Re: Flughafen Hahn in der Krise - Folgen für die Hunsrückbahn
Verfasst: Mo 12. Jan 2009, 20:03
Man muss hier eins mal klar stellen: Die Reaktivierung der Strecke Hermeskeil-Büchenbeuren geschieht völlig unabhängig von den Entwicklungen auf dem Flughafen Hahn.
Was hier umgesetzt werden soll, ist quasi eine Ausweitung des existierenden Tourismusverkehrs Türkismüle - Hermeskeil auf die Relation Türkismüle - Büchenbeuren. Es gelingt ja bisher nicht wirklich, durch den Flughafen Hahn Touristen anzuziehen, die länger im Hunsrück verweilen. Der Hahn ist wie der Hunsrück auch für die meisten Passagiere nur Durchgangsstation. Somit könnte also für den geplanten Tourismusverkehr die Nähe zum Hahn zwar nützlich werden, ist aber überhaupt nicht entscheidend.
Die Entscheidung der Politik für den Erhalt der Bahnlinie allerdings ist wegweisend und wesentlich vorrausschauender, als auf Dauer alle Hoffnung in einen mit Milliarden subventionierten Flughafen zu setzen.
Die Entscheidung für die Bahn und für den Tourismusverkehr bedeutet, dass es für Touristen wesentlich einfacher wird, die schönen Seiten des Hunsrücks zu entdecken. Wie man so schön sagt, schon der Weg wird zum Ziel.
Gerade auf dem Abschnitt Hermeskeil- Morbach ist die Eisenbahnlinie wirklich eine Gebirgsstrecke. Und in der landschaftlichen Schönheit dieser sehr ursprünglichen, ländlichen Region liegt ein großes Potential. So eine Landschaft findet man in Deutschland nicht mehr häufig. Eine geradezu ideale Ferienregion für alle Erholungssuchenden, fernab der Hektik und dem Stress des Alltags.
Und die Bahn hilft, dies zu erschließen. Sie ermöglicht das Erleben dieser Region. Sie kann helfen, vielseitige Vermarktungsstrategien zu entwickeln.
Dies alles bedeutet, einen wichtigen Schritt zu machen in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung für eine Strukturschwache Region. Schon der Naturpark Saar Hunsrück und der Saar-Hunsrück-Steig sind Schritte in die Richtige Richtung. Eine Touristikbahn Türkismühle - Büchenbeuren wird solche Strukturen weiter bestärken und gegenseitige Synergieeffekte werden sich einstellen.
Diese, langfristig gedachten Maßnahmen, sind (zum Glück) unabhängig von der Kurzlebigkeit eines Billigflughafens.
Ganz anders verhält es sich da natürlich mit den geplanten Millioneninvestitionen in die Reaktivierung der Strecke Langenlohnsheim - Hahn. Die scheinen auf einmal nicht mehr gerechtfertigt, wenn es auf dem Hahn zum Kollaps kommt. Man hätte auch hier zunächst mal einfachere Konzepte umsetzen können. Aber dass diese, wesentlich kostengünstigeren Varianten nie eine reelle Chance hatten, liegt zum Großteil an einer sehr fragwürdigen Verkehrspolitik eines großen Schienenkonzernes... Die hat mit Aufrechterhaltung öffentlicher Infrastruktur und Gewährung freien Wettbewerbs nicht mehr viel zu tun. Aber das führt jetzt zu weit...
Eigentlich wollte ich nur noch mal klarstellen:
Die Reaktivierung Türkismüle - Büchenbeuren ist absolut unabhängig vom Flughafen Hahn.
Und für alle, die sich vielleicht vor Ort nicht allzu gut auskennen: Der Flughafen Hahn liegt ca. 4 km von Büchenbeuren entfernt. Es existiert zwar ein Anschlussgleis von Büchenbeuren aus, aber das endet zurzeit irgendwo im Nirgendwo auf dem Flughafengelände und ist nicht befahrbar. Das Anschlussgleis ist auch nicht von dem Urteil betroffen, dass die DB AG zur Instandsetzung der Strecke Stromberg - Büchenbeuren zwingt.
Wesentlich realistischer als der Anschluss des Tourismusverkehrs an den Hahn wäre zurzeit ein Verkehr über Büchenbeuren hinaus nach Sohren. Das sind noch ca. 2 km. Sohren wäre aufgrund besserer Infrastruktur (Geschäfte, Restaurants, ÖPNV-Anschlüsse...) als Endpunkt die interessantere Variante.
Und wenn der Tourismusverkehr erstmal in Gang gekommen ist, sich eventuell Güterverkehr entwickelt, dann kann man mal sehen, was sonst noch so möglich ist...
Besser kleine, realistische Schritte, als auf Kartenhäusern gebaute Utopien.
Jedenfalls ist Morbach-Büchenbeuren in betriebsfähigen Zustand. Sobald die Genehmigung da ist, geht´s los! (Erstmal Inselbetrieb). Und am Samstag dann der erste Arbeitseinsatz für das Teilstück Morbach - Hermeskeil.
