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Re: Märchenstunde "weil es so schön ist :-[ " abgetrennt

Verfasst: Mo 23. Nov 2009, 14:05
von KoLü Ksf
Dieselpower hat geschrieben:Nicht traurig sein, nicht jede Form von (intelligentem) Humor kommt bei jedem an. Diese Erfahrung mußte ich leider auch schon machen...
Manche schauen halt lieber Mario Barth - ich halte es da eher mit Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow. Nie gehört? Googeln! :wink:
Hallo Marko,

den ersten Satz hast du ja schon öfter gebracht, stimmt aber nicht. Auch in diesem Forum kommt intelligenter Humor durchaus an. Die Frage ist nur, ob der Humor des Schreibers auch dem meinigen entspricht. :wink:

Und bei Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow muss ich in jedem Falle nicht googeln. Seine Sketche sind wirklich genial gemacht. Am liebsten schaue ich "Szenen einer Ehe", was du vielleicht heute noch nicht nachvollziehen kannst, du bist ja erst jung verheiratet. :lol:

@Bernd Heinrichsmeyer: habe deinen Beitrag sehr genossen. Wenn schon der WW und der Taunus zu seiner SFS gekommen ist, warum nicht auch Hunsrück und Eifel, es wäre mehr als gerecht.


Herzliche Grüße an alle Forums-User mit dem richtigen Humor

Re: Märchenstunde "weil es so schön ist :-[ " abgetrennt

Verfasst: Mo 23. Nov 2009, 15:49
von Horst Heinrich
Als Urheber der Märchenstunde muß ich -auch im Namen meines Bruders Grimm-
eine kurze Schlußerklärung abgeben.
Wie wir am 13.August 1961 gesehen haben, gibt es lediglich eines, was die Absurdität noch übertreffen kann, das ist die Realität.
Wenn denn also die BI in Windesheim wirklich glaubt, bald führen 100 Personenzüge mit 100 km/h durch ihr Dorf, dann sollten sie die von mir dargestellten Planungen vollends aus der Reserve locken und aus der Fassung bringen. Ich wäre mal auf die entsprechende Presseerklärung gespannt gewesen.
"Wie die BI aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, übertreffen weitere Planungen zur Hunsrückbahn alle bisherigen schockierenden Erwartungen..." (- ich höre jetzt hier natürlich im Sinne der Ordnung des Forums auf ).
Das Stilmittel der Überzeichnung ins nahezu Irreale verfehlt bei Menschen, die selbst stets mit Überzeichnungen arbeiten (etwa mit spielenden Kindern im Gleis) nur selten seine Wirkung.Bereitwillig wird -um es bildlich auszudrücken- auf diese
Steilvorlage reagiert. "Verwirrte stiften Verwirrung" - recht hat Sloterdijk und am Ende kommt der neutrale Dritte zum Schluß: Jetzt spinnen die BI'ler ja völlig.
Und mit ein wenig Glück hätte sie ab dato keiner mehr ernst genommen, weil die Grenze zwischen Absurdität und Realität unkenntlich geworden wäre.

Re: Märchenstunde "weil es so schön ist :-[ " abgetrennt

Verfasst: Di 24. Nov 2009, 07:54
von Eike
Leider verspielt die Bahn oft selbst das Vertrauen und bietet damit wilden Spekulationen Raum. Beim 3. und 4. Gleis der Rheintalbahn wird auch der Lärm mit dem Verkehr des Jahres 2015 geschätzt. In dem Jahr ist die Bahn noch lange nicht fertig :? Man muß kein Bahnfeind sein, um da mißtrauisch zu werden, denn was einmal genehmigt ist, gilt, auch wenn die Annahmen dann gar nicht mehr stimmen.

Was mich aber in den Hunsrückdörfern wundert: Die Bahnstrecke ist ja bereits genmehmigt und so lange man keine größeren Änderungen vornimmt, muß man nach den derzeitigen Gesetzen doch gar keinen Lärmschutz vornehmen, oder? Unter diesen Umständen sind Lösungen wie Tunnel meiner Meinung nach völlig übertrieben. Die eine oder andere Lärmschutzwand, auch über das gesetzliche Maß hinaus, wäre trotzdem angebracht.

