Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
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- Oberrat A14
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Pfui Teufel. Leider bin ich an diesem Tag verhindert, sonst würde ich aus 100 Metern Höhe ein Drehgestell auf diese politischen Schaumschläger werfen.
Fahrräder als Symbol des Rückschrittes in das Mobilitäts-Mittelalter. Millionen waren froh, daß sie nicht mehr strampeln und laufen mußten und endlich die Bahn
hatten, unsere sogenannten Volksvertreter machen mit einer Unterschrift die Arbeit von acht Jahrzehnten kaputt und feiern sich auch noch selbst.
Na ja, sollen sich die Treverer kaputtradeln auf dem Weg in den Hochwald - unsereiner fährt bequem Hunsrückbahn.
Fahrräder als Symbol des Rückschrittes in das Mobilitäts-Mittelalter. Millionen waren froh, daß sie nicht mehr strampeln und laufen mußten und endlich die Bahn
hatten, unsere sogenannten Volksvertreter machen mit einer Unterschrift die Arbeit von acht Jahrzehnten kaputt und feiern sich auch noch selbst.
Na ja, sollen sich die Treverer kaputtradeln auf dem Weg in den Hochwald - unsereiner fährt bequem Hunsrückbahn.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Das längste und teuerste kommunale Radwegeprojekt
Noch abschließend die Pressemeldung aus dem Verkehrsministerium :
Zitat:
Bei rund 48 Kilometer Baulänge belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 10,5 Millionen Euro.
„Das Land hat diese mit rund 8,4 Millionen Euro gefördert.“ Da die finanzielle Belastung nicht
in einem Jahr zu schultern gewesen wäre, ist der Radweg abschnittsweise über mehrere Jahre
verteilt umgesetzt worden.
Ein bedeutender Kostenfaktor ist dabei die Sanierung der rund 40 Brücken auf der Strecke gewesen.
Noch abschließend die Pressemeldung aus dem Verkehrsministerium :
Zitat:
Bei rund 48 Kilometer Baulänge belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 10,5 Millionen Euro.
„Das Land hat diese mit rund 8,4 Millionen Euro gefördert.“ Da die finanzielle Belastung nicht
in einem Jahr zu schultern gewesen wäre, ist der Radweg abschnittsweise über mehrere Jahre
verteilt umgesetzt worden.
Ein bedeutender Kostenfaktor ist dabei die Sanierung der rund 40 Brücken auf der Strecke gewesen.
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- Amtmann A11
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Schade um eine tolle Bahnstrecke. Bitter, dass wir Mitschuld an der Sache haben . Immerhin ist für uns eine teilsanierte Brücke rausgesprungen.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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- streckenläufer
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Hallo!
Ich habe mal eine Frage, da ich seit Abbau der Ruwertalbahn nicht mehr in Kell vor Ort war:
Seit wann hat Kell wieder eine Brücke?? Die Straßenbrücke am Ortsausgang wurde doch m.W. abgerissen?
Vielleicht kann mir einer, der den Radweg schon befahren hat, weiterhelfen...
Viele Grüße
streckenläufer
Ich habe mal eine Frage, da ich seit Abbau der Ruwertalbahn nicht mehr in Kell vor Ort war:
Seit wann hat Kell wieder eine Brücke?? Die Straßenbrücke am Ortsausgang wurde doch m.W. abgerissen?
Vielleicht kann mir einer, der den Radweg schon befahren hat, weiterhelfen...
Viele Grüße
streckenläufer
Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Hier der Link zum Artikel von Linus-Wittich: http://tinyurl.com/pojjru
... dann das Bild anklicken.
Die zweite Aufnahme der Serie zeigt das neue Brücken-Bauwerk in Kell ...
... dann das Bild anklicken.
Die zweite Aufnahme der Serie zeigt das neue Brücken-Bauwerk in Kell ...
- streckenläufer
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Danke für den Link. So sieht das also aus...
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- Oberrat A14
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Ist es nicht so: Der rast- und ruhelose homo sapiens (?) des 21. Jahrhunderts
ist noch mehr als alle Generationen zuvor geneigt, aus der Erkenntnis des flüchtigen Augenblicks heraus Entscheidungen für den Augenblick zu treffen, natürlich weil man den Ertrag seines Handelns auch noch persönlich ernten möchte. So kann es kommen, daß immer weniger weitreichende Entscheidungen
gefällt werden, deren Nutzen sich erst in ein paar Jahren oder Jahrzehnten entfaltet.
