Bonjour,
die Eröffnung der Verlängerung des Pariser RER E von Saint Lazare nach La Defense, hat mich daran erinnert, daß ich letztes Jahr - im Rahmen der Journées européennes du patrimoine - auf einer Baustellenbesichtigung war und die damals noch zukünftige Station "La Defense" besichtigt habe. Da das Wetter heute nicht zum Schwimmbadbesuch einlädt, habe ich stattdessen ein wenig in den Bildern gewühlt. Daher ein paar Eindrücke von der Führung und von weiteren Streifzügen durch den Großraum Paris.
EOLE
Unter dem Projektnamen EOLE (Est-Ouest Liaison Express) verlängert die SNCF die RER Linie. Kernstück ist ein Tunnel zwischen Saint Lazare und La Defense. Ein erste Schritt der Verlkängerung ist seit kurzem in Betrieb und die Züge fahren nach La Defense. Im September 2023 war da noch ordentlich Baustelle.
Abstieg auf die Verteilerebene
Ein paar Daten zur Station
Blick runter auf die Gleisebene
Abstieg auf die Gleisebene mit Beleuchtung der Farbe der Linie E
Der Gleisbereich war mit Zäunen abgesperrt. Gleise lagen schon und die Oberleitung hin auch
Hier dürften jetzt Rolltreppen sein
Man konnte sich frei bewegen. Die Besichtigung war ein Rundkurs und es stand jede Menge Personal parat um Fragen zu beantworten
Ateliers de maintenance ferrée de Choisy
Bei der RATP hatte ich dieses mal ziemlich Pech beim Buchen von Veranstaltungen, weil alles ruck zuck ausgebucht war. Aber immerhin für die Besichtgung eines Instandhaltungswerks konnte ich ein Ticket ergattern. Ein kleine Fahrzeugschau verschiedener Metrotypen
Die Spraque Urahnen dürften natürlich nicht fehlen
Innen wurden wir zu verschiedenen Gewerken geführt und es wurde erklärt, was da genau gemacht wird. Stand zum Trennen von Wagenkasten und Drehgestell
Auch hier freute sich das Personal, wenn man ihnen Löcher in den Bauch fragte.
Technicentre Est Europeen
Die SNCF hat auch noch die Tore des Technicentre Est Europeen, wo alles was von Paris Osten fährt, gewartet wird. Zahlen, Daten, Fakten.
Mit Ausnahmes des Nachtzugs werden keine lokbespannten Züge mehr betreut, sondern nur Triebzüge. Die Züge haben teilweise extrem lange Läufe zwischen ihren Werkstattaufenthalten (sowas wie heute Paris-Strasbourg-Marseille und dann a Folgetag Marseille-Frankfurt-Paris). Der Fahrzeugbestand ist nicht übermäßig groß, daher ist eigentlich alles was rollen kann, ständig unterwegs. Minimale Wendezeit bei Bahnsteigwende im Gare de l'Est ist 25 Minuten. TGV in der Behandlungsanlage draußen
und drinnen aufgebockt ohne Drehgestelle
Auch hier konnte man sich einzele Bauteile/Gewerke genauer anschauen z.B. die Instandhaltung von Stromabnehmern
Und ganz neues Rollmaterial gab es auch zu sehen
Die Journées du patrimoine kann ich nur empfehlen. SNCF und RATP machen sich echt immer viel Arbeit um Blicke hinter die Kulissen zu ermöglichen. Man sollte halt halbwegs Französisch verstehen .
Arceuil
Mit dem RER B ging in den Süden von Paris. Erster Stop war in Arceuil. Markantes Bauwerk ist der "Aquädukt de la Vanne" aus dem 19. Jahrhundert. Er dient auch heute noch der Versorgung von Paris mit Trinkwasser.