Gruß Eike

Re: Märchenstunde "weil es so schön ist :-[ " abgetrennt

Verfasst: Di 24. Nov 2009, 10:32
von Horst Heinrich
Eike hat geschrieben:
Was mich aber in den Hunsrückdörfern wundert: Die Bahnstrecke ist ja bereits genmehmigt und so lange man keine größeren Änderungen vornimmt, muß man nach den derzeitigen Gesetzen doch gar keinen Lärmschutz vornehmen, oder? Unter diesen Umständen sind Lösungen wie Tunnel meiner Meinung nach völlig übertrieben.
Das ist hier vor Ort -wie überall in Deutschland aber auch- weniger eine Frage des Müssens eher des Wollens und da spielen politische, nicht juristische Gegebenheiten eine Rolle.
Um das etwas aufzuhellen (ohne jegliche parteipolitische Orientierung meinerseits): Von 1989 bis 2009 stand der Ortsgemeinde Langenlonsheim eine SPD-Bürgermeisterin vor, auch ihr Nachfolger ist wieder SPD-Mann. Die Ortsgemeinde ist dank ihres Industrie- und Gewerbegebietes wohlhabend, verfügt über ein außerordentlich gutes Gewerbesteueraufkommen und finanziert faktisch die gesamte Verbandsgemeinde Langenlonsheim. Die SPD in der VG hat nicht nur großen Einfluß auf den Kreistag, sondern auch sehr gute Kontakte zur Staatskanzlei und zum Bad Kreuznacher Landtagsabgeordneten Carsten Pörksen.
Mit diesem politischen Potential war es nicht schwer, bei der Reaktivierung der Hunsrückbahn gleich die Maximalforderung einer Tunnellösung "durchzudrücken".
Die Forderung nach einer Entschärfung des BÜ an der B 48 (Hp Kloningersmühle)ist übrigens älter als ich und nicht erst im Zuge der Reaktivierung entstanden.
Problematisch ist hier aber nicht die Bahn, sondern die verzwickte Straßenführung. So gibt es regelmäßig einen Rückstau der Abbieger Richtung Gensingen auf die Gleise - an sich kein Problem, würde sich jeder an die StVO halten. Doch das kennen wir ja zur Genüge :?
Dennoch ist mir aus den letzten 40 Jahren kein entsprechender Unfall mit Schienenfahrzeugen bekannt. Daß sich Pkw gegenseitig auffahren, weil ein verantwortungsbewußter Autrofahrer nicht in einen BÜ einfährt, wenn es sich im weiteren Verlauf staut, kann nicht Problem der Bahn sein.
Nun, solange es noch die Bundesbahn gab, haben sich entsprechende politische Initiativen die Zähne ausgebissen. Einziges Entgegenkommen der DB: Eine nachträglich installierte akustische Anzeige, die das alte Läutewerk ersetzt hat.
Der zweite Kritikpunkt der kommunalen Mandatsträger ist ein Fußgängerüberweg im Bereich des Freibades, der nur durch zwei versetzte Geländer gesichert ist und im Sommer täglich von ein paar Dutzend Badbesuchern, vor allem Kindern, benutzt wird. Dieses Unikat würde aber im Zuge der Reaktivierung ohnehin wegfallen.
Auch daß dann Unbelehrbare den alten Pfaden folgen und die Gleise illegal überqueren würden, kann nicht vorrangig ein Bahnproblem sein.
Der zusätzliche Nebeneffekt eines Tunnels wäre aber auch Ruhe im angrenzenden Wohngebiet, das von einigen Ratsmitgliedern bewohnt wird :idea:
Die BI in Windesheim hängt sich nun an dieses kommunalpolitische Gegenklima dran und fordert -unter der sattsam bekannten Verwendung illegaler Mittel [spielende Kinder im Gleis] oder falscher Zahlen [100 Züge mit 100 km/h] nun ihrerseits das Maximum: Tunnel und/oder Schallschutz, am besten aber eine Abkehr von der Reaktivierung.
Da 2011 die Landtagswahl bevorsteht und die in Mainz allein regierende SPD dringend auf positive Stimmung in den Kommunen angewiesen ist (erst recht da die Gegenkandidatin von Kurt Beck aus der VG Langenlonsheim kommt) wird eilfertig den Anliegern so gut wie alles versprochen, auch wenn man rechtlich dazu gar nicht verpflichtet wäre.
Meine persönliche Meinung dazu ist freilich -wie hier im Forum ja auch bereits geäußert- daß es zu alldem nicht kommen wird, da das ganze Projekt möglicherweise gar nicht zum Tragen kommt.