Hallo ins Forum mit meinem ersten Bildbeitrag!
Nach den informativen Beitr?gen ?ber den Bahnverkehr im Baltikum und dem Bedauern des Autors ?ber (noch) fehlende Aufnahmen aus der Kaliningrader Gebiet, m?chte ich die Wartezeit darauf mit ein paar eigenen Aufnahmen verk?rzen.
Da das Bahngeschehen rund um das Deutsche Eck - nicht zuletzt in diesem Forum - ganz hervorragend dokumentiert wird, habe ich mich schon vor vielen Jahren aus dem Schatten des K?hlturmes aufgemacht, um die Eisenbahn bei vielen unserer ?stlichen Nachbarn zu erkunden. Doch nun genug der Vorrede:
Oblast Kaliningrad - Reise in Zukunft und Vergangenheit
Kaum eine Region in Europa ist gerade f?r uns Deutsche mit so zahlreichen guten W?nschen f?r die Zukunft, aber auch mit oftmals vielen pers?nlichen Erinnerungen an die Vergangenheit verbunden wie die Oblast Kaliningrad, sprich das Gebiet rund um das ehemalige K?nigsberg. Auch wenn sich der Bahnreiseverkehr nach Kaliningrad durch die Einf?hrung einer Kurswagenverbindung ab / bis Berlin derzeit wieder ein St?ck weit einfacher gestaltet, ist eine Reise ins ehemalige Ostpreu?en doch immer noch ein St?ck weit Abenteuer.
Ende April 2004 machte sich eine Gruppe europ?ischer Bahnenthusiasten, organisiert von den Pommerschen Eisenbahnfreunden aus Polen, zu einem Besuch der Bahnstrecken rund um Kaliningrad auf den Weg. Die Reise begann im polnischen Branjewo (Braunsberg) und f?hrte mit einem recht modernen russischen Triebwagen auf breiter Spur nach Kaliningrad.
Im Rahmen der mehrt?gigen Sonderfahrt standen u.a. die Strecken von Kaliningrad in die ehemals deutschen St?dte und Orte Bagratinowsk (Preu?isch Eylau), Shelesnodoroshnij (Gerdauen), Baltisk (Pillau), Pionerckij Kurort (Neukuhren), Selenogradsk (Cranz), Swetlogorsk II (Rauschen D?ne), Tschernjachowsk (Insterburg) und Sowjetsk (Tilsit) auf dem Programm. Auch selten oder nicht mehr im Personenverkehr betriebene Strecken wie Sowjetsk (Tilsit) - Tschernjachowsk (Insterburg) und die Verbindungen nach Baltijskij Las (Zimmerbude) und Nieman (Ragnit) wurden befahren. Eine Bereisung der Strecke von Primorsk (Fischhausen) nach Swetlogorsk (Rauschen), also unmittelbar entlang der Ostsee, wurde aus betrieblichen Gr?nden leider verweigert.
Neben dem ausgedehnten Fahrtprogramm bestand Gelegenheit, einige Orte zu besuchen. Neben den ehemaligen deutschen St?dten K?nigsberg, Insterburg und Pillau (milit?rischer Sicherheitsbereich und f?r Personen ohne besondere Genehmigung grunds?tzlich gesperrt) konnte auch dem aus dem Liedgut bekannten Tharau, heute Wladimirowo, ein Besuch abgestattet werden. Eine Stippvisite im einstigen Bahnknoten Friedland/Ostpreu?en, dessen heutiger Name Prawdinsk lautet, verhinderte ein kapitaler Aufh?ngungsschaden des Busses auf einer der Kaliningrader Ausfallstra?en. Wer die schadhaften Stra?en kennt, wird dar?ber nicht verwundert sein.