So haben auch die Erbauer der Hunsrückbahnen zwischen 1880 und 1910 die Blüte der Strecken nicht mehr erlebt. Doch war das auch nicht ihr Ehrgeiz, sondern vielmehr der, nämlich etwas Bleibendes zu schaffen.
Die jetzige Radwegeentscheidung ist nicht weitreichend, sie befriedigend den Augenblick und bedient einen kurzlebigen Mainstream. Wer kann denn sagen, ob in 20 Jahren noch Rad gefahren wird? In 20 Jahren ist die Hälfte der Bevölkerung älter als 60. Die Hälfte der heute 15-jährigen besitzt kein Rad mehr und könnte auch keines fahren. Ein Massentransportmittel auf einer Breite von 1,435 Metern jedoch ist zeit- und konkurrenzlos.
Ich habe in den 60er, 70er und 80er Jahren viele "letzte Fahrt"en auf Bahnstrecken erlebt (Grünstadt-Enkenbach / Worms Langmeil / Neustadt-Weißenburg usw.) oder es wurden an anderer Stelle schon Termine für die Abbauzüge ausgehängt (Bingen-Alzey / Mainz-Alzey / Kaiserslautern-Lauterecken~Grumbach usw.) und heute herrscht dort wieder erfolgreicher Zugverkehr. Ich gebe mal die Hoffnung nicht auf. Gestern Zugverkehr - heute Fahrräder - und morgen wieder Zugverkehr. Wer weiß, was in 20 Jahren zwischen Hermeskeil und Trier los sein wird?
Die kleinen Landes- und Provinzgrößen haben sich heute mal wieder in Szene gesetzt - morgen schon sind sie nur noch in Stein gemeißelte Erinnerung.
Das einzig Beständige ist der Wandel - das gibt Hoffnung und straft alle die unerbittlich ab, die meinen, sich für immer und ewig mit einem Radweg ein Denkmal gesetzt zu haben. Schon in 20 Jahren sind sie selbst bereits längst
Geschichte (zum Glück!) und der heute 10-jährige weiß mit ihnen dann nix mehr anzufangen. Vielleicht aber fährt der dann 30-jährige hier schon längst wieder nach Trier mit der Bahn und weiß diese halbe Stunde Auszeit vor Arbeitsbeginn mit einer guten Zeitung in der Hand im Zugabteil eher zu schätzen, als den täglichen Mord und Totschlag am Verteilerkreis und anderswo rund um Trier. In diesem Sinne: Nix ist so alt wie der Politiker von gestern... Und bis zur Eröffnungsfahrt Trier-Hermeskeil Pfingsten 2019 alles Gute euch allen.
Was? Ich spinne? Na dann schaut mal nach Morbach und Büchenbeuren.
Wenn ich da im Mai 1999 gesagt hätte: "Bis zur Eröffnungsfahrt Pfingsten 2009 alles Gute euch allen"... wer hätte das für möglich gehalten?
ist noch mehr als alle Generationen zuvor geneigt, aus der Erkenntnis des flüchtigen Augenblicks heraus Entscheidungen für den Augenblick zu treffen, natürlich weil man den Ertrag seines Handelns auch noch persönlich ernten möchte. So kann es kommen, daß immer weniger weitreichende Entscheidungen
gefällt werden, deren Nutzen sich erst in ein paar Jahren oder Jahrzehnten entfaltet.
So haben auch die Erbauer der Hunsrückbahnen zwischen 1880 und 1910 die Blüte der Strecken nicht mehr erlebt. Doch war das auch nicht ihr Ehrgeiz, sondern vielmehr der, nämlich etwas Bleibendes zu schaffen.
Die jetzige Radwegeentscheidung ist nicht weitreichend, sie befriedigend den Augenblick und bedient einen kurzlebigen Mainstream. Wer kann denn sagen, ob in 20 Jahren noch Rad gefahren wird? In 20 Jahren ist die Hälfte der Bevölkerung älter als 60. Die Hälfte der heute 15-jährigen besitzt kein Rad mehr und könnte auch keines fahren. Ein Massentransportmittel auf einer Breite von 1,435 Metern jedoch ist zeit- und konkurrenzlos.
