Am 4. August trafen 22 junge Museumseisenbahner aus sechs europäischen Ländern für einen mehrtägigen Studien- und Arbeitsaufenthalt im Brohltal ein. Schirmherrin des jährlich stattfindenden Jugendaustausches ist die europäische Dachorganisation der Museums- und Touristikbahnen (FEDECRAIL). In diesem Jahr findet das internationale Jugendtreffen in Deutschland unter Federführung des „Verbandes der Deutschen Museums- und Touristikeisenbahnen“ (VDMT) statt. Drei verschiedene Museums- und Touristikbahnen, die Mitglieder des VDMT sind, organisieren das Programm und sind die Stationen des Austausches: Das Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein, die Brohltalbahn und zum Abschluss die Mindener Museumseisenbahn.
Ziel des im dritten Jahr stattfindenden Austausches ist es, dem Nachwuchs der europäischen Museums- und Touristikeisenbahnerinnen und -eisenbahner die Möglichkeit zu bieten, durch Besichtigungen und Mitarbeit vor Ort den theoretischen und praktischen Erfahrungsschatz zu erweitern.
Nachdem die Nachwuchsgruppe bereits in Darmstadt zu Besuch war, stand nun die Brohltalbahn (Brohltal-Schmalspureisenbahn) als zweite Station der Reise auf der Tagesordnung. Geschäftsführer Stefan Raab ließ es sich nicht nehmen, die jungen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner persönlich in Koblenz abzuholen und auf der obligatorischen Bahnfahrt mit den notwendigen Informationen zu versorgen. Ein volles Programm war für die Nachwuchseisenbahnerinnen und Eisenbahner vorbereitet worden. Nach der Ankunft in Brohl (DB) ging es vom benachbarten Bahnhof der gastgebenden „Brohltal Schmalspureisenbahn“ (BE) umgehend weiter mit dem legendären „Vulkan-Express“ nach Engeln, um einen ersten Eindruck von der Bahn und dem Brohltal zu vermitteln.
Verbandsbürgermeister Johannes Bell nahm sich die Zeit, den Zug ab Burgbrohl zu begleiten und die internationalen Gäste bei bestem Sommerwetter und mit einem kleinen Imbiss zu begrüßen. Die Weiterfahrt im offenen Wagen gab Bürgermeister Bell die Gelegenheit, die Nachwuchseibenbahnerinnen und -eisenbahner in einem kurzen Vortrag mit den lokalen Gegebenheiten vertraut zu machen. Er unterstrich dabei die Bedeutung der Brohltalbahn für die Region und lobte das Engagement der Freiwilligen, die sich für den Fortbestand der einmaligen Eisenbahn engagieren (s. Foto).
Am Ende des Tages standen Besichtigungen der Bahnanlagen, der Triebfahrzeughalle und der Werkstätten auf dem Programm. Am Folgetag wurden die jungen Leute auf verschiedene Arbeitsgruppen (Werkstatt, Fahrdienst, Streckeninstandhaltung) verteilt, damit sie unter Anleitung erfahrener Eisenbahner praktische Erfahrungen („learning by doing“) sammeln können. Ein Besuch im Eisenbahnmuseum Koblenz gehörte ebenfalls zum Programm. Die „stilechte“ Übernachtung in einem historischen Schlafwagen des Eisenbahnmuseums und ein Pendelverkehr zwischen Koblenz und Brohl mit vereinseigenem Material rundeten das Programm ab.
Aus der Sicht der Brohltalbahn war der diesjährige Jugendaustausch ein voller Erfolg, und es steht zu hoffen, dass die jungen Museumseisenbahnerinnen und -eisenbahner dies nach dem Abschluss ihrer Rundreise auch sagen können, so dass auch im nächsten Jahr wieder ein solches internationales Treffen stattfinden kann. Im Sinne der Nachwuchsförderung der Vereine, aber auch im Sinne eines gemeinsamen Europa, das durch die Begegnung junger Menschen aus verschiedenen Ländern wieder ein kleines Stück realer wird.
Verbandsbürgermeister Johannes Bell (Mitte, mit Krawatte) besucht die jungen Nachwuchseisenbahner bei der Fahrt im Vulkanexpress am Bahnhof Burgbrohl.