Anfang Mai endete die Reise an der russisch-polnischen Grenze in Krasnolesie (Gro? Hardeck) nahe dem polnischen Goldap. Die zu Fu? absolvierte Einreise (auch polnische Busse sind mitunter schadhaft) erfolgte somit bereits in die Europ?ische Union. Ob eines Tages auch die Oblast Kaliningrad dazu geh?ren wird steht zwar noch in den Sternen, den Menschen dort ist es jedoch fernab aller nationalistischen Gedanken zu w?nschen.
Der Dieseltriebwagen RA1 0002 ?bernahm die Bef?rderung der Gruppe, hier im Bahnhof Mamonowo (Heiligenbeil) unmittelbar hinter der Grenze.
Der Hauptbahnhof von Kaliningrad (Juschni Woksal) pr?sentiert sich weitgehend im Ursprungszustand.
Auf der Strecke von Kaliningrad nach Bagatinowsk ein kurzer Zwischenhalt in Otwaschnoije, dem fr?heren Wickbold.
Der Bahnhof von Baltisk (Pillau) ist erreicht. Nach anf?nglichem Z?gern war dann auch Fotografieren erlaubt, obwohl Teile der baltischen Flotte in Sichtweite ankerten.
Die TEP70 der RZD strebt mit dem Zug aus Moskau dem Zielbahnhof zu. Nach der Vorbeifahrt am Schlachthof der Stadt, wird sie den Hauptbahnhof Kaliningrads in wenigen Minuten erreicht haben.
Selbe Stelle - anderer Zug und noch immer die Angst vor staatlichen Organen im Nacken
Kaliningrad - Moskwa lautet der Laufweg des Expresszuges ?Jantar? (Bernstein) der die Ostseemetropole in wenigen Minuten gen Hauptstadt verlassen wird.
Der lesbare Willkommensgru? begleitet die Fahrg?ste. Die ersten Wagen hinter der Doppellok 2M62 laufen wie diese nur bis Nesterow (Ebenrode/Stallup?nen).
Der Triebwagen verl?sst Primorsk (Fischhausen) in Richtung Kaliningrad. Das linke Streckengleis f?hrte nach Swetlogorsk (Rauschen) entlang der Bernsteink?ste.
Im Bahnhof Swetlogorsk II (Rauschen D?ne) steht ein Triebwagen der Baureihe ER2 zur R?ckfahrt nach Kaliningrad bereit. Gleich hinter den B?umen links "rauschen" die Ostseewellen.
Die sogenannte K?nigin-Luise-Br?cke in Sowjetsk (Tilsit) stellt heute die Grenze zwischen Russland und dem zur EU geh?renden Litauen dar. Einst f?hrte ?ber sie die Kleinbahn nach Mikieten.
Aufnahme im Bw von Tschernjachowsk (Insterburg). Links am Bildrand ist der als Rotunde ausgef?hrte ehemalige Lokschuppen zu erkennen. Er wird heute als Busgarage genutzt.
Regelspurloks aus Polen erreichen das Werk heute nicht mehr.
Mit ?Volldampf? nach Kaliningrad, hei?t es f?r die 2M62, die mit einem G?terzug Nesterow durcheilt und erst wenige Kilometer in der Oblast Kaliningrad hinter sich gebracht hat.
Der Abendzug, ein in Ungarn hergestellter Triebwagen vom Typ D1, verl?sst den Bahnhof von Wladimirowo (Tharau) in Richtung Bagatinowsk (Preu?isch Eylau).
F?r weitere Informationen hinsichtlich der Reise oder zu den Bahnverbindungen zwischen der Oblast und Polen stehe ich bei Bedarf gerne zur Verf?gung.
Viel Spass beim Ansehen der Bilder!
