Hallo zusammen,
heute habe ich mal wieder etwas den Scanner glühen lassen
Erstmal ein Postkarten-Blick nach Bullay an die Mosel....
und der Bahnhof "en detail".....
Die Postkarte wurde im letzten "Friedensmonat" August 1939 versandt.....
Ein "Danke" fürs Hosting geht an directupload.net
Viele Grüße
Guido
Postkarte Bullay
-
- Hauptsekretär A8
- Beiträge: 313
- Registriert: Mo 23. Okt 2006, 20:45
Re: Postkarte Bullay
Hallo Guido, für das Einstellen der Postkarte von Bahnhof Bullay herzlichen Dank.
Deiner Vergrößerung kann man sehr schön entnehmen, dass gleich nach der Hosenträger-Weichenverbindung das Übergabegleis zur "Staatsbahn"(Diesen Ausdruck benutzten die Leute in meinem früheren Wohnort Mehring/Mosel, um die private Moseltalbahn von der Reichs- bzw. Bundesbahn zu unterscheiden.) eine ziemliche Steigung aufweist. Die kleine Drehscheibe am Ende der Gleise 1 und 2 ist gut erkennbar.Erst durch deine Vergrößerung ist mir bewusst geworden, dass der Lagerschuppen zwischen MB-Wasserturmund Brücke ein rundes Dach hatte. Es handelt sich wohl um eine Wellblech-Konstruktion.
Was wäre das für ein schöner Museumsbahnhof geworden und Jörg Neidhöfer wird mir bei meiner Behauptung sicherlich rechtgeben, dass man auch in späteren Jahren noch die Verbindung zur Schwarzen Katz in Zell durchaus hätte wieder aufbauen können. Wie die Trasse jetzt aussieht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Auf der Modellbahnausstellung in Stromberg(Herbst 2008) wurde ein Modell in Spur Null des Bahnhofgebäudes präsentiert, das - nach den Fotos, die ich gesehen habe - mir gelungen scheint.
Der Trierer Modellbahnklub, der in der"Reichsbahn-Direktion" am Hauptbahnhof residiert, hat die Bahnhofsanlagen von Bullay in HO nachempfunden. Vielleicht werden mal Bilder ins Modellbahnforum eingestellt.
Gruß Helmut Reichelt, Koblenz
Deiner Vergrößerung kann man sehr schön entnehmen, dass gleich nach der Hosenträger-Weichenverbindung das Übergabegleis zur "Staatsbahn"(Diesen Ausdruck benutzten die Leute in meinem früheren Wohnort Mehring/Mosel, um die private Moseltalbahn von der Reichs- bzw. Bundesbahn zu unterscheiden.) eine ziemliche Steigung aufweist. Die kleine Drehscheibe am Ende der Gleise 1 und 2 ist gut erkennbar.Erst durch deine Vergrößerung ist mir bewusst geworden, dass der Lagerschuppen zwischen MB-Wasserturmund Brücke ein rundes Dach hatte. Es handelt sich wohl um eine Wellblech-Konstruktion.
Was wäre das für ein schöner Museumsbahnhof geworden und Jörg Neidhöfer wird mir bei meiner Behauptung sicherlich rechtgeben, dass man auch in späteren Jahren noch die Verbindung zur Schwarzen Katz in Zell durchaus hätte wieder aufbauen können. Wie die Trasse jetzt aussieht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Auf der Modellbahnausstellung in Stromberg(Herbst 2008) wurde ein Modell in Spur Null des Bahnhofgebäudes präsentiert, das - nach den Fotos, die ich gesehen habe - mir gelungen scheint.
Der Trierer Modellbahnklub, der in der"Reichsbahn-Direktion" am Hauptbahnhof residiert, hat die Bahnhofsanlagen von Bullay in HO nachempfunden. Vielleicht werden mal Bilder ins Modellbahnforum eingestellt.
