Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
- Markus Göttert
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Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Bahnübergang an der B50 kurz vor Inbetriebnahme der Blinklichtanlage um 1960.
Die Anlage ist noch nicht in Betrieb. Der Übergang wurde bis dahin nur mit Andreaskreuzen gesichtert.
Hier handelt es sich um eine Bundesstraße
Ein Bild von Heute darf dann natürlich nicht fehlen. Heute wird der Bahnübergang nur noch als landwirtschaftlicher Weg genutzt.
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Also ich weiß nicht... daß s/w-Bild... es macht so eher den Eindruck eines Gemäldes oder einer Fotomontage. Lagen die Ausfahrsignale im Hintergrund denn wirklich so dicht am BÜ und der F-Kasten auf Bauchnabelhöhe? Welcher Beamte hätte sich denn zum Telefonieren gebückt??
Dann die Telegraphenmasten: Post kreuzt Bahn auf "Augenhöhe"?
Oder ist der Weiße Burgunder vom Chef schon wieder mit meiner Wahrnehmung "durchgegangen"?
Ich geh' mal ins Wahler Wirtshaus, die Amtsblätter lesen. Mal sehen ob ich später klarer sehe...
Dann die Telegraphenmasten: Post kreuzt Bahn auf "Augenhöhe"?
Oder ist der Weiße Burgunder vom Chef schon wieder mit meiner Wahrnehmung "durchgegangen"?
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Hallo Horst,
das Bild wurde wohl von einem zeitgenössischen Künstler ein wenig aufgearbeitet - retuschiert. Dabei hat der Schaltkasten der BÜ-Blinklichtanlage auch bestimmt das "F-Schild" verpasst bekommen und die Signale kommen dadurch wohl auch so kräftig rüber. Der Schaltkasten auf dem Bild, ist der gleiche, den man auch heute noch am BÜ in Büchenbeuren findet. Und wenn du genau hin siehst, kannst Du aber erkennen, dass die Fernsprechleitungen der Post (Masten mit 4 Querträgern) über die Freileitungen der Bahn (drei Querträger) verlaufen. Interessant ist auch noch die Seilrolle im Vordergrund des Bildes, die wohl mal zu einem Vorsignal gehörte.
Alles in allem, eine sehr interessante Fotografie. Finde es immer toll, wenn solche Raritäten der heimischen Bahn hier auftauchen, daher Dank an Markus.
Beste Grüße
Franz
das Bild wurde wohl von einem zeitgenössischen Künstler ein wenig aufgearbeitet - retuschiert. Dabei hat der Schaltkasten der BÜ-Blinklichtanlage auch bestimmt das "F-Schild" verpasst bekommen und die Signale kommen dadurch wohl auch so kräftig rüber. Der Schaltkasten auf dem Bild, ist der gleiche, den man auch heute noch am BÜ in Büchenbeuren findet. Und wenn du genau hin siehst, kannst Du aber erkennen, dass die Fernsprechleitungen der Post (Masten mit 4 Querträgern) über die Freileitungen der Bahn (drei Querträger) verlaufen. Interessant ist auch noch die Seilrolle im Vordergrund des Bildes, die wohl mal zu einem Vorsignal gehörte.
Alles in allem, eine sehr interessante Fotografie. Finde es immer toll, wenn solche Raritäten der heimischen Bahn hier auftauchen, daher Dank an Markus.
Beste Grüße
Franz
Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
wobei ich mich eben frage wohin die Post-Freileitung noch in diesem Umfang hin lief....Der Schlosser hat geschrieben:Hallo Horst,
das Bild wurde wohl von einem zeitgenössischen Künstler ein wenig aufgearbeitet - retuschiert. Dabei hat der Schaltkasten der BÜ-Blinklichtanlage auch bestimmt das "F-Schild" verpasst bekommen und die Signale kommen dadurch wohl auch so kräftig rüber. Der Schaltkasten auf dem Bild, ist der gleiche, den man auch heute noch am BÜ in Büchenbeuren findet. Und wenn du genau hin siehst, kannst Du aber erkennen, dass die Fernsprechleitungen der Post (Masten mit 4 Querträgern) über die Freileitungen der Bahn (drei Querträger) verlaufen. Interessant ist auch noch die Seilrolle im Vordergrund des Bildes, die wohl mal zu einem Vorsignal gehörte.