Streckenbummler Herbert
Kaliningrad Oblast
- streckenbummler
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Hallo Herbert,
auch an Dich geht ein herzliches Dankesch?n! Supersch?ne Bilder aus dem Osten Europas, was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, ist heute immerhin schon wieder m?glich, ein Besuch im ehemaligen Ostpreu?en. Die russische Schrift kommt mir immer noch aus der Schule bekannt vor und immerhin kann ich sie noch lesen Nur die ?bersetzung ist inzwischen schwierig geworden.
auch an Dich geht ein herzliches Dankesch?n! Supersch?ne Bilder aus dem Osten Europas, was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, ist heute immerhin schon wieder m?glich, ein Besuch im ehemaligen Ostpreu?en. Die russische Schrift kommt mir immer noch aus der Schule bekannt vor und immerhin kann ich sie noch lesen Nur die ?bersetzung ist inzwischen schwierig geworden.
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- streckenbummler
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Lokschuppen / Rotunde in Insterburg
Hallo!
Leider besitze ich kein Foto, auf dem der runde Lokschuppen komplett zu sehen ist.
Eine Besichtigung erfolgte mit dem Leiter des Betriebswerkes im Rahmen ein "Sonderf?hrung". Der Lokschuppen ist komplett leer und es ist nur noch eine Zufahrt zur Stra?e vorhanden.
Vor dem Schuppen sind auf der Stra?e im Kopfsteinpflaster auch noch Schmalspurgleise auszumachen.
Diese Strecke folgte im Stadtgebiet zun?chst der Staatsbahn in Richtung Tilsit. Dabei wurde der Haltepunkt Gumbinner Stra?e (fr?her: Bahnhofstra?e) nahe dem Hauptbahnhof bedient und f?hrte weiter nach Ragnit.
Bei einer Reise des Veranstalters "Farrail" im vergangenen Jahr war eine Besichtigung des Bw`s dann wohl nicht mehr m?glich. Das staatliche Kontrollorgan stellte schlicht in Abrede, es habe jemals eine F?hrung mit Fotom?glichkeiten gegeben und dabei blieb es dann.
Die G?terz?ge aus dem polnischen Korsze (Korschen) verkehren ?ber Schelesnodoroschny (Gerdauen) hinaus wohl bis nahe Lozovoje (Eszeratschen) auf normaler Spur. Dort gibt es auch noch eine kleine und gut bewachte Lokreserve aus Loks der Baureihe 52 (TE) zu bestaunen.
Streckenbummler Herbert
Leider besitze ich kein Foto, auf dem der runde Lokschuppen komplett zu sehen ist.
Eine Besichtigung erfolgte mit dem Leiter des Betriebswerkes im Rahmen ein "Sonderf?hrung". Der Lokschuppen ist komplett leer und es ist nur noch eine Zufahrt zur Stra?e vorhanden.
Vor dem Schuppen sind auf der Stra?e im Kopfsteinpflaster auch noch Schmalspurgleise auszumachen.
Diese Strecke folgte im Stadtgebiet zun?chst der Staatsbahn in Richtung Tilsit. Dabei wurde der Haltepunkt Gumbinner Stra?e (fr?her: Bahnhofstra?e) nahe dem Hauptbahnhof bedient und f?hrte weiter nach Ragnit.
Bei einer Reise des Veranstalters "Farrail" im vergangenen Jahr war eine Besichtigung des Bw`s dann wohl nicht mehr m?glich. Das staatliche Kontrollorgan stellte schlicht in Abrede, es habe jemals eine F?hrung mit Fotom?glichkeiten gegeben und dabei blieb es dann.
Die G?terz?ge aus dem polnischen Korsze (Korschen) verkehren ?ber Schelesnodoroschny (Gerdauen) hinaus wohl bis nahe Lozovoje (Eszeratschen) auf normaler Spur. Dort gibt es auch noch eine kleine und gut bewachte Lokreserve aus Loks der Baureihe 52 (TE) zu bestaunen.
Streckenbummler Herbert
Herrlich!
Hallo Streckenbummler,
danke f?r die wunderbaren Bilder!
Die treffen nat?rlich voll meinen Geschmack.
Musste mich gerade von meiner Frau belehren lassen, n?mlich "die Oblast" ist richtig, wegen Weichheitszeichen am Schluss.
So habe ich auch noch was dabei gelernt.
