Elektrifizierung der Nahestrecke - möglich, sinnvoll?
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- Amtmann A11
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Fahrdraht bis T?rkism?hle
Hallo,
m.W. wurde seinerzeit w?hrend oder direkt nach der Angliederung des Saarlandes an die BRD 1957 bis 1959 diese Strecke als Politikum elektrifiziert. T?rkism?hle ist der letzte saarl?ndische Bahnhof Richtung Mainz (Nohfelden ist nur ein HP, T?rkism?hle geh?rt zur Gemeinde Nohfelden). Die Ausrichtung des SPNV auf Saarbr?cken war sicher ausschlaggebend, denn sonst h?tten in Neunkirchen die Leute umsteigen m?ssen oder man w?re mit Diesel von Saarbr?cken bis T?rkism?hle gefahren. Jahrzehnte lang kamen die 141er mit Silberlingen nach T?rkism?hle (STM). Heute sind es die beliebten Cola-B?chsen. Der RE - seinerzeit Eilzug - f?hrt seit Jahr und Tag als Dieselzug ab Saarbr?cken.
G?terverkehr elektrisch nach STM habe ich seit unserer T?tigkeit dort (1995) mit einer Ausnahme nicht gesehen. Um 2000 herum haben die Amis eine Gro??bung oder so was in Baumholder abgehalten. Da kamen zwei G?terz?ge mit 140 bespannt nach STM und wurden von dort mit 2 x V100 in Doppeltraktion in zwei Teilen nach Baumholder gebracht.
Langer n?chtlichen Rede gar kein Sinn - die Strecke wurde nach meiner Einsch?tzung nur f?r den SPNV elektrifiziert. Marcus kann glaube ich sogar was zu der Oberleitung beisteuern. Er hat mir gegen?ber mal bei einem Grillabend was von k?rzeren franz?sischen Mastabst?nden gefaselt
In diesem Sinne - wir m?ssen wohl beim Diesel bleiben.
m.W. wurde seinerzeit w?hrend oder direkt nach der Angliederung des Saarlandes an die BRD 1957 bis 1959 diese Strecke als Politikum elektrifiziert. T?rkism?hle ist der letzte saarl?ndische Bahnhof Richtung Mainz (Nohfelden ist nur ein HP, T?rkism?hle geh?rt zur Gemeinde Nohfelden). Die Ausrichtung des SPNV auf Saarbr?cken war sicher ausschlaggebend, denn sonst h?tten in Neunkirchen die Leute umsteigen m?ssen oder man w?re mit Diesel von Saarbr?cken bis T?rkism?hle gefahren. Jahrzehnte lang kamen die 141er mit Silberlingen nach T?rkism?hle (STM). Heute sind es die beliebten Cola-B?chsen. Der RE - seinerzeit Eilzug - f?hrt seit Jahr und Tag als Dieselzug ab Saarbr?cken.
G?terverkehr elektrisch nach STM habe ich seit unserer T?tigkeit dort (1995) mit einer Ausnahme nicht gesehen. Um 2000 herum haben die Amis eine Gro??bung oder so was in Baumholder abgehalten. Da kamen zwei G?terz?ge mit 140 bespannt nach STM und wurden von dort mit 2 x V100 in Doppeltraktion in zwei Teilen nach Baumholder gebracht.
Langer n?chtlichen Rede gar kein Sinn - die Strecke wurde nach meiner Einsch?tzung nur f?r den SPNV elektrifiziert. Marcus kann glaube ich sogar was zu der Oberleitung beisteuern. Er hat mir gegen?ber mal bei einem Grillabend was von k?rzeren franz?sischen Mastabst?nden gefaselt
In diesem Sinne - wir m?ssen wohl beim Diesel bleiben.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
http://www.heinrichsmeyer.com
Ich meine auch gelesen zu haben, dass im Saarland bereits Masten f?r eine Elektrifizierung von Bahnstrecken mit dem franz?sischen System aufgestellt worden seien. Die Arbeiten wurden dann nach der Volksabstimmung eingestellt.
Ein solches Vorgehen wollten die Franzosen auch in ?sterreich bei der Elektrifizierung der Semmeringstrecke durchf?hren. Diese sollte unbedingt mit franz?sischer Technik und dem dazugeh?rigen Stromsystem erfolgen.
Zu einer Elektrifizierung der Nahestrecke besteht im Moment kein verkehrlicher Bedarf, da die Strecke als Ausweich- oder Entlastungsstrecke f?r die Rheinstrecke keine Bedeutung hat. Dringenderes Problem ist der Engpass im Mittelrheintal. Um diese Strecke zu entlasten w?rde es sinnvoller sein, die Strecke Niederlahnstein-Limburg zu elektrifizieren.