Ich habe in den 60er, 70er und 80er Jahren viele "letzte Fahrt"en auf Bahnstrecken erlebt (Grünstadt-Enkenbach / Worms Langmeil / Neustadt-Weißenburg usw.) oder es wurden an anderer Stelle schon Termine für die Abbauzüge ausgehängt (Bingen-Alzey / Mainz-Alzey / Kaiserslautern-Lauterecken~Grumbach usw.) und heute herrscht dort wieder erfolgreicher Zugverkehr. Ich gebe mal die Hoffnung nicht auf. Gestern Zugverkehr - heute Fahrräder - und morgen wieder Zugverkehr. Wer weiß, was in 20 Jahren zwischen Hermeskeil und Trier los sein wird?
Die kleinen Landes- und Provinzgrößen haben sich heute mal wieder in Szene gesetzt - morgen schon sind sie nur noch in Stein gemeißelte Erinnerung.
Das einzig Beständige ist der Wandel - das gibt Hoffnung und straft alle die unerbittlich ab, die meinen, sich für immer und ewig mit einem Radweg ein Denkmal gesetzt zu haben. Schon in 20 Jahren sind sie selbst bereits längst
Geschichte (zum Glück!) und der heute 10-jährige weiß mit ihnen dann nix mehr anzufangen. Vielleicht aber fährt der dann 30-jährige hier schon längst wieder nach Trier mit der Bahn und weiß diese halbe Stunde Auszeit vor Arbeitsbeginn mit einer guten Zeitung in der Hand im Zugabteil eher zu schätzen, als den täglichen Mord und Totschlag am Verteilerkreis und anderswo rund um Trier. In diesem Sinne: Nix ist so alt wie der Politiker von gestern... Und bis zur Eröffnungsfahrt Trier-Hermeskeil Pfingsten 2019 alles Gute euch allen.
Was? Ich spinne? Na dann schaut mal nach Morbach und Büchenbeuren.
Wenn ich da im Mai 1999 gesagt hätte: "Bis zur Eröffnungsfahrt Pfingsten 2009 alles Gute euch allen"... wer hätte das für möglich gehalten?
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
- streckenläufer
- Hauptschaffner A4
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Hallo Horst Heinrich!
Ich bin immer wieder erstaunt, mit welch scharfsinnigen Worten du die Situation auf den Punkt genau kommentierst und so mitten ins Schwarze triffst
Aber bei deinen Planungen zur "Wiedereröffnung der Ruwertalbahn Pfingsten 2019" gibt es ein Problem, was es bei der Hunsrückquerbahn 1999 wie auch heute nicht gab: Die Schienen sind weg!
Ich würde mir für die nächsten Jahrzehnte auch lieber eine gescheite Schienenverbindung auf der Ruwerstrecke wünschen als einen Radweg. Aber wenn nunmal der Radweg da ist, wird niemand auf die Idee kommen, dort wieder Schienen "hinzulegen", das wäre absolut widersinnig! (Genauso widersinnig übrigens wie die Gleise abzubauen, natürlich.)
Ich wünsche mir seit dem Abbau der Maare-Mosel-Bahn im Jahr 1990 fast jeden Tag, wenigstens 1x mit dem Zug nach Wittlich oder Daun fahren zu können! Das wird aber nie mehr geschehen: 1. wegen dem Radweg und 2. weil fast alle Brücken in der VG Manderscheid, in der ich zu wohnen die "Ehre" habe, durch die Engstirnigkeit des damaligen VG-Bürgermeisters restlos entfernt wurden!!
Das einzig Gute am Ruwer-Hochwald-Radweg ist, dass er zu 100% auf der Bahntrasse verläuft, so dass ein theoretischer Wiederaufbau der Schienenverbindung gegeben ist. Aber ich sehe da für die Zukunft schwarz...
Gruß
streckenläufer
Ich bin immer wieder erstaunt, mit welch scharfsinnigen Worten du die Situation auf den Punkt genau kommentierst und so mitten ins Schwarze triffst
Aber bei deinen Planungen zur "Wiedereröffnung der Ruwertalbahn Pfingsten 2019" gibt es ein Problem, was es bei der Hunsrückquerbahn 1999 wie auch heute nicht gab: Die Schienen sind weg!
Ich würde mir für die nächsten Jahrzehnte auch lieber eine gescheite Schienenverbindung auf der Ruwerstrecke wünschen als einen Radweg. Aber wenn nunmal der Radweg da ist, wird niemand auf die Idee kommen, dort wieder Schienen "hinzulegen", das wäre absolut widersinnig! (Genauso widersinnig übrigens wie die Gleise abzubauen, natürlich.)
