamtlichen und der Akquise von Fördermitteln und Zuschüssen - nur diese drei Komponenten können in Kombination miteinander zum Erfolg führen.
Die Aktiven kamen seinerzeit überwiegend aus dem Raum Simmern bzw. der Region Rheinböllen-Bingen.
Leider konnte das Engagement der Truppe nicht auch noch auf den Streckenabschnitt Hermeskeil-Türkismühle ausgedehnt werden - die Entfernungen waren einfach zu groß.
Schon die Wiederbelebung des Streckenabschnittes Hermeskeil-Morbach im Winter 2008/2009 war ein gewaltiger logistischer Kraftakt - wie froh waren alle, als man endlich wieder von Hoxel aus in den Bf Morbach einfahren konnte.
Man hätte für Türkismühle-Hermeskeil noch ein paar Leute aus den entsprechenden Landkreisen gebrauchen können.
Jetzt sind sie kurioserweise da...

Selbstverständlich bin auch ich generell der Meinung, daß der Eigentümer der Infrastruktur eigentlich auch für sie verantwortlich ist. Das Grundgesetz spricht hier sogar von "sozialer Verpflichtung des Eigentums".
Leider besteht aber kaum die Möglichkeit, diese Verpflichtung von der DB einzufordern - zwischen Langenlonsheim und SBBN hat ein entsprechender Rechtsstreit zwischen EBA und DB sechs Jahre gedauert und am Ende sogar noch das Bundesverwaltungsgericht beschäftigt und so ganz nebenbei ein privates Bahnunternehmen (Rheinhessische Eisenbahn - Wolfgang Kissel) fast ruiniert.
Jeder kann sich ausrechnen, was man allein mit den Anwalts- und Gerichtskosten der Strecke Gutes hätte tun können. :?
Im übrigen hat sich die Bahn für Morbach-SBBN schon sehr weit nach vorne bewegt: Ein Kaufpreis von rund 500.000 Euro für 50 km Strecke kann man schon als ein Schnäppchen bezeichnen.
(Zum Vergleich: Die 9 km lange Strecke Armsheim-Wendelsheim kostete 2002 genauso viel.)

Ich wiederhole es gerne nochmal.
Das Konzept der Jahre 2008 bis 2011 war stimmig.
Einzig das Veto des Landes via ADD bescherte dem ganzen das Aus.
Es brachte auch die Arbeit der meisten Ehrenamtlichen zum Erliegen - mich persönlich inbegriffen.
Viele sahen damals nach diesem "Nein" der Landesregierung keine Zukunft mehr für ihr Engagement.
Es gab auch ein paar Differenzen innerhalb der Truppe, auch das möchte keiner leugnen.
Aber man hätte sich wieder zusammengerauft, dessen bin ich mir sicher.

Noch ein Wort zum Kampf gegen den Aufwuchs.
Die DB verwendete jahrzehntelang ein Derivat des Phenyl-Harnstoffes (DCMU) namens Diuron.
Das Präparat hatte den Charakter eines Totalherbizides und hatte die Eigenschaft, als Photosynthese-Hemmer u.a. "systemisch" zu wirken, d.h. es drang in die Pflanze ein und zerstörte sie nachhaltig.
Die Folge war, daß man jahrelang Ruhe hatte.
Das Mittel ist aber seit 1996 nicht mehr in Gebrauch.
Die heute zugelassenen Stoffe sind kostspielig und haben nur begrenzte Langzeitwirkung, die Anwendung muß dementsprechend oft wiederholt werden.
Das kann sich ein Konzern wie die DB leisten, ein kleines Infrastrukturunternehmen jedoch nur eingeschränkt.
Zudem sorgt jeder großflächige Rückschnitt entlang einer Strecke für einen stärkeren Lichteinfall und dementsprechend für einen verstärkten Austrieb.
Auch das muß man bedenken.
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Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Fotos von der letzten Fahrt auf der Hochwaldbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Horst Heinrich hat geschrieben:Das Konzept der Jahre 2008 bis 2011 war stimmig.
Einzig das Veto des Landes via ADD bescherte dem ganzen das Aus.
Es brachte auch die Arbeit der meisten Ehrenamtlichen zum Erliegen - mich persönlich inbegriffen.
Viele sahen damals nach diesem "Nein" der Landesregierung keine Zukunft mehr für ihr Engagement.
Es gab auch ein paar Differenzen innerhalb der Truppe, auch das möchte keiner leugnen.
Aber man hätte sich wieder zusammengerauft, dessen bin ich mir sicher.
Da stimme ich voll und ganz zu. Das Veto via ADD war der Genickbruch für das Projekt. Eine vergleichbare Ausgangslage, wie sie vor diesem Veto bestanden hat, wird man nach meiner Einschätzung nicht mehr erreichen. Die Gemeinden müssten die - inzwischen zum Discountpreis erhältliche - Strecke zunächst einmal kaufen. Dann könnte man weitersehen und ggf. sogar auf das Aufbauen, was zwischen 2008-2013 hier geschaffen wurde. Aber diesen Kauf sehe ich nicht ... .
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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