Umweltpoltisch w?rde nat?rlich eine Elektifizierung von Lahntal- und Nahebahn Sinn machen, aber da steht eine andere Philosophie dahinter.
Ein solches Vorgehen wollten die Franzosen auch in ?sterreich bei der Elektrifizierung der Semmeringstrecke durchf?hren. Diese sollte unbedingt mit franz?sischer Technik und dem dazugeh?rigen Stromsystem erfolgen.
Zu einer Elektrifizierung der Nahestrecke besteht im Moment kein verkehrlicher Bedarf, da die Strecke als Ausweich- oder Entlastungsstrecke f?r die Rheinstrecke keine Bedeutung hat. Dringenderes Problem ist der Engpass im Mittelrheintal. Um diese Strecke zu entlasten w?rde es sinnvoller sein, die Strecke Niederlahnstein-Limburg zu elektrifizieren.
Umweltpoltisch w?rde nat?rlich eine Elektifizierung von Lahntal- und Nahebahn Sinn machen, aber da steht eine andere Philosophie dahinter.
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- Amtmann A11
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Hallo Bernd,
hallo TT-Bahner,
die franz?sischen Masten stehen tats?chlich und sind auch kaum zu ?bersehen, da es sich um ein H-Profil handelt und nicht um den DB-?blichen an eine Leiter erinnernden Flachmast. Mit Masten und L?ngen war auch was, allerdings ist nicht der Mastabstand k?rzer sondern der Mast selbst, was dann zu einer kleineren Systemh?he f?hrt (Abstand Fahrdraht - Tragseil am Mast).
Die Elektrifizierung fand, wie Bernd schon erw?hnt hat, w?hrend bzw. nach der Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik statt, mit der Folge, dass die angefangene Elektrifizierung nach SNCF-Normen w?hrend des Baus bzw. genauer der Ausf?hrungsplanung noch an die DB-Standards angeglichen wurde. Folge sind Masten nach SNCF-Bauart mit Auslegern und Kettenwerk (Tragseil+Fahrdraht+H?nger) nach DB-Richtlinien.
Das Ganze nennt sich dann Re 110 Saar: Re = Regelbauart (obwohl es ja keine ist), 110 = H?chste Befahrgeschwindigkeit, Saar - erkl?rt sich von selbst, gibt es halt nur hier.
Auf der Rhein-Nahe-Bahn steht die Re 110 Saar von Saarbr?cken kommend bis Neunkirchen (einschlie?lich), danach wurde mit der DB-Standardbauart Re 160 weiterelektrifiziert bis T?rkism?hle.
Gru?
Marcus
hallo TT-Bahner,
die franz?sischen Masten stehen tats?chlich und sind auch kaum zu ?bersehen, da es sich um ein H-Profil handelt und nicht um den DB-?blichen an eine Leiter erinnernden Flachmast. Mit Masten und L?ngen war auch was, allerdings ist nicht der Mastabstand k?rzer sondern der Mast selbst, was dann zu einer kleineren Systemh?he f?hrt (Abstand Fahrdraht - Tragseil am Mast).
Die Elektrifizierung fand, wie Bernd schon erw?hnt hat, w?hrend bzw. nach der Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik statt, mit der Folge, dass die angefangene Elektrifizierung nach SNCF-Normen w?hrend des Baus bzw. genauer der Ausf?hrungsplanung noch an die DB-Standards angeglichen wurde. Folge sind Masten nach SNCF-Bauart mit Auslegern und Kettenwerk (Tragseil+Fahrdraht+H?nger) nach DB-Richtlinien.
Das Ganze nennt sich dann Re 110 Saar: Re = Regelbauart (obwohl es ja keine ist), 110 = H?chste Befahrgeschwindigkeit, Saar - erkl?rt sich von selbst, gibt es halt nur hier.
Auf der Rhein-Nahe-Bahn steht die Re 110 Saar von Saarbr?cken kommend bis Neunkirchen (einschlie?lich), danach wurde mit der DB-Standardbauart Re 160 weiterelektrifiziert bis T?rkism?hle.
Gru?
Marcus
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- Amtmann A11
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Hallo,
diese Masten stehen auch auf Saarbr?cken - Homburg (au?er in umgebauten Abschnitten), Neunkirchen - Homburg, Saarbr?cken - Forbach, SB - F?rstenhausen und fr?her auch mal auf den Strecken nach ?berherrn und auch SB - V?lklingen. Aufz?hlung jetzt aus dem Kopf, kann fehlerhaft und unvollst?ndig sein.