Gruß Helmut Reichelt, Koblenz
Es lebe das Saufbähnchen(Moseltalbahn Trier-Bullay)!
Re: Postkarte Bullay
Hallo Helmut,
vielen Dank für die Ergänzungen. So wird auch mein Blick auch nochmals geschärft um mehr auf die feinen Details zu achten....
Viele Grüße
Guido
vielen Dank für die Ergänzungen. So wird auch mein Blick auch nochmals geschärft um mehr auf die feinen Details zu achten....
Viele Grüße
Guido
- Jörg Neidhöfer
- Amtmann A11
- Beiträge: 852
- Registriert: Sa 27. Aug 2005, 20:22
Re: Postkarte Bullay
Hallo Guido, Hallo allerseitZ,
Deine Postkarte habe ich zum Ablass genommen, das wunderschöne Wetter heute Nachmittag auszunutzen, um ein paar Vergleichsbilder zu machen.
An die "richtige Stelle" kommt man leider nicht dran. Man müsste aus dem Restaurant der Marienburg fotografieren, und dort ist, nachdem die gesamte vergangene Saison "wegen Personalmangel" geschlossen war, Winterpause... Frustrierte Grüße an die Bistums-eigene TBT GmbH. Aber das ist ein ganz anderes Thema...
Neben den Eisenbahn-technischen Dingen gibt es aber noch viele andere interessante Details auf Guidos Postkarte zu sehen. So ist die Mosel noch nicht kanalisiert, heute erreicht die Mosel den ersten Pfeiler auf Bullayer Seite. Damals standen die ersten 3 Pfeiler bei "Normalwasser" allesamt auf dem trockenen.
Auch die Entwicklung des Ortes Bullay ist im Zusammenhang mit der Bahn sehr interessant. War es vor dem Bahnbau ein unbedeutendes Dorf, hat es sich heute zu einer großen Gemeinde gamausert. Die Häuser, die man rechts auf der Postkarte sieht, gehörten damals noch zu Neu-Merl, einem Ortsteil der Gemeinde Merl, die heute zu Zell gehört. 1964 wurde Neu-Merl gegen Waldland auf dem Berg mit Bullay getauscht. Auch heute noch profitiert Bullay vom Bahnhof, und dessen guten Anschlüssen als IC-Station. So gibt es entgegen dem allgemeinem Trend in Bullay immer noch nennenswerten Einwohner-Zuwachs.
Doch nun zu den Vergleichsbildern. Beginnen möchte ich nun aus etwas anderer Position mit einem Überblick über den heutigen Stand. Einmal als "unbekritzeltes" Bild, und einmal mit Erklärungen:
Aus etwas anderer Perspektive, am Haus Waldfrieden, ist das Gelände der Moselbahn besser zu erkennen. Auch heute noch ist die Moselbahn hier präsent, wenn auch nur mit einer mittlerweile weitgehend ungenutzten Bushalle, und einigen am Wochenende im Freien abgestellten Bussen. Neben der Bushalle ist noch ein Edeka-Markt auf dem Gelände. Ansonsten dominiert auf dem Terrain das Raiffeisen-Lager mit angeschlossener Tankstelle (oder ist es mittlerweile umgekehrt?):
Die Sackgasse liegt genau auf dem Verlauf des Übergabegleises von Staats- zu Moselbahn. Im Vordergrund überquerte das Gleis schräg die Bahnhofstraße.Der Straßenname sorgt heute oft für Verwirrung, weil die Straße eben nicht "am Bahnhof" liegt. Die Straße ist nämlich nach dem Moselbahnhof benannt. Der "Staatsbahnhof" war früher nur "von oben", also nicht direkt aus dem Ort heraus erreichbar. Den Zugang auf dem Bild zur DB-Station gibt es erst seit dem Umbau des Bullayer Bahnhofes zum Umweltbahnhof. Das Signal in Stellung HP1,5 gehörte da nie hin, es ist Teil des "Kultur-Historischen Wanderweges Kanonenbahn".