Ich wünsche mir seit dem Abbau der Maare-Mosel-Bahn im Jahr 1990 fast jeden Tag, wenigstens 1x mit dem Zug nach Wittlich oder Daun fahren zu können! Das wird aber nie mehr geschehen: 1. wegen dem Radweg und 2. weil fast alle Brücken in der VG Manderscheid, in der ich zu wohnen die "Ehre" habe, durch die Engstirnigkeit des damaligen VG-Bürgermeisters restlos entfernt wurden!!
Das einzig Gute am Ruwer-Hochwald-Radweg ist, dass er zu 100% auf der Bahntrasse verläuft, so dass ein theoretischer Wiederaufbau der Schienenverbindung gegeben ist. Aber ich sehe da für die Zukunft schwarz...
Gruß
streckenläufer
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- Oberrat A14
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Hallo und liebe Grüße in die Eifel.
Bestes Beispiel für diese Kaputtschlagsmentalität sind Menschen, die plötzlich den Förster anrufen und sich kurz vor Ablauf ihrer Lebensuhr noch einmal alle Bäume auf dem Grundstück fällen lassen wollen.Und das, obwohl man sich 50 Jahre lang
gefreut hat, daß sie gedeihen.
Man kann Zusicherungen fast an Eides statt machen, daß die Bäume weder das Haus, noch die Insassen erschlagen, geschweige denn "das Haus hochheben" (das möchte ich wirklich mal erleben!) noch daß die Wurzeln das Nachbargrundstück zerstören usw usw. - Fakten und Vernunft spielen keine Rolle. Man merkt: Das Vorhaben ist beschlossen und es soll schnellstmöglich durchgeführt werden. Vor was hat man denn wirklich Angst?
Im Kirchberger VG-Rat nun das gleiche: Ausgerechnet einer der leidenschaftlichsten Bahnfans des Hunsrückes, Autor von bahngeschichtlichen Büchern, der als junger Studienrat mit seinen Klassen noch Studienfahrten über die Strecke Boppard-Simmern veranstaltet hat, um jungen Menschen zu zeigen, welches Potential hier im Namen des (Bundesbahn-)Staates vernichtet wird, streitet nun als Ratsmitglied vehement für den Abbau Büchenbeuren-Hermeskeil.
Regelrecht verbittert sein Plädoyer gegen die Reaktivierung mit dem Schlußtenor:
Wird Zeit, daß die Gleise endlich wegkommen, daß es hier mal Ruhe gibt.
Warum gönnen diese Menschen am Ende ihres doch meist sehr erfüllten Lebens
den künftigen Generationen nicht ein paar Bäume zusätzlich oder hinterlassen bahnverkehrsmäßige Optionen und überlassen es den nächsten Generationen daraus etwas zu machen oder eben nicht.
Noch die Generation meiner Großeltern (Jahrgänge 1891 bis 1902) hatte diesen unbedingten Erhaltungs- und Bewahrungswillen.Darauf konnten sich drei Mal in 100 Jahren binnen kurzer Zeit erfolgreiche Volkswirtschaften aufbauen. Schon die nächste und erst recht die übernächste Generation hat diesen Bewahrungswillen fast vollständig eingebüßt und lebt von der Hand in den Mund, um schon in ein paar Jahrzehnten verbrannte Erde statt eines geheizten Ofens zu hinterlassen.
Und wo sind die heute 15- bis 30- jährigen, denen hier die Existenzgrundlage weggefressen wird? Sie zerstreuen sich in der virtuellen Welt und bemerken nicht, daß die reelle so langsam um sie herum verschwindet.
Nun, deswegen sind wir (die Generation 40plus) ja nun angetreten, wenigstens in unserem Einflußbereich zu retten, was zu retten ist und deswegen fahren auch an Pfingsten die Züge im Hunsrück
Für Jung und Alt übrigens gleichermaßen. Man gibt die Hoffnung ja nicht auf, daß dann doch alle Generationen Freude daran haben.
Na, macht doch nix - wenn man die Bahn wollte, könnte das sogar ein Vorteil sein. Denn so käme durchgehend ein neuer Oberbau auf die Trasse. Wenn ich mir die Kilometerleistungen der heutigen Gleisbauunternehmen ansehe wäre das eine Aktion für ein paar Monate.streckenläufer hat geschrieben:(...)
Aber bei deinen Planungen zur "Wiedereröffnung der Ruwertalbahn Pfingsten 2019" gibt es ein Problem, was es bei der Hunsrückquerbahn 1999 wie auch heute nicht gab: Die Schienen sind weg!