?brigens auch im sonstigen Netz der DB findet man Masten mit H-Profil, wenn der Raum sehr beengt ist. Dann allerdings entsprechend der DB-Norm in Standardl?nge. Was also in Frankreich der Standardmast ist, ist in Deutschland die Sonderbauform f?r spezielle Anforderungen. Diese unterschiedliche Wahl der Mastbauformen resultiert aus der in den L?ndern unterschiedlichen Preisgestaltung.
Gru?
Marcus
diese Masten stehen auch auf Saarbr?cken - Homburg (au?er in umgebauten Abschnitten), Neunkirchen - Homburg, Saarbr?cken - Forbach, SB - F?rstenhausen und fr?her auch mal auf den Strecken nach ?berherrn und auch SB - V?lklingen. Aufz?hlung jetzt aus dem Kopf, kann fehlerhaft und unvollst?ndig sein.
?brigens auch im sonstigen Netz der DB findet man Masten mit H-Profil, wenn der Raum sehr beengt ist. Dann allerdings entsprechend der DB-Norm in Standardl?nge. Was also in Frankreich der Standardmast ist, ist in Deutschland die Sonderbauform f?r spezielle Anforderungen. Diese unterschiedliche Wahl der Mastbauformen resultiert aus der in den L?ndern unterschiedlichen Preisgestaltung.
Gru?
Marcus
Zuletzt geändert von MarcusFBGK am Do 27. Mär 2008, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Wikipedia
Wei? der Autor des Beitrags mehr, oder ist das nur eine Vermutung gewesen? Ich meine, das ich auch mal davon geh?rt habe. Im Landesentwicklungsplan RLP steht davon aber nichts.
Das macht mich schon etwas stutzig.Wegen Tunnelsanierungsarbeiten, dabei wird eine Vergr??erung des Tunnelinnenradius von 4 auf 5 Meter durchgef?hrt, wird der Betrieb im Abschnitt Neubr?cke ? Heimbach im Jahr 2007 f?r mehrere Monate eingleisig durchgef?hrt. 2009 bis 2011 sollen weitere Tunnel an der Nahestrecke folgen, damit danach eine Elektrifizierung der Strecke durchgef?hrt werden kann.
Wei? der Autor des Beitrags mehr, oder ist das nur eine Vermutung gewesen? Ich meine, das ich auch mal davon geh?rt habe. Im Landesentwicklungsplan RLP steht davon aber nichts.
Gruß: Schimi
Ich denke mal, da ist der Wunsch der Vater des Gedankens / Wikipediaautors:
In der Dokumentation (DE/GB) zum neuen Bauverfahren von Projektingenieur Matthias Breidenstein aus der Zeitschrift >Tunnel 2/2007< ist unter "Endzustand" (S. 29) nur zu lesen:
Das Lichtraumprofi l GC bietet ? zusammen mit der Einhaltung der Vorgaben f?r den Gefahrenbereich und den Sicherheitsraum ? sogar die Option zur Streckenelektrifizierung.
Im "Auisblick" (S. 30) steht, dass man das gleiche Querschnitt-Profil auch f?r die anderen Tunnel einsetzen m?chte.
http://www.baunetz.de/sixcms_4/sixcms_u ... 30_tu2.pdf
In der Dokumentation (DE/GB) zum neuen Bauverfahren von Projektingenieur Matthias Breidenstein aus der Zeitschrift >Tunnel 2/2007< ist unter "Endzustand" (S. 29) nur zu lesen:
Das Lichtraumprofi l GC bietet ? zusammen mit der Einhaltung der Vorgaben f?r den Gefahrenbereich und den Sicherheitsraum ? sogar die Option zur Streckenelektrifizierung.
Im "Auisblick" (S. 30) steht, dass man das gleiche Querschnitt-Profil auch f?r die anderen Tunnel einsetzen m?chte.
http://www.baunetz.de/sixcms_4/sixcms_u ... 30_tu2.pdf
Hallo HP,Gab es auf dem kilometerlangen Anschlussgleis parallel der B41 zu Leysser (wer nutzt das Gel?nde eigentlich heute?) und durch das Beton-Werk eigentlich jemals einen regelm??igen G?terverkehr - und wenn ja, von wann bis wann??
Arrow Luftbild: Anschlussgleis Georg-Weierbach
Inwieweit nutzten die Amerikaner f?r ihr riesiges Lager in Nahbollenbach die Bahn?
