In diesem Forum möchte ich den Bahnhof Mayen Ost in seiner heutigen betrieblichen Situation darstellen. Wegen der Materialfülle erstelle ich 3 Threads zu je einem Thema.
Wer nun üppige Anlagen und Fahrzeugvielfalt erwartet, wird enttäuscht sein. Der Zweckverband Nord bestellt und bezahlt einen durchgetakteten Nahverkehr mit Triebwagen, ohne Güterverkehr und damit verbundene Rangieraufgaben, für dessen Durchführung die Strecke hergerichtet wurde und auch weiterhin wird. Das bedeutet Rückbau der früher notwendigen Teile und Konzentration auf das Notwendige.
Die Bilder zeigen also den aktuellen Bestand, der nur noch ein kümmerlicher Rest dessen ist, was es hier einmal gab. Nichtsdestotrotz gehört auch der aktuelle Betrieb zur Eisenbahn, und mit den folgenden Bildern lassen sich Vergleiche zwischen Einst und Jetzt ziehen.
Im ersten Bild ein Blick auf den Bahnsteig von Gleis 2. Hier fahren Züge nach Andernach ab (gegen die Blickrichtung), als Zugang dient die Unterführung zum Mittelbahnsteig. Gleis 1 existiert nicht mehr, der ehemalige Hausbahnsteig ist Parkplatz.
Nota: rechts neben Sperrsignal Hs2 und Bahnsteigleuchte erkennt man auf der ehemaligen Laderampe einen Fotografen, der am Samstag, 20.01. um 11:55 Uhr das Stellwerk Mf noch einmal vor der Außerdienststellung abgelichtet hat
Die Bahnsteigseite von Gleis 3; Abfahrt der Züge nach Kaisersesch (in Blickrichtung) oder im Halbstundentakt zurück nach Andernach (gegen Blickrichtung). Links im Lichtstreifen zu erkennen die Fernsprechbude, in der die Zuglaufmeldungen gegeben werden; und im Hintergrund kündigt sich bereits die neue Zeit der Lichtsignale an.
Das bisherige Fahrdienstleiterstellwerk "Mf", aus Richtung Kaisersesch gesehen. Es wird seine Funktion wohl Ende Januar verlieren; die Techniker vom Signalbau sprachen über den 30.01.2007 als Umstelltermin. Allerdings wurde bereits zweimal verschoben; ob es diesmal klappt? Abwarten.
Das jetzige Weichenwärterstellwerk "Mo" erlebt in Kürze seine Beförderung zum neuen Fdl-Stw. Grund ist der nichtselbsttätige Streckenblock in der Bauform Felderblock, der zwischen Mayen Ost und Niedermendig eingerichtet bleibt. Damit ist der Blockaufsatz und ergo auch die Hebelbank weiterhin notwendig. Außerdem wird auf dieser Bahnhofsseite zwischen dem Depot der trans regio und dem Bahnhof rangiert, der Fdl kann den Fahrweg direkt einsehen. Zum Stellen der Signale auf der anderen Seite sind Seilzüge jedoch zu lang und schwergängig, von der Hebelbankerweiterung ganz abgesehen, daher die Umstellung auf Lichtsignale; in dem weißen Schalthaus neben dem silbernen Kombi befinden sich deren Relaisgruppen. Im Vordergrund das Gleis nach Andernach und der Prellbock der Verlängerung des Anschlußgleises (Flankenschutz) zum trans regio-Depot.
Das ehemalige Rangierstellwerk "Mn" befindet sich in Privatbesitz und wurde nach der Renovierung durchaus zu einem kleinen Schmuckstück. Das Fachwerk ist zwar überputzt, aber so findet das Häuschen wenigstens eine sinnvolle Nutzung - statt der Abrißbirne. Im Hintergrund die überbaute Drehscheibengrube, näheres dazu im zweiten Beitrag.
Im letzten Bild ein Blick über Weiche 32, und das, was an Gleisen nicht mehr da ist. Geradeaus liegt Gleis 9, ein Abstellgleis mit Prellbock, nach links führt Gleis 7 zur Tankstelle und weiter am Depotgebäude entlang zum Prellbock (im ersten und zweiten Bild sind dort abgestellte Triebwagen zu sehen). Vor der "Tränke" zweigt Gleis 8 in die Werkstatthalle ab. In der anderen Richtung führt das Gleis vor Stellwerk "Mo" ins Hauptgleis.
Zusammen mit den Bahnsteiggleisen 2 und 3 hat es sich damit - mehr blieb von KMYO nicht übrig. Für die planmäßigen Zugkreuzungen und die Wartung der RegioShuttles reicht es aus, die Dampflokzeit ist unwiderruflich vorbei. Man darf allerdings nicht übersehen, daß auf der Strecke nach wie vor ein straff organisierter Betrieb stattfindet - anderswo kam schon längst die Stillegung.
==>--Link zu Teil 2--
==>--Link zu Teil 3--