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Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: Sa 24. Okt 2009, 08:28
von Dieselpower
Um was ging es hier gleich noch mal? :lol:

Jetzt beruhigen wir uns mal wieder, konstatieren: Keine Regel ohne Ausnahme, jeder hat ein bißchen Recht und gut.... :roll:
Sonst kommt wirklich wieder das dicke Vorhängeschloß dran....

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: Sa 24. Okt 2009, 13:29
von Bahnminister
Ich komme mal wieder zurück zum Thema:

Die ganze Situation erinnert stark an Niederschelden, wo es auch zu einem Unfall zwischen Lkw und Bahn gekommen ist, weil der Lkw unbedingt auf dem Bü rückwärts rangieren musste.
Ist fraglich ob die folgen jetzt die ähnlichen sein werden wie in Niederschelden (Sperrbalken, La "2") :roll:

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: So 25. Okt 2009, 22:38
von Dieter Römhild
Ich stelle jetzt kein Foto ein, wo der Zugführer beim VT98, einem 614 oder sonstwas dem Lokführer den Abfahrauftrag gibt, und auch kein Verweis auf die BREVO, und ich bin froh, daß es Experten gibt, die einem Eisenbahner erklären, was er dauernd falsch macht.....

Du vergleichst also das Abfertigungsverfahren eines VT98 mit dem TAV Abfertigungsverfahren eines VT643 ? Haha
Alle heute noch im Betrieb bei DB Regio befindlichen Dieseltriebwagen verfügen über die Abfertigungsverfahren SAT oder TAV. Somit ist bei allen diesen Fahrzeuge der Tf = Zf.
Nachzulesen 494.0251 Seite 9 (für TAV), bzw 494.0252 Seite 8 (für SAT)