Bleibt also zu hoffen, dass die geplanten Maßnahmen Langenlohnsheim - Hahn wirklich umgesetzt werden. Das Potential für eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Infrastruktur ist da, es wäre schade, wenn es an falscher Herangehensweise oder einem bankrotten Billigflughafen scheitern würde.
Was hier umgesetzt werden soll, ist quasi eine Ausweitung des existierenden Tourismusverkehrs Türkismüle - Hermeskeil auf die Relation Türkismüle - Büchenbeuren. Es gelingt ja bisher nicht wirklich, durch den Flughafen Hahn Touristen anzuziehen, die länger im Hunsrück verweilen. Der Hahn ist wie der Hunsrück auch für die meisten Passagiere nur Durchgangsstation. Somit könnte also für den geplanten Tourismusverkehr die Nähe zum Hahn zwar nützlich werden, ist aber überhaupt nicht entscheidend.
Die Entscheidung der Politik für den Erhalt der Bahnlinie allerdings ist wegweisend und wesentlich vorrausschauender, als auf Dauer alle Hoffnung in einen mit Milliarden subventionierten Flughafen zu setzen.
Die Entscheidung für die Bahn und für den Tourismusverkehr bedeutet, dass es für Touristen wesentlich einfacher wird, die schönen Seiten des Hunsrücks zu entdecken. Wie man so schön sagt, schon der Weg wird zum Ziel.
Gerade auf dem Abschnitt Hermeskeil- Morbach ist die Eisenbahnlinie wirklich eine Gebirgsstrecke. Und in der landschaftlichen Schönheit dieser sehr ursprünglichen, ländlichen Region liegt ein großes Potential. So eine Landschaft findet man in Deutschland nicht mehr häufig. Eine geradezu ideale Ferienregion für alle Erholungssuchenden, fernab der Hektik und dem Stress des Alltags.
Und die Bahn hilft, dies zu erschließen. Sie ermöglicht das Erleben dieser Region. Sie kann helfen, vielseitige Vermarktungsstrategien zu entwickeln.
Dies alles bedeutet, einen wichtigen Schritt zu machen in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung für eine Strukturschwache Region. Schon der Naturpark Saar Hunsrück und der Saar-Hunsrück-Steig sind Schritte in die Richtige Richtung. Eine Touristikbahn Türkismühle - Büchenbeuren wird solche Strukturen weiter bestärken und gegenseitige Synergieeffekte werden sich einstellen.
Diese, langfristig gedachten Maßnahmen, sind (zum Glück) unabhängig von der Kurzlebigkeit eines Billigflughafens.
Ganz anders verhält es sich da natürlich mit den geplanten Millioneninvestitionen in die Reaktivierung der Strecke Langenlohnsheim - Hahn. Die scheinen auf einmal nicht mehr gerechtfertigt, wenn es auf dem Hahn zum Kollaps kommt. Man hätte auch hier zunächst mal einfachere Konzepte umsetzen können. Aber dass diese, wesentlich kostengünstigeren Varianten nie eine reelle Chance hatten, liegt zum Großteil an einer sehr fragwürdigen Verkehrspolitik eines großen Schienenkonzernes... Die hat mit Aufrechterhaltung öffentlicher Infrastruktur und Gewährung freien Wettbewerbs nicht mehr viel zu tun. Aber das führt jetzt zu weit...
Eigentlich wollte ich nur noch mal klarstellen:
Die Reaktivierung Türkismüle - Büchenbeuren ist absolut unabhängig vom Flughafen Hahn.
Und für alle, die sich vielleicht vor Ort nicht allzu gut auskennen: Der Flughafen Hahn liegt ca. 4 km von Büchenbeuren entfernt. Es existiert zwar ein Anschlussgleis von Büchenbeuren aus, aber das endet zurzeit irgendwo im Nirgendwo auf dem Flughafengelände und ist nicht befahrbar. Das Anschlussgleis ist auch nicht von dem Urteil betroffen, dass die DB AG zur Instandsetzung der Strecke Stromberg - Büchenbeuren zwingt.
Wesentlich realistischer als der Anschluss des Tourismusverkehrs an den Hahn wäre zurzeit ein Verkehr über Büchenbeuren hinaus nach Sohren. Das sind noch ca. 2 km. Sohren wäre aufgrund besserer Infrastruktur (Geschäfte, Restaurants, ÖPNV-Anschlüsse...) als Endpunkt die interessantere Variante.
Und wenn der Tourismusverkehr erstmal in Gang gekommen ist, sich eventuell Güterverkehr entwickelt, dann kann man mal sehen, was sonst noch so möglich ist...
Besser kleine, realistische Schritte, als auf Kartenhäusern gebaute Utopien.
Jedenfalls ist Morbach-Büchenbeuren in betriebsfähigen Zustand. Sobald die Genehmigung da ist, geht´s los! (Erstmal Inselbetrieb). Und am Samstag dann der erste Arbeitseinsatz für das Teilstück Morbach - Hermeskeil.
Bleibt also zu hoffen, dass die geplanten Maßnahmen Langenlohnsheim - Hahn wirklich umgesetzt werden. Das Potential für eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Infrastruktur ist da, es wäre schade, wenn es an falscher Herangehensweise oder einem bankrotten Billigflughafen scheitern würde.