Arrow Luftbild: ehem. US-Depot Nahbollenbach
(Das Luftbild bei Google-Maps zeigt noch den historischen Bestand, der sich inzwischen v?llig ver?ndert hat. Auf dem Satellitenbild sind auch noch die umfangreichen Gleisanschl?sse zu sehen, die wohl - vor der Nutzung durch die Amerikaner - ein Proviantamt (der Reichswehr ?) an die Nahestrecke angeschlossen hatten.)
Seit langem ohne Bahnanschluss ist der gro?e Steinbruch von Kirn Arrow Steinbruch in Kirn
Wird da noch abgebaut?
zu deinen Fragen, die noch offen sind:
Auf diesem Anschlu?gleis gab es jahrelang regelm?ssigen G?terverkehr bis eben zur Firma Leysser, die Fliesen aus Italien in Habis und Regalteile aus Rottweil erhielt.
Das Ganze belief sich auf ca 10 Wagen pro Woche im Eingang.
Leysser gibt es heute nicht mehr bzw. wurde umbenannt. Der Verkehr hielt sich auch nur so lange, wie Leysser vertraglich gegen?ber der Stadt I.O verpflichtet war Verkehre ?ber die Bahn abzuwickeln. Die Stadt hatte dies zu Bedingung f?r den Bau des Industriestammgleises gemacht.
(das habe ich damals als Azubi noch mit V90 mitgemacht).
Das Gleis ist mittlerweile vollst?ndig abgebaut.
Die Amis nutzen die Bahn damals recht umfangreich. In Weiherbach gab es damals ein Containerterminal! und meines Wissens war eine der ersten regelm?ssigen Containerverbindungen in Deutschland im Albatross - System ein Zuglauf Bremerhaven - Weiherbach (mit V200)
(das war allerdings vor meiner Zeit)
Kirn: Im Steinbruch wird noch gef?rdert und das auch noch min. 15 Jahre. Der verladene Schotter bzw. Filter ging allerdings nur an Bahnbaustellen und wenn der Konzern nicht mehr nach Kirn fahren will, dann k?uft man den Schotter eben woanders, was wiederum Kirchhain - Ofleiden einene gewissen Bestand garantiert...
Ansonsten gab es noch 2 Anschlie?er in Monzingen (Fl?ssiggaslager --> Wagen aus Vlissingen und Plastikfasshersteller --> Wagen zur BASF und nach Visp zur Lonza AG).
In Bad Sobernheim hatte die Firma Hay, die alle Schaltjahr einen Wagen Stahlkn?ppel aus V?lklingen erhielt, einen kleinen Gleisanschluss.
Die Laderampe in Bad Sobernheim wurde auch von Hay genutzt. Eisensp?ne und abgedrehtes Material aus dem Werk Bockenau wurde hier in Eaos gekippt und dann per Bahn nach Esch in Luxemburg gefahren. Bis in die 90er erhielt das Werk Bockenau auch noch Stahlkn?ppel aus Italien, die per Kran (ich wei? gar nicht ob der noch steht) auf Lkw umgeladen wurden und die letzte Meile per Lkw zur?cklegten. Dieser Verkehr endete, weil der T?V f?r den Kran abgelaufen war und sich Spedition und Bahn nicht einig wurden, wer den T?V bezahlt!!!
So, ich hoffe damit sind deine Fragen beantwortet.
Zuletzt geändert von Olli M am Fr 28. Mär 2008, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss vom Niederrhein
Olli
Olli
Hallo Olli,
besten Dank f?r Deine umfangreichen Angaben zur Bedienung der ehemaligen Anschl?sse an der Nahestrecke. So etwas geht ansonsten mit der Zeit v?llig verloren.
Gibt es (theoretisch) noch die M?glichkeit zum Trafotransprt quer ?ber die B41 (zwischen Bhf I-O und dem Tunnel Ri. Enzweiler)? Da lagen "zu meiner I-O-Zeit" noch kurze Stummel, die man bei Bedarf provisorisch zusammenf?gen k?nnte.
Viele Gr??e
Hans-Peter
besten Dank f?r Deine umfangreichen Angaben zur Bedienung der ehemaligen Anschl?sse an der Nahestrecke. So etwas geht ansonsten mit der Zeit v?llig verloren.
Gibt es (theoretisch) noch die M?glichkeit zum Trafotransprt quer ?ber die B41 (zwischen Bhf I-O und dem Tunnel Ri. Enzweiler)? Da lagen "zu meiner I-O-Zeit" noch kurze Stummel, die man bei Bedarf provisorisch zusammenf?gen k?nnte.
Viele Gr??e
Hans-Peter