Taunusstein tritt aus RTV aus - Folgen für die Aartalbahn ??

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TT-Bahner

Taunusstein tritt aus RTV aus - Folgen für die Aartalbahn ??

Beitrag von TT-Bahner »

Die Stadt Taunusstein ist aus der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft ausgestiegen. Die RTV bestellt und koordiniert den Busverkehr im Rheingau-Tanus-Kreis. Im Vorfeld der Ratsentscheidung gab es dort Aussagen, dass Aarbergen ebenfalls den Austritt aus der RTV beschlossen habe. In Aarbergen wird bestritten, dass man den Austritt beschlossen habe.

In Taunusstein hieß es, Aarbergen wolle aussteigen, da man kaum verkehrlichen Nutzen in dem neuen Busnetz im Rheingau-Taunus-Kreis für Aarbergen sehe.

Tatsächlich ist Aarbergen stärker in Richtung Koblenz/Limburg/Diez ausgerichtet als in Richtung Wiesbaden. Es gab auch Stimmen, die geplante Reaktivierung der Aartalbahn im rheinland-pfälzischen Teil zum Anlass zu nehmen diese bis Aarbergen zu verlängern. Diese Verlängerung ins hessische Aarbergen hätte Vorteile für Aarbergen und die Pendler. Die Überlegungen in Aarbergen haben aber keinen Ratsbeschluss zur Folge gehabt, wie dies in Taunusstein behauptet wurde. Es gab nur einzelne Stimmen, die hierüber nachgedacht haben.

Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die ganze Sache weiterentwickeln wird. Sollte Taunusstein endgültig aus der RTV austreten, so könnten dies auch andere Kommunen zum Anlass nehmen diesem Schritt zu folgen. Oder eben zu Zugeständnissen verschiedenster Art zu gelangen (dies wird wohl auch die Idee in Taunusstein gewesen sein). Vielleicht versucht Aarbergen für sich eine Reaktivierung der Aartalbahn bis nach Hessen herauszuschlagen? Schauen wir mal, was kommt! Noch kann man nix genaues sagen.

Schön wäre es aber schon, wenn bald wieder regelmäßig Züge auch auf dem hessischen Teil der Aartalbahn fahren würden. Auch wenn es nur ein kleines Stück wäre, aber immerhin.
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Taunusstein tritt aus RTV aus - Folgen für die Aartalbahn ??

Beitrag von eta176 »

Ein paar mehr Informationen zur Entscheidung in Taunusstein, die erst zum 31.12.2009 wirksam werden würde,
gibt es hier: http://nahverkehr-taunus.foren-city.de/ ... t-rtv.html

Aarbergen hat, wie Du schon schreibst, gleich dementiert, dass sie einen ebensolchen Beschluss gefasst hätten.

Während der RMV beauftragt wurde, ein neues NKU für die Aartalbahn von der Landesgrenze bei Zollhaus nach
Wiesbaden Hbf und (über Wiesbaden-Ost) nach Mainz Hbf zur erstellen, ist leider noch nichts aus Aarbergen zu
einem Anschluss in Richtung Limburg zu hören.

Ein erhebliches Problem sehe ich in der "blöden Landesgrenze" und die unterschiedlichen Interessenslagen von Seiten
der Infrastruktur: In Hessen ist die Strecke von der ESWE Verkehrsgesellschaft gepachtet, die sie "eigentlich" gerne
los wäre, zumindest im Rheingau-Taunus-Kreis. Allerdings ist man in Wiesbaden - meiner Meinung nach - nicht wirklich
gewillt, die Strecke innerhalb des Stadtgebietes diskriminierungsfrei allen EVU zur Verfügung zu stellen und daher
nicht unglücklich einen "unpassierbaren Abschnitt" zwischen WI-Waldstraße (Awanst. Henkell) und dem Bahnhof WI-
Dotzheim zu besitzen und diesen auch so lange wie möglich aus "techn. Gründen" unbefahrbar zu belassen.

Im nördlichen Abschnitt ist die VG Hahnstätten derzeit Pächterin der Infrastruktur von DB Netz. Es gab wohl schon
das ein oder andere EIU, das beim Land oder der VG angefragt hat, doch ist man sich hier noch nicht im Klaren,
inwieweit die Stadt Diez sich als Mitanlieger auch an den Kosten beteiligt. Einerseits ist man an einem touristischen
Wochenend-Verkehr mit Zügen interessiert, andererseits ist der Verkehr mit Handhebeldraisinen sehr erfolgreich.
Auch dort ist bislang kein Übergang ins Streckennetz der DB möglich, da - nach offizieller Lesart - die Weichenver-
bindung im Bahnhof Diez erst nach dem Bau des ESTW (frühestens 2013) wieder nutzbar sein soll. Fakt ist aber,
dass alle Signal- und Weichensteuerungen nach wie vor vom Zentralstellwerk in Limburg aus erfolgen können.
Erst wenn ein EIU benannt wurde und die Betriebsgenehmigung vorliegt, wird sich wohl die DB bewegen müssen.

Einen touristischen Sonderverkehr hat man für das Jahr 2009 beim ZV SPNV Nord noch nicht beantragt, obwohl
dies nach Aussage der VG Hahnstätten nach wie vor für das kommende Jahr angestrebt würde ...
Vor allem wäre es dringend notwendig, vermeidbare Straßentransporte über die B54, die die Gemeinden an der Aar
extrem belasten, über die Schiene abzuwickeln. Bei 500.000 Tonnen Kalk im Jahr, jeweils zur Hälfte für Dyckerhoff
in Wiesbaden und das Kalkwerk in Steeden, würde dies die Umwelt ganz erheblich entlasten.
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