Gute Nacht

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: So 25. Okt 2009, 23:43
von Horst Heinrich
Ob "einmännig" oder "zweimännig" besetzt - mir geht mehr im Kopf herum, wie man solche Unfälle verhindern kann und ich möchte mal einen Aufruf starten an alle, sich kreative Gedanken zu machen. Bei all den Beinahe-Chrashs, die ich erlebt habe - der richtige ist mir Gottseidank bisher erspart geblieben- konnte man hinterher, wenn es denn die Gelegenheit dazu gab und sich der Autofahrer nicht aus dem Staub gemacht hat, eine Grundhaltung heraushören, die ich mal so beschreiben möchte: "Die Eisenbahn ist doch was von gestern, die paßt doch nicht mehr in die moderne Zeit". Ist das nicht auch eine Frage der sozialen Prägung? Bahn und Bund sind die beiden einzigen Institutionen, in denen es noch eine geradezu wilhelminische Hierarchie gibt: Der Panzer fährt nicht eher los, bis der Leutnant den BEFEHL gibt und der Zug nicht eher über das rot-zeigende Hauptsignal, bis der Fdl den BEFEHL dazu gibt. Klare Regeln mit schärfsten Konsequenzen bei Nichtbefolgung. In beiden Fällen zur Not -wenn etwas schiefgeht- KNAST. Der Gesellschaft von heute ist so etwas fremd. Ein Lehrer, der an der grünen Ampel sagt: "Jetzt gehen wir los" kann sich von 12-jährigen anhören: "Ach fick Dich doch du Wixer". Ein Polizeibeamter, der im Zivilfahrzeug 5 Kilometer lang mit 130 im 70er Bereich einen Raser verfolgt muß sich den Zigarettenqualm ins Gesicht blasen und fragen lassen: "Und sonst haben Sie keine Probleme?" Ein Mann, der randalierenden Hosenscheißern an einem U-Bahn-Haltepunkt Einhalt gebieten will, wird gemeinschaftlich togeschlagen.
Ich denke, das alles ist kein Problem von Halb- oder Vollschranken, guter und schlechter BÜ-Sicherung, es ist das Problem, das wir in unserer softigen Konsensgesellschaft heute glauben, über alles DISKUTIEREN und frei entscheiden zu können. Jeder entscheidet frei, ob er bei Rot anhält oder ob sein Anliegen nicht wichtiger ist als die StVO. Am Ende lassen wir darüber abstimmen, ob 2+2=4 oder 2+2=5 ist. Jeder entscheidet frei: Fahre ich schnell noch um die Halbschranke herum oder bleibe ich stehen, vielleicht wegen eines Zuges, in dem "keiner sitzt". Der Mensch im Führerstand wird bei solchen Betrachtungen übrigens gerne ignoriert, obwohl er ja schließlich nicht "keiner" ist.
Ich glaube, es ist die "Erziehung"/Sozialisation in -Familie kann man ja kaum noch sagen- Lebensgemeinschaft, Kindergarten, Schule, Medien und Gesellschaft, die dem Menschen verbindliche BEFEHLE -nichts anderes sind ja Rotlicht, Andreaskreuz oder eine geschlossene Schranke- fremd und inakzeptabel werden lassen und dazu führen, daß jeder spontan aus dem Augenblick heraus dann die Entscheidung trifft: Halte ich an oder fahre ich?
Nun aber die Frage: Wie kann ein Bahnbetrieb, der im Prinzip immer noch auf den gleichen VORSCHRIFTEN beruht wie vor 100 Jahren, mit diesem "Mainstream"
umgehen? Wenn dieses Verhalten sich weiter ausbreitet, dann ist ja jeder Tf nach 15 Dienstjahren untauglich. Denn mit der Angst, daß hinter der nächsten Kurve
munter bei Rot über die Schienen gerast wird, kann man doch nicht dauerhaft leben.
Die Regel sollte doch sein, daß ein Zug bei geschlossener Schranke eine hindernisfreie Fahrt erwarten darf und nicht, daß er grundsätzlich einmal mit einem Lkw auf den Schienen zu rechnen hat und nur mit etwas Glück mit einem freien Gleis :shock: .
Aber -wie eingangs erwähnt- was gibt es für Lösungen?
P.S. Gerade schreibt mir ein Bekannter per eMail: Eisenbahner sollten in die Fahrschulen gehen und mal dort ein wenig Aufklärungsarbeit leisten. Vielleicht könnte man ja auch einmal eine DVD mit Bahnunfällen brennen, Bremswegberechnungen Auto/Zug durchführen, Fahrschüler mal mit in den Führerstand nehmen...
Auch nicht schlecht, die Idee.

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: Mo 26. Okt 2009, 00:21
von eta176
Eisenbahner sollten in die Fahrschulen gehen und mal dort ein wenig Aufklärungsarbeit leisten.
Vielleicht könnte man ja auch einmal eine DVD mit Bahnunfällen brennen, Bremswegberech-
nungen Auto/Zug durchführen, Fahrschüler mal mit in den Führerstand nehmen...
Auch nicht schlecht, die Idee.
Genau das wäre eine wichtige und richtige Maßnahme.
Aber das müsste viel früher auch schon bei der Ausbildung von Fahrlehrern passieren :!:
In welchen Abständen erhalten eigentlich ausgebildete Fahrlehrer noch aktualisierende "Nachschulungen"
:?:

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: Mo 26. Okt 2009, 00:54
von Bahnminister
Das Thema habe ich bei mir in der Fahrschule mal Publik gemacht und hatte auch mal Videos gezeigt.
Unter anderem ein Video aus den 90er, wo man Einen Zug und ein Auto hat parallel 100 km/h hat fahren lassen, und beide dann am gleichen Punkt eine Schnell- bzw. Vollbremsung vollzogen haben. Gefilmt wurde das aus der Luft, so das der Unterschied auch zu sehen war.
Sehr eindrucksvoll...