Diese Tendenz "alles ganz schnell abbauen" erleben wir hier auch und ich möchte sie mal vorsichtig die 'altersbedingte Vollendete-Tatsachen-Neurose" bezeichnen.streckenläufer hat geschrieben:(...)
Ich wünsche mir seit dem Abbau der Maare-Mosel-Bahn im Jahr 1990 fast jeden Tag, wenigstens 1x mit dem Zug nach Wittlich oder Daun fahren zu können! Das wird aber nie mehr geschehen: 1. wegen dem Radweg und 2. weil fast alle Brücken in der VG Manderscheid, in der ich zu wohnen die "Ehre" habe, durch die Engstirnigkeit des damaligen VG-Bürgermeisters restlos entfernt wurden!!
Bestes Beispiel für diese Kaputtschlagsmentalität sind Menschen, die plötzlich den Förster anrufen und sich kurz vor Ablauf ihrer Lebensuhr noch einmal alle Bäume auf dem Grundstück fällen lassen wollen.Und das, obwohl man sich 50 Jahre lang
gefreut hat, daß sie gedeihen.
Man kann Zusicherungen fast an Eides statt machen, daß die Bäume weder das Haus, noch die Insassen erschlagen, geschweige denn "das Haus hochheben" (das möchte ich wirklich mal erleben!) noch daß die Wurzeln das Nachbargrundstück zerstören usw usw. - Fakten und Vernunft spielen keine Rolle. Man merkt: Das Vorhaben ist beschlossen und es soll schnellstmöglich durchgeführt werden. Vor was hat man denn wirklich Angst?
Im Kirchberger VG-Rat nun das gleiche: Ausgerechnet einer der leidenschaftlichsten Bahnfans des Hunsrückes, Autor von bahngeschichtlichen Büchern, der als junger Studienrat mit seinen Klassen noch Studienfahrten über die Strecke Boppard-Simmern veranstaltet hat, um jungen Menschen zu zeigen, welches Potential hier im Namen des (Bundesbahn-)Staates vernichtet wird, streitet nun als Ratsmitglied vehement für den Abbau Büchenbeuren-Hermeskeil.
Regelrecht verbittert sein Plädoyer gegen die Reaktivierung mit dem Schlußtenor:
Wird Zeit, daß die Gleise endlich wegkommen, daß es hier mal Ruhe gibt.
Warum gönnen diese Menschen am Ende ihres doch meist sehr erfüllten Lebens
den künftigen Generationen nicht ein paar Bäume zusätzlich oder hinterlassen bahnverkehrsmäßige Optionen und überlassen es den nächsten Generationen daraus etwas zu machen oder eben nicht.
Noch die Generation meiner Großeltern (Jahrgänge 1891 bis 1902) hatte diesen unbedingten Erhaltungs- und Bewahrungswillen.Darauf konnten sich drei Mal in 100 Jahren binnen kurzer Zeit erfolgreiche Volkswirtschaften aufbauen. Schon die nächste und erst recht die übernächste Generation hat diesen Bewahrungswillen fast vollständig eingebüßt und lebt von der Hand in den Mund, um schon in ein paar Jahrzehnten verbrannte Erde statt eines geheizten Ofens zu hinterlassen.
Und wo sind die heute 15- bis 30- jährigen, denen hier die Existenzgrundlage weggefressen wird? Sie zerstreuen sich in der virtuellen Welt und bemerken nicht, daß die reelle so langsam um sie herum verschwindet.
Nun, deswegen sind wir (die Generation 40plus) ja nun angetreten, wenigstens in unserem Einflußbereich zu retten, was zu retten ist und deswegen fahren auch an Pfingsten die Züge im Hunsrück
Für Jung und Alt übrigens gleichermaßen. Man gibt die Hoffnung ja nicht auf, daß dann doch alle Generationen Freude daran haben.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Ich werde ja mein "Wort zum Sonntag" scheinbar auch los, ohne Pfarrer zu sein - immer schön, wenn noch ein paar Mitdenker mit unterwegs sind.
Ja, ja, die Jugend, die Lehrpläne und die Schulen - wo soll denn da zwischen pädagogischen Hätschelkursen, sozialen Happenings und mageren bildungspolitischen (weil bildungsleeren) Vorgaben von Halbgebildeten für am liebsten Dummgehaltene noch Platz sein? Die Reise geht nach Bologna - und unterwegs werfen wir Bach, Goethe und Einstein aus dem Fenster. Und wenn wir mal was wissen wollen, schauen wir bei Anne Will und Johannes Baptist Kerner vorbei, gewissermaßen die schnelle "Toto und Harry-Eingreiftruppe" für den exklusiven Analphabeten auf Abiturniveau.