Alles in allem, eine sehr interessante Fotografie. Finde es immer toll, wenn solche Raritäten der heimischen Bahn hier auftauchen, daher Dank an Markus.
Beste Grüße
Franz
Dahinter ist nämlich nur noch der Jägerhof und der hatte zu der Zeit noch keinen D2-Standort wie heute.
Gruß Dirk
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Dirk_TL hat geschrieben: wobei ich mich eben frage wohin die Post-Freileitung noch in diesem Umfang hin lief....
Dahinter ist nämlich nur noch der Jägerhof und der hatte zu der Zeit noch keinen D2-Standort wie heute.
Gruß Dirk
zumal ja Argenthal zum Ortsnetz Simmern gehört(e) -06761- und Ellern zu Rheinböllen -06764- frage auch ich mich, wohin diese Leitungen denn geführt haben.
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Morsche,Horst Heinrich hat geschrieben:Dirk_TL hat geschrieben: wobei ich mich eben frage wohin die Post-Freileitung noch in diesem Umfang hin lief....
Dahinter ist nämlich nur noch der Jägerhof und der hatte zu der Zeit noch keinen D2-Standort wie heute.
Gruß Dirk
zumal ja Argenthal zum Ortsnetz Simmern gehört(e) -06761- und Ellern zu Rheinböllen -06764- frage auch ich mich, wohin diese Leitungen denn geführt haben.
ich hatte es gestern abend schon vermutet, nahm aber an das Fernkabel in den Anfangs 60er schon als Erdkabel liefen.
Nach "Kurzschluss" mit Franz eben meinte er aber das die durchaus auch noch in Form von Blankdrahtlinien existierten und damit dürfte es sich wohl um eine solche Richtung Rheinböllen handeln.
Ansonsten denke ich schon das es sich um den Bü in Argenthal handelt.
Gruß Dirk
- Markus Göttert
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Ihr seit wirklich goldisch
Die Bilder sind für die Veröffentlichung in der Tagespresse damals aufgearbeitet worden.
Der Kontrast wurde verstärkt.
Auf der Rückseite des Schaltkasten befand sich eine weitere Tür. Diese war nur mit einem 4Kant verschlossen. Darin befand sich ein Streckenfernsprecher. Sowas war mal Pflicht an jedem Bü um sofort Hilfe zu rufen. (D1 usw war noch nicht erfunden )
Die Postkabel mit Isolatoren gab es in preußisch Sibirien wohl bis in die späten 1960iger Jahre. Schaut mal unter Stromberg nach. Link Bilder vor 1984. Fernkabel Stromberg - Schweppenhausen. Die müssten auch noch nach 1965 da gewesen sein, weil es Bilder mit mir im Kinderwagen an dieser Stelle gibt, mit Fernkabel. Die vielen Güterwagen auf dem Bild sind auch nicht zu verachten. (ich bekomme Euch schon dazu, dass ihr euch auf meinen Seiten zurecht findet )
Die Zugseile im Vordergrund gehören zum Einfahrsignal. Die Ausfahrsignale waren nötig, um die Ansteuerung der Blinklichtanlage sicherzustellen. Erst mit Bedienung des Signales schaltete sich der Bahnübergang ein. Alles nachzulesen unter Argenthal.
und wie schon angekündigt:
freut Euch auf Hochscheid. Da kommt auch noch was auf Euch zu.
Die Bilder sind für die Veröffentlichung in der Tagespresse damals aufgearbeitet worden.
Der Kontrast wurde verstärkt.