Ein Blick in die andere Richtung zeigt ein letztes Stück Gleis, das damals liegen geblieben ist. Derzeit sind auf dem Gleis 2 alte Boote abgelegt. Die Gemeinde Bullay will hier "irgendwann mal irgendwas Eisenbahniges" aufstellen. Links sieht man die Gelb-Grüne Halle der Moselbahn herausschauen, und im Hintergrund ist die Bullayer Brücke zu erahnen.
Ein Blick von der alten Moselbahntrasse auf den Durchlass der Doppelstockbrücke. Der Bahnübergang war mit einer Schranke innerhalb der Brücke gesichert. Auf Guidos Postkarte ist das Wärterhäuschen erkennbar.
So zeigt sich das Gelände heute. Der alte Bahndamm wurde vor geschätzt 15 Jahren abgetragen. Dort wo die Steine liegen, war früher die Straßen-Unterführung die ich auf dem zweiten Bild markiert habe.
Ein Blick von der Trasse in Richtung Zell. Die Trasse verlief hier auf einem Damm über die Wiese, um dann quer über das Gelände der heutigen Kläranlage (im Hintergrund zu erahnen) zu führen.
Deine Postkarte habe ich zum Ablass genommen, das wunderschöne Wetter heute Nachmittag auszunutzen, um ein paar Vergleichsbilder zu machen.
An die "richtige Stelle" kommt man leider nicht dran. Man müsste aus dem Restaurant der Marienburg fotografieren, und dort ist, nachdem die gesamte vergangene Saison "wegen Personalmangel" geschlossen war, Winterpause... Frustrierte Grüße an die Bistums-eigene TBT GmbH. Aber das ist ein ganz anderes Thema...
Neben den Eisenbahn-technischen Dingen gibt es aber noch viele andere interessante Details auf Guidos Postkarte zu sehen. So ist die Mosel noch nicht kanalisiert, heute erreicht die Mosel den ersten Pfeiler auf Bullayer Seite. Damals standen die ersten 3 Pfeiler bei "Normalwasser" allesamt auf dem trockenen.
Auch die Entwicklung des Ortes Bullay ist im Zusammenhang mit der Bahn sehr interessant. War es vor dem Bahnbau ein unbedeutendes Dorf, hat es sich heute zu einer großen Gemeinde gamausert. Die Häuser, die man rechts auf der Postkarte sieht, gehörten damals noch zu Neu-Merl, einem Ortsteil der Gemeinde Merl, die heute zu Zell gehört. 1964 wurde Neu-Merl gegen Waldland auf dem Berg mit Bullay getauscht. Auch heute noch profitiert Bullay vom Bahnhof, und dessen guten Anschlüssen als IC-Station. So gibt es entgegen dem allgemeinem Trend in Bullay immer noch nennenswerten Einwohner-Zuwachs.
Doch nun zu den Vergleichsbildern. Beginnen möchte ich nun aus etwas anderer Position mit einem Überblick über den heutigen Stand. Einmal als "unbekritzeltes" Bild, und einmal mit Erklärungen:
Aus etwas anderer Perspektive, am Haus Waldfrieden, ist das Gelände der Moselbahn besser zu erkennen. Auch heute noch ist die Moselbahn hier präsent, wenn auch nur mit einer mittlerweile weitgehend ungenutzten Bushalle, und einigen am Wochenende im Freien abgestellten Bussen. Neben der Bushalle ist noch ein Edeka-Markt auf dem Gelände. Ansonsten dominiert auf dem Terrain das Raiffeisen-Lager mit angeschlossener Tankstelle (oder ist es mittlerweile umgekehrt?):
Die Sackgasse liegt genau auf dem Verlauf des Übergabegleises von Staats- zu Moselbahn. Im Vordergrund überquerte das Gleis schräg die Bahnhofstraße.Der Straßenname sorgt heute oft für Verwirrung, weil die Straße eben nicht "am Bahnhof" liegt. Die Straße ist nämlich nach dem Moselbahnhof benannt. Der "Staatsbahnhof" war früher nur "von oben", also nicht direkt aus dem Ort heraus erreichbar. Den Zugang auf dem Bild zur DB-Station gibt es erst seit dem Umbau des Bullayer Bahnhofes zum Umweltbahnhof. Das Signal in Stellung HP1,5 gehörte da nie hin, es ist Teil des "Kultur-Historischen Wanderweges Kanonenbahn".