Schließlich beweist dann noch Dieter Bohlen in den Denkpausen, daß man auch an ""böses Wort"" dauerhaft Geschmack finden kann.
Wenn dann noch Platz im deutschen Kopf sein sollte, repariert Carglas und tauscht aus, auf alles gibt es 20% außer auf Tiernahrung -na dann nehme ich mal die schlanke Verkäuferin von Kasse 7- und "es spricht der Preis": Ärmel hoch, Hose runter, Kopf aus. Amen.
Ja, ja, die Jugend, die Lehrpläne und die Schulen - wo soll denn da zwischen pädagogischen Hätschelkursen, sozialen Happenings und mageren bildungspolitischen (weil bildungsleeren) Vorgaben von Halbgebildeten für am liebsten Dummgehaltene noch Platz sein? Die Reise geht nach Bologna - und unterwegs werfen wir Bach, Goethe und Einstein aus dem Fenster. Und wenn wir mal was wissen wollen, schauen wir bei Anne Will und Johannes Baptist Kerner vorbei, gewissermaßen die schnelle "Toto und Harry-Eingreiftruppe" für den exklusiven Analphabeten auf Abiturniveau.
Schließlich beweist dann noch Dieter Bohlen in den Denkpausen, daß man auch an ""böses Wort"" dauerhaft Geschmack finden kann.
Wenn dann noch Platz im deutschen Kopf sein sollte, repariert Carglas und tauscht aus, auf alles gibt es 20% außer auf Tiernahrung -na dann nehme ich mal die schlanke Verkäuferin von Kasse 7- und "es spricht der Preis": Ärmel hoch, Hose runter, Kopf aus. Amen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
... und ab heute auf alles 25 %, wo kein Stecker dran ist...!!!
Re: Ruwer-Hochwald-Radweg auf Bahntrasse
Es gibt jas wirklich viele gute Gründe, die Strecke zu erhalten und was daraus zu machen. Aber dass die Bahn auf der alten Strecke (eines fernen Tages) noch mal Personen-Massenbeförderungsmittel wird, das in Konkurrenz zum PKW treten kann, halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Die Streckenführung ist nunmal die einer "Bimmelbahn", und das wird auch in Zukunft keine konkurrenzfähigen Fahrzeiten mehr zulassen (da hilft auch kein Pendolino). Da müssten schon ganz neue, geradere Strecken gebaut werden. Die oft parallel laufenden Autobahnen und andere Straßen sind ja nun mal da und werden wohl auch nicht zu Fahrradwegen umgebaut (der Widerstand wäre im Auto-verliebten Deutschland umso vehementer). Da wird man dann irgendwann wohl mit Elektroautos fahren, aber ein Verschwinden der Straße wird es nicht geben, schon gar nicht in Deutschland! Ein (hoffentlich realisierbarer) Gütertransport und touristischer Verkehr, eine gewisse Zubringer- und Ergänzungsfunktion auf kurzer Strecke, das ist realistisch für die "Bimmelbahn" im Hunsrück. Aber es wird keiner mehr zwei Stunden Fahrt mit der "Bimmelbahn" in Kauf nehmen, um etwa 80 km entfernt irgendwo zur Arbeit oder zur Oma zu fahren. Die Zeiten sind unwiederbringlich vorbei. Die Zeit ist heute ein kostbares Gut, und das wird auch so bleiben. Und in Punkto Schnelligkeit ist das Auto (auch das Elektroauto) in der Fläche nicht zu schlagen, jedenfalls nicht von einer "Bimmelbahn". Um nicht falsch verstanden zu werden, die Aktivitäten in Sachen Reaktivierungt sind klasse, sinnvoll und lobenswert, aber die "Bimmelbahn" als mögliches Personen-Massenbeförderungsmittel der Zukunft zu empfehlen, ist m. E. kein gutes Argument. Im Gegenteil, es lässt sich widerlegen (s. o.) und färbt dann negativ auf die anderen, besseren Argumente ab, was der Glaubwürdigkeit der Argumentation insgesamt schadet. Ich würde daher in der Auseinandersetzung auf dieses eine Argument besser verzichten.