Allerdings muss man sich mal fragen, ob das wirklich helfen würde, schon in den Fahrschulen auf diese Gefahr hinzuweisen?!
Dem Fahrschüler wird in der Fahrschule gesagt "Innerorts 50 km/h". Sobald er den Lappen hat, wie schnell fährt er? zwischen 70 km/h und 100 Km/h !
Du kannst denen doch erzählen was du willst, sie machen hinterher trotzdem das, was sie wollen.
Und Warum? Richtig, weil die Strafen -wenn welche verhängt werden- einfach zu gering sind.

Meiner Meinung nach gehören Halbschranken verboten. Die verleiten doch gerade zum "drum herum" fahren.
Voll geschlossene Schranken, damit der Bü auch wirklich komplett abgeriegelt ist.
Allerdinggs ist das nach EBO leider nicht möglich.

Und nochwas zum Thema Bü-Sicherheit: Man hat vor einiger Zeit mal den Versuch an einem unbeschrankten Bü unternommen, der sehr unfallträchtig war (und auch wieder ist).
Man hat das normale Andreaskreuz abgehangen und durch eine Neongelb-reflektierende Tafel mit Andreaskreuz UND Stopschild darauf ersetzt.
Bild
Zwei Jahre hing das Schild dort. Die Unfallzahlen sind an dem Bü schlagartig um 90 % zurückgegangen !!!
Bis dann irgend eine Behörd ankam und sagte "Das Schild ist gefährlich, es lenkt den Fahrer zu sehr ab" :shock: :shock:
Postwendend musste das Schild wieder entfernt werden und zack, die Unfallzahlen stiegen wieder auf das alte Niveau.
Sowas kann ich dann nicht mehr verstehen...

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: Mo 26. Okt 2009, 01:09
von Dieselpower
...und da sind wir wieder beim Thema "eine deppengerechte Welt"...
Wenn ein Warnhinweis den Fahrer zu sehr ablenkt, habe ich jetzt schon Angst vor den 25 km zum Dienst. Nein, nicht vor der Fahrstrecke, sondern von den Unfähigen, die um mich herum gondeln, und eventuell von einem Warnhinweis zu sehr abgelenkt werden könnten...
Vielleicht werden die gleichen Fahrer auch von einem Radiowerbespot für Mineralwasser oder dem Gedanken an den nächsten Zaharztbesuch dermaßen abgelenkt, daß sie plötzlich fahruntüchtig werden....

Re: Schon wieder ein BÜ-Unfall

Verfasst: Mo 26. Okt 2009, 01:22
von Dieselpower
Dieter Römhild hat geschrieben: Du vergleichst also das Abfertigungsverfahren eines VT98 mit dem TAV Abfertigungsverfahren eines VT643 ? Haha
Alle heute noch im Betrieb bei DB Regio befindlichen Dieseltriebwagen verfügen über die Abfertigungsverfahren SAT oder TAV. Somit ist bei allen diesen Fahrzeuge der Tf = Zf.
Nachzulesen 494.0251 Seite 9 (für TAV), bzw 494.0252 Seite 8 (für SAT)


Gute Nacht

Och neee, ist doch gut jetzt!
Zwei Bitten: Eine an Dieter Römhild, der offenbar immer das letzte Wort haben muß, schnell auch diesen Beitrag in entsprechender Weise zu kommentieren, und eine weitere an irgendeinen Admin, diesem Kindergartentreiben dann mittels Schloß ein Ende zu setzen...

Dem Herrn Professor geht es offenbar primär darum, mich lügen zu strafen, er sollte lieber versuchen, den Kern meiner damit beabsichtigen Aussage zu begreifen. Okay, ich bin zu blöd für meinen Beruf, und werde mir vielleicht etwas anderes suchen. Die Pressefritzen haben recht, recherchieren immer 200%ig und haben noch mehr Ahnung von der Bahn, als von allem anderen...und mehr sag ich in diesem Zusammenhang nicht mehr, das ist mir zu dämlich!