Hinterlassenschaften des II. Weltkrieges
- Klaus aus FG
- Amtmann A11
- Beiträge: 786
- Registriert: Do 23. Mär 2006, 16:29
Diese Tunnelausbauten inkl. Nutzung durch die h?chste F?hrung stehen sicher im Zusammenhang mit dem F?hrerhauptquartier Adlerhorst(?) bei Ziegenberg zwischen Bad Nauheim und Usingen. Das war im Winter 1944/1945 in Benutzung. Die zugeh?rigen F?hrungsz?ge wurden dann gerne in Eisenbahntunneln der Umgebung abgestellt. So gab es vor einigen Monaten in unserer Regionalzeitung einen Augenzeugenbericht aus jener Zeit aus Hungen, der sich - ?berraschenderweise? - mit der Autobiographie von Traudl Junge, Hitlers Sekret?rin, deckt. Sie schildert in ihren Aufzeichnungen aus jenem Winter eine Zugfahrt nach Hungen und anschlie?ende Auto-Weiterfahrt in das Hauptquartier. In dem erw?hnten Zeitungsartikel wird die Abstellung des Zuges im Freienseener Tunnel an der Strecke Laubach-M?cke erw?hnt.
Hallo.
Aufgrund der Erz?hlungen der Patentante (?) meiner Frau, die aus der Gegend stammte, wurden im II. Weltkrieg auch Munitionsz?ge im Wiesenfelder Tunnel zwischen Marburg und Frankenberg (Eder) abgestellt. Dies ist zwar nicht ganz unsere Ecke, aber soll zur Komplettierung der historischen Aufarbeitung dieses d?steren Kapitels dienen.
Aufgrund der Erz?hlungen der Patentante (?) meiner Frau, die aus der Gegend stammte, wurden im II. Weltkrieg auch Munitionsz?ge im Wiesenfelder Tunnel zwischen Marburg und Frankenberg (Eder) abgestellt. Dies ist zwar nicht ganz unsere Ecke, aber soll zur Komplettierung der historischen Aufarbeitung dieses d?steren Kapitels dienen.
Viele Grüße
Helmut
Helmut
- Bad Camberger
- Oberrat A14
- Beiträge: 2285
- Registriert: Mi 20. Sep 2006, 16:08
auch in der Brex
Hallo,
ich habe als Kerlchen schon einmal erz?hlt bekommen, dass am sogenannten "Nauorter Bahnhof", sp?ter Hp Brexbachtal, in dem Anschlussgleis f?r die Holzverladung, der "Hitler-Sonderzug" zum Schutz vor Tieffliegern einmal abgestellt worden sei.
Mehr wei? ich leider nicht. Versuche mich bei "Alten" nochmal kundig zu machen.
Sp?ter wurden ja auf dem "R?ckzug" die meisten Br?cken und Viadukte gesprengt.
Der Damm von diesem Stumpfgleis ist heute noch zu erkennen.
Gru? von der Brex
ich habe als Kerlchen schon einmal erz?hlt bekommen, dass am sogenannten "Nauorter Bahnhof", sp?ter Hp Brexbachtal, in dem Anschlussgleis f?r die Holzverladung, der "Hitler-Sonderzug" zum Schutz vor Tieffliegern einmal abgestellt worden sei.
Mehr wei? ich leider nicht. Versuche mich bei "Alten" nochmal kundig zu machen.
Sp?ter wurden ja auf dem "R?ckzug" die meisten Br?cken und Viadukte gesprengt.
Der Damm von diesem Stumpfgleis ist heute noch zu erkennen.
Gru? von der Brex
- Jörg Neidhöfer
- Amtmann A11
- Beiträge: 852
- Registriert: Sa 27. Aug 2005, 20:22
Re: F?hrungen durch die Kriegsgeschichte im Taunus
Hallo ?lfu?,Oelfuss hat geschrieben:?ber die Irrwege der V2 in den letzten Kreigstagen gibt es ?brigen eine sehr ineressante Doku. Den Titel habe ich jedoch nicht zur hand. Hier findet sich alles ?ber Produktionsst?tten (z.Bsp. Treistoffproduktion in Villmar) bis zu den Irrfahrten der V2 Abschu?rampen im Westerwald , Richtung Osten in den letzten Kriegstagen.
Gr??e von der Lahn
?lfu?
ist diese Doku eher regionaler Natur, oder k?nnte man dort auch Infos ?ber den "Treiser Tunnel" der geplanten rechten Moselstrecke finden? Dann w?rde mich ein Einblick in diese Doku sehr interessieren, da mein Gro?vater dort als Zwangsarbeiter eingesetzt war. Das Archiv eines bekannten Schw?bischen Elektroindustrieunternehmens gibt dar?ber leider so gut wie garnichts her...
GrüZe aus Zell an der MoZelschleife,
Jörg
Jörg
Zum Thema V2 im Westerwald
Diese V2 Raketen auf den Rungenwagen stehen 1945 im Bahnhof Erbach WW.
Diese Rampe in Erbach diente zum umladen der V2, die in den W?ldern bei Unnau - Korb zu den Abschu?rampen transportiert wurden.
Die meisten Transporte fielen den Amerikanern vorallem auf den deutschen Nebenbahnen in die H?nde.
Alleine wegen der V2, wurde der Westerburger Bahnhof durch eine Flakbatterie und zwei Flakz?gen gesichert. Daran l?sst sich erkennen wie hoch der strategische Wert der Bahnanlage im WW damals war.
Weitere Infos zu V2 Raketen im Westerwald findet man hier: http://www.v2rocket.com
bzw. hier http://www.v2rocket.com/start/deploymen ... rwald.html
Gru? Martin
Diese V2 Raketen auf den Rungenwagen stehen 1945 im Bahnhof Erbach WW.
Diese Rampe in Erbach diente zum umladen der V2, die in den W?ldern bei Unnau - Korb zu den Abschu?rampen transportiert wurden.
Die meisten Transporte fielen den Amerikanern vorallem auf den deutschen Nebenbahnen in die H?nde.
Alleine wegen der V2, wurde der Westerburger Bahnhof durch eine Flakbatterie und zwei Flakz?gen gesichert. Daran l?sst sich erkennen wie hoch der strategische Wert der Bahnanlage im WW damals war.
Weitere Infos zu V2 Raketen im Westerwald findet man hier: http://www.v2rocket.com
bzw. hier http://www.v2rocket.com/start/deploymen ... rwald.html
Gru? Martin
Diesen Beitrag muss ich wohl irgendwie ?berlesen haben?!
Zum Thema: In Wilhelmsdorf war doch auch R?stungsindustrie untergebracht?! Vielleicht h?ngt das auch irgendwie damit zusammen... Das ehemalige Anschlussgleis vom Wilhelmsdorfer Bahnhof dorthin liegt heute noch, an einem Bahn?bergang am Waldrand stehen auch noch Andreaskreuze und LP-Tafeln (ein paar sogar mit Schussl?chern!). Auch sehr interessant.
Zum Thema: In Wilhelmsdorf war doch auch R?stungsindustrie untergebracht?! Vielleicht h?ngt das auch irgendwie damit zusammen... Das ehemalige Anschlussgleis vom Wilhelmsdorfer Bahnhof dorthin liegt heute noch, an einem Bahn?bergang am Waldrand stehen auch noch Andreaskreuze und LP-Tafeln (ein paar sogar mit Schussl?chern!). Auch sehr interessant.
- Hartmut Wunderlich
- Hauptschaffner A4
- Beiträge: 149
- Registriert: Sa 24. Mär 2007, 18:51
Hasselborner Tunnel / Ruestungsindustrie im Taunus
Moin Forum,
im Hasselborner Tunnel gibt es in der Tat 2 (zugemauerte) grosse Nischen. Diese liegen in Fahrtrichtung Hasselborn rechts und die
Vermauerung (mit Gittertueren) erfolgte waehrend der Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme.
Von Wilhelmsdorf aus gab es 2 Anschlussbahnen:
Eine zum Flugplatz Merzhausen; hier gibt es nur noch wenige Relikte
die auf eine Bahntrasse schliessen lassen.
Etwas anders sieht es bei der Anschlussbahn zur Munitionsfabrik aus.
Hier findet man in Richtung Graevenwiesbach rechts vom Strecken- gleishinter dem Bahnuebergang Stuetzmauern und Bunkerreste
des exUebergabebahnhofes. Wenn man der Trasse folgt stoesst
man auf Schienen, die zum heute als Lager der Bundespolizei genutztenGelaende fuehren. Bei der "Heeresmuna" Wilhelmsdorf war im uebrigen keine V20 oder V36 eingesetzt (Quelle: Stefan Lauscher, "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht", EK-Verlag 1999)
Es kam hier die Frage nach einer "Tunnelfuehrung" auf; das ist im laufenden Betrieb (die HLB faehrt da mit 70km/h durch) natuerlich
nicht moeglich. Aber es gibt da auch keine Relikte aus der Vergangenheit mehr, die auf die Nutzung des Tunnels waehrend des WKII rueckschliessen lassen. Auch nicht in den "Grossnischen".
Schoenen Sonntag noch,
Gruesse Hartmut Wunderlich
im Hasselborner Tunnel gibt es in der Tat 2 (zugemauerte) grosse Nischen. Diese liegen in Fahrtrichtung Hasselborn rechts und die
Vermauerung (mit Gittertueren) erfolgte waehrend der Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme.
Von Wilhelmsdorf aus gab es 2 Anschlussbahnen:
Eine zum Flugplatz Merzhausen; hier gibt es nur noch wenige Relikte
die auf eine Bahntrasse schliessen lassen.
Etwas anders sieht es bei der Anschlussbahn zur Munitionsfabrik aus.
Hier findet man in Richtung Graevenwiesbach rechts vom Strecken- gleishinter dem Bahnuebergang Stuetzmauern und Bunkerreste
des exUebergabebahnhofes. Wenn man der Trasse folgt stoesst
man auf Schienen, die zum heute als Lager der Bundespolizei genutztenGelaende fuehren. Bei der "Heeresmuna" Wilhelmsdorf war im uebrigen keine V20 oder V36 eingesetzt (Quelle: Stefan Lauscher, "Die Diesellokomotiven der Wehrmacht", EK-Verlag 1999)
Es kam hier die Frage nach einer "Tunnelfuehrung" auf; das ist im laufenden Betrieb (die HLB faehrt da mit 70km/h durch) natuerlich
nicht moeglich. Aber es gibt da auch keine Relikte aus der Vergangenheit mehr, die auf die Nutzung des Tunnels waehrend des WKII rueckschliessen lassen. Auch nicht in den "Grossnischen".
Schoenen Sonntag noch,
Gruesse Hartmut Wunderlich
Hallo Markus,
da ich w?hrend meines Studiums nebenbei ?fters im Gleisbau gejobt habe, war ich zuf?llig auch bei der Reaktivierung des Streckenabschnitts Gr?venwiesbach - Brandoberndorf ein paar Tage eingesetzt.
Da mir ?hnliche Erz?hlungen inkl. eines Ger?chts, wonach das sagenhaften Bernsteinzimmer dort vermutet wurde, zu Ohren gekommen ist, habe ich die Fahrten durch den besagten Tunnel per SKL mit besonderem Interesses verfolgt.
Leider war die Ausbeute recht mager; lediglich diverse Ausbesserungen an den Tunnelw?nden lie?en vermuten, dass es sich m?glicherweise um zugemauerte Querverbindungen zu anderen Tunnelg?ngen die m.W. nach im 90 Grad-Winkel quer Bahnlinie oberhalb verliefen, handeln k?nnte.
Gru?
Doc
da ich w?hrend meines Studiums nebenbei ?fters im Gleisbau gejobt habe, war ich zuf?llig auch bei der Reaktivierung des Streckenabschnitts Gr?venwiesbach - Brandoberndorf ein paar Tage eingesetzt.
Da mir ?hnliche Erz?hlungen inkl. eines Ger?chts, wonach das sagenhaften Bernsteinzimmer dort vermutet wurde, zu Ohren gekommen ist, habe ich die Fahrten durch den besagten Tunnel per SKL mit besonderem Interesses verfolgt.
Leider war die Ausbeute recht mager; lediglich diverse Ausbesserungen an den Tunnelw?nden lie?en vermuten, dass es sich m?glicherweise um zugemauerte Querverbindungen zu anderen Tunnelg?ngen die m.W. nach im 90 Grad-Winkel quer Bahnlinie oberhalb verliefen, handeln k?nnte.
Gru?
Doc
- ETA 517
- Betriebsassistent m Dienst A6
- Beiträge: 245
- Registriert: Mi 23. Nov 2005, 00:44
- Kontaktdaten:
Hallo Markus,Rolling_Metty hat geschrieben:Hallo,
die obigen Schilderung decken sich auch in soweit mit den Schilderungen meines Senior - Chefs, der davon berichtete, das im Bahnhof Weilburg ein F?hrungszug eines Nazi - Bonzen stand, der mit zwei Dampfloks dauernd unter Dampf gehalten wurde.
Noch bevor die Sirenen einen drohenden Luftangriff meldeten h?rte man an den Auspuff-Schl?gen der Maschienen wie der Zug in den Tunnel bei Weilm?nster gefahren wurde. Anschlie?end wurden die Portale durch massive Stahlt?ren gesichert. Damit die beiden Dampfer nicht den Tunnel zuqualmten wurden angeblich extra L?ftungssch?chte angelegt. Heute ist der Tunnel auf beiden Seiten zugemauert und nur Flederm?use k?nnen ungehindert rein und raus.
Ob die Sch?chte noch existieren und oben zu sehen sind kann ich als Rolli-Fahrer leider nicht pr?fen.
Soviel zur bewegten Vergangenheit Weilm?nsters.
das sind wirklich interessante Berichte...
allesdings sind es von Weilburg nach Weilm?nster doch reichlich 10 km, ob das gereicht hat bei Fliegerangriff auf Weilburg den Zug noch bis W?m?nster zu bringen? Oder hat man den Zug im Gensbergtunnel geparkt?
Gut, das Weiltal ist im Bereich Ernsthausen-Weilburg recht eng und f?r die Piloten sicher schwer zu fliegen.
Ich war auch mal am Tunnel in Weilm?nster, allerdings auf der Gr?venwiesbacher Seite. Wie kommt man denn auf die Weilburger Seite??
Solche Sachen wecken den "Indiana Jones" in mir.
Gru?
Marcus
Ein sehr interessantes Thema zu dem ich noch drei Fragen habe:Wenn man der Trasse folgt stoesst
man auf Schienen, die zum heute als Lager der Bundespolizei genutztenGelaende fuehren.
1.
Wenn man sich das Gleis zur ehemaligen Muna in Wilhelmsdorf anschauen und es fotografieren will, l?uft man dann Gefahr dort die BuPo auf sich aufmerksam zu machen? Das m?sste ja nicht unbedingt sein.
2.
Von wo genau ging das Anschlussgleis zum Flugplatz Merzhausen ab? Hat vielleicht jemand einen Kartenausschnitt aus dieser Zeit? Sind dort absolut keine Relikte mehr zu entdecken oder kann man doch noch etwas sehen?
3.
Kann mir jemand B?cher empfehlen, die das Thema zweiter Weltkrieg und Eisenbahn im Taunus (und Umgebung) behandeln?
Nachdem man alle Beitr?ge dieses Threads gelesen hat bekommt man richtig Lust auf Entdeckungstour zu gehen und vielleicht auch mal mit ner Spitzhacke einen zugemauerten Stollen wieder zu ?ffnen .
Schade das die alten Stollen im Hasselborner Tunnel nicht zu besichtigen sind. Das w?re mit Sicherheit sehr interessant.