Auf der Rückseite des Schaltkasten befand sich eine weitere Tür. Diese war nur mit einem 4Kant verschlossen. Darin befand sich ein Streckenfernsprecher. Sowas war mal Pflicht an jedem Bü um sofort Hilfe zu rufen. (D1 usw war noch nicht erfunden )
Die Postkabel mit Isolatoren gab es in preußisch Sibirien wohl bis in die späten 1960iger Jahre. Schaut mal unter Stromberg nach. Link Bilder vor 1984. Fernkabel Stromberg - Schweppenhausen. Die müssten auch noch nach 1965 da gewesen sein, weil es Bilder mit mir im Kinderwagen an dieser Stelle gibt, mit Fernkabel. Die vielen Güterwagen auf dem Bild sind auch nicht zu verachten. (ich bekomme Euch schon dazu, dass ihr euch auf meinen Seiten zurecht findet )
Die Zugseile im Vordergrund gehören zum Einfahrsignal. Die Ausfahrsignale waren nötig, um die Ansteuerung der Blinklichtanlage sicherzustellen. Erst mit Bedienung des Signales schaltete sich der Bahnübergang ein. Alles nachzulesen unter Argenthal.
und wie schon angekündigt:
freut Euch auf Hochscheid. Da kommt auch noch was auf Euch zu.
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Eigentlich nicht zu glauben, dass es noch Leute gab, die sowas 1960 im Gesicht hatten.Der Wilsenröther hat geschrieben: P.S.: Wer ist eigentlich der grimmig dreinblickende Mann mit dem markanten Bärtchen rechts im Bild? Dachte der wäre längst..., naja, reden wir besser nicht darüber, war ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte.
Person ist mir nicht bekannt.
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Hallo zusammen,
naja, das markante Bärtchen paßt ja gar nicht zu den 60-gern. Kann es sein, dass das Bildchen nicht doch aus einer "Epoche davor" stammt??
Und noch was zu den Postfreileitungen:
Wie Horst und Dirk schon richtig erkennt haben, ist der Umfang der Freileitung doch sehr hoch. Aber die Lösung ist ja ganz einfach. Zu der damaligen Zeit gab es eben noch recht häufig Fernleitungen entlang der wichtigsten Straßen als Blankdrahtleitungen. Diese Verbanden dann u.a. die verschiedenen Ortsnetze untereinander, so daß man z.B. aus dem Ortsnetz Simmern in das Ortsnetz Rheinböllen telefonieren konnte. Erst Ende der 60-ger Jahre verschwanden diese Linien und wurden durch Erdkabel ersetzt.
Und das die Linien sich auf "Augenhöhe" kreuzen, ist wohl nur eine Täuschung. Ich habe mal ein paar Linien in das Bild hinein gebracht und schon wird das ganze auch deutlicher.
Beste Grüße
Franz
naja, das markante Bärtchen paßt ja gar nicht zu den 60-gern. Kann es sein, dass das Bildchen nicht doch aus einer "Epoche davor" stammt??
Und noch was zu den Postfreileitungen:
Wie Horst und Dirk schon richtig erkennt haben, ist der Umfang der Freileitung doch sehr hoch. Aber die Lösung ist ja ganz einfach. Zu der damaligen Zeit gab es eben noch recht häufig Fernleitungen entlang der wichtigsten Straßen als Blankdrahtleitungen. Diese Verbanden dann u.a. die verschiedenen Ortsnetze untereinander, so daß man z.B. aus dem Ortsnetz Simmern in das Ortsnetz Rheinböllen telefonieren konnte. Erst Ende der 60-ger Jahre verschwanden diese Linien und wurden durch Erdkabel ersetzt.
Und das die Linien sich auf "Augenhöhe" kreuzen, ist wohl nur eine Täuschung. Ich habe mal ein paar Linien in das Bild hinein gebracht und schon wird das ganze auch deutlicher.
Beste Grüße
Franz
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Soviel INTERESSE für meine Hunsrückbahn freut mich ja.
Also, das waren keine Gruppenausfahrsignale. Die Reichsbahn hatte verschiedene Bahnhöfe mit einzelnen Ausfahrsignalen ausgestattet um die Abfertigung zu vereinfachen. Vom Prinzip war das so, wie jetzt Bahnhöfe mit Richtungsgleisen gebaut werden um Ausfahrsignale zu sparen.
Hier war es jedoch so, dass in dem Gleis ohne Ausfahrsignal per Fahrstraßenhebel und Zp-stab ausgefahren werden konnte. haben wir im Hunsrück noch mehr Beispiele.
Gruppenausfahrsignale wurden immer mit Doppelbuchstaben in den Plänen bezeichnet. hier müsste dann eben die Bezeichnung BC stehen.
Die Ansteuerung der Lo-anlage erfolgte über die Fahrstraßenhebel. Argenthal hatte in den 1950igern aber oft Güterzugkreuzungen und sogar Schiebebetrieb. Ich geh mal von einer Sicherheitsverbesserung aus. Hab bald einen Termin mit einem ehemaligen FDL Argenthal. In Richtung Simmern gab es wohl nur das eine Signal.
Bin am scannen. Kommt noch mehr zum Thema.
Also, das waren keine Gruppenausfahrsignale. Die Reichsbahn hatte verschiedene Bahnhöfe mit einzelnen Ausfahrsignalen ausgestattet um die Abfertigung zu vereinfachen. Vom Prinzip war das so, wie jetzt Bahnhöfe mit Richtungsgleisen gebaut werden um Ausfahrsignale zu sparen.
Hier war es jedoch so, dass in dem Gleis ohne Ausfahrsignal per Fahrstraßenhebel und Zp-stab ausgefahren werden konnte. haben wir im Hunsrück noch mehr Beispiele.
Gruppenausfahrsignale wurden immer mit Doppelbuchstaben in den Plänen bezeichnet. hier müsste dann eben die Bezeichnung BC stehen.
Die Ansteuerung der Lo-anlage erfolgte über die Fahrstraßenhebel. Argenthal hatte in den 1950igern aber oft Güterzugkreuzungen und sogar Schiebebetrieb. Ich geh mal von einer Sicherheitsverbesserung aus. Hab bald einen Termin mit einem ehemaligen FDL Argenthal. In Richtung Simmern gab es wohl nur das eine Signal.
Bin am scannen. Kommt noch mehr zum Thema.
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Re: Heute und Damals Hunsrückbahn Bü bei Argenthal 2B
Und ich sehe, daß die Eisenbahnfans des Hunsrückes die Erforschung "ihrer" Strecke mit wissenschaftlicher Genauigkeit betreiben - was auch der ganzen Angelegenheit einen seriösen Touch gibt! Schließlich wollen wir ja auch einen Beitrag zu "erlebter" Geschichte leisten und ich kann immer wieder nur über den nahezu unerschöpflichen Vorrat an Unterlagen und Bildern staunen, die Markus vorhält.Der Wilsenröther hat geschrieben:Ich sehe wieder einmal, der Hunsrück ist ein unerschöpflicher Quell nicht ganz üblicher Stellwerks- und Signaltechnik gewesen.
Apropos erlebte Geschichte. Ich bin ja nun in den 60ern groß geworden und kann mich an recht viele ältere Herren erinnern, die dieses "Bärtchen" noch trugen, es waren meist die Geburtsjahrgänge 1890 bis 1910.
Wir haben da als Kinder aber keine Beziehung zu "Adolf" hergestellt und ich wüßte auch nicht einen Fall, wo diese Bartträger -wenn denn vorhanden- ihre Grundhaltung auch an uns weitergegeben hätten.
Ich habe ja sehr viel Zeit bei den Großeltern verbracht aber über diese Epoche wurde in unserer Gegenwart kaum gesprochen und wenn ja, dann nicht mit Begeisterung.
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