Gruss L?tzelsachse!
danke f?r die wunderbaren Bilder!
Die treffen nat?rlich voll meinen Geschmack.
Musste mich gerade von meiner Frau belehren lassen, n?mlich "die Oblast" ist richtig, wegen Weichheitszeichen am Schluss.
So habe ich auch noch was dabei gelernt.
Gruss L?tzelsachse!
- streckenbummler
- Hauptschaffner A4
- Beiträge: 135
- Registriert: Do 29. Mär 2007, 21:40
Angst vor "Organen"
Respekt ist in diesem Zusammenhang immer angebracht, Angst aber manchmal ein schlechter Ratgeber.
Es gibt keine generellen Verhaltensregeln, das ist immer situationsbedingt. Bislang hatte ich noch niemals ernsthafe Probleme, selbst in Weissrussland auf Grenzbahnh?fen war mir bislang das Gl?ck treu.
Zu den Aufnahmen in Kaliningrad mit Blick auf den Schlachthof kamen wir unter der F?hrung des vielleicht bekannten Albrecht Fabian, nach einem schier endlos anmutenden Fussmarsch durch Plattenbausiedlungen und ?ber Garagenh?fe.
Dort entstanden noch mehr Aufnahmen und wir wurden nat?rlich von den Lokpersonalen gesehen. Und das auf einem Br?ckenbauwerk ...
In unserem R?cken verlief die als Dreischienengleis ausgebaute Verbindung nach Mamonowo und die Z?ge auf dieser Relation passierten uns im Meterabstand.
Nach etwa anderthalb Stunden wollten wir unser Gl?ck nicht l?nger strapazieren und "t?rmten" zur n?chsten Stra?enbahnhaltestelle
Auf dem Hauptbahnhof von Kaliningrad war das fotografieren problemlos m?glich und in Pillau konnten wir unter den Augen der Marinesoldaten sogar Schiffe der baltischen Flotte fotografieren.
Also: Respekt ja, Furcht muss nicht sein.
Dann schon eher Abstand halten vor alkoholisierten Zeitgenossen (Spazierengehen mit der Bierflasche war der angesagte Zeitvertreib in Kaliningrad), Schwarzh?ndlern, Damen des ?ltesten Gewerbes und vor dem chaotischen Stra?enverkehr
Streckenbummler Herbert
Es gibt keine generellen Verhaltensregeln, das ist immer situationsbedingt. Bislang hatte ich noch niemals ernsthafe Probleme, selbst in Weissrussland auf Grenzbahnh?fen war mir bislang das Gl?ck treu.
Zu den Aufnahmen in Kaliningrad mit Blick auf den Schlachthof kamen wir unter der F?hrung des vielleicht bekannten Albrecht Fabian, nach einem schier endlos anmutenden Fussmarsch durch Plattenbausiedlungen und ?ber Garagenh?fe.
Dort entstanden noch mehr Aufnahmen und wir wurden nat?rlich von den Lokpersonalen gesehen. Und das auf einem Br?ckenbauwerk ...
In unserem R?cken verlief die als Dreischienengleis ausgebaute Verbindung nach Mamonowo und die Z?ge auf dieser Relation passierten uns im Meterabstand.
Nach etwa anderthalb Stunden wollten wir unser Gl?ck nicht l?nger strapazieren und "t?rmten" zur n?chsten Stra?enbahnhaltestelle
Auf dem Hauptbahnhof von Kaliningrad war das fotografieren problemlos m?glich und in Pillau konnten wir unter den Augen der Marinesoldaten sogar Schiffe der baltischen Flotte fotografieren.
Also: Respekt ja, Furcht muss nicht sein.
Dann schon eher Abstand halten vor alkoholisierten Zeitgenossen (Spazierengehen mit der Bierflasche war der angesagte Zeitvertreib in Kaliningrad), Schwarzh?ndlern, Damen des ?ltesten Gewerbes und vor dem chaotischen Stra?enverkehr
Streckenbummler Herbert