Nette Türen im Bahnhof
Einige Minuten Fußweg entfernt, wirft der Grand Paris Express seine Schatten voraus: Zukünftiger Halt der Linie 15
Parc de Sceaux
Ein Ausflug wert ist die Parkanlage "Parc de Sceaux". Viel grün, Wasser und ein Schlösschen - Ideal zum Abschalten.
Ich bin auf dem Weg dahin bis zum Bahnhof "La Croix de Berny", weil da auch noch eine Tramlinie (T10) beginnt. Der Bahnhof
Zug des RER B von außen
und innen
Tram an der Endstation
Trasse wie oft in Frankreich mit viel Rasengleis
Le Domaine départemental de la Vallée-aux-Loups
Ein Zufallsfund war eine weitere grüne Oase: Le Domaine départemental de la Vallée-aux-Loups (ich hatte ein braunes Sehenswürdigkeits-Hinweisschild aus der Tram gesehen). Daher nochmal eine Runde Grün
Wen es mal in die Ecke verschlägt und wer was für Grünzeug übrig hat: Unbedingt anschauen.
Gemischtes
Zum Schluß noch ein wenig Gemischtes. Auf der M11 hatten die neuen Züge der Baureihe MP 14 begonnen das Runder zu übernommen (mittlerweil haben sie die MP 59 komplett verdrängt).
In Blick in Innere
Die Haltstelle "Arts et Metier" mit ihrem kupferfarbenen Design ist immer einen Ausstieg wert
In Massy gibt es direkt nebeneinander zwei Bahnhöfe: Massy-Palaiseau wo der RER C hält und direkt daneben Massy TGV
In Massy-TGV halten diverse "TGV-Insecteur": Diese TGVs fahren nicht zu einem der Paris Kopfbahnhöfe, sondern Halten an Bahnhöfen im Pariser Großraum. Beispiele wäre etwa die Züge von Strasbourg nach Nantes und Rennes. Da diese Züge i.d.R. auch noch ein paar mehr Zwischenhalte auf den LGVs mitnehmen, dauert die Fahrt damit oft länger, als wenn man die Variante mit Umstieg in Paris wählt. Aber dafür spart man sich mit dem Gepäck durch die Metro zu müssen und billiger ist es auch.
Einige TGVs halten nicht im TGV-Bahnhof, sondern im RER Teil
Massy wird ein Halt der Linie 18 des Grand Paris Express
Metro M6 über dem Wasser in der Abenddämmerung
Um die Ecke steht ein Türmchen
SNCF Konkurrenz im Gare de Lyon. Trenitalia fährt Züge zwischen Paris und Lyon
Seit Jahren eine Baustelle: Die Bahnsteighalle des Gare d'Austerlitz
Neben vielen alten, hat Paris auch sehenswerte moderne Kirchen. Die Chapelle Notre Dame de la Sagesse zum Beispiel
Saint Eloi hat seinen ganz eigenen Charme (hier habe ich spontan eine kleine Führung bekommen, als ich mich vor der Messe ein wenig umgeschaut habe). Man hat absichtlich ein Design mit viel Metall gewählt, weil Saint Eloi u.a. der Schutzheilige der Metallverarbeiter ist
Hotels rund um La Defense bieten teilweise ganz nette Angebote fürs Wochenende. Ich war in Nanterre abstiegen. Weithin sichbar: Der Grande Arche
Und mit diesem Bild des sich neigenden Tages, beende mich meine kleine Mischung aus Frankreichs Hauptstadt
Ich hoffe der Rundumschlag hat gefallen.
Adieu
Charly
[FR] Journées du patrimoine in Paris und viel grün (m.v.B)
Re: [FR] Journées du patrimoine in Paris und viel grün (m.v.B)
Danke für diesen bunten Ausflug! Wir waren letzten Herbst bei bestem Wetter in Paris und dieses Jahr nochmal einen Tag am Ende der Frankreich-Rundreise. Es gibt viel zu sehen, zu viel für einen Besuch.