Ein Blick in die andere Richtung zeigt ein letztes Stück Gleis, das damals liegen geblieben ist. Derzeit sind auf dem Gleis 2 alte Boote abgelegt. Die Gemeinde Bullay will hier "irgendwann mal irgendwas Eisenbahniges" aufstellen. Links sieht man die Gelb-Grüne Halle der Moselbahn herausschauen, und im Hintergrund ist die Bullayer Brücke zu erahnen.
Ein Blick von der alten Moselbahntrasse auf den Durchlass der Doppelstockbrücke. Der Bahnübergang war mit einer Schranke innerhalb der Brücke gesichert. Auf Guidos Postkarte ist das Wärterhäuschen erkennbar.
So zeigt sich das Gelände heute. Der alte Bahndamm wurde vor geschätzt 15 Jahren abgetragen. Dort wo die Steine liegen, war früher die Straßen-Unterführung die ich auf dem zweiten Bild markiert habe.
Ein Blick von der Trasse in Richtung Zell. Die Trasse verlief hier auf einem Damm über die Wiese, um dann quer über das Gelände der heutigen Kläranlage (im Hintergrund zu erahnen) zu führen.
Der Bereich zwischen Merl und Zell könnte knifflig werden. Dort wird gerade ein Haus errichtet, das teilweise auf der alten Trasse steht. Auch müsste man vielen Anliegern die Sicht mit einem wieder zu errichtenden Damm nehmen, oder aber die Gärten zubauen. Es dürfte also leider nur ein Traum bleiben. Schade, zumal ja auch der Zeller Bahnhof wunderschön erhalten ist, und sich regelrecht als Endstation des wiedererstehenden Saufbähnchens eignen würde.Helmut Reichelt hat geschrieben:Was wäre das für ein schöner Museumsbahnhof geworden und Jörg Neidhöfer wird mir bei meiner Behauptung sicherlich rechtgeben, dass man auch in späteren Jahren noch die Verbindung zur Schwarzen Katz in Zell durchaus hätte wieder aufbauen können. Wie die Trasse jetzt aussieht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
GrüZe aus Zell an der MoZelschleife,
Jörg
Jörg
Re: Postkarte Bullay
Hallo zusammen,
danke an alle für die interessanten Ergänzungen zur eingestellten Postkarte!
@ Jörg: Was die Restauration Marienburg anbelangt, das ist wirklich "eine andere Sache", die mich aber auch immer aufregt. Anscheinend will das Bistum da kein Geld verdienen, obwohl es auf der Straße (oder in dem Fall auf dem Berg) liegt. Naja. Im April bin ich wieder mit "meinem" Chor auf der Marienburg, da schau ich mal, ob man da vom Turmzimmer ein paar Aufnahmen machen kann.
Viele Grüße
Guido
danke an alle für die interessanten Ergänzungen zur eingestellten Postkarte!
@ Jörg: Was die Restauration Marienburg anbelangt, das ist wirklich "eine andere Sache", die mich aber auch immer aufregt. Anscheinend will das Bistum da kein Geld verdienen, obwohl es auf der Straße (oder in dem Fall auf dem Berg) liegt. Naja. Im April bin ich wieder mit "meinem" Chor auf der Marienburg, da schau ich mal, ob man da vom Turmzimmer ein paar Aufnahmen machen kann.
Viele Grüße
Guido