leise still und heimlich ist im Mutterland der Eisenbahn, die übrigens nun 200 Jahre alt geworden ist (kommerzieller Verkehr nach Fahrplan), was dort entsprechend gefeiert wird, die erste Wiederverstaatlichung eines Netzes erfolgt, ein zweites folgt bereits im Juli. Forciert von der Organisation "Bring back British Rail" wurde am letzten Sonntag das Netz der South Western Railway erstmals seit 30 Jahren wieder durch einen integrierten Staatsbahnbetrieb befahren. Unter dem Namen "Great British Railways" firmiert der neue Staatsbetrieb, und präsentiert stolz neben einem angeschnittenen Union Jack das altbekannte Doppelpfeil-Logo auf den Fahrzeugen. Ab 20.07. wird dann der Verkehr im ehemaligen c2c-Netz zwischen London und Essex wieder unter Staatsbahnregie geführt. Weitere Betriebe folgen, die Privatunternehmen gehen auf die Barrikaden. Da für London aber die Brüsseler Spielregeln nicht mehr gelten, könnte das der Anfang vom Ende dieser elenden Rosinenpickerei und Kundenunfreundlichkeit sein, wobei man auf der Insel deutlich empfindlicher auf das Zerfleddern ihrer geliebten Eisenbahn reagiert hat, als in unserem wenig eisenbahnfreundlichen Land....
Ich, als Freund des Staatsbahnmodells, wünsche der Great British Railways allzeit gute Fahrt und viel Erfolg, bei uns dürfte - vor allem Brüssel und der Lobbyvereine sei Dank - für eine solche Kehrtwende vermutlich der Zug für immer abgefahren sein...
